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von mys » 29.12.2004 18:21
So, ich hab jetzt mal was geschrieben, könnt ihr mir dann vielleicht sagen, ob das so okay ist?? Ist das alles richtig was ich geschrieben habe??
Ist Carving eine Trendsportart??
Zuerst ein mal möchte ich die Sportart >Carving< näher erklären.
Der Begriff »Carving« lässt sich vom englischen »to carve« (schneiden, schnitzen) ableiten und wird im alpinen Skilauf für Schwünge auf der Kante verwandt, die bisher nur absoluten Könnern, Rennläufern und Snowboardern vorbehalten waren. Innerhalb weniger Jahre hat Carving auch in Europa und Deutschland eine rasante Entwicklung genommen; inzwischen fährt mehr als die Hälfte aller Skifahrer einen Carving-Ski.
Im Vergleich zu herkömmlichen Skiern sind Carvingskier mit 140 bis 190 cm Länge recht kurz. Sie haben in der Mitte eine starke »Taille«, eine breitere Schaufel (rund 95 bis 100 mm), und auch ihr Ende ist breiter (ca. 90 mm). Spezielle Bindungsplatten und Schuherhöhungen unterstützten und beeinflussen zudem die Fahrweise.
Man schreibt diesen Skiern eine Reihe von Vorteilen zu: Das wegen ihrer Kürze leichtere Schwingen erhöhe Fahrkomfort und Ökonomie, die bessere Kantenkontrolle auf harten Pisten sorge für mehr Sicherheit. Insgesamt soll das Fahrgefühl besser sein, weil extreme Kurvenlagen mit kürzeren Schwungradien bis hin zum Vollkreis möglich sind, so dass man die dabei auftretenden Fliehkräfte deutlich spürt.
Aber auch Nachteile werden dem Carvingski nachgesagt, etwa eine erhöhte Unsicherheit bei Schussfahrt, eine risikoreichere Fahrweise mit erhöhter Kollisionsgefahr durch aufgezwungenes Tempo und Spurverlauf oder eine stärkere muskuläre Belastung durch höhere Zentrifugalkräfte in der Kurve.
Will man die Vorteile eines extrem taillierten Skis nutzen, ist eine Änderung der bisherigen Fahrtechnik unumgänglich. Entscheidend ist dabei das Fahren auf der Kante mit Belastung beider Beine ohne Skidrehen, Flachstellen und Rutschen sowie eine reduzierte Vertikalbewegung zur Schwungeinleitung.
Um herauszufinden, ob Carving eine Trendsportart ist, habe ich mir anhand der Merkmale einer Trendsportart folgende Fragen gestellt und diese versucht zu beantworten:
1.) Stilisierung: Erscheint Carven als selbstverständliches Element des Lebensstils eines Carvers??? Also führen sie "das Leben eines Carvers"?? (so wie z.B. Skater nicht zum skaten gehen, sondern das leben eines Skaters führen)
Ich denke nicht, dass das Merkmal der Stilisierung auf diese Sportart zutrifft. Viele Carver können auch gar nicht „das Leben eines Carvers“ führen, weil sie oft nur für ein paar Wochen im Skiurlaub ihre Sportart ausführen. In einem Skigebiet lebende Carver haben es da sicher leichter, doch das ist nicht die Regel.
2.) Tempo: Haben Carver, die zu wenig Tempo zeigen, keinen Stil?? Ist Carven im Vergleich zu "normalen" Sportarten eher hyperaktiv??
Dass Carver, die im Schneckentempo die Piste runterkommen, keinen Stil haben (= Anfängerstil), da bin ich mir doch ziemlich sicher. Aber ob Carving im Vergleich zu normalen Sportarten eher hyperaktiv ist... der Meinung bin ich nicht. Dieses Merkmal trifft also nur zum Teil zu.
3.) Virtuosität: Stimuliert Carven in gewisser Hinsicht eine Neuentdeckung der ästhetischen Dimensionen des Sports, die die traditionelle Hegenomie des binären Sieg-Niederlage-Codes und die damit verbundene rationale Leistungsproduktion stilbildend überschreitet??
Ich würde dieses Merkmal als zutreffend bezeichnen. Schließlich geht es beim Carven doch nicht um Sieg oder Niederlage und somit hat es nicht viel mit einer Leistungsproduktion zu tun. Doch sieht es nicht schön aus, wenn ein guter Carver in gewissem Tempo die Piste runter kommt?! Natürlich hat Ästhetik viel mit Geschmack zu tun, doch trotzdem bin ich der Meinung, dass man diese Sportart durchaus als ästhetisch bezeichnen kann.
4.) Extremisierung: Muss beim Carven immer wieder ein neues scheinbar unerreichbares Ziel gefunden werden, um sich lebendig zu fühlen oder die Herausforderung mit gleicher Intensität wie zuvor zu erleben??
Hier bin ich der Meinung, dass man beachten muss, dass nicht jeder Carver die gleiche Einstellung zu seinem Sport hat. Sicher gibt es Carver, die sich immer wieder neue Ziele stecken, die das brauchen um sich lebendig zu fühlen. Sicher gibt es aber auch Carver, die das nicht brauchen und so zufrieden sind, wie sie fahren, diese Carver brauchen sich keine neuen Ziele stecken. Dieses Merkmal stimmt also nur zum Teil.
5.) Ordalisierung: Thematisiert Carven den unter Einsatz des eigenen Lebens erfolgenden Aufbruch zu neuen Grenzen??
Nein, das glaube ich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Carver ihr leben wegen eines Sports in Gefahr bringen. Ausnahmen gibt es immer, aber allgemein finde ich, dass dieses Merkmal nicht zutrifft.
6.) Sampling: Wird Carving neu kombiniert oder sogar geremixt?? Gibt es Events, die Carving mit anderen Sachen kombinieren oder sowas??
Trotz meiner Recherchen ist mir nichts dergleichen bekannt. Ich habe von keinen Carving-Events gehört, gesehen oder gelesen und von Kombinationen mit anderen Sportarten ist mir auch nichts bekannt. Daher trifft dieses Merkmal auch nicht zu.
Abschließend lässt sich feststellen, dass nur ein Merkmal vollständig zutrifft und zwei Merkmale zum Teil zutreffen. Dadurch ergibt sich für mich folgendes Ergebnis:
>>>Carving ist eine Sportart hinter ihrem Gipfel, den sie nie richtig erreicht hat. Als Trendsportart hat sich Carving nie wirklich durchsetzen können.<<<
^^bin nur aus schulischen Gründen hier gelandet... *lol*