Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schnee

Hier könnt ihr euern persönlichen Ski-BLOG erstellen und uns von euren Erfahrungen oder Lernfortschritten berichten, oder einfach nur ein Tagebuch eurer Skisaison führen!
Eine Anleitung für's Bloggen findet ihr unter Euer Ski-Blog / Ski-Tagebuch ... so geht's!
Benutzeravatar
TOM_NRW
Beiträge: 4816
Registriert: 28.08.2002 14:03
Vorname: Thomas
Ski: Head i.Race 175cm
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Willich

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von TOM_NRW » 11.12.2014 21:32

Doch, doch ... bitte ganz viel Fotos.

Viel Spass Euch beiden und eine sichere und stressfreie Anreise mit Eurem neuen Renner. Ihr habt ja von da oben noch einmal eine Schüppe mehr Kilometer bis zu den Bergen. Geniesst die Zeit und die hoffentlich toll präparierten Pisten.

LG Thomas

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 11.12.2014 21:47

Na gut, dann pack ich den Fotoklick mal ein....
Aber hinterher nicht meckern wenn die Bildkomposition dilettantisch ist.
LG
Stefan

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von beate » 11.12.2014 22:10

liebe Grüße und ganz viel Freude!!!
Beate

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 15.12.2014 17:41

Ahoi,
nach problemloser Anreise nun also eine erste Meldung aus Sulden.
Also, was haben wir an offenen Pisten gefunden.
1. Die Pisten „oben“, also die Madritschlifte zur Schöntaufspitze sind alle offen.
2. Die neue Rosim-Bahn ist offen und erschließt beide Abfahrten.
3. Der „alte“ Sessellift zur Kanzel ist noch zu.
4. Das Gebiet Langenstein ist auch noch zu.
5. Ach ja, das Laufband für die Kleinen läuft ebenfalls.
Am Sonntag waren wir vormittags auf der Rosim-Bahn zugange. Harter Kunstschnee, aber keine Steine oder Gras. Die Schneekanonen waren im Dauereinsatz.
Nachmittags sind wir dann noch mit der Seilbahn hinauf zum Madritsch-Lift. Oben aber kräftiger Wind und mäßige Sicht. Nach einer Abfahrt sind wir wieder runter.
Skitag Nummer 2 begann mit etwas Aufregung.
Zum Einrutschen wurde wieder die Rosim-Bahn angesteuert.
Oben angekommen alles wie gestern. Der Einstieg zur blauen 12 ist gesperrt, aber nach den ersten Bögen auf der roten 16 kann man an der Kanzelhütte vorbei auf die 12 queren.
Jedenfalls ging das gestern. Heute war neue Lage. Die 12 komplett gesperrt, um dort den produzierten Kunstschnee zu verteilen. Dafür trainierte auf der 16 Kanadas Damen-Skiteam.
Zudem ist die 16 eine rot/schwarz-Piste. Ist auf dem Pistenplan tatsächlich so eingezeichnet.
Die Piste ist genauso neu wie die Rosim-Bahn und wird als anspruchsvolle Abfahrt für ambitionierte Skifahrer beworben.
Anspruchsvolle Pisten haben unserer Ansicht nach nichts mit Skigymnastik zu tun.
Ambitionierte Skifahrer sind wird am 2. Skitag definitiv auch nicht.
Vor dem Hintergrund dieser Lage standen wir also vor der Kanzelhütte vor dem „Gesperrt“-Schild. Echt blöd. Aber es half ja nix.
Ich habe Tiny dann eine extralange Pause in Aussicht gestellt und dann sind wir los.
Da die Trainer der kanadischen Ski-Damen dabei waren, die Torstangen nach absolviertem Training wieder abzubauen, waren wir also unter Beobachtung, wie wir das skifahrerische Kontrastprogramm auf der Piste absolviert haben.
Das erste Drittel war noch gut zu fahren, bis es in den Wald ging. Die Piste wird dann schmaler und verdient dank der Steilheit auch die schwarze Einstufung. Bei der Bewältigung unserer Aufgabe wurde dann das gesamte Arsenal der zur Verfügung stehenden Skifahrtechniken abgerufen.
Vom Seitwärtsabrutschen über Traversieren über die gesamte Pistenbreite mit abschließendem Stemmschwung wurde alles geboten. Nachdem dieser fiese Mittelteil bewältigt war, ging es dann durchgeschwitzt mit beschlagener Brille zur Talstation.
Fazit, wir hätten uns etwas mehr Information an der Talstation der Bahn gewünscht. Andererseits hätten wir ja auch fragen können.
Nachdem das also erledigt war, ging es dann mit der Seilbahn hinauf. Die Konstruktion der Seilbahn ist eine Besondere. Es gibt eine Mittelstation auf halber Strecke (klar, heißt ja auch Mittelstation).
Dort wird umgestiegen und gegebenenfalls gewartet. Das ist irgendwie blöd. Seilbahnen sind ja sowieso schon ein Flaschenhals und erfordern bei unglücklichen Umständen Wartezeiten, sprich rumstehen in Schuhen, die nicht für das Stehen gebaut sind. Nun verdoppelt sich also die Wartezeit bei dieser Konstruktion hier manchmal.
Zurzeit ist hier sehr wenig los. Es kommen noch nicht mal genug Leute für einen Skikurs zusammen.
Also ist das Warten hier jetzt kein Thema.
Wie das hier an der Seilbahn abgeht, wenn die Saison richtig in Fahrt gekommen ist, kann ich mir gut vorstellen.
Noch ein kurzes Wort zum Wetter. Die Bergstation der Seilbahn lag heute knapp oberhalb der Wolkengrenze. Eigentlich war klare Sicht. Nur kamen gelegentlich ein paar vorwitzige Wolken hoch, die dann für spontane Sichtveränderung sorgten. Dafür war aber der Wind auf eine erträgliche Stärke reduziert. Somit wurden eifrig Pisten erkundet. So gefühlte 60% der Pisten sind mit blau klassifiziert, schön breit und gut präpariert. Ein paar kleine Schneeverwehungen sorgten für stellenweise lautloses Skifahren.
Stay tuned
LG
Stefan

