saschad74 hat geschrieben:http://www.monash.edu.au/miri/research/ ... over study - "The adjusted odds ratio for helmet use in participants with any head injury was 0.71 (95% confidence interval 0.55 to 0.92), indicating a 29% reduction in the risk of head injury." (2005)
http://tirv1.orf.at/stories/499055 bzw. http://www.uibk.ac.at/ipoint/news/2011/ ... nn.html.de (2011)
http://www.bfu.ch/PDFLib/930_105.pdf (2006)
http://www.oesv.at/media/media_breitens ... 008_09.pdf (da lag ich mit meinen geschätzten 40% tatsächlich nur um ein Zehntel daneben)
http://www.focus.de/gesundheit/news/ski ... 76295.html
usw. ...
Interessant auch: "Ein Ski-Helm soll laut einer EU-Norm bis zu einer Geschwindigkeit von 22 km/h wirksam vor Kopfverletzungen schützen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Skifahrer betrug jedoch laut den Messungen 44 km/h." (http://tirv1.orf.at/stories/499055)
Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
- plateaucarver
- Beiträge: 912
- Registriert: 21.12.2011 21:14
- Vorname: Ekki
- Ski: alle Neune ...
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
- saschad74
- Beiträge: 1101
- Registriert: 17.03.2011 10:28
- Vorname: Sascha
- Ski: Enforcer 100, Rustler 11, Rossignol FIS SL
- Ski-Level: 80
- Skitage pro Saison: 40
- Wohnort: München
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Nur ein kurzes Beispiel zum Nachdenken hier: nehmen wir einfach einmal den Fall, dass nach einem Unfall noch ein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle rast - schon haben sich sämtliche in den zu diesem Zeitpunkt bereits "verunfallten" Fahrzeugen vorhandenen Airbags bezüglich ihrer Schutzwirkung "erledigt". Von daher sehe ich auch bei aktuellen Fahrzeugen ein durchaus nennenswertes Wirkpotential für einen Autohelm.plateaucarver hat geschrieben:Das ist ein Review von 1997 und bezieht sich auf Studien, die noch älter sind - also auf ein "Sicherheits"niveau von Autos, die noch keinen Seiten- und/oder Kopfairbag hatten, im Innenraum ungepolstert waren und heute zum größten Teil schrottreif sind.saschad74 hat geschrieben:[url]http://www.monash.edu.au/miri/research/ ... sb160.html[/url
Durch die von Dir genannten Studien werde ich mich bei Gelegenheit am Wochenende einmal durcharbeiten, da komme ich heute nicht mehr zu.
Gruß,
Sascha
- plateaucarver
- Beiträge: 912
- Registriert: 21.12.2011 21:14
- Vorname: Ekki
- Ski: alle Neune ...
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
In wieviel Prozent aller airbagauslösenden Unfälle kommt das deiner Ansicht nach vor? Meine Schätzung: unter 1% (Grund: ich habe Erfahrung im Rettungsdienst und bin kein Cobra11-Gucker)saschad74 hat geschrieben:nehmen wir einfach einmal den Fall, dass nach einem Unfall noch ein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle rast
- saschad74
- Beiträge: 1101
- Registriert: 17.03.2011 10:28
- Vorname: Sascha
- Ski: Enforcer 100, Rustler 11, Rossignol FIS SL
- Ski-Level: 80
- Skitage pro Saison: 40
- Wohnort: München
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Erstens ist es nicht die Frage, bei wieviel Prozent aller airbagauslösenden Unfälle das vorkommt, sondern bei wieviel Prozent aller Unfälle mit schweren/tödlichen Kopfverletzungen. Denn da könnte dann ja ein Autohelm wirken - da, wo es ohnehin keine schweren Kopfverletzungen gibt, brauchen wir den Autohelm ja nicht.plateaucarver hat geschrieben:In wieviel Prozent aller airbagauslösenden Unfälle kommt das deiner Ansicht nach vor? Meine Schätzung: unter 1% (Grund: ich habe Erfahrung im Rettungsdienst und bin kein Cobra11-Gucker)saschad74 hat geschrieben:nehmen wir einfach einmal den Fall, dass nach einem Unfall noch ein weiteres Fahrzeug in die Unfallstelle rast

Zweitens: Gegenfrage: Bei wieviel Prozent der Skiunfälle kommt es Deiner Ansicht nach zu schweren oder tödlichen Kopfverletzungen, die von Helmen verhindert werden könnten?
