Udo's Schneevorhersage
Re: Udo's Schneevorhersage
Der Regen hat in den Nordalpen katastrophale Auswirkungen gehabt.
Gletscher würde ich mir wohl nicht antun, das dürfte höllisch sein.
Gruß!
der Joe
Gletscher würde ich mir wohl nicht antun, das dürfte höllisch sein.
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22/23 38 T.Dolomiti SS
23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella
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Re: Udo's Schneevorhersage
Hatten heute nochmal einen super Tag in Hochgurgl/Obergurgl. Nachdem es gestern Nachmittag noch geschneit hatte, muss es in der Nacht in Regen übergegangen sein. Oben super Pulverschnee, in den unteren Bereichen knüppelhart. Das Kaiserwetter hat entschädigt.
In Sölden fahren seit Tagen LKW den Schnee vom Gletscher um damit die Talabfahrten zu bauen. Rechts und links des dünnen Schneebandes ist es komplett grün.
Thomas
In Sölden fahren seit Tagen LKW den Schnee vom Gletscher um damit die Talabfahrten zu bauen. Rechts und links des dünnen Schneebandes ist es komplett grün.
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Re: Udo's Schneevorhersage
Dann noch mal ne Wasserstandsmeldung aus Sulden am Ortler.
Heute ein Tag wie gemalt. Britzelblauer Himmel, super Schnee, beste Pisten.
Im Tal (1900m) knapp über Null Grad.
LG
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Stefan
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Re: Udo's Schneevorhersage
Loreley statt Frau Holle
Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Heinrich Heine hat damit der Loreley vor 190 Jahren ein Denkmal gesetzt. Die dralle Blondine hatte die merkwürdige Angewohnheit, sich äußerst sparsam bekleidet auf dem Felsen bei St. Goarshausen am Rhein zu räkeln und die Kapitäne, die unten auf dem Fluss vorbeisegelten, dengelten dann mit Schmackes in die Felsen, weil sie statt aufs Ruder des Schiffes lieber geil-gebannt auf das Armaturenbrett der Amazone blickten. Was hat denn das nun mit dem Wetter bzw. Winter zu tun? Eine ganze Menge, denn Heines Zeilen kommen mir immer dann in den Sinn, wenn ich auf die Wetterkarten gucke. Gebannt starre ich 1x am Tag auf toll-kalte Aussichten für die kommenden Tage und dann wieder rummst der Wetterkahn 12 Stunden später voll auf die Felsen mit Namen "Vorfrühling".
Drum weiß ich sehr wohl, warum ich so traurig bin, denn das Szenario in den Wettermodellen erinnert doch sehr an das, was
das scharfe Felsenluder mit den Schiffern gemacht hat. Die Schiffer sind, um in unserem Bild zu bleiben, die Skifahrer. Wir blicken gebannt auf wilde Wetteraussichten, die den Namen Winter verdienen und bekommen flugs ein paar Stunden später voll eins auf die Kante, weil es nix wird mit den geilen An----äh--Aussichten. Für kommende Woche hatten uns unisono alle namhaften Wettermodelle versprochen, nun mal ernst zu machen mit dem Winter. Doch je näher wir dem Termin rücken, umso unwahrscheinlicher wird ein veritabler Wintereinbruch.
Vor ein paar Tagen hatte ich die Sache mit der "Frontalzone" erklärt. Die sollte endlich mal richtig weit nach Süden rücken, ein Trog von epochalen Ausmaßen sollte Mitteleuropa so ins Zentrum des Wettergeschehens rücken, das zumindest in mittleren und hohen Lagen die Jahreszeit das Siegel Winter verdient. Damit scheint es nun Essig zu sein, das was Winter heißt will im Norden bleiben. Um's noch schlimmer zu machen: in den Alpen wird es mtm. erneut so warm, dass ans Einschalten von Kanonen und Lanzen nicht zu denken ist. Hier und da werden Horrorszenarien aus den Rechnern gespuckt, die in den Juli aber nicht in die Weihnachts- und Silvestertage passen. Blauer Himmel und Frostgrenzen bis auf 3.500 Meter steigend! Ja, richtig gelesen, 3.500. Das ist aber sowas von höher als die Loreley...Die Rückkehr der Südwestlage, gestützt durch ein höhenwarmes Hoch über den Alpen, unfassbar. Was da noch vor ein paar Tagen an tollen Niederschlägen in Aussicht gestellt wurde wird von Stunde zu Stunde herunter gerechnet. Und wenn es so weiter geht, dann spucken die Modelle am Wochenenden die totale Trockenheit aus - bei Frühlingstemperaturen.
