Tach auch.
Skitag 3
Wie befürchtet, ist es tatsächlich abgegangen.
Ihr kennt das sicher alle, der Erste, der morgens aufsteht, macht den Ausguck und meldet die wichtigsten Wetterdaten. So auch heute Morgen bei uns. Der Ausguck meldete nur nicht das Gewünschte.

Es schneite immer noch und wolkig war es auch. Merkwürdiger Weise verlangsamt sich ja dann das „Aufstehtempo“ erheblich. Lieber noch einen Kaffee und ein Extra-Müsli usw.
Ging heute nicht, zum Glück waren wir auf dem Berg verabredet, trödeln fiel aus wegen ist nicht. Beim Raufliften von Celerina kam dann noch eine kleine Treffpunktänderung durch. Das bescherte uns eine Extraabfahrt zum Einrutschen. Dann wurden die Trainings begonnen. Meiner Einer hatte also erst mal freie Fahrt. Also erst mal Plateau Nair runter nach Marguns. Schnee wie gestern, 10 cm Neuschnee auf präparierter Piste, kaum Publikum. Einfach oberjopafidabel…. Das Grinsen hörte gar nicht mehr auf. Und der Wettergott hatte ein Einsehen und schob die Wolken weg. Oben auf Trais Fluors angekommen erwische ich die Trainingsgruppe und es wird entschieden, stante pede auf Piz Nair rauf zu fahren. Mittlerweile schien die Sonne und es gab kein Halten mehr. Tiny noch aufgesammelt und los ging’s.
Was dann folgte war einfach Skifahren in der Art, wie man es immer den Zuhausegebliebenen erzählt. Denkt euch jeder den optimalen Skitag, wie ihr ihn euch wünscht und ihr wisst wie es heute war.
Auf der Abfahrt kamen wir an eine Stelle, an der der Wind einiges an Schnee hinein geblasen hatte. Ich visierte bereits die Ziehwegumfahrung an, wurde aber vom Coach darauf hingewiesen, dass ich diese Piste doch bitte schön fahren könne. Ähem. Na ja mein Ski ist von der Marke Blizzard SLR, also eigentlich ein Sportgerät für die ebene Piste. (So hat es mir mal ein Blizzard-Berater beim Camp erklärt) Die Versuche im tiefen Schnee letztes Jahr waren dann auch entsprechend. Aber heute ging’s erheblich besser und diese Klippe wurde aufrecht überwunden. >Neben der Piste< wird sicherlich nicht mehr meins in diesem Leben, aber wenn die Skier mal nicht mehr sichtbar sind kann ich mir helfen…..lessons learned.
Apropos Lerneffekte.
Der Eine oder Andere wird vielleicht so alte Regeln kennen wie z.Bsp. „am ersten Tag wird kein Ski gefahren“ oder „der dritte Skitag ist der gefährlichste, nur blaue Pisten befahren und das auch nur gaaaaanz vorsichtig“. In Kindertagen war das stets eine schlimme Geduldsprobe für mich. Meist war am ersten Tag prima Wetter und am Zweiten dann das Gegenteil. So entstehen rebellische Kinder

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Jedoch ist unbestreitbar, dass ich bisher kaum den berüchtigten Muskelkater oder andere Überlastungssignale verspüre. Das liegt sicher daran, dass wir alle nicht unsere Grenzen überschritten haben, sondern rechtzeitig den Einkehr- bzw. Heimkehrschwung eingeleitet haben. Gerade für uns Nordlichter, die ihre Skitage ja blockweise absolvieren und nicht über die Saison verteilen, ist das eine Lehre, die den Spaß auch nach 10 Skitagen am Stück erhält.
Tiny und ich haben es mal ausprobiert und 16 Tage am Stück Skiurlaub gemacht. Das war dann doch definitiv zu viel und alle möglichen Gelenke, Muskeln und Sehnen haben heftig protestiert. Daher nun unsere 1-2-1 Wochen-Taktik.
Übrigens, ich kann den Mond sehen und das eine oder andere Sternchen ist auch dabei.
Der Berg ruft.