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 21.12.2014 12:38

Aloha,
da das ja nun mit dem Wehlan im Hotel nur sporadisch funktioniert hat, fasse ich mal den Rest der Woche in einem Posting zusammen.
Dienstag
Hier hat es heute gut geschneit. So um und bei 15cm sind es geworden. Allerdings liegt hier die Null-Grad-Grenze auch bei ca. 2000 m.
Wir sind, wegen „Whiteout“ oben auf dem Madritsch, nur auf den Rosim-Pisten unterwegs gewesen.
Mittwoch
Wetterwechsel. Es ist kalt geworden und man kann den von der Morgensonne beschienenen Ortler bewundern. Das erste Mal in dieser Woche übrigens.
Also durchgestartet und ab in die Seilbahn auf den Madritsch. Dort oben wurden dann alle 3 Lifte befahren. Es waren jede Menge Trainings-Strecken abgesteckt. Sozusagen für jeden etwas. Ein Riesenslalom, eine Ski-Cross Strecke, ein Snowboard-Slalom und auch ein Ski-Slalom. Es wird klar, es gibt wenige Trainingsmöglichkeiten für die Skisportler in diesen Tagen in den Alpen.
Es wurden einige Teams gesichtet, wie z.B. tschechische Skicrosser, diverse Jugendteams aus Italien, Polen und Südtirol.
Schneemangel ist hier oben kein Thema. Lawinengefahr besteht zwar nicht, aber in unserem Hotel logiert eine Skifahrer-Gruppe, die an einem Tiefschnee-Lehrgang teilnimmt.
Zum Nachmittag verschwand die Sonne hinter Wolken und so sind wir dann zum Abschluss den Rosim-Lift gefahren und dann hieß es zurück in das Hotel.
Donnerstag
So langsam nervt uns die Dauer, bis man denn Ski fahren kann. Ein Ski-Bus, der kommt wann er will, eine Seilbahn, die erst fährt wenn es sich halbwegs lohnt. Unter 50 Minuten haben wir es jedenfalls bis dahin nicht geschafft. Heute dann der Burner. Endlich oben angekommen, steigen wir in den Madritsch-Lift. Nach der ersten Stütze Alarmstopp. So nach 5 Minuten denken wir uns, nun könnten ja die beim Ausstieg hingefallenen Leute weg gesammelt worden sein. War aber wohl doch ein technisches Problem. Nach 45 Minuten im Lift waren wir dann endlich oben angekommen. Man konnte sehen, dass an der Bergstation repariert wurde, es schien als ob die abgekuppelten Sessel nicht weiter transportiert werden konnten. Jedenfalls war da ein Mann beschäftigt, der die Sessel von Hand herum geschoben hat. Irgendwann haben sie den Lift wieder zum Laufen bekommen, allerdings mit erheblich weniger Geschwindigkeit und häufigen Stopps.
Wir hatten jedenfalls keine Lust auf eine Wiederholung der innigen Zweisamkeit in einem Sessellift.
Zu allem Unglück war dann auch mit unserem Ausstieg aus dem Pannenlift die Sonne wieder hinter den Wolken verschwunden und meldete sich für den Rest des Tages ab.
Somit wurde dann der Rosim-Lift frequentiert.
Unten im Tal setzte Tauwetter ein und der mühsam verteilte Kunstschnee wurde schwerer und schwerer.
Freitag
Das Beste zum Schluss.
Ein Tag wie gemalt. Bestes Wetter, feine Pisten, funktionierende Lifte, nur 40 Minuten auf den Berg, Pausentee vor der Madritsch-Hütte. Alle unsere Lieblingspisten wurden mehrfach befahren. Es ist wie immer, am Ende der Woche hat man sich so langsam an die Höhe gewöhnt und die Schnappatmung zwingt nicht mehr zu so vielen Pausen und dann ist die Zeit schon wieder vorbei.