Im Grunde sind wir in dieser Tretmühle seit Juli 2013 gefangen. Süd- bis Südwest dominiert das Wettergeschehen in Mitteleuropa. In den Alpen liegt der Temperaturüberschuss derzeit bei mehr als 5°C im Dezember 2014, weltweit ist 2014 das wärmste Jahr, seit es regelmäßige Wetteraufzeichnungen gibt und mit Ausnahme des August 2014 waren alle Monate in Mitteleuropa seit Juli 2013 zu warm. Vor allem in den Alpen ist das sehr ausgeprägt. In meinem bescheidenen Dorf im Spessart, das immerhin 400 Meter hoch liegt, gab es in diesem Jahr keinen enizigen Eistag (Tagestemperatur durchgehend < 0°C in 24h). Das gab es dort noch nie!
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Loreley getan.
So heißt das am Schluss bei Heine. Den Wettermodellen aka Loreley will ich keine Schuld geben, die können ja auch nix dafür. Aber allmählich sollte man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, was hier grade passiert. Man kann sich das, was dabei herauskommt ja hin und wieder mit einem Blick auf die Loreley versüßen und sich daran gewöhnen, künftig mit der Dame mal baden zu gehen. An Skifahren ist jedenfalls nicht zu denken.
Udo
Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Heinrich Heine hat damit der Loreley vor 190 Jahren ein Denkmal gesetzt. Die dralle Blondine hatte die merkwürdige Angewohnheit, sich äußerst sparsam bekleidet auf dem Felsen bei St. Goarshausen am Rhein zu räkeln und die Kapitäne, die unten auf dem Fluss vorbeisegelten, dengelten dann mit Schmackes in die Felsen, weil sie statt aufs Ruder des Schiffes lieber geil-gebannt auf das Armaturenbrett der Amazone blickten. Was hat denn das nun mit dem Wetter bzw. Winter zu tun? Eine ganze Menge, denn Heines Zeilen kommen mir immer dann in den Sinn, wenn ich auf die Wetterkarten gucke. Gebannt starre ich 1x am Tag auf toll-kalte Aussichten für die kommenden Tage und dann wieder rummst der Wetterkahn 12 Stunden später voll auf die Felsen mit Namen "Vorfrühling".
Drum weiß ich sehr wohl, warum ich so traurig bin, denn das Szenario in den Wettermodellen erinnert doch sehr an das, was
das scharfe Felsenluder mit den Schiffern gemacht hat. Die Schiffer sind, um in unserem Bild zu bleiben, die Skifahrer. Wir blicken gebannt auf wilde Wetteraussichten, die den Namen Winter verdienen und bekommen flugs ein paar Stunden später voll eins auf die Kante, weil es nix wird mit den geilen An----äh--Aussichten. Für kommende Woche hatten uns unisono alle namhaften Wettermodelle versprochen, nun mal ernst zu machen mit dem Winter. Doch je näher wir dem Termin rücken, umso unwahrscheinlicher wird ein veritabler Wintereinbruch.
Vor ein paar Tagen hatte ich die Sache mit der "Frontalzone" erklärt. Die sollte endlich mal richtig weit nach Süden rücken, ein Trog von epochalen Ausmaßen sollte Mitteleuropa so ins Zentrum des Wettergeschehens rücken, das zumindest in mittleren und hohen Lagen die Jahreszeit das Siegel Winter verdient. Damit scheint es nun Essig zu sein, das was Winter heißt will im Norden bleiben. Um's noch schlimmer zu machen: in den Alpen wird es mtm. erneut so warm, dass ans Einschalten von Kanonen und Lanzen nicht zu denken ist. Hier und da werden Horrorszenarien aus den Rechnern gespuckt, die in den Juli aber nicht in die Weihnachts- und Silvestertage passen. Blauer Himmel und Frostgrenzen bis auf 3.500 Meter steigend! Ja, richtig gelesen, 3.500. Das ist aber sowas von höher als die Loreley...Die Rückkehr der Südwestlage, gestützt durch ein höhenwarmes Hoch über den Alpen, unfassbar. Was da noch vor ein paar Tagen an tollen Niederschlägen in Aussicht gestellt wurde wird von Stunde zu Stunde herunter gerechnet. Und wenn es so weiter geht, dann spucken die Modelle am Wochenenden die totale Trockenheit aus - bei Frühlingstemperaturen.
