Skifahren allgemein Generation Ü50

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NeusserGletscher
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von NeusserGletscher » 04.12.2017 17:43

latemar hat geschrieben:
04.12.2017 09:30
Sitze mit meinen Meinungen oft zwischen allen Fronten, besonder zwischen scharz und grün.
Das Problem haben viele Wähler. Es liegt einfach daran, dass keine der Parteien mit ernstzunehmenden Chancen auf einen Einzug ins Parlament wirklich die Interessen einer Mehrheit des Volkes kennt und erst recht nicht vertritt. Was wiederum eine Folge eines (von den Parteien so ausgestalteten) Wahlrechts ist, welche genau jene Apparatschiks in die Parlamente befördert, die über unsere Köpfe regieren. Und diese besitzen dann noch die Chuzpe und behaupten frech, sie seien demokratisch gewählt. Obwohl einfaches Schulwissen und die oberflächliche Analyse unseres Wahlrechts reichen um zu belegen, dass dies genau nicht der Fall ist.

Aber ich habe bislang auch noch von keinem Dikator gehört, dass er auch nur den Hauch eines Zweifels daran hatte, dass seine Diktatur für das Volk die beste Lösung sei. Das einzige Problem vor allzuviel Selbstüberschätzung und Selbstbetrug wäre, die Hansel öfters mal gegen Normalos aus dem Volk auszutauschen.
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Pancho.Ski » 04.12.2017 18:02

Oh Mann... :o

...wollen wir wieder über Ski und so reden...?

Poldy
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Poldy » 04.12.2017 18:19

Ich habe nicht die geringste Berechtigung, anderen zu sagen, was sie sagen (bzw. schreiben) sollen oder dürfen, erlaube mir aber, eine Bitte zu äußern @Neusser Gletscher : Deine politischen Ansichten haben meiner Meinung nach mit dem Thema nichts zu tun. Ich fände es gut, wenn Du diese daher hier nicht äußern würdest. Dadurch werden themenorientierte Diskussionen erschwert, wenn nicht verhindert. Das ist aber wie gesagt natürlich nur eine höfliche Bitte. Wie Du damit umgehst, liegt ganz bei Dir.
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von saschad74 » 04.12.2017 20:26

Servus,

'mal wieder zum Ursprungsthema noch ein paar Cent von meiner Seite:

ich habe Ende der 80er Skifahren gelernt, ist also bei mir auch jetzt schon fast 30 Jahre her, deswegen denke ich, dass ich dazu durchaus auch was sagen kann, auch wenn mein fünfzigster noch ein Weilchen in der Zukunft liegt.

Ich jedenfalls fand Skifahren damals schon einen vergleichsweise teuren Spaß. Wenn mein Papa nicht ganz gut verdient hätte, hätte ich als Mitteldeutscher sicherlich niemals Skifahren gelernt. Ein Aufenthalt mit einer Jugendgruppe des Landessportbundes in einer jugendgemäßen Unterkunft (also Vier- oder Mehrbettzimmer, Duschen und WC auf dem Gang, Frühstück mit Pappsemmeln und je einer Sorte Wurst, Käse und Marmelade) mit eher fragwürdiger abendlichen Verköstigung für 7 oder 8 Tage kostete damals meiner Erinnerung nach schon deutlich über 500 DM (inklusive Hin- und Rückfahrt im Reisebus). Wenn ich sehe, was Billigskibusreisen heutzutage kosten, scheint mir die Preissteigerung da deutlich geringer zu sein als bei anderen Waren oder Dienstleistungen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine, bei den Liftkarten sieht es ähnlich aus - zwischen ca. 1990 und 2017 dürften sich der Preis bspw. in Zell am See um etwa den Faktor 2-3 erhöht haben?

Für mittags haben wir Lunchpakete mitgeschleppt, weil wir uns die Essenspreise dort nicht leisten konnten. Wenn wir uns doch einmal auf die Hütten gesetzt haben, hat sich jeder ewig an einem kleinen Getränk festgehalten, ggf. wurde auch 'mal aus der im Rucksack mitgebrachten Flasche aufgefüllt.

