Aufwärmen vorm Skifahren

Hier gehört alles rein, was sonst nirgends rein passt.
mfg

Beitrag von mfg » 29.11.2003 16:16

So ist das halt.

In der Wissenschaft widersprechen sich Studien eben öfters.

Irgendwann wird die einzig richtige Meinung dann gefunden werden.
Wann das ist weiß man halt noch nicht.

Ich habe mich der Meinung angeschlossen wonach Dehnen sinnlos wenn nicht sogar kontraproduktiv ist. Würde ich weiter Dehnen, dann wäre ich, wenn sich Dehnen endgültig und unwiderlegbar als negativ herausstellt doppelt bestraft:

1. Ich hätte meiner Leistung und damit meinem Körper geschadet.
2. Ich hätte dafür auch noch Zeit verschwendet.

PS: ganz abgesehen davon finde ich Packis Auffassung sehr schlüssig dargelegt.

mit freundlichen grüssen

Bernhard
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schwarz-weiss Malerei????

Beitrag von Bernhard » 29.11.2003 17:24

mfg hat geschrieben:Irgendwann wird die einzig richtige Meinung dann gefunden werden.
unter der Voraussetzung, dass etwas existiert, das "einzig richtig" ist. Und dann is es keine Meinung mehr.
Leider is es ja oft so, dass das einzig Richtige nicht existiert (oder nicht gefunden wird), auch wenn wir es gern so haetten. Ach so schoen kompliziert ist die Welt :D
mfg hat geschrieben:Ich hätte dafür auch noch Zeit verschwendet.

Und vielleicht haette dir inzwischen jemand den Tiefschneehang zerfahren ;)
mfg hat geschrieben:PS: ganz abgesehen davon finde ich Packis Auffassung sehr schlüssig dargelegt.
ich hoffe, du hast dir auch die anderen Seiten angesehen, z.B. Knieschmerzen :o :o Is hier aber nicht Thema, sorry fuer OT.
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Miche
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Beitrag von Miche » 01.12.2003 11:51

Hoi zäme

Ich muss jetzt zu dieser Diskussion auch noch meinen Senf dazugeben :-)

Bez. den Argumentationen: Ich hab ziemlich Mühe, wenn jemand behauptet, dass nur dieser oder jene Weg das einzig Wahre ist. Es ist IMHO falsch, komplexe Fragestellungen mit einer einfachen Regel beantworten zu wollen, und die Frage bezüglich des richtigen Stretchings ist sehr komplex. Deshalb, Tom_NRW, bitte versuche nicht deinen Sportlehrern ihre Wissen auszureden sondern es durch deine Informationen zu ergänzen.

Bez. mfg und Biokinematik: Sorry, mfg, diese Seite über Biokinematik stellt keine Wissenschaft dar. Das ist maximal Alternativmedizin, nicht ausgerichtet auf Leistungssport und die Aussagen sind sehr fragwürdig. (Vergleich Katzenschwanz mit Muskel...)

Bez. Kosti's Zuckerl: Ich weiss nicht genau, was du alles in den Topf "Zuckerl" wirfst, aber ich find die einfache Verallgemeinerung sehr irreführend. Anabole Steroide (und auch sonstige legale Mittel) haben z.T. recht heftige Auswirkungen auf den Tonus und das Dehnen wird bei einer Kur IMHO noch viel wichtiger. Dementsprechend find ich solche Aussagen wie "wer zuckerl zum muskelaufbau nimmt, muss beim training dem muskel ganz anders zu leibe rücken und das geht am bestem in kaltem zustand" völliger Schwachsinn.


Zur Sache:
Anstatt einer einfachen Antwort, hier ein paar Richtlinien und Ideen, die man beachten kann.

1.) Stretching ist nicht gleich Stretching.
Wenn man sich auf Studien über Stretching beruft, dann muss genau festlegen, was unter Stretching verstanden wird. Was wurde gestretcht, Agonist oder der Antagonist (oder beide)? Wie häufig? Zu welchem Zeitpunkt? Wie lange? Dynamisch oder statisch? Unter Vorspannung oder nicht? etc.
Diese unterschiedlichen Parameter haben einen enormen Einfluss auf den Effekt und dementsprechend muss man noch mehr aufpassen mit generellen Aussagen wie "Nie mehr Stretching vor dem Sport". (Die zweite Fragestellung wäre dann noch: Für welchen Sport und was für Ziele? Kraftsport, Ausdauersport? Bessere Regeneration? Besserer Muskelzuwachs? Geringere Verletzungsanfälligkeit?)

2.) Stretching und Muskelkater
Uwe liegt hier völlig richtig, Muskelkater wird verursacht durch kleine Muskelfaserrisse (und nicht durch Laktatansammlung, wie von vielen Leuten immer noch fälschlicherweise behauptet wird). Ob Stretching alleine nach der Belastung aber nun Muskelkater vermindern soll, kann ich nicht beantworten und ist durch meine Erfahrung eher mit Nein zu beantworten. Ich machte die besten Erfahrungen mit einem guten Auslaufen, was mir v.a. bez. Regenierzeiten enorm half, aber auch Muskelkater nicht wirklich verhindern konnte. Ev. ist es der bessere Ansatz, die Muskeln gar nie so stark zu beanspruchen, dass Muskelkater auftreten kann.

3.) Stretching in den Variationen
Betrachtet man die unterschiedlichen Sportler, dann merkt man auch, wie unterschiedlich gestretcht wird. Das hat damit zu tun, das nicht alle den gleichen Sport machen und nicht alle vom Körper her die gleichen Voraussetzungen haben. Ich find den Ansatz von Tom dementsprechend auch richtig, für sich selbst herauszufinden, was am Besten funktioniert. (Was natürlich ein gewisses Körpergefühl und Erfahrung voraussetzt...)

Einige Ideen bez. Stretching in unmittelbarer Nähe der Belastung:
Ein Sprinter mit zu niedrigem Tonus wird vor dem Lauf eher nur dynamisch anstretchen, während einer mit zu hohem Tonus u.U. sogar statisch stretchen wird! Im allgemeinen und für die meisten Leuten ist aber ein dynamisches Stretching vor der Belastung idealer als ein statisches.
Je höher die Verletzungsgefahr, umso wichtiger erscheint mir ein ausgiebiges Stretchingprogramm VOR der Belastung. (Da ich einen extrem hohen Tonus habe, mach ich dies sogar statisch, dafür aber nur kurz. Das kann aber eben nicht verallgemeinert werden. Vor Sportarten mit geringer Verletzungsgefahr mach ich persönlich fast nie Stretching, weil mich stretchen nervt.)
Für mehr Kraft würde ich den Antagonisten vor der Belastung etwa 20s statisch stretchen. (Funktioniert halt aber auch nur wirklich bei Sportarten mit einseitiger Belastung, beim Sprinten geht das Prinzip z.B. nicht wirklich auf, zumindest nicht für mich...)

für Stretching ohne Zusammenhang mit der Belastung:
Nicht nur gestretchte Muskeln, sondern auch verkürzte Muskeln können Vorteile für gewisse Sportarten bringen. (Standardbeispiel: Radfahrer mit verkürztem Hüftbeuger). Kann mir sehr gut vorstellen, dass ein verkürzter Hüftbeuger auch beim Skifahren etwas bringen könnte, aber da wissen wohl die Rennfahrer hier im Forum eher mehr als ich.

Ups, war nun wohl ein bissle lang geraten...

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Rumrutscher
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Dehnen

Beitrag von Rumrutscher » 01.12.2003 14:18

Ich halte mich an die "Säbelzahntigertheorie":
Als damals die Neandertaler morgens aus der Höhle kamen, und sahen wie sich der Säbelzahntiger gerade die Serviette umbindet haben sie keine Zeit gehabt Rumpfbeugen und leichtes Streching zu machen... sie sind gleich losgerannt! Was ich weiß, hatte keiner Probleme mit Zerrungen... :D :wink:

Im Ernst, ich haben mir zweimal Muskelfaserrisse bzw. -teilabrisse zugezogen: Beim Squash nach 45 Min. und vorherigem Dehnen...
ciao, tom

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Beitrag von KOSTI » 01.12.2003 14:32

Miche hat geschrieben: Bez. Kosti's Zuckerl: Ich weiss nicht genau, was du alles in den Topf "Zuckerl" wirfst, aber ich find die einfache Verallgemeinerung sehr irreführend. Anabole Steroide (und auch sonstige legale Mittel) haben z.T. recht heftige Auswirkungen auf den Tonus und das Dehnen wird bei einer Kur IMHO noch viel wichtiger. Dementsprechend find ich solche Aussagen wie "wer zuckerl zum muskelaufbau nimmt, muss beim training dem muskel ganz anders zu leibe rücken und das geht am bestem in kaltem zustand" völliger Schwachsinn.
a) was genau ist völliger schwachsinn daran den muskel unter steroiden anders zu reitzen als sonst? (ich hab kein wort von nichtdehnen geschrieben)

b) wieso kennst du dich so genau mit dem training unter sterioden aus? :wink:

c) zu eurer muskelkatertheorie will ich noch hinzufügen, dass es die milchsäure ist, die in diese mikrorisse eindringt und den schmerz verursacht.