Im Grunde sind wir in dieser Tretmühle seit Juli 2013 gefangen. Süd- bis Südwest dominiert das Wettergeschehen in Mitteleuropa. In den Alpen liegt der Temperaturüberschuss derzeit bei mehr als 5°C im Dezember 2014, weltweit ist 2014 das wärmste Jahr, seit es regelmäßige Wetteraufzeichnungen gibt und mit Ausnahme des August 2014 waren alle Monate in Mitteleuropa seit Juli 2013 zu warm. Vor allem in den Alpen ist das sehr ausgeprägt. In meinem bescheidenen Dorf im Spessart, das immerhin 400 Meter hoch liegt, gab es in diesem Jahr keinen enizigen Eistag (Tagestemperatur durchgehend < 0°C in 24h). Das gab es dort noch nie!
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Loreley getan.
So heißt das am Schluss bei Heine. Den Wettermodellen aka Loreley will ich keine Schuld geben, die können ja auch nix dafür. Aber allmählich sollte man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, was hier grade passiert. Man kann sich das, was dabei herauskommt ja hin und wieder mit einem Blick auf die Loreley versüßen und sich daran gewöhnen, künftig mit der Dame mal baden zu gehen. An Skifahren ist jedenfalls nicht zu denken.
Udo
Zuletzt geändert von Udo-Aschaffenburg am 20.12.2014 18:12, insgesamt 2-mal geändert.
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]
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Re: Udo's Schneevorhersage
Wie immer treffend formuliert! Wenn der Schnee, den die Modelle für T+8 in den vergangenen Wochen prognostiziert haben, gefallen wäre, hätten wir eine neue Eiszeit gehabt. Meine Vermutung ist, das in den Modellen Wunschfaktoren der Reiseindustrie enthalten sind
Mal im Ernst, Wetter lässt sich auch heute nicht zuverlässig berechnen, auch wenn es immer wieder versucht wird. Das ist auch nicht das Problem, sondern imho der Mensch, der das Klima verändert hat, leider nicht in die Richtung, die Skifahrer brauchen.
Gebt die Hoffnung nicht auf, die Saison ist noch jung, es fällt bestimmt noch ausreichend Schnee, fragt sich nur wo und wann?
Gruß aus dem stürmischen Norden
Frank
Mal im Ernst, Wetter lässt sich auch heute nicht zuverlässig berechnen, auch wenn es immer wieder versucht wird. Das ist auch nicht das Problem, sondern imho der Mensch, der das Klima verändert hat, leider nicht in die Richtung, die Skifahrer brauchen.
Gebt die Hoffnung nicht auf, die Saison ist noch jung, es fällt bestimmt noch ausreichend Schnee, fragt sich nur wo und wann?
Gruß aus dem stürmischen Norden
Frank
Re: Udo's Schneevorhersage
Udo, kennst Du die Kolumne von Kai Zorn? Lehnt er sich mit der Prognose zu weit aus dem Fenster?
http://www.wetter.com/wettertv/Kolumnen ... 0_s9b7vli4
http://www.wetter.com/wettertv/Kolumnen ... 0_s9b7vli4
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Re: Udo's Schneevorhersage
@Lothar: klar kenne ich Kais Kolumne und wir kennen uns auch recht gut durch streckenweise gemeinsames Arbeiten .
Das was uns Kai über den massiven "Block des Atlantik" erzählt wird derzeit so, wie er es in seinen Karten darstellt, nur von einem einzigen Modell "erwogen". Was die anderen dagegen ausspucken wollt ihr nicht wirklich wissen... .
Udo
Das was uns Kai über den massiven "Block des Atlantik" erzählt wird derzeit so, wie er es in seinen Karten darstellt, nur von einem einzigen Modell "erwogen". Was die anderen dagegen ausspucken wollt ihr nicht wirklich wissen... .
Udo
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]
Re: Udo's Schneevorhersage
Udo, danke für die Aufklärung. Schade, wäre auch zu schön gewesen...
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vorhersagen, die über 5-7 Tage hinausgehen, sind ohnehin mehr als nur unsicher. Und irgendwann muss es ja mal Winter werden...
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vorhersagen, die über 5-7 Tage hinausgehen, sind ohnehin mehr als nur unsicher. Und irgendwann muss es ja mal Winter werden...
Re: Udo's Schneevorhersage
Ich war heute wieder in Grasgehren oben, eines der zwei in D geöffneten Skigebiete. Was da abgeht, wollte ihr nicht wirklich wissen. Es werden seitlich vom Schlepper von Hand 2-3 cm Schnee zusammengetragen und auf die völlig durchweichte Schlepptrasse getragen. Spätestens Sonntag Nachmittag ist auch dort Schluss wenn nicht noch ein Wunder passiert.
2014 Ski - D -
2014 Ski - D -
Re: Udo's Schneevorhersage
Udo, was siehst Du das Modell. das von Bergfex verwendet wird? Seit heute steht da für kommenden Sonntag ein nettes Tief über den Südalpen drin. Oder ist das mal wieder eine Ente?