Beitrag
von Stefan oder Erwin » 17.12.2011 23:56
Die Nordlichter irrlichtern wieder.
Wie Andernorts in diesem Forum von Tiny bereits vermeldet, findet unsere Skigymnastik für diesen Winter in St. Anton statt.
Wir hatten zwar im November die Skihalle in Wittenburg aufgesucht, mit Skifahren hat das aber nicht wirklich was zu tun.
Also Motor an und mit einer Etappe in Würzburg wurde Samstagmittag St. Anton erreicht.
Kleine 3*** Pension mit passablem Frühstück und recht guter Küche am Abend.
Das Zimmer klein, praktisch und gemütlich mit einem Highlight. Ein Himmelbett! Die Räumlichkeiten haben hier Namen bekommen. Unser heißt „Romantik-Zimmer“. Und das in meinem Alter…….
Für die Genießer von Tabakwaren sei gesagt, dass gleich um die Ecke eine Lokalität gibt, in der man sich zum Tabakkolloquium einfinden kann. Gestern wurde der Wirt von einer alkoholisierten „Dame“ von der nebligen Insel in den Arm gebissen. Aber ansonsten ist es dort ganz nett. Merkwürdig ist jedoch die Preisgestaltung. Es geht da zu wie an der Tankstelle. Jeden Tag andere Preise. Für identische Bestellungen am Donnerstag und Freitag haben wir erst 49,- Euranten berappt und am Freitag dann 38 Komma Josef.
Der Clou an Vorsaison-Angeboten, es gibt Vieles recht günstig, es wurde ein rundum Paket verkauft, bzw. von uns gebucht. Unterstellen von Ski und Schuhen direkt am Galzig-Lift. Tiefgarage für den treuen Mondeo. Skipass inklusive. Fußweg Hotel – Galzig Lift Morgens 3 Minuten, Nachmittags 6 Minuten. (Ohne Shopping)
Das wichtigste beim Skisport ist?
Logo, Schnee.
Was haben wir gedibbert (norddeutscher Ausdruck für Pessimismus / Befürchtung / Angst). Aber letztendlich hat Petrus es in inniger Zusammenarbeit mit Frau Holle gerichtet. Schneehöhe bei unserer Ankunft: Berg 1,20 Meter im Tal entsprechend weniger. Im Skigebiet Galzig sind per heute 4/5 der Pisten geöffnet. Lediglich die Valluga Bahn fährt noch nicht. Die angrenzenden Skigebiete sind noch etwas zurück mit der Pisteneröffnung, aber überall geht schon was. Zum Ende der Woche hat dann ja das Tief „Joachim“ auch in Tirol für heftigen Schneefall gesorgt. Es fing Donnerstag mit dem Schneien an und hat bis zu unserer Abreise eigentlich ohne nennenswerte Unterbrechung bis Samstag geschneit. Der Arlbergpass war nur noch mit Ketten befahrbar.
Am Sonntag war dann also für uns die Eröffnung des Skiwinters. Und es war so, wie es sich gehört. Sonne, feine Pisten und überhaupt alles wie es sein soll. Lediglich unsere mangelhafte Kondition verhinderte eine längere Verweildauer auf dem Berg. Es wurden die Pisten in der näheren Umgebung erkundet. Varianten fahren ist ja eh nicht unser Ding, wir blieben also auf den von fachkündigen Leuten definierten Pisten. Am Montag zog es sich zu und es wurde, wie eigentlich im Dezember nicht ungewöhnlich, etwas ungemütlicher. Nach dem Motto „jeden Tag eine neue Piste“ wurde dann das Skigebiet erkundet. Tiny hat am Dienstag (der berüchtigte 3. Tag) eine besondere Piste erkundet. Der Name „innere Schweinströge“ wird ewig in unserem Gedächtnis bleiben.