Gruß,
Sascha
-
- Beiträge: 479
- Registriert: 01.08.2010 17:08
- Vorname: Andreas
- Ski: Atomic Race SL9+GS12; Fischer RC4 WC; Rossi S3
- Ski-Level: 25
- Skitage pro Saison: 55
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Ich weis nicht ob ich diese Urteil gut oder schlecht finden soll.
Einerseits regt es an einen Helm zu tragen andererseits kann man so eigentlich für fast alles selbst in Haftung genommen werden, da es keine 100% Sicherheit gibt egal wo. Auch wenn man sich zu 100% korrekt verhalten hat.
Einerseits regt es an einen Helm zu tragen andererseits kann man so eigentlich für fast alles selbst in Haftung genommen werden, da es keine 100% Sicherheit gibt egal wo. Auch wenn man sich zu 100% korrekt verhalten hat.
Fat skis will do to your skiing what viagra will do to your sex live
- plateaucarver
- Beiträge: 912
- Registriert: 21.12.2011 21:14
- Vorname: Ekki
- Ski: alle Neune ...
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Also mir reicht es auch, wenn leichte und nicht tödliche Verletzungen vermieden werden können - oder fährst du etwa ohne Handschuhe, weil Erfrierungen und Schürfwunden keineswegs schwere oder tödliche Verletzungen sind?saschad74 hat geschrieben:Bei wieviel Prozent der Skiunfälle kommt es Deiner Ansicht nach zu schweren oder tödlichen Kopfverletzungen, die von Helmen verhindert werden könnten?
Die Quote der Kopfverletzungen beträgt ca. 10 bis 12% aller Skiverletzungen (siehe verlinkte Quellen). Unter der tödlichen Verletzungen im Pistenskisport stehen Kopfverletzungen an erster Stelle.
- saschad74
- Beiträge: 1101
- Registriert: 17.03.2011 10:28
- Vorname: Sascha
- Ski: Enforcer 100, Rustler 11, Rossignol FIS SL
- Ski-Level: 80
- Skitage pro Saison: 40
- Wohnort: München
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Der Vergleich hinkt, hast Du selbst gemerkt, nicht wahr?plateaucarver hat geschrieben:Also mir reicht es auch, wenn leichte und nicht tödliche Verletzungen vermieden werden können - oder fährst du etwa ohne Handschuhe, weil Erfrierungen und Schürfwunden keineswegs schwere oder tödliche Verletzungen sind?

Ich stehe morgens auf und weiss "wenn ich heute keine Handschuhe anziehe, komme ich heute abend mit Erfrierungen nach Hause". Wenn ich morgens aufstehen würde und wissen würde "wenn ich heute keinen Helm aufziehe, lande ich mit Schädelbruch im Krankenhaus", würde ich selbstverständlich mit Helm fahren. Und nein: bei sehr warmem Wetter fahre ich nicht notwendigerweise mit Handschuhen.
Und nebenbei bemerkt, wenn Du eine Umfrage unter behelmten Skifahrern machen würdest, wieso sie genau Helm tragen, bin ich mir sehr sicher, dass der Anteil derjenigen, die sagen würden "ich tue das, damit kleinere Platz- und Schürfwunden und leichte Gehirnerschütterungen verhindert werden" wesentlich kleiner wäre als der Anteil derer, die davon ausgehen, dass ihnen der Helm im Ernstfall das Leben rettet.
Das gilt nun aber genauso für Verletzungen im Straßenverkehr und ebenso für die vielen Verletzungen im Haushalt.plateaucarver hat geschrieben:Unter der tödlichen Verletzungen im Pistenskisport stehen Kopfverletzungen an erster Stelle.
Gruß,
Sascha
- LincolnLoop
- Beiträge: 1250
- Registriert: 28.08.2007 00:27
- Vorname: Chris
- Ski: Fischer
- Skitage pro Saison: 75
- Wohnort: Grafing
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Oh jemine... Die "böse Versicherungslobby"...
P.S.: Meine "Menschverstandsmeinung" hält das Urteil für Unsinn - aber wie weit kommt man mit "Menschverstand" (noch schlimmer: mit gesundem)?
P.S.: Meine "Menschverstandsmeinung" hält das Urteil für Unsinn - aber wie weit kommt man mit "Menschverstand" (noch schlimmer: mit gesundem)?
What do democrats actually want?
Democrats always want a majority.
Democrats always want a majority.
