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von extremecarver » 02.12.2013 11:34
So erstes Wochenende im Schnee für diese Saison...
Bis letztes Wochenende gingen ja im Prinzip nur die Gletscher, und das gewusel wollte ich mir dieses Jahr nicht antun.
Letztes Wochenende waren dann ja die bisher stärksten Schneefälle für diese Saison in AT, nur war halt nicht klar ob es schon genug Schnee für Offpiste gibt, bzw eine Handvoll Pisten mit Neuschnee auf Kunstschneegrundlage, hatte ich dann auch nicht so besonders viel Lust.
Unter der Woche hab ich dann leider keine Zeit gehabt, in Obertauern wars die letzten Tage ja ziemlich genial - also ging es erst am Wochenende.
Übernachtet haben wir blöderweise in Radstadt... warum blöderweise? Naja weil hätte das Skigebiet am Katschberg früher angekündigt, dass sie quasi gleich zur Eröffnung Vollbetrieb haben (alle Seilbahnen/Sessel, nur die Diretissima und eine der Talabfahrtne nach Aineck zu, sonst alles offen) dann wären wir eher im Bereich Aineck/Katschberghöhe zum schlafen gewesen.
Am Samstag dann die Überlegung Wagrain oder Obertauern. Das Wetter sprach eigentlich für Wagrain (dort die meisten Pisten im oberen Bereich offen, 2 Talabfahrten, aber fast alle snpruchsvollen Pisten noch geschlossen und Flachau/Wagrain/St.Johann ist halt doch prinzipiell ein Kunstschnee Anfängergebiet) aber die Webcams in der Früh am Samstag in Obertauern sahen ganz okay aus von der Sicht, und der Wetterbericht versprach Besserung. Also rauf zum Obertauern. Schnee hatte es so grade genug, dafür dass kaum mehr Steine auf den Pisten lagen, aber Offpiste natürlich eher schon zerfahren und so richtig Powder war es eh keiner mehr (man sank vielleicht noch 10-20cm ein) da der Schnee halt schon 1 Woche alt ist und gesetzt. Leider zog es zu Mittag dann voll zu, und nur mehr im untersten Bereich mehr als 10-15m Sichtweite. (am Katschberg dagegen schien ab Mittag immer mal wieder sogar die Sonne, und in Wagrain wäre man unterhalb der Wolken gewesen, zumindest meist). Dazu war auch für die Vorsaison sehr sehr viel los. Sprich ab und zu musste man ein paar Sessel warten - insbesondere am Grünwaldkopf und die Pisten waren ordentlich voll - vor allem da ja in 50% des Skigebiets Nullsicht vorherschte.
Am Sonntag dafür dann einen Traumtag am Katschberg. Perfekte Pistenbedingungen - oben am Aineck großteils reiner Naturschnee, unterhalb von 1800m dann guter Kuntschnee/Naturschnee gemischt. Und den ganzen Tag strahlender Sonnenschein ohne eine einzige Wolke. Dazu bei der Aineckkassa vielleicht so 50-60 Autos - sprich aus Steiermark/Salzuburg oder DE war kaum jemand gekommen. Daher bis 11:00 Uhr fast menschenleere Pisten. Danach wurde es doch etwas voller, da zig Kärntner von der Katschberghöhe her Richtung Aineck fuhren (so erkläre ich mir zumindest warum es auf der Katschberghöhe so voll war, aber in St Margarethen so leer) - dazu waren in Kärnten ja auch noch kaum Skigebiete offen (bis auf ein paar Lifte hier und da).
Zum Obsethed 189
Dazu hatte ich mir vorgenommen, mich mit dem Obsethed mehr einzufahren - auch wenn die Bedingungen halt absolut nicht für einen 120mm sprachen (abseits wäre man mit 80mm Underfoot viel besser unterwegs gewesen, da man mit 120mm mal durch die dünne Windkruste brach, mal nicht - und eh generell kaum einsank). Für einen 120mm Ski, der noch dazu eher eine weiche Nudel mit Unmengen Rocker ist und kaum Vorspannung, carved es sich damit auf Pisten doch überraschend gut, wenn man sich mal dran gewöhnt. Auch dort, wo fast nur sehr harte Kunstschneepisten (die meisten würden sowas als eisig bezeichnen) waren, kein Problem sauber gecarved seine Schwünge zu ziehen. Den großen Radius von so 25-26m (23@179) kommt einem im Vergleich zu einem GS Ski doch saukurz vor beim carven (selbst im Vergleich zu alten 23-24m Radius GS). Im Prinzip kann man den auf der Piste locker auf 13-14m drücken. Mit meinem sehr hartem Slalomski, kann ich gar nich so viel engere Kurven carven... Klar ist der Kantenwechsel viel träger, und der Obsethed zieht nie von selber in die Kurve rein, aber einmal schön aufgekantet ziehen die sauber ihre Radien. Auch hab ich Null Probleme mit der Ballance hinten/vorne. Das einzige was mir noch deutlich Probleme macht ist mit starkem Hüftknick einen sehr kurzen Radius erzwingen zu wollen. Dann ziehts mir doch immer mal wieder die Ski auseinander. Denke aber mal da gewöhn ich mich noch dran. Derzeit klappt es mit beidbeiniger Belastung beim carven einfach auch noch nicht so richtig. Mit viel Druck am Aussenski gehts dagegen super. Dass die Schaufel dabei hin und her flatter merkt man eigentlich nur wenn man draufschaut - vom Gefühl her leigen die Ski sonst perfekt stabil auf und gerade die weiche flatternde Schaufel ist IMHO dafür mitverantwortlich. Ich liebe ja Ski mit sehr weicher Schaufel und im Vergleich eher harter Mittelsektion.