Bei der Erkundung der Abfahrt nach St. Christoph (die mit der Nr. 11, Ahrlenmäder genannt) stellte Tiny fest: Die mog I net. Wir hatten morgens auf den uns bekannten Pisten rumgebummelt weil die Sicht nicht wirklich optimal war. Da die Pisten alle sehr weich waren hatten sich gegen Mittag Blitzbuckel von erheblicher Höhe und in großer Anzahl auf der Piste versammelt. Das hatte mit Skigymnastik nicht viel zu tun. Hier war harte Arbeit angesagt. Nachdem diese Piste unter erheblichem Oberschenkeleinsatz bewältigt worden war, wurde gemeinschaftlich beschlossen den Rückweg anzutreten. Die Abfahrt nach Stuben wurde vertagt. Es wurde noch versucht auf der Ulmer Hütte ein Päuschen zu machen. Leider hat der Alpenverein, Sektion Ulm, (wer hätte das gedacht) die Saison noch nicht eröffnet. Also gleich losgefahren, galt es doch möglichst bald ein menschliches Bedürfnis zu befriedigen. Da die Blitzbuckel auch auf den anderen Pisten vermehrt auftraten beschloss Tiny die Piste 12A zu nehmen. Der oben genannte Name veranlasste mich eine andere Piste zu wählen. Nach Tinys Meinung war die 12A ein Ziehweg, mit dem man einen Teil der verbuckelten Piste umfahren kann. Als Treffpunkt wurde die vermutete Vereinigung der Pisten vereinbart. Wir also los und am Treffpunkt wartete ich, bis ich ein Loch in den Schnee geschmolzen hatte. Erst dann (welch Fehler) guckte ich mir den Pistenplan an. Ein grandioser Irrtum. Die 12A führte direktement auf die verbuckelte 11. Eben Jene, die Tiny als für heute unfahrbar bezeichnet hatte. Schöner Mist. Der Treffpunkt war natürlich so geschickt gewählt, dass es für mich nur die Möglichkeit gab die Talabfahrt zur Hälfte zu Ende zu fahren, dann auf den Galzig wieder raufliften und die ganze Strecke noch mal fahren. Irgendwo musste sie ja stecken. Und das hat dann auch geklappt. Die ermüdete Tiny war die 12A noch zu Ende gefahren. Das war übrigens kein Ziehweg sondern eine Piste mit einem recht heftigen Teilstück. In jedem anderen Skigebiet wäre das eine dunkelrote Piste gewesen und keine Blaue. Am dortigen Lift gibt es ein Herzlhäusl. Das menschliche Bedürfnis konnte also befriedigt werden. Fazit: Das war verschärftes Konditionstraining und keine Gymnastik. Ende Gut, Beine müde und platt. Das muss eine gute Basis für den Winter geben.
Lessions learned: Wenn man ein Handy hat, sollte man es auch mitnehmen. Es ist recht nützlich, wenn man feststellen muss, dass ein Plan in die Hose gegangen ist und eine Planänderung zu besprechen ist. Auch Pistenplan lesen bevor man losfährt mach definitiv Sinn.
Zu dem Skigebiet gibt es von uns zu sagen, dass diese Woche uns zu einem guten Eindruck verholfen hat. Wiederholungstäter werden wir wahrscheinlich nicht werden. Wir hatten den Eindruck, dass die Unterscheidung zwischen blauer und roter Piste nur auf die Breite der Piste angewandt wurde. Einem Anfänger oder Genuss Skifahrer würden wir zu einem anderen Skigebiet raten. Lech und Zürs haben wir nicht gefahren. Dort hatte die Schneeverteilung von Petrus nur bedingten Erfolg, war es dort doch ziemlich verweht worden und daher nur wenige Pisten offen.
Kleiner Einwurf, diese breiten Ski, die von den Free Ridern gefahren werden, geben ja den Ski-Designern wesentlich mehr Gestaltungsraum. Bei manchen Skidesigns ist mir die Brille beschlagen, aber das ist wohl auch eine Generationenfrage. Interessant auch diese „Rocker“ Ski. Wenn so einer mit Tempo an dir vorbei flitzt, frage ich mich, wann der abhebt. Sowohl Vorder- als auch Hinterteil der Ski führen ein reges Eigenleben. Ich musste an Klopfer den Bieber denken, so trommelten die Enden der Ski auf den Schnee.
Für die Statistik. Heimreise lief wie geschmiert. Abfahrt 9.30 Uhr, Ankunft in Hamburg 18.00 Uhr. Das ist Brutto zu verstehen. Es wurde noch ein Lottoschein abgegeben, sowohl Tank als auch der Magen wurden auf der Fahrt aufgefüllt.
Stay tuned im Januar geht die Reise weiter.
LG
Stefan