- saschad74
- Beiträge: 1101
- Registriert: 17.03.2011 10:28
- Vorname: Sascha
- Ski: Enforcer 100, Rustler 11, Rossignol FIS SL
- Ski-Level: 80
- Skitage pro Saison: 40
- Wohnort: München
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Servus, hier nun wie angekündigt meine Stellungnahme zu den angeblichen Nachweisen, dass Skihelme das Verletzungsrisiko in erheblichem Maße verringern:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article ... able/tbl2/
dann sehe ich dort rund 75% Anteil von helmlosen bei Kopfverletzungen bei einer Helmtragequote von 28%. Wenn wir also hypothetisch annehmen, Helme hätten wirklich absolut keinerlei Effekt, dürften wir 72% Anteil von helmlosen erwarten. Die immer wieder erwähnten 30% Reduktion von Kopfverletzungen sehe ich da nicht. Kannst Du mir auf die Sprünge helfen?
Interessant auch der Satz "What is already known on this topic: Helmets protect bicyclists against head injuries" - ohne irgendeinen Beleg, einfach 'mal so in die Welt gesetzt. Nicht gerade das, was ich unter Wissenschaftlichkeit verstehe.
Interessant finde ich die "Argumentationskette" der Autoren: da wird auf den Seiten 7 und 8 in den Tabellen, in denen der Anteil der Kopfverletzungen an den Gesamtverletzungen im Verlauf mehrerer Jahre (2002/03-2008/09 für Snowboarder bzw. 1997/98 - 2008/09 für Skifahrer) dargestellt ist, ganz deutlich, dass der Anteil der Kopfverletzungen definitiv nicht rückläufig ist, tendenziell sogar eher leicht steigend (bei den weiblichen Snowboardern hat sich der Anteil der Kopfverletzungen sogar fast verdoppelt), und zwar trotz immens gestiegener Helmtragequote. Und was schreibt man dann als Schlussfolgerung auf Seite 10? "Durch das Tragen eines Skihelmes können schwere Kopfverletzungen verhindert werden." Wissenschaftlicher Beleg durch kräftiges Aufstampfen mit dem Fuss, nehme ich an, denn ich kann keinen anderen finden...
Gruß,
Sascha
Vermutlich die Studie hier in dieser Aufzählung mit der meisten Substanz, allerdings muss ich gestehen, dass ich leider nicht alles verstanden habe, mein medizinisch/wissenschaftliches Fachenglisch hält sich doch in überschaubaren Grenzen. Allerdings - wenn ich beispielsweise diese Tabelle anschaue:plateaucarver hat geschrieben: Effectiveness of helmets in skiers and snowboarders: case-control and case crossover study - "The adjusted odds ratio for helmet use in participants with any head injury was 0.71 (95% confidence interval 0.55 to 0.92), indicating a 29% reduction in the risk of head injury." (2005)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article ... able/tbl2/
dann sehe ich dort rund 75% Anteil von helmlosen bei Kopfverletzungen bei einer Helmtragequote von 28%. Wenn wir also hypothetisch annehmen, Helme hätten wirklich absolut keinerlei Effekt, dürften wir 72% Anteil von helmlosen erwarten. Die immer wieder erwähnten 30% Reduktion von Kopfverletzungen sehe ich da nicht. Kannst Du mir auf die Sprünge helfen?
Interessant auch der Satz "What is already known on this topic: Helmets protect bicyclists against head injuries" - ohne irgendeinen Beleg, einfach 'mal so in die Welt gesetzt. Nicht gerade das, was ich unter Wissenschaftlichkeit verstehe.