Fazit
Die Wetter-Choreographie passte ja, jeden Tag wurde es etwas besser mit dem Höhepunkt am Freitag. Die Schnee-/Pistenlage war besser als erwartet. Die Höhe bringt es eben. Das Skigebiet war zu ca. 2/3 geöffnet. Auch mit der neuen Rosim-Bahn hatten wir nicht gerechnet. Eine gute Alternative bei schlechtem Wetter, da die Pisten zu 75% im Wald liegen. Insgesamt ist das Skigebiet ideal für einen Kurzurlaub. Für unsere Skigymnastik war auch der Anteil der leichten Pisten gut geeignet. Trotzdem gibt es aber auch ein gutes Angebot für den „Könner“.
Es gibt eine Talabfahrt vom Madritsch, die aber zu 2/3 ein Ziehweg ist. Bis zur Mittelstation der Seilbahn als rote Piste, ab dann eine Schwarze, weil der Ziehweg dann nur halb so breit ist. Wer‘s mag, bzw. prinzipiell nicht zu Tal liftet, kann das ja dann machen. Unsers ist das nicht. Was Blödes ist Tischnachbarn aus dem Hotel passiert. Sie hatten die Mittagspause der Seilbahn nicht auf dem Zettel und sind prompt zum Beginn der Pause an der Mittelstation angekommen. Diese Mittelstation ist aber eigentlich nur ein Stahlgerüst mit einer Art Treppenhaus um auf Seilbahnhöhe zu kommen. Wartezonen gibt es nicht, geschweige denn einen warmen Raum (oder ein Klo…). Die Beiden hatten es mit Humor genommen……
Die Liftanlagen sind so eine Mischung aus alt und neu.
Auf dem Madritsch gibt es 2 Stück 4er-Sessel mit Haube. Bei Wind ganz praktisch. In der Mitte ein nicht kuppelbarer 4er-Sessel in Minimalausführung. Am Mittwoch war das eine harte Zeit, zumal der Lift, seinem Alter entsprechend, ein gemächliches Tempo an den Tag legt.
Der Bottle Neck hinauf ist definitiv die Seilbahn. Aber das liegt eben in der Natur der Sache. Warten ist einzuplanen.
Aufgefallen ist uns am Dienstag ein Seilbahnfahrer, der noch mal vor die Tür kommt und fragt ob von den dort stehenden Leuten noch jemand mitfahren möchte. So was Freundliches habe ich noch nicht erlebt. Das gibt einen Pluspunkt für guten Service. Ähnliches erlebten wir am Sonntag. Wir kommen aus dem Hotel und haben die Ski noch im Auto gelassen. Wir kommen auf die Straße und der Bus rollt an. Wir geben Gas und sprinten zum Auto, was der Busfahrer mitkriegt und auf uns wartet. Macht auch nicht jeder, noch mal ein Pluspunkt.
Knapp unterhalb der Talstation der Seilbahn startet auch die Rosim-Bahn. Funkelniegelnagelneues Teil (8er-Gondel), das 2 Pisten mit Varianten erschließt. Dieselben Pisten werden auch von einem älteren 2er Sessel, der in Sulden startet, erreicht (war noch nicht offen) Das spart dann natürlich den Bus am Morgen. Ob das bei der Transportgeschwindigkeit des alten Lifts einen Zeitvorteil erbringt, bleibt auszuprobieren. ;-)
Der Lift auf den Gegenhang im Tal auf den Langenstein war noch nicht geöffnet.
Sulden geht damit in unsere kleine Sammlung der Abfahrten von 3.000 + x Metern Höhe ein.
Im Unterschichten-TV gibt es ja zurzeit eine Sendung, in der sich Hoteliers gegenseitig testen. Jeder Juror hat auch die Frage zu beantworten, ob er das Hotel noch einmal besuchen würde.
Auf uns und Sulden bezogen wäre die Antwort, ja, wenn es mit dem Schneemangel so weiter geht.
Die Seilbahn nervt etwas und aus Hamburg fährt man nun mal nicht eben für drei Tage dahin. Und für sechs Tage ist uns das Skigebiet eigentlich zu klein, zumal wir es ja nun kennen gelernt haben. Aber bevor man Grasski fährt………….

