Gleichgewichtsdiskrepanzen
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Gleichgewichtsdiskrepanzen
Bei Gymnastikübungen (nicht so sehr beim Skifahren) fällt mir auf, dass ich wesentlich besser auf dem rechten Bein balancieren kann als auf dem linken.
Kann man soetwas ausgleichen?
Ich bin Rechtshänder, rechts auch insgesamt kräftiger (durch Bogenschießen), rechtsdominant bzgl. der Augen usw. Vor 12 Jahren habe ich mir das linke Bein auch einmal gebrochen, wenngleich ich keine Beschwerden mehr habe.
Gruß
Martin
Kann man soetwas ausgleichen?
Ich bin Rechtshänder, rechts auch insgesamt kräftiger (durch Bogenschießen), rechtsdominant bzgl. der Augen usw. Vor 12 Jahren habe ich mir das linke Bein auch einmal gebrochen, wenngleich ich keine Beschwerden mehr habe.
Gruß
Martin
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
ha, kenne ich, ich schaffe es mit mühe, mir mit links ein glas wasser einzugießen. bin eine absolute NIETE mit links. das stört besonders beim reiten, wenn meine schwache linke seite und die schwache linke seite des pferdes zusammenkommen
aber ich befürchte, da hilft nur üben. wenn ich es schaffe, jeden tag zu reiten, wird auch meine linke seite brauchbarer. auf jeden fall für ne weile. manchmal stelle ich mich beim zähneputzen aufs angewinkelte linke bein, damit ich mal ein paar mehr muskeln bekomme. wer weiß, vielleicht hilfts 


Zuletzt geändert von SkiGirlForLife am 23.08.2008 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Antje
~-~
I have been edelwisered with Edelwiser Swing *Schwung Fu*
Antje
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
Natürlich kann man das!
Gezielte Koordinationsübungen helfen dabei. Nur darf man diese dann nicht ausschließlich einseitig links ausführen und die rechte Seite vernachlässigen!
Nach meinen Op am linken Knie konnte nach der Reha einbeinig Ski fahren deutlich besser mit dem linken Bein, als mit dem rechten. Obwohl rechts meine stärkere Seite ist.
Gezielte Koordinationsübungen helfen dabei. Nur darf man diese dann nicht ausschließlich einseitig links ausführen und die rechte Seite vernachlässigen!
Nach meinen Op am linken Knie konnte nach der Reha einbeinig Ski fahren deutlich besser mit dem linken Bein, als mit dem rechten. Obwohl rechts meine stärkere Seite ist.
- nicola
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
hi martin,
also eines gleich vorweg; fast alle (erwachsenen) menschen sind mehr oder weniger assymetrisch angelegt. übers skifahren habe ich diesbezüglich schon etliches publiziert - bei gelegenheit such ichs raus und schick dirs - und wie ich meine ist dieses phänomen ganz stark in deutschland und österreich offensichtlich, zumindest für mich. so vieles ist für die rechtshändigkeit ausgerichtet - ich denke ich habe ca. zwanzig unterschiedliche scheren, alle für den gebrauch mit der rechten hand. angeblich gibt's auch ganz eingefleischte faibles dafür welche hand welchen teil der körperpflege unter der morgendlichen dusche übernimmt. einfach mal wechseln und viel vergnügen!
some is about sense, some means _ambidexterity_
also eines gleich vorweg; fast alle (erwachsenen) menschen sind mehr oder weniger assymetrisch angelegt. übers skifahren habe ich diesbezüglich schon etliches publiziert - bei gelegenheit such ichs raus und schick dirs - und wie ich meine ist dieses phänomen ganz stark in deutschland und österreich offensichtlich, zumindest für mich. so vieles ist für die rechtshändigkeit ausgerichtet - ich denke ich habe ca. zwanzig unterschiedliche scheren, alle für den gebrauch mit der rechten hand. angeblich gibt's auch ganz eingefleischte faibles dafür welche hand welchen teil der körperpflege unter der morgendlichen dusche übernimmt. einfach mal wechseln und viel vergnügen!
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
Nach meiner Meinung ist dies vorwiegend eine Kopfsache und sollte bei einem Training auch entsprechend angegangen werden.
Gruss Herbert
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Herbert
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
Nicolas Hinweis scheint mir sehr wichtig - passt auch zu Herberts Beitrag.
Ich habe mich etwas beobachtet.
Links kann (zum Beispiel das Feuerzeug bedienen), tut's aber offenkundig nur, wenn Rechts beschäftigt ist. Das geschieht am Tag wohl tausendfach und bleibt weder psychisch noch physisch ohne Folgen.
Wenn Beate also sagt, dass man bei Koordinationsübungen die stärkere Seite nicht vernachlässigen darf, so wird durch Nicolas Ideen vielleicht erst ein Schuh draus: Im Alltag dafür die 'schwächere' Seite etwas mehr fördern.
Gruß
Martin
Ich habe mich etwas beobachtet.
Links kann (zum Beispiel das Feuerzeug bedienen), tut's aber offenkundig nur, wenn Rechts beschäftigt ist. Das geschieht am Tag wohl tausendfach und bleibt weder psychisch noch physisch ohne Folgen.
Wenn Beate also sagt, dass man bei Koordinationsübungen die stärkere Seite nicht vernachlässigen darf, so wird durch Nicolas Ideen vielleicht erst ein Schuh draus: Im Alltag dafür die 'schwächere' Seite etwas mehr fördern.