Verweis auf eine BMJ Studie, von der nur ein paar einleitende Sätze abrufbar sind, der Rest nur nach Bezahlung. Wenn Du die vollständige Studie vorliegen hast, dann bitte ich um eine kurze Zusammenfassung. Wenn Du sie nicht hast, dann frage ich mich, warum Du sie als Beleg bringst?plateaucarver hat geschrieben: http://www.uibk.ac.at/ipoint/news/2011/ ... nn.html.de (2011)
Da wird's nun völlig abstrus. Basierend auf einer einzigen Zahl aus einer nur am Rande erwähnten Studie (Protektive Wirkung des Skihelms für Verletzungen im Schutzbereich des Helms: 75%) wird eine Hochrechnung aufgemacht, wieviele Kopfverletzungen pro Jahr verhindert werden könnten, wenn alle Skifahrer einen Helm trügen. Diese 75% Schutzwirkung werden in dieser Studie in keinster Weise in Frage gestellt, sondern quasi als feststehende Tatsache und Grundgerüst für alle weiteren Berechnungen verwendet. Interessant für unsere Fragestellung hier im Forum wäre also nicht diese Studie, sondern die, auf die sich die Autoren bezüglich ihrer Annahmen in Punkto Helmwirksamkeit beziehen.plateaucarver hat geschrieben: http://www.bfu.ch/PDFLib/930_105.pdf (2006)
Danke für diese schöne Studie, bestätigt sie doch meine Ansicht zu dem Thema!plateaucarver hat geschrieben: http://www.oesv.at/media/media_breitens ... 008_09.pdf (da lag ich mit meinen geschätzten 40% tatsächlich nur um ein Zehntel daneben)
Interessant finde ich die "Argumentationskette" der Autoren: da wird auf den Seiten 7 und 8 in den Tabellen, in denen der Anteil der Kopfverletzungen an den Gesamtverletzungen im Verlauf mehrerer Jahre (2002/03-2008/09 für Snowboarder bzw. 1997/98 - 2008/09 für Skifahrer) dargestellt ist, ganz deutlich, dass der Anteil der Kopfverletzungen definitiv nicht rückläufig ist, tendenziell sogar eher leicht steigend (bei den weiblichen Snowboardern hat sich der Anteil der Kopfverletzungen sogar fast verdoppelt), und zwar trotz immens gestiegener Helmtragequote. Und was schreibt man dann als Schlussfolgerung auf Seite 10? "Durch das Tragen eines Skihelmes können schwere Kopfverletzungen verhindert werden." Wissenschaftlicher Beleg durch kräftiges Aufstampfen mit dem Fuss, nehme ich an, denn ich kann keinen anderen finden...
Ist leider nur eine zusammengefasste Wiedergabe eines Fazits einer irgendwo veröffentlichten Studie ohne eine auch nur ansatzweise konkrete Quellenangabe - sorry, ich werde jetzt nicht alle Artikel auf CMAJ durchkämmen, um herauszufinden, welche Studie die "Fakten, Fakten, Fakten"-Focusredaktion da vielleicht gemeint haben könnte.plateaucarver hat geschrieben:http://www.focus.de/gesundheit/news/ski ... 76295.html
Ja, bitte. Überzeugt hat mich das bisher nun wirklich nicht.plateaucarver hat geschrieben:usw. ...
Gruß,
Sascha
- NeusserGletscher
- Beiträge: 2102
- Registriert: 30.01.2008 15:59
- Vorname: Peter
- Ski: ein paar zu viel
- Ski-Level: 042
- Skitage pro Saison: 20
- Wohnort: Dorf an einem Bach
Re: Wichtiges Urteil zum (Nicht-) Tragen von Skihelmen
Teste doch einfach selbst!saschad74 hat geschrieben:"Durch das Tragen eines Skihelmes können schwere Kopfverletzungen verhindert werden." Wissenschaftlicher Beleg durch kräftiges Aufstampfen mit dem Fuss, nehme ich an, denn ich kann keinen anderen finden...
Nimm 10 Meter Anlauf und springe gegen eine Wand. Einmal mit und einmal ohne Helm. Damit das ganze einen wissenschaftlichen Anstrich bekommt, 5x hintereinander. Dann kannst Du uns in 5 Monaten mitteilen, ob Du mit Helm weniger schwere Kopfverletzungen hattest als ohne.













Bei den ganzen Statistiken (ich habe jetzt nicht alle im Detail gelesen) wird nicht berücksichtigt, wie groß das Risikoverhalten des Verunfallten zum Zeitpunkt des Unfalls war. Wer gerne schnell und riskant fährt trägt auch eher einen Helm. Vielleicht haben daher auch Skifahrer mit Helm oft schwere Kopfverletzungen, die sie aber ohne Helm nicht überlebt hätten?
Die Wirksamkeit eines gut sitzenden und ausgereiften Helms in Frage zu stellen ist genau so sinnbefreit wie die Wirkung von Airbag und Gurt im Auto in Frage zu stellen. Sicherlich lässt sich immer ein therotischer Fall konstruieren, in dem in Unfallopfer ohne Gurt vielleicht überlebt hätte. Im Regelfall jedoch retten Gurt und Airbag Leben.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.