Zum Hotel ist zu sagen, dass es ein gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet. 4* bedeuten schöne große Zimmer (es gibt auch Familienzimmer), 5 Gänge Menü (war stets sehr lecker), Swimming Pfuhl und Schwitzkasten, Raucher und Kinder haben ihre eigenen Aufenthaltsräume ;-), Skibushaltestelle direkt vor dem Hoteleingang. Und das alles für 620 Euronen pro Nase inklusive Skipass.

Nachklapp zur Rückreise.
Am Freitag lesen wir, dass bei Göttingen ein Gefahrgut-LKW verunglückt ist. Ergebnis Vollsperrung bis Sonntag. Noch in der Nacht erreicht uns Beates Warnmeldung, dass es da richtig stauig ist.
Unser Hans-Hans rechnete aus, dass wir es bei Abfahrt um 9:30 Uhr bis 19:35 nach Hause schaffen sollten. Da wusste der Blechdepp noch nichts von der Sperrung. Am Ende wurde es dann 19:45 inklusive der Umfahrung bei Göttingen. Cool waren die Blitze eines Wintergewitters bei Hannover. Was uns aber auf der Fahrt über den Fernpass entgegen kam übertraf alles was wir bisher auf dieser Strecke erlebt haben. Stop and Go, Blockabfertigung am Grenztunnel, wieder Stop and Go bis nach Ulm. So viele Leute auf so wenigen Pisten……… Irgendwie waren wir gar nicht mehr so depressiv, dass wir nun nach Hause mussten.

