Höhenluft, kanns Probleme geben?

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Tommi

Höhenluft, kanns Probleme geben?

Beitrag von Tommi » 22.10.2004 08:42

guten tag,
als flachländler (nrw) der noch nie in den bergen war, eine frage zwecks der dünnen(?) höhenluft und möglichen problemen: bin zu einer woche skiurlaub (mit allem pipapo, skikurs usw.) eingeladen, habe aber bedenken wegen der höhe und den möglichen folgen. es soll nach st. moritz gehen (soweit ich weiß sind dort höhen bis 3000m möglich?).

kann es probleme geben, für jemanden der noch nie so hoch oben war?
(auch noch nie mit flugzeug unterwegs usw.)

p.s.
bin 45 mit normaler statur und konstitution (kein leistungssportler).

vielen dank im voraus.
thomas

p.p.s.
tolles forum! und danke für die gastfunktion!

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 22.10.2004 09:10

Hi Tommy,

kann nur kurz von mir berichten:

Bin in den letzten fünf Jahren auf verschiedenen Skigebieten gewesen, von 1800 m bis 3500 m. Meine Erfahrungen waren sehr unterschiedlich. Zumeist hatte ich keine Probleme. Es gab aber auch wenige Tage, da hatte ich mit dem Kreislauf zu kämpfen. Das selbst schon auf 1800m und in Gebieten, wo ich sonst keine Probleme hatte. Warum, weiss ich nicht.

Es schien eher mit der Tagesverfassung und vielleicht noch mit einigen Wetter-/Klimabedingungen zu tun zu haben. Das einzige, was ich empfehlen kann, ist:

1.) Lass es ruhig angehen. Gerade die ersten Tage, bis sich der Kreislauf an die Höhe gewöhnt hat.

2.) Wenn Du Probleme haben solltest, mach Pausen. Ansonsten ruhig und langsam fahren. Ich habe gemerkt, dass überhaupt nicht fahren, auch nix bringt. Anscheinend gewöhnt sich der Kreislauf erst durch die LANGSAME Belastung an den Zustand, nicht durch durchgehendes Ruhen.

3) Lieber mal einen Nachmittag aussetzen und Sonne in einer wunderschönen Umgebung geniessen, als sich unter Kreislaufproblemen abzuhetzten (und ggf. noch einen Unfal zu haben!).

Bei meiner Freundin ist es übrigen so, dass ihr auf ca. 3500m immer etwas übel wird. Wir sind noch dran, herauszufinden, was man da am besten macht.

Es kann aberauch gut sein, dass Du gar keine Probleme hast. Wenn jedoch, dann lass es eben etwas ruhiger angehen.

Viel Spass im Schnee,

Michael

P.S.: Bin kein Skikurs-Experte, aber wenn Du noch nie Skifahren warst, denke ich, dass die Anfängerkurse zumeist nicht unbedingt immer ganz oben im Skigebiet starten. (Schliesslich musst Du ja auch wieder runter kommen.) D.h. du wirst dann vielleicht die ersten Tage "nur" auf 1800m skifahren.

Ich kenne aber St. Moritz noch nicht und es hängt auch von der Jahreszeit ab, wo es wieviel Schnee hat.

Martina
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Beitrag von Martina » 22.10.2004 10:22

Hallo!
Ich komme aus St.Moritz und habe dort 14 Jahre Skiunterricht gegeben.

Ich habe noch nie erlebt, dass es gravierende Probleme gibt (wie Kreislaufzusammenbruch etc.).
Es kann aber gut sein, dass du die Höhe schon merkst. Schliesslich liegt das Dorf schon auf 1800M.ü.M.
Das äusserst sich v.a. in grösserer Müdigkeit und du wirst schneller ins Schnaufen kommen als sonst. Es liegt also nicht (nur?) an mangelnder Kondition, wenn du das Skifahren sehr anstrengend findest.
Manche Leute leiden etwas unter Schlaflosigkeit, andere schlafen sehr tief und lange. Einige träumen sehr intensiv.

Extremer als die grosse Höhe ist in St.Moritz die sehr trockene Luft. Ich würde dir empfehlen, im Zimmer ev. feuchte Tücher aufzuhängen um besser zu schlafen (manche Zimmer haben aber Luftbefeuchter an den Heizkörpern).

Michaels Tipp ist also absolut richtig:
Es sollte alles kein Problem sein, wenn du es einigermassen ruhig angehen lässt.

Der Anfängerunterricht findet in St.Moritz übrigens auf gut 2000 M.ü.M statt. Bist du in einem der Nachbardörfer, so findet der Anfängerunterricht meist im Tal statt.

Aber freu dich, es ist super schön dort!

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Beitrag von nicola » 22.10.2004 10:34

noch zwei tipps
- sehr viel (wasser) trinken aber vorsicht: die qualität in den bergen kann wassersüchtig machen! :wink:

und "das richtige essen"
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Beitrag von Martina » 22.10.2004 10:43

Ja, das stimmt. Anfügen kann ich noch, dass das Wasser in St.Moritz manchmal rötlich ist. Es ist deswegen nicht schlecht (hat Mineralwasserqualität), es liegt einfach am hohen Eisengehalt.

Das mit dem süchtig machen hat was: Mein Problem jetzt im "Flachland" ist, dass ich das Wasser widerlich finde und ständig Mineralwasser kaufen muss oder Tee trinke -alles auf die Dauer nciht so befriedigend...

Tommi

Beitrag von Tommi » 22.10.2004 11:35

hallo!
danke für die schnellen tips! das mit dem vielen trinken ist sehr gut, und die anderen dinge merke ich mir auch. herzlichen dank! gibts vielleicht irgendwelche medikamente die im notfall hilflich sein können, außer den üblichen normalen kopfschmerztabletten?

viele dankbare grüße!
thomas

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Beitrag von Uwe » 22.10.2004 12:01

Tommi hat geschrieben: ... gibts vielleicht irgendwelche medikamente ...
Ich hab mal gehört, dass es hilfreich sein kann, morgens z.B. Aspirin (oder vergleichbares wie HerzAss) zu nehmen, wodurch das Blut "verdünnt" und der Sauerstofftransport erleichtert wird.
Wie seht Ihr das? Frau Dr.?
Uwe

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Beitrag von golden gaba » 22.10.2004 12:42

da preiss dad glei wieda mit da chemie kämma..tz tz tz

@martina
du wohnst im moment leider 100km zu nördlich.
bei uns in münchen ist das wasser sehr sehr gut!!!!
ich kenn da einen der trink das nur...gelle kosti...
das ich nicht auf wasser steh ist ja bekannt :D

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Beitrag von Spyder » 22.10.2004 13:34

Hi Tommi

mein eigener Eindruck (allerdings nur 2000 - 2500m): keine Luft-/Kreislaufprobleme,
ABER aufpassen mit der Sonne: hatte mal nen ziemlich üblen Sonnenbrand.
- also das Gesicht gut schützen.

Bzgl Trinken: falls die Wasserqualität nicht gut ist: Bier tut's auch
Gruß
Peter

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Beitrag von beate » 22.10.2004 14:29

Hallo Cheffe,
sag nicht immer Frau Dr zu mir!Ich in sehr stolz auf mein Krankenpflegeexamen!
Aspirin 100mg kann auf alle Fälle nicht schaden.....als Prävention gegen eine leichte Höhenkrankheit würde ich es nicht unbedingt einsetzen

Die wichtigsten Punkte habt ihr schon erläutert:
- viel trinken mind 2,5 - 3 l (ohne Alkohol,Kaffee und Tee gerechnet)
-nicht sofort am ersten Tag auf den höchsten erreichbaren Berg mit der Gondel
-bedenke dass deine Leistungsfähigkeit mit steigender Höhe abnimmt,mach großzügig Pausen,überfordere deinen Körper nicht
-wie schon erwähnt Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (UVA + UVB!!) und wenn du empfindlich bist Mütze,Kappe am besten jedoch Helm tragen (Sonnenstich)
-eine gute Sonnenbrille/Skibrille mit UV Filter (mögl.hoch)
-wenn du sehr unter zu trockenen Nasenschleimhäuten leidest kannst du zusätzlich Meerwassernasenspray (gibts in jeder Drogerie) oder Bepanthen Nasensalbe benutzen
LG
Beate

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