Gruß
Martin
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
hallo martin,
ich denke, dass man den gleichgewichtssinn am besten verfeinert indem man differenzieren lernt, den unterschieden auf die spur kommt, bevor man "gezielte" übungen macht. der gleichgewichtssinn hängt von vielen faktoren ab und ist ein "gewohnheitstier" - wenn du ein paar mal in einem verkehrsmittel beim anfahren oder abbremsen die balance verlierst, wird dein körper recht rasch automatisch reagieren. diese automatismen sind wichtig und entwickeln sich in einem ganz frühen stadium. andererseits prägen sich muster eben zu gewohnheiten aus, die eben nicht nur vorteile haben.
kinder trainieren das gleichgewichtsgefühl praktisch permanent und nehmen auch die folgen von grenzerfahrungen (meistens stürze) eher gelassen als erwachsene. erwachsene wollen meistens mit aller vehemenz im gleichgewicht bleiben, sprich sicher stehen, gehen, laufen, sitzen etc. und dazu nehmen sie bewährte bewegungsmuster und muskeln. die natürlichste gleichgewichtsübung der welt ist für uns nur mehr ganz selten im alltag normal - barfuss gehen auf unebenen unterlagen. wenn man im urlaub zwei wochen barfuss auf klippen, am sand und im gras läuft verbessert sich die koordination ganz stark. im alltag der stadt kann man auch vieles machen. wie du ja schreibst geht es einfach darum dinge mal anders zu machen, z.b.:
- treppen rückwärts auf- und absteigen
- einbeinig stehen beim zähneputzen am spielbein und mit der ungewohnten hand
- die finger öfter "ungewohnt" verschränken (den ungewohnten daumen nach oben)
- und ganz wichtig - das objekt gleichgewicht - dinge balancieren (es muss ja nicht unbedingt ein rohes ei sein *g*)
ich denke, dass man den gleichgewichtssinn am besten verfeinert indem man differenzieren lernt, den unterschieden auf die spur kommt, bevor man "gezielte" übungen macht. der gleichgewichtssinn hängt von vielen faktoren ab und ist ein "gewohnheitstier" - wenn du ein paar mal in einem verkehrsmittel beim anfahren oder abbremsen die balance verlierst, wird dein körper recht rasch automatisch reagieren. diese automatismen sind wichtig und entwickeln sich in einem ganz frühen stadium. andererseits prägen sich muster eben zu gewohnheiten aus, die eben nicht nur vorteile haben.
kinder trainieren das gleichgewichtsgefühl praktisch permanent und nehmen auch die folgen von grenzerfahrungen (meistens stürze) eher gelassen als erwachsene. erwachsene wollen meistens mit aller vehemenz im gleichgewicht bleiben, sprich sicher stehen, gehen, laufen, sitzen etc. und dazu nehmen sie bewährte bewegungsmuster und muskeln. die natürlichste gleichgewichtsübung der welt ist für uns nur mehr ganz selten im alltag normal - barfuss gehen auf unebenen unterlagen. wenn man im urlaub zwei wochen barfuss auf klippen, am sand und im gras läuft verbessert sich die koordination ganz stark. im alltag der stadt kann man auch vieles machen. wie du ja schreibst geht es einfach darum dinge mal anders zu machen, z.b.:
- treppen rückwärts auf- und absteigen
- einbeinig stehen beim zähneputzen am spielbein und mit der ungewohnten hand
- die finger öfter "ungewohnt" verschränken (den ungewohnten daumen nach oben)
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- Herbert Züst
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
Ich denke man sollte auch unterscheiden zwischen statischem und dynamischem Gleichgewicht, da beim dynamischen Gleichgewicht vielfach äussere Kräfte einwirken, auf die blitzschnell reagiert werden muss, spielt da auch das Reaktionsvermögen eine grosse Rolle. Für mich finde ich das beste Training, das Gehen auf ruppigen Bergwegen und das Leben auf einem Schiff. Bezüglich der Fertigkeiten meiner linken Körperseite, habe ich die grössten Fortschritte gemacht, als ich mir den rechten Zeigfinger abgeschnitten und später den rechten Oberschenkel gebrochen hatte, da war ich zuerst gezwungen die gesundee Seite zu gebrauchen und musste nachher die verletzte wieder trainieren. Mit einem abgeschnittenen rechten Zeigfinger, ist es natürlich viel einfacher den lieben Mitmenschen eine mit Links fast unleserlich geschriebene Schrift zu erklären, als wenn man einfach so zum Üben mit Links schreibt.
Gruss Herbert
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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
ein drastisches lehrmittel, zu welcher art messer, bzw. brechmittel rätst du?Herbert Züst hat geschrieben:Bezüglich der Fertigkeiten meiner linken Körperseite, habe ich die grössten Fortschritte gemacht, als ich mir den rechten Zeigfinger abgeschnitten und später den rechten Oberschenkel gebrochen hatte



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Re: Gleichgewichtsdiskrepanzen
Einverstanden, Herbert - aber nur was die Intensität der äußeren Kräfte betrifft. Ansonsten ist Gleichgewicht ja auch im Stehen ein Prozess und kein einfrierbarer Zustand.Herbert Züst hat geschrieben:Ich denke man sollte auch unterscheiden zwischen statischem und dynamischem Gleichgewicht, da beim dynamischen Gleichgewicht vielfach äussere Kräfte einwirken...
Interessant sind die Übungen, die ich überall im Netz gefunden habe. Die 'statischen' sind meist wesentlich schwieriger als die 'dynamischen'.
Gruß
Martin