Allen Lesern wünschen wir ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir melden uns wieder im Januar, wenn es in die zweite Runde unserer Saison geht. Angesagt sind die Dolomiten (Plan de Gralba/Wolkenstein) und Obertauern.
Bleibt alle gesund.
Stay tuned
Die Irrlichter
LG
Stefan

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 21.12.2014 12:55

Ach ja, da sind ja noch Fotos zu liefern:
Dateianhänge
wuffel.jpg
Madritsch 2.jpg
Der linke Lift geht auf 3.200m hoch.....
Madritsch1.jpg
Panorama oben auf dem Madritsch
Rosim.jpg
Man achte auf die Uhr.......
Schneekanone.jpg
Eine Piste wird gebaut......
Dienstag bei Schneefall auf der 12.jpg
Die leichte Abfahrt am Rosim-Lift
LG
Stefan

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 19.01.2015 18:29

Ahoi
Nun sind wir also schon mittendrin in unserer zweiten Etappe unserer Skisaison.
Am Freitag ging es bis kurz hinter München zu lieben Freunden, die wir Jahre lang nicht besucht haben. Es gab also einen regen Informationsaustausch vorzunehmen.
Am Samstag dann bei Schneetreiben das letzte Stück bis zum Plan de Gralba.
Auch hier hat es ordentlich Schnee gegeben. War auch bitter nötig.
Am Sonntag setzte morgens um 8.00 Uhr heftiger PKW-Verkehr vor dem Hotel ein. Wie wir dann feststellten, waren oben auf dem Piz Sella gleich 2 Sportveranstaltungen anberaumt, die diesen erhöhten Verkehr verursachten.
Zum einen gab es einen Riesentorlauf der örtlichen Jugend und zum Zweiten einen Downhill Contest für Mountain Bikes, ebenfalls für die Jugend ausgeschrieben.
Der RTL hatte eine recht spezielle Piste, gab es doch nach zwei Dritteln der Strecke eine 90-Grad- Linkskurve zu absolvieren. Das schränkte den Kurssetzer an dieser Stelle natürlich ein. ;-)
Die Radler hatten den Fun-Park okkupiert.
Zu den Radfahrern auf der Skipiste sag ich mal nix. Schließlich sind auch schon Skifahrer und Snowboarder in der Wüste unterwegs gewesen. Auf jeden Fall wären Fahrradklingeln recht nützlich, wie wir nach Ende des Rennens bemerkten. Für so einen Radler ist es eben schwierig in die Bremsen zu steigen, wenn ein Skifahrer den Weg kreuzt ohne zu gucken.
Wir haben uns für den ersten Tag die Pisten hier um den Piz Sella vorgenommen und alles abgefahren. Alle Pisten schon griffig, von Eis erst am Nachmittag oben am Piz Sella was zu sehen.
Es war ein wunderbares entspanntes warm up für die Woche.
Der Montag brachte zum Aufstehen Sonne und knackige Temperaturen.
Also eine dritte Wäschelage eingebaut in das Outfit. Dann ging‘s über Piz Seteur auf’s Sellajoch. Der neue 6er-Sessel ist ein echter Gewinn. Er fängt etwas weiter unten an und hört etwas tiefer wieder auf. Dadurch werden Krisengebiete an beiden Enden entschärft und es geht gefühlt doppelt so schnell hinauf.
Nach einer kurzen P-Pause sind wir hinunter zum Lupo Bianco und hinauf nach Canazei. Überall beste Pistenverhältnisse. Allerdings, wie zu erwarten, jede Menge seifiger Maschinenschnee.
In Canazei ein paar schöne Abfahrten abseits des Sella Ronda-Trampelpfades und dann wieder runter zum „weißen Wolf“. Diese Waldabfahrt ist dann wieder der Sella-Trampelpfad. Spaßanteil ist da eher gering. Die Piste haben wir aber auch schon in wesentlich schlimmeren Zustand gefahren. Dann lieber so wie heute, hart und griffig, als versulzbuckelt. An das erhöhte Durchschnittstempo auf der Piste haben wir uns zu gewöhnen. Abseits der Sella-Strecke wartet man, bis alle vorbei sind und fährt dann los. Auf der Sella-Strecke schert man ein, so wie auf dem Beschleunigungsstreifen auf der Autobahn.
Einkehrschwung war dann unterhalb vom Piz Seteur in einer kleinen Hütte, abseits von der Großkantine auf dem Piz. Der Name ist Sonnenalm. Die Bezeichnung ist Programm…..
Zum Abschluss dann noch zwei Abfahrten und dann war es gut für heute.
Sowohl in Canazei als auch auf dem Sellajoch waren den ganzen Tag jede Menge Schneekanonen und Schneelanzen im Einsatz. Es klang fast wie ein Wasserfall, so rauschen die Lanzen.
Erste Beobachtungen neben der Piste.
Unsere Herberge ist recht groß. Daher eignet sie sich gut als Unterkunft für Gruppen. Diese Woche sind auch mehrere Gruppen aus dem ganz flachen Land westlich von Deutschland anwesend. Wir haben uns ja schon öfter gefragt, warum diese Landsleute stets an dem erhöhten Geräuschpegel zu erkennen sind. Es scheint, wir sind der Lösung etwas näher gekommen.
Am Samstag war auch für diese Gäste offensichtlich Anreisetag. Nach der gefahrvollen Fahrt auf nicht geschwindigkeitsbegrenzten Straßen wurde sich auf das herzlichste begrüßt. Dabei standen die Leute max. 1m voneinander entfernt. Trotzdem brüllten einige (ein Männchen / 2 Weibchen) sich an, als ob der eine auf dem Grödner Joch und der andere auf dem Sellajoch steht. Für altersbedingte Schwerhörigkeit sind die Leute zu jung. Es kann also nur Euphorie sein. Gefährliche Reise glücklich überstanden, liebe Freunde wiedererkannt, oder so ähnlich.
Auf der Piste schon zwei Mal gesehen, das absolute Nonkonformisten-Outfit.
Von oben nach unten:
Zipfelmütze in Regenbogenfarben mit 1,2m langen Hängezipfel. Am Kopf fixiert mittels Skibrille.
Statt Schal ein Vollbart.
Unter dem braunen, wadenlangen Kutschermantel als Mid-Layer ein Strickpullover. Ein Flanellhemd als Under-Layer und das Beinkleid war von Levis oder Wrangler.
Am Fuß hellgraue Heckeinsteiger. Also wirklich, Skiklamotten werden völlig überbewertet.
Bis dato ein prima Beginn der Woche.
More to come.
LG
Stefan

