Riesneralm - Dieter Althaus

Alles zum Thema Sicherheit, Verhalten und Regeln auf der Piste
Frodo
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Frodo » 05.01.2009 06:31

Dazu bedarf es nämlich in einem Rechtsstaat immer noch einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft und einer Gerichtsverhandlung.
und genau deshalb mein Einwand, da fehlte mir irgendwie was...

Bin beim googlen zu freie Meinungsäußerung auch direkt fündig geworden

"...Allgemein verbreitete Einschränkungen der Meinungsäußerungsfreiheit sind (nicht abschließend):

der Schutz der persönlichen Ehre gegen Beleidigung oder Verleumdung,
die Weitergabe als geheim klassifizierter Informationen,
die übermäßige Kritik an eigenen oder ausländischen höchsten Staatsvertretern wie Staatsoberhaupt, Gerichten oder manchmal selbst einfachen Beamten..."

Th3oran
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Th3oran » 05.01.2009 12:32

M.H. hat geschrieben:
Th3oran hat geschrieben:Nur mal so als kleiner Einwurf: Die Ermittlungen sind reine Routine seit ein entsprechendes Gesetz in Österreich exisitiert, welches die strafrechtliche Verfolgung von solchen Unfällen überhaupt erst seit einigen Jahren verlangt.
Ich weiß nicht von welchem Gesetz du redest aber die Möglichkeit den Tatbestand der fahrläßigen Tötung (was wohl das maximal mögliche Delikt bei einem Unfall mit Todesfolge sein dürfte) zu verfolgen existiert schon ein bischen länger. Ich gehe davon aus, daß die entsprechenden Paragraphen bereits seit den ersten Tagen unserer jetzigen Republik in Kraft sind (z.B. §80 StGB: Fahrlässige Tötung, §81 StGB: Fahrlässige Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen, §88 StGB: Fahrlässige Körperverletzung, §89 StGB: Gefährdung der körperlichen Sicherheit, §177 StGB: Fahrlässige Gemeingefährdung)
Ich wollte damit sage, daß es mittlerweile in Österreich verpflichtend ist, daß ein polizeiliches Ermittlungsverfahren für jeden Skiunfall mit Körperverletzung eines Beteiligten eingeleitet wird. Mir ging es nicht um mögliche Tatbestände.
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ulli1
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von ulli1 » 05.01.2009 12:47

Th3oran hat geschrieben: Ich wollte damit sage, daß es mittlerweile in Österreich verpflichtend ist, daß ein polizeiliches Ermittlungsverfahren für jeden Skiunfall mit Körperverletzung eines Beteiligten eingeleitet wird. Mir ging es nicht um mögliche Tatbestände.
das trifft genauso für Deutschland zu, bei Unfällen mit Körperverletzung oder sogar Todesfolgen ermittelt von amtswegen automatisch die Staatsanwaltschaft, unabhängig von der Schuldfrage.
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Th3oran
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Th3oran » 05.01.2009 16:23

Das stimmt für Sportunfälle eben nicht i.A. oder hast du schon mal von einer strafrechtlichen Verfolgung einer normalen Kampfverletzung zB im Judo als Regelfall gehört? Sicher werden Fälle mit Todesfolge schon immer untersucht...
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von basti313 » 05.01.2009 17:03

Das stimmt für Sportunfälle eben nicht i.A. oder hast du schon mal von einer strafrechtlichen Verfolgung einer normalen Kampfverletzung zB im Judo als Regelfall gehört? Sicher werden Fälle mit Todesfolge schon immer untersucht...
Zumindest in Deutschland ist eine Körperverletzung immer ein Offizialdelikt und muss deswegen strafrechtlich verfolgt werden. Egal ob es sich um eine KV im Sport oder eine KV (Watschen) an den eigenen Kindern handelt.
Die Frage ist inwieweit sowas angezeigt wird und ob der Staatsanwalt mehr macht als sich die Anzeige durchzulesen und das Verfahren einzustellen.
Vielleicht solltest du mal nach dem Passus "freie Meinungsäusserung" googeln.
Dann nutze ich diese mal und sage, dass die oben geäußerte Meinung über Fahrverbot und Einreiseverbot absoluter Bullshit ist.
Hinsichtlich einer Unschuldsvermutung liegen hier die Karten anders: ES IST EIN MENSCH GETÖTET WORDEN, DURCH EINEN HARTEN KONTAKT MIT EINEM ANDEREN !

( Wer auf einer Skipiste jemand tötet hat dort in Zukunft nichts mehr zu suchen bzw. zu fahren ! )
Erste Aussage: Es wurde jemand getötet!
Zweite Aussage: Er hat sie getötet!
Da ist selbst die Bildzeitung realitätsnäher...
Und nach dem, was an Fakten vorhanden ist, sieht es nun mal so aus dass Herr A. aus der roten Abfahrt kommend, von unten in die blaue Piste bergaufwärts eingefahren ist wo es dann zu dem Zusammenstoss kam.
Genauso fade Schlussfolgerung. Die Körper lagen an einer Stelle über der Kreuzung. Es gibt viele Erklärungen dafür aber genau die allerschlimmste Möglichkeit ist es plötzlich gewesen ohne die anderen auszuschließen...
Da gute Sicht war und sonst wohl niemand auf der Piste, kann es vom Prinzip her nur so gewesen sein, dass sich beide gegenseitig gesehen haben und auch ausgewichen sind, aber wohl beide in die gleiche Richtung:-(
Das vermute ich auch. Beide sind nach links ausgewichen. Das erklärt dann auch, dass sie auf der Piste der Frau zum liegen kommen (wenn Althaus schwerer war und schneller unterwegs war).
Edit: Gerade in einem aktuellen Medienbericht gelesen: Beide sollen mit gemäßigter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Wie ist dann ein solch brutaler Zusammenstoß möglich?
Ich frage mich, woher diese Erkenntnis stammt. Vom Zeugen (der ja gerade gefunden wurde)? Anhand der Verletzungen und Spuren an der Ausrüstung kann man IMO nur erkennen wie hoch die Aufprallgeschwindigkeit, also die Summe der Geschwindigkeiten, war.
Eine Helmpflicht ist sicherlich ein Ansatz, viel mehr noch finde ich aber das Thema "Geschwindigkeit" interessant. Ein Thema, dass mir als sehr vorsichtige Fahrerin immer wieder erschreckend begegnet. Ich finde es sind immer mehr Raser unterwegs, die auch wenig von Ihrer Linie abrücken wenn andere Skifahrer im Weg "stehen", so nach dem Motto 30 cm Abstand reichen ja noch, so kommt es mir manchmal vor. Aber so etwas pauschal mit Gesetzen und Richtlinien zu regeln, stelle ich mir schwierig vor. Eigentlich sollte ein Appell an den gesunden Menschenverstand ausreichen...
Naja, das Problem mit Zusammenstößen würde ich nicht als alleiniges Geschwindigkeitsproblem ansehen. Man kann durchaus schnell UND rücksichtsvoll fahren wenn man es beherrscht.
Ich selbst sehe da zur Zeit eher Leute, die mit moderater Geschwindigkeit unterwegs sind (meist Herren im gesetzten Alter, die auf ihren Skiern stehen wie der Herr Feldmarschall), die an Kreuzungen nichtmal ansatzweise Anstalten machen den Kollisionskurs zu verlassen, obwohl bereits Augenkontakt besteht.
Je schneller man unten ist, desto schneller ist man auch wieder oben ;)

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Mixery » 05.01.2009 17:10

basti313 hat geschrieben:
Edit: Gerade in einem aktuellen Medienbericht gelesen: Beide sollen mit gemäßigter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Wie ist dann ein solch brutaler Zusammenstoß möglich?
Ich frage mich, woher diese Erkenntnis stammt. Vom Zeugen (der ja gerade gefunden wurde)? Anhand der Verletzungen und Spuren an der Ausrüstung kann man IMO nur erkennen wie hoch die Aufprallgeschwindigkeit, also die Summe der Geschwindigkeiten, war.
Diese "Erkenntnis" stammt aus folgendem Medienbericht: Link

Wie die drauf gekommen sind, keine Ahnung...

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von HoTTrod » 05.01.2009 18:28

Hi,
ist das nicht typisch deutsch (oberlehrerhaft):
wenn irgendwas passiert---, sofort wird nach irgendeiner Pflicht oder dem Gesetzgeber gerufen...
ich find´s furchtbar, traurig und sehr armseelig :roll:

genauso unglaublich:
ohne das jemand etwas über den Hergang weiß, wird der "Überlebende" an den Pranger gestellt... :roll: oh, wo kommen wir hin...
(Beispiel mit dem angefahrenen Baum trifft es auf den Punkt) :zs:

Ich kann solchen Einstellungen nichts abgewinnen und find es tendenziell gefährlich....
Gruß Jens
(und gutes und gesundes neues Jahr an alle)

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von unknown » 05.01.2009 20:10

basti313 hat geschrieben:
Genauso fade Schlussfolgerung. Die Körper lagen an einer Stelle über der Kreuzung. Es gibt viele Erklärungen dafür aber genau die allerschlimmste Möglichkeit ist es plötzlich gewesen ohne die anderen auszuschließen...
Nicht annähernd so fade wie dein sinnfrei zusammengewürfeltes Konstrukt aus verschiedensten, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten. Dir geht es offensichtlich nur darum, andere Meinungen direkt als Unsinn darzustellen und dich selbst als den ultimatiefen Schlauberger. Deine Vermutung ist natürlich ganz sicher die richtige Erklärung für den Hergang weil es ja die harmloseste Variante ist. :roll:
Ich habe übrigens nicht behauptet dass es so gewesen ist - ich schrieb es sieht nach den bisher bekannten Fakten so aus.

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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Thomas-HH » 05.01.2009 21:45

Also, ich muss sagen, dass ich seit dem ersten Beitrag von spicak-cruiser kurz davor bin, aus der Haut zu fahren. Aber dann bekäme ich von Uwe wieder an die Backen - und das muss nicht sein :D .
"...."* entwickelt sich dieser Thread wie so viele zuvor. Ihr glaubt, Theorien vorstellen zu müssen, die jede für sich betrachtet durchaus richtig sein können. Die, Althaus sei von der roten auf die blaue Piste abgebogen genauso wie die, er sei ein bisschen durchs Gestrüpp gefahren. Alles schön und gut. Jede dieser zwei und aller folgenden Theorien mögen richtig oder falsch sein. Um das festzustellen gibt es Gutachter (was auch immer die feststellen werden) und diesen angeblichen Zeugen. Sich hier aber hinzustellen und sich als wissend aufzublasen ist absolut lächerlich. Ihr stellt Euch an, wie kleine dumme Jungs, die sich gegenseitig die Förmchen im Sandkasten klauen, weil die Theorie des einen der des anderen widerspricht.

Es ist legitim, sich Gedanken über den möglichen Verlauf dieses Unfalls zu machen und diese hier vorzustellen. Aber dabei kann man es auch bewenden lassen. Schlussendlich handelt es sich hier um ein Geschehnis wie es tagtäglich auf allen Pisten vorkommt und wie wir es -leider - schon oft gesehen haben - diesmal leider mit tragischen Folgen. Das muss nichts mit Unfähigkeit, Übermut oder Selbstüberschätzung zu tun haben. Es passiert! Ich bin vor drei Jahren innerhalb von zwei Tagen zweimal mit meiner Schulterfraktur von der Piste geschossen worden. Ich könnte heute nicht mehr sagen, wie das geschehen konnte - ich konnte es nicht einmal direkt hinterher. Und die "Zeugen" hätten sich vermutlich auch widersprochen.

Ich wage zu bezweifeln, dass der tatsächliche Verlauf zweifelsfrei rekonstruiert werden kann, würde es Herrn Althaus aber wünschen, damit er nicht ewig mit den Vorwürfen, die er sich machen wird und die ihm andere machen werden (immerhin spricht bzw. schreibt man ja schon von ihm als Geisterfahrer) leben muss.

Und jetzt bitte sachlich ohne diese jämmerliche Rumgezicke weiter diskutieren.

Thomas

P.S.: * Uwe, ich habe den Satz selbst zensiert, weil ich "ein wenig " über das Ziel hinausgeschossen bin, aber spicak hat mich einfach auf die Palme gebracht - und die Art, wie jetzt hier wieder diskutiert wird, auch.
Und die neue deutsche Rechtschreibung überfodert mich zeitweise auch :roll: . Schreibt man jetzt wirklich "ultimatief"?

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Moorkuh
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Re: Reisneralm - Dieter Althaus

Beitrag von Moorkuh » 06.01.2009 01:00

Nur so am Rande erwähnt: Auf der Piste kann es keine Geisterfahrer geben. Bewegung auf der Piste ist in jeder Richtung erlaubt (unterliegt aber jeweils einer anderen Vorschrift, was Vorrang, Verhalten und Spurwahl betrifft).
Man muß eh nur 10 primitive FIS-Regeln lesen. Ich frag mich, welches Medium sowas in die Welt setzt. (Auch lustig ist, dass einige Medien die FIS-Regeln abgedruckt haben und als Quelle den DSV angaben -- und dabei die veraltete Version der Regel 5 verwendet haben, die gerade den Passus des bergauf Fahrens nicht beinhaltete...)

Martin

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