Abends wurde - wenn überhaupt - in der Unterkunft ein wenig gefeiert, entweder auf mehreren Zimmern oder, falls vorhanden, in einem Aufenthaltsraum. Bier oder Wein dafür wurden im Ort im Supermarkt gekauft. Bierpreise im Apres-Ski waren eher abschreckend, da wurde sich zurückgehalten.

Klar geben wir heutzutage deutlichst mehr Geld aus, aber vor allem, weil wir mittags lecker auf den Hütten essen, die uns vom Ambiente, den Kochkünsten und der Bedienung her zusagen (und weil wir das abends im Restaurant genauso halten). Würden wir das Skifahren auf die absoluten Basics reduzieren, dann würde sich die Preissteigerung vermutlich eher unterhalb der allgemeinen Inflationsrate bewegen, auch weil wir mittlerweile so viele Skitage haben und sich daher die Saisonkarte lohnt.

Gruß,
Sascha

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NeusserGletscher
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von NeusserGletscher » 05.12.2017 06:01

Poldy hat geschrieben:
04.12.2017 18:19
Deine politischen Ansichten haben meiner Meinung nach mit dem Thema nichts zu tun
Ausgangspunkt des Threads ist die Einschätzung des TO, dass sich seine Generation, die noch in einer Zeit aufgewachsen ist, in der man sich auch aus kleinen Verhältnissen durch Fleiß und Arbeit einen gewissen Wohlstand erarbeiten und Luxus wie einen Skiurlaub leisten konnte, erleben muss, wie der Urlaub in einst erschwinglichen Regionen für ihn immer teuerer wird. Mir ist nicht ganz klar, wie man dies diskutieren kann, ohne die politischen / wirtschaftlichen Umbrüche und Paradigmenwechsel zu betrachten, die nachweislich seit dieser Zeit stattgefunden haben.

Meist ist es so, dass wenn jemand sagt, das gehöre nicht zu dem Forum oder zum Thema, dann will er einfach bestimmte Thesen nicht lesen. Vor allem die Thesen (mehr sind es ja nicht), welche liebgewonnenen Überzeugungen zutieft widersprechen. Diesen Sachverhalt, also wenn die äußeren Eindrücke nicht mehr mit dem eigenen Überzeugungen übereinstimmen, bezeichnen Fachleute als kognitive Dissonanz und das betrifft nicht nur die Politik.
maestro70 hat geschrieben:
01.12.2017 08:51
Damit beisst du aber immer noch bei einem grossen Teil der Bevölkerung auf Granit.
So kann man es auch sagen :wink:
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von latemar » 05.12.2017 08:12

saschad74 hat geschrieben:
04.12.2017 20:26


Ich jedenfalls fand Skifahren damals schon einen vergleichsweise teuren Spaß.

Gruß,
Sascha
100% Zustimmung.
Wir waren immer 2 Wochen Ostern. Ferien hatte man nur Weihachten oder Ostern.
Und die hoch gelegenen Orte ließen sich das schon anfang der 70er jahre tuer bezahlen. Turracher Höhe und Serfaus waren wir. Meist noch mit Vollpension. Warum? Die Lifte machten zwischen 12.00 und 14.00 zu!
Dafür gabs 100% Schlepplifte. Oft lag so wenig Schnee, dass wir als Kinder die Schleppliftbügel in die Hand bekammen, weil uns sonst der Bügel nach oben gerissen hätte. Das war nur bedingt Spaß. Ich könnte noch mehr erzählen. Auch über das Essen im Hotel. Heute in jedem **-Hotel weit besser.

Damals war es besser?
100% nein!
Aber es war damals im Verhältnis teurer!


Gruß!
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Wooly » 05.12.2017 08:34

NeusserGletscher hat geschrieben:
05.12.2017 06:01
Ausgangspunkt des Threads ist die