latemar
Beiträge: 3290
Registriert: 15.12.2010 10:04

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von latemar » 19.01.2015 18:37

Das klingt doch hervorragend. Oben am Piz Sella ist fast immer irgend ein Rennen gesteckt, da trainiert ja die ganze Vereinsjugend. Ist der dort gelegene Schlepper eigentlich endlich in Betrieb?

Was ist ein "Seifiger" Kunstschnee?

Auf der Baita Sole sind wir auch öfters. Nur der Toilettengang ist schwieriger wie eine vereiste Gran Risa.

Viel Spaß weiterhin. Fahrt einen extra Schwung für mich. :)


Gruß!
der Joe
22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

Benutzeravatar
Stefan oder Erwin
Beiträge: 291
Registriert: 11.12.2004 23:10
Vorname: Stefan
Ski: 2 Stück
Ski-Level: 60
Skitage pro Saison: 24
Wohnort: Hamburg

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Stefan oder Erwin » 19.01.2015 18:46

Jawoll, Schlepper schleppt da oben noch, wird aber wenig genutzt.

"Seifiger Kunstschnee" ist der Versuch zu beschreiben, dass das Griffverhalten des Ski anders, eben etwas rutschiger ist, wenn man auf diesen Kunstschnee gerät. Besonders zu merken, wenn man an einer laufenden Schneelanze vorbei fährt. Ist nicht schlimm, alles unter Kontrolle. Aber eben anders....
LG
Stefan

Benutzeravatar
Ramon 23
Beiträge: 702
Registriert: 06.11.2006 00:09
Vorname: Nils
Ski: VR
Wohnort: Riethnordhausen/Thüringen

Re: Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schn

Beitrag von Ramon 23 » 19.01.2015 18:56

Sehr schön geschrieben, Danke :-D

Die "Sonnenhütte" ist auch unsere Lieblingeinkehr im Bereich Piz Sella.
Bitte immer schön weiter berichten, sind dann ab 30.01. auch in der Gegend.

Viel Spaß noch

Gruß Nils

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag