Kerstin + Stefan - zwei Nordlichter irrlichternd im Schnee

[beate]

Ich wünsche euch auf alle Fälle gute Fahrt! Mittwoch früh auf der Motta!
Bernd ist sehr enttäuscht. Ich habe darauf bestanden, am Mittwoch früh Vereina zu fahren, da dies eine Zeitersparnis von 35min ist. Früh morgens ein ganz diskussionsunwürdiges Argument
Bis dann!!!
Beate

[Stefan oder Erwin]

Aloha.
Wir melden uns heute aus Scuol in Graubünden. Seit Sonntag machen wir hier für eine Woche die Pisten unsicher.
Die Reisegruppe besteht aus dem bewährten, norddeutschen Kleeblatt.
Über unsere ersten beiden Skitage gibt es zu berichten, dass das angeforderte Hochdruckgebiet pünktlich geliefert worden ist. Morgens mückenfreie Luft bei -16 Grad. Britzelblauer Himmel und die maximal mögliche Zahl an Sonnenstunden. Der Wetterfrosch lässt vermelden, dass er nicht vorhat, vor Mittwoch von der Leiter zu steigen. Die Pisten sind hart, gut griffig und wenig bevölkert. Anstehzeiten an den Aufstiegsanlagen tendieren gegen 0 Minuten.
Das gewählte Hotel bietet fast Ski in / Ski out. Sehr angenehm, vom Sofa aus die Inbetriebnahme des Lifts zu beobachten. Nach dem Skitag bietet eine Sonnenterasse mit Hämorrhiden freundlich gepolsterten Sesseln die Möglichkeit, die müden Beinchen auszuruhen. Nach Sonnenuntergang kann ein Wellness-Bereich genutzt werden. Service, Küche - alles tadellos.
Skigebietsbewertung machen wir am Ende der Woche. Noch sind nicht alle Wege erkundet. Die Traumpiste runter nach Sent ist für Mittwoch geplant, wenn wir noch Verstärkung bekommen.
Erste Beobachtung neben der Piste. Eine mir bisher unbekannt Art der Bezahlung wird hier praktiziert. Die Mahlzeiten werden, zumindest in einem der SB-Restaurants, nach Gewicht berechnet. Man lädt sich also den Teller mit, sagen wir mal Spaghetti Bolo, voll und platziert den Teller auf einer Wage an der Kasse. Die nette Bedienerin der Waage und der Kasse verkündet das Ergebnis der Umrechnung Gewicht in SFR und harrt der Münzen, die denn da kommen sollen.
Ich finde eine prima Sache, speziell für Gäste auf Diät oder mit Magenverkleinerung, die nur das bezahlen, was sie auch verdrücken können. Derjenige, der den Hals nicht voll kriegen kann, zahlt dafür mehr. Der Extragewinn der Wirte sind die Reste auf dem Teller, den der Vielfraß nicht geschafft hat.
So long für heute. Wir gehen jetzt mal gucken was der Koch uns Leckeres servieren lässt.
Stay tuned
Die Irrlichter

[beate]

Müssen wir Mittwoch vor Sonnenaufgang da sein oder reichts zur Liftöffnung?

Beate

[Stefan oder Erwin]

Liftöffnung ist knapp ausreichend.
Es ist Traumpiste angesagt. Wir verzehren uns extra für euch und üben Enthaltsamkeit bis dahin.
Darauf einen letzten Kübel für heute.

[beate]

Ladet eure Akkus (Kamera und muskulär!) auf und steckt CHF ein! Ich organisiere ein Taxi! Ich schleppe keinesfalls die Ski durch Sent zur Bushaltestelle! Ungefähr auf der Mitte der Traumpiste steht eine sehr nette Hütte, da muss man kurz rasten, nicht um zu rauchen, sondern weils da urig ist (ich hoffe, da steht noch kein SB Restaurant, sonst verliere ich die Fassung)
Habt ihr schon einen Abendessentermin abgemacht?
Falls nein: Aufgabe erledigen bis zur Ankunft!
Bernd hat seine Ski extra zum wachsen gebracht! ich fahre morgen um 9Uhr mit dem Zug Ri Chur!
Bis dann!
Beate

[Stefan oder Erwin]

Läuft

[Stefan oder Erwin]

Moinsen
Wir wollen uns nur mal melden. Es ist kaum zu glauben, aber das Wetter ist immer noch vom Allerfeinsten. Am Dienstag etwas Wind, der in den offenen Sesselliften zu einer frischen Gesichtsfarbe führte. Heute dann, nach dem pünktlichen Eintreffen der Verstärkung aus Chur, als High Light die Talabfahrt nach Sent, auch Traumpiste genannt.
Der Name ist zutreffend.
Ansonsten tägliche Skiurlauber-Routine. Wecken bei Sonnenaufgang, Sportlerfrühstück, Raufliften und die erste Runde absolviert. Nach 1,5 Stunden den Tank auffüllen und dann die nächste Runde. Nächster Tankstopp dann gegen 12.30 Uhr. Durch antizyklische Tankstopps vermeidet man unnötige Wartezeiten an den Tankstellen. Gegen 15.00 Uhr dann Abschwung und Rücksturz zur Basis. Talabfahrt meist nur bei Bedarf. Diese Tragödienabfahrten sind, zu mindestens nachmittags, nicht so wirklich unseres.
Lustiges auf und neben der Piste ist eigentlich auch wenig passiert.
Erwähnenswert eventuell ein Pärchen, aus dem Lift beobachtet, Er im Schneepflug vorneweg. Seine wesentliche kleiner Partnerin klammert sich an ihn. Auf die Entfernung sah es aus, als ob die beiden auf einem Paar Ski stehen. Es setzte großes Rätselraten ein. Als Lösungsvorschläge wurden unter Anderem angeboten: Sie ist blind oder anderweitig gehandicapt. Oder das Kind ist müde und mag nicht mehr. Es stellte sich schließlich heraus, dass wohl der Mann seiner Frau den Skisport nahe bringen wollte, diese aber in eine Angststarre gefallen war. Unser Respekt gilt dem Herrn der in dieser Haltung eine rote und eine blaue Piste bewältigt hatte. Das alles im Schneepflug mit einem Klammeräffchen auf dem Buckel.
Bis die Tage

[freeriderin]

(..) dass wohl der Mann seiner Frau den Skisport nahe bringen wollte, diese aber in eine Angststarre gefallen war.

Immer schön, wenn man einzelne "Gesprächs"fetzen eines solchen Paares aufschnappt...
"Duuu hast gesagt, die Piste ist total einfach!!" ...

Viel Spaß noch!

[Stefan oder Erwin]

Ahoi
Es ist Zeit für den nächsten Zwischenbericht. Wie vom Wetterbericht zutreffend angekündigt, änderte sich das Wetter. Die Wolken füllten den Himmel formatfüllend aus. Schneefall blieb aber am Donnerstag noch aus. Allerdings wurde es windig.
Aber der Wind kam aus der „richtigen“ Richtung und es war nur ein Lift geschlossen. Die anderen waren im Windschatten der Berge, was auch für einige Pisten galt.
Also wurde bei reduzierter Sicht das übliche Programm bewältigt. Nach der Mittagspause wurde dann von Tiny, Beate und Martina beschlossen ein Formationsfahren einzuüben. Zur Dokumentation wurde der Verfasser als Kameramann angeheuert. Es sei so viel gesagt, eine Veröffentlichung auf „Gesichtsbuch“ oder „Deine Tube“ ist vorerst noch nicht zu erwarten. Hauptgrund sind die farblich nicht aufeinander abgestimmten Skijacken.
Zum Freitag. Nun kam er mit Macht der Schnee. Tiny hatte sich ein Schlechtwetter-Training mit Martina gewünscht. Nun denn, die Bühne war perfekt bereitet.
Zuerst wurde aber die ganze Gruppe noch zum Pistendienst für das Skischulrennen eingeladen. Es galt, die 30cm Neuschnee soweit per Schneepflugfahren aus der Piste zu schieben, dass die Kleinsten überhaupt in Schwung kamen. Der Zielraum wurde durch semiprofessionelles Durchtreten planiert.
Es hat so heftig geschneit, dass Ski, die nicht abgestellt, sondern abgelegt waren, ohne Skistockmarkierung nach 15 Minuten verschwunden waren.
Nach der Siegerehrung / Rangverkündigung vergrößerte sich unsere kleine Skifahrgesellschaft auf 9. Die Neuankömmlinge und diejenigen, die sich das zutrauten, begaben sich auf die Pisten. Es waren anfangs 2, später noch ein Lift geöffnet. Die Talabfahrten nach Scuol und Ftan waren offen. Da es nicht nur fett geschneit hatte, sondern auch ein böiger Wind herrschte wurde von teils kniehoch verschneiten Pisten berichtet. Es hat sich dazu aber kein einheitliches Meinungsbild ergeben. Die Skala von „Lässig zum fahren“ bis „ich bin doch nicht porös und geh da raus“ wurde komplett abgedeckt.
Der Tag ging zu Ende mit einem Team-Event. Es wurden legale Drogen (Kaffee, Kuchen, Kekse, Dosenmilch, Brause) konsumiert. Erste Planungen für den nächsten Winter wurden auf das Gleis gestellt und erste Orga-Aufträge delegiert. Und dann war es Zeit zum Tschüß / Servus / Ade sagen. Die Reisegruppe löste sich nun auf. Teils geht es heim, teils werden die Skiorte gewechselt.
Unser Fazit. Scuol bietet Pisten aller Schwierigkeitsgrade. Die farbliche Einteilung ist fair. Wo Blau drauf steht, ist auch Blau drin. Für die Liftanlagen würde ich die Schulnote 3+ vergeben. 3 von 4 Sesseln sind Hauben los. Bei einem Wetter wie heute und gestern ganz klar ein Nachteil. Von Ftan hinauf ins Skigebiet gilt es eine Schleppliftetappe zu absolvieren und der höchste Punkt im Skigebiet ist auch nur per Schlepper zu erreichen. Dafür gibt es von uns auch ein Minuspünktchen. Die Pistenpräparation hat auch etwas Luft nach oben. Teilweise gab es schon ein paar Absätze. Bei guter Sicht kein Problem nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“. Am Donnerstag bei diffusem Licht kam es dann doch zu Überraschungen. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen und würden Scuol weiter empfehlen.
So, nun werden wir unsere nächste Etappe des Winters in Angriff nehmen. Morgen geht es nach Fiss.
Stay tuned.

[Uwe]

Mach doch einfach das Video schwarz-weiß ... dann ist die Jackenfarbe egal! Ich will das Video sehen