Servus zusammen,
hier also der für diese Woche letzte Bericht aus Plan de Gralba.
Zuerst zum Wetter. Kein neuer Schnee, dafür minus 5 Grad am Lift und am Himmel tobte der Kampf zwischen der Sonne und den Wolken. Die Pisten mal wieder 1A präpariert.
Die Runde startete mit der Bachabfahrt zum Ciampinoi-Sessellift. Das ist ein Museumsstück und wird daher geschont. Der Lift läuft so langsam, dass selbst ein 98-Jähriger dir bis oben seine Lebensgeschichte detailliert erzählen kann. Insgesamt geht sich das aber im Vergleich zur Gondel in Wolkenstein aus. Anstehen gibt es hier nicht und der unattraktive Teil der Abfahrt nach Plan de Gralba entfällt. Also runter und dann mit dem Sessellift rauf zum Sellajoch via Piz Seteur / Steinerne Stadt. Oben weht es recht heftig und sorgt für kalte Nasen.
So richtig kuschelig war es also nicht auf dem Joch. Wir hatten eigentlich geplant, auf der Friedrich- August-Hütte eine Pizza zu futtern, haben dann aber beschlossen, lieber eine Speck/Käse/Kaminwurzen-Platte auf der Sonnen-Hütte zu vertilgen. (Man muss ja auch so ein bisschen berücksichtigen, was es zum Abendessen gibt).
Die Sonne gewann dann doch den Kampf um die Hoheit am Himmel und wir ließen den Tag mit ein paar Abfahrten an unserem Hausberg ausklingen.
Man merkt, dass das Wochenende ansteht. Es wird vermehrt Italienisch gesprochen und auch die Skilehrer werden wieder vermehrt gebucht. Von denen hat man die letzten Tage kaum welche im Einsatz gesehen.
Beobachtungen neben der Piste:
Gestern Abend in der Igloo-Après-Ski-Bar.
Dieser gläserne Rundbau ist auch als Raucherecke reserviert. Daher besuchen wir den Igloo abends nach dem Essen. Aufgefallen war uns schon, dass am Sonntag und Dienstag der Woche es hoch her ging im Igloo. Allerdings war die Party schon vorbei wie wir erschienen. Die Bardame konnte aber glaubhaft berichten, dass das eine Gruppe ist, die zu feiern versteht.
Gestern nun waren wir recht schnell fertig mit dem Essen und die Party-People waren noch voll bei der Sache.
18 Mainzer/innen waren voll dabei. Der DJ war bereits arbeitslos, Musikwünsche waren an das Fassenachtskommitee zu richten. Als dann eine Polonäse-taugliche Musik erklang, begaben sich 18 mit Skischuhen bekleidete Leute im Gleichschritt auf die Reise und „verhafteten“ uns zur Teilnahme. Lediglich die junge Dame, die mit dem Austeilen der Getränke beauftragt war, konnte sich dem Drängen zum Mitmachen entziehen, indem sie sich an der Registrierkasse festgeklammert hatte. Die Mucke war mittlerweile auf voller Lautstärke, um das Skistiefelgetrampel zu übertönen
Also wurde der Igloo-Bau mehrfach umrundet, eine Volte auf den Parkplatz gedreht und zum krönenden Abschluss eine Runde hinter dem Tresen gedreht.
Erstaunlicher Weise ist nicht ein einziges Glas zu Bruch gegangen und alle Einrichtungsgegenstände blieben unversehrt. Trotz des Getrampels blieb auch die Struktur des Igloo erhalten.

Das war dann also unser Ausflug in die Après-Ski-Szene.

Morgen ist dann Transfer-Tag nach Obertauern, da bleibt die Redaktion dieses Blogs geschlossen.
Und hier schreibt nochmal Kerstin:
@Joe: Meine Aussage mag für dich nicht „schön“ klingen. Aber sie sollte auch nicht überinterpretiert werden. In erster Linie war sie mal ein kleiner Seitenhieb auf den Haupt-Autoren dieses Blogs, der sich stets voll auf die Pisten konzentriert und nicht mal 10 nackte Frisösen am Rande der Abfahrt wahrnehmen würde… In keinem Fall war sie wertend gemeint, das steht mir nicht zu. Für mich jedenfalls gilt, wenn ich die Wahl habe zwischen landschaftlich reizvoll oder anspruchsvoll, dann ist der Genuss (und ich bin reine Genuss-Skifahrerin!) ganz sicher bei der ersten Alternative. Die Krönung ist dann so etwas wie Lagazuoi, wo beides zusammentrifft und ich mich darüber freuen kann, eine (für mich!) skitechnische Herausforderung bewältigt zu haben. Aber das soll doch jeder für sich entscheiden, wie es ihm am liebsten ist. Ich würde das niemals bewerten wollen, zumal ich die meisten, die hier lesen und/oder schreiben, noch nie Ski fahren gesehen habe.