Moin,
die Woche in Zauchensee hat ja unter literarischen Aspekten nicht viel hergegeben. Das Skigebiet haben wir ja schon mehrfach beschrieben und das Wetter war ja recht eindimensional.
Also das Wetter hat sich bis heute nicht geändert. Wie ich hier die Buchstaben sortiere, hocke ich auf dem Balkon, nur mit einem Poloshirt bedeckt. 19 Grad spricht das Thermometer.
Daher heute also “Adé Sulz”, wir erkunden das Kitzsteinhorn.
Vor den Genuss hat der große Gasförmige aber ein paar Hürden aufgestellt.
Da Saalbach nicht nur eine Kirche, sondern auch einen pünktlichen Küster hat, wurden wir um 7.00 Uhr geweckt.
Frühstück und Kaffeebetankung dauerte und dann hat Hans-Hans sich geweigert, einen Weg zum Kitzsteinhorn zu berechnen. Am Ende sind wir dann so knapp vor 10.00 Uhr auf dem Parkplatz aufgeschlagen. Recht weit hinten in der Reihe. Das ist nicht schlimm, der Parkplatz ist so groß, dass es einen Bustransfer zum Lift gibt.
An der Kasse angelangt, dann wieder das alte Lied. Ich finde garantiert die Schlange an einer Kasse, wo es dann Probleme gibt. Heute die Nummer mit dem Sparangebot. 50 Euronen pro Tag sind ja auch recht heftig.
Die Kleinfamilie vor mir will unbedingt ein Angebot 5 in 6 Tagen kaufen. (Das gab es doch letztes Jahr auch.) Die Kassiererin verneint, gabs noch nie und bietet Alternativen an. Neuer Versuch der Dame, einen Pass zu kaufen, der nicht angeboten wird.
Schien so, als ob sie der Meinung war, dass ein Angebot in Südtirol in gleicher Form doch auch hier gegeben sein müsste.
Am Ende wurde eine Entscheidung gefällt. Nun aber das Problem, dass das abgezählte Bargeld nicht ausreichte. Also musste Pappi den Geldsack zücken, was schwierig war, denn derselbige war in den Tiefen des Rucksacks auf Tauchstation gegangen. Nun war unsere einstmals kürzeste Schlange die Längste geworden.
Nachdem diese Episode durchgestanden war, gings ans Liften.
Am Sonntag sind natürlich alle da und es staute etwas an den Liften. Um 11.01 Uhr waren wir dann am höchsten per Lift zu erreichenden Punkt angekommen. Morgen nehmen wir Wegzehrung mit.......
Wir stellten dann schnell fest, dass der “Trampelpfad” die blaue 1 ist. Hier tobten dann blutige Anfänger und Testosteron gesteuerte Hirscher-Abziehbilder den Berg hinunter. Nicht verwunderlich, dass die Ski-Doos der Pistenretter laufend im Einsatz waren. Das Warnsignal der Dinger ist nicht das bekannte Piepen, sonder ein richtiges Martinshorn. Im ersten Moment dachte ich, da kommt die Hamburger Feuerwehr die Piste raufgefahren.
Da sich viele Pisten oberhalb des Alpincenters vereinen, kommt es zu einem Krisengebiet. Mehrfach war zu beobachten, dass an dieser Stelle die sportliche Betätigung eingestellt wurde. Also Ski abschnallen, sofern möglich an einen Begleiter weiter geben, und auf dem Allerwertesten den Rest bewältigen. Es geht aber auch auf dem Po mit Ski unter den Armen, dauert aber länger. Ansonsten wurden höchst unterschiedliche Varianten des Anhaltens beobachtet. Sehr nett auch 2 Buben. Der erste konnte gerade noch am Pistenende vor dem Restaurant anhalten. Der Zweite war eine Idee zu schnell und schredderte auf den Betonboden, was eine Vollbremsung zur Folge hatte, die der junge Mann dann mit einer eleganten Rolle vorwärts beendete. Das geneigte Publikum an den Biertischen quittierte die Leistung mit herzlichem Gelächter.
Diese Erlebnisse veranlassten uns, nach Alternativen zu suchen. Die Kristallbahn liegt am Rand des Skigebiets und die Abfahrten, speziell die 10, sind schön leer gewesen und waren auch lange nicht so zusammen gefahren wie besagter Trampelpfad.
Hier hat es richtig Spaß gemacht, den Professor mal etwas laufen zu lassen.
Die Pisten halten ob der Höhe viel länger aber auch hier kommt an der einen oder anderen Stelle der Sulzer vorbei und matscht mit Schnee. Aber überhaupt kein Vergleich mit den Verhältnissen der letzten Woche.
Noch ein Nachklapp zur Unterkunft.
In Zauchensee verkündete die junge Dame an der Rezeption zu unserer Freude, dass man uns ein Upgrade zukommen ließe. Wir führten diese Vergünstigung auf unsere Beharrlichkeit zurück, schließlich sind wir zum 5. Mal in diesem Hotel gewesen und bezogen ein schönes großes Zimmer.
Unser Erstaunen kann man sich vorstellen, als sich diese Situation in Saalbach wiederholte. Auch hier gab es diese zusätzliche Sozialleistung. Wir haben weder gefragt warum noch in irgendeiner Weise spekuliert. Evtl. ist das der Grund, dass wir im Lotto schon lange nichts mehr gewonnen haben.
So, genug gesabbelt, es ist Zeit zum Essen zu gehen.
Ansonsten war auch nix.