d) ganz ohne studie: wenn ich mich über lange zeit nicht dehne werde ich immer unbeweglicher
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von skifanman » 01.12.2003 16:16

Hi beisammen,

als Jogger kann ich zum Thema Aufwärmen folgenden Tipp geben:

die ersten 10-15 Minuten ganz langsam angehen - ideal sind 2 Minute 'normal' gehen, 2 Minuten zügig gehen und dann schnell gehen oder in einen langsamen Lauf übergehen. Nach rund 8-10 Minuten das Tempo steigern - nach rund 15 Minuten ist der Körper bereit für Belastung. Desgleichen lässt sich leider nicht hundertprozentig auf das Skifahren übertragen.... :(

Wenn eine lange 'Blaue' vorhanden ist, kann man sich hier sicher etwas aufwärmen.... Hilfreicher ist aber sicherlich eine Schneeballschlacht, Hüpfen, Knie- und Rumpfbeugen. Dies 5 Minuten und dann langsam loslegen.

Dehnen ist immer ein unbeliebtes Thema. Ich dehne grundsätzlich nie vor dem Laufen - selten danach. Dehnübungen verbinde ich mit meinem anderen Trainingsprogramm :D
Viele Grüße
skifanman

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Beitrag von Kathrin » 01.12.2003 18:43

Hi,
habe jetzt nicht alles gelesen, weil ich die Zit grade nicht habe aber eine Sache zum Aufwärmen habe ich trotzdem:

Aufwärmen ist auf jeden FAll SINNVOLL!!
Wieso?
Hier anhand des Beispieles eines Asthmatikers (auf jeden anderen zu übertragen!).
Durch richtiges Aufwärmen kann ich den Körper langsam auf Betriebstemperatur bringen. Somit bringt als aufwärmtraining laufen GAR ncihts, sondern ist für Herz und Lunge eher Kontraproduktiv, weil die Anstrangung gleich zu hoch ist.
Wenn ich mich langsam und mit bedacht aufwärme (mind. 15 min lang) haben Muskulatur, Herz, Lunge genügend Zeit sich daran zu gewöhnen, besonders wichtig ist dies VOR Anstrengung in der Höhe oder extremer Belastung.
Bei Asthmatikern ist beobachtet worden (Studie als Diplomarbeit eines Sportstudenten) dass weniger MEdikamente im Präsportlichen Bereich benötigt werden als ohne ein ausgiebiges Aufwärmprogramm.

Ich wärme mich immer auf UND Dehne auch, wenn auch nur leicht.
Im Skiunterricht mache ich mit den Kids ein Spiel oder auch zwei, die Snowboarder sind da noch extremer, zu recht.
Nur ein warmer Muskel kann wirkliche Leistung bringen.

LG
KAthrin

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Miche
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Beitrag von Miche » 02.12.2003 09:47

@ Kosti.

Doch, du hast geschrieben, dass man beim Training unter anabolen Steroiden (oder halt Zuckerl) den Muskel am Besten kalt trainiert, und das ist Schwachsinn. Es ist auch Quatsch, den Muskel anders belasten zu wollen, da die Prinzipien für das Muskelwachstum unabhängig von der Einnahme von Anabolika genau gleich bleiben. Was stimmen könnte, ist dass du damit häufiger trainieren kannst, aber das hat wiederum keinen negativen Einfluss auf Stretching und dieses Thema hier.

Sorry, wenn ich zu diesem Thema ein bissle gereizt reagiere, aber ich finde die generalisierenden Sprüche so von wegen "alle Spitzensportler nehmen Zuckerl" ziemlich daneben, insbesondere wenn sie von Laien kommen, die nicht einmal wagen, den Term "Anabolika" in die Tasten zu hauen und zu Ausdrücken wie "Zuckerl" greifen müssen.

Erzähle doch besser einfach genauer wie du dich aufwärmst durch nach hinten fallen lassen, das ist sicherlich nützlicher und interessiert die meisten hier brennend...

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