Am Sonntag Nachmittag bin ich dann auch nochmal kurz mit meinen Slalom Snowridern gefahren - da hab ich aber irgendwie die Kanten versaut beim schleifen (oder hab ich es vergessen die zu schleifen am Ende letzer Saison??) - naja wie auch immer, der Kantenhalt war deutlich schlechter als am Obsethed, sprich auch auf der Piste deutlich weniger Spaß als mit dem Obsethed.
Bisher bin ich Freerideski ja immer nur mal sehr kurz gefahren - und auf Pisten nur um zum nächsten Offpistestück zu kommen. Aber so generell empfinde ich den Obsethed schon als guten Allmountainski. Dazu passt mein Gewicht von derzeit ohne Ausrüstung 67-68kg auch gut zum Flex. Bin sehr froh über die 189er Länge. Kürzer wäre mir eindeutig zu kurz - abgesehen von sehr engen Waldstücken.. Für Tiefschnee könnte der Ski aber gerne 2cm breiter sein - meine Boards schwimmen doch deutlich besser auf.
und zum Skilernen meiner Freundin auf ihren neuen Koa 88 in 160cm
Onpiste klappt es sehr gut, nachdem ich sie zuerst nochmal zwei Abfahrten auf den alten Skiern meiner Mutter runtergeschickt hab (sind keine Salomon Rocker sondern K2 One Luv in 142 mit vielleicht 11m Radius bei 70er Mittelbreite und doch deutlichem Rocker) ging der Umstieg auf die 160er problemlos und sie kam sofort recht gut zurecht. Abseits der Pisten traten dann aber doch noch einfach mentale Probleme sauber zu fahren in den Vordergrund. Sprich nachdem sie 2-3 mal in der Kurve "festgehangen ist" und dann zum Berg hin umfiel bzw stürzte, ging im Pulverschnee für sie nicht mehr viel und wir blieben zu 90% auf Pisten dieses Wochenende. Und das obwohl es auf kurzen Stücken im Tiefschnee immer mal wieder super funktionierte. Auf den Pisten kam sie aber bis auf einmal wo sie im Kar Steilhang am Aineck die Nerven weggeworfen hat (da war noch Eis und Erde etwas gemischt, die einzige Stelle wo die Bedingugen wirklich schlecht waren auf den Pisten und dazu ist es im kurzen Steilstück sicher an die 40° steil) kam sie überall recht gut zurecht und kommt jetzt an Tag 3 und 4 mit klassichen Skiern sonst auch zügig jede Piste (ob rot oder schwar egal) runter (bisher einmal 1 1/2 Stunden, dazu zweimal Abends 3 Stunden, und einmal einen ganzen Tag). Nur mit geradeausfahren und sehr flachen Pistenstücken kommt sie noch nicht richtig klar und traut sich kaum schneller zu fahren als im steileren.
Carven klappt bisher aber noch gar nicht, und wenn sie Angst bekommt, bricht die Technik komplett zusammen. Sprich statt der ihr von mir beigebrachten Vorration, macht sie dann auf einmal Gegenrotation, und dazu schafft sie es dann klarerweise auch nicht mehr die Ski parallel zu halten und wird viel zu aufrecht. Zum Glück ist das nur 2-3 mal passiert dieses Wochenende. Dazu neigt sie ab und zu auch noch dazu mit umsteigen die Kurven im steilen erzwingen zu wollen. Sprich die Hauptaufgabe für die nächsten Skitage wird sein mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, und es zu schaffen dass die richtige Technik gefestigt wird und Gefühl zu bekommen das jeder Ski für sich alleine auch ausreicht. Weil gerade abseits der Piste, bekam sie es noch nicht hin, einfach weiterzufahren wenn ein Ski sich anders verhält als der andere - etwa weil er durch die Winkruste einbricht, während es der andere Ski oben auf schwimmt. Dazu kommt halt auch weiterhin - dass nach 3-4 Stunden fahren ihr die Beinkraft doch schon deutlich fehlt.
Bin derzeit stark am überlegen, ob wir einfach nochmal 1-2 Tage abseits mit Raxski einbauen, und es erst dann wieder mit klassichen Skiern abseits versuchen.
Bei ihrem Nerven wegschmeißen im Kar Steilhang - eigentlich war es fast ein Nervenzusammenbruch - hab ich mir dann doch überlegt sie mal in eine Skischule zu stecken. Nicht Einzelunterricht weil das nix bringen würde (Übungen kann ich mir ihr auch machen, und Fehler seh ich genauso) sondern einfach weil es ihr mit einer Gruppe und dem Gruppendruck dann wohl gar nicht so die Angst aufkommen würde. Ihre Technik ist ja meist sehr stabil und ohne grobe Fehler, sprich wenn sie mehr sehen würde wie andere Leute mit schlechterer Technik wo runterkommen dann hätte sie selber viel weniger Angst.
Zuletzt geändert von
extremecarver am 02.12.2013 12:01, insgesamt 4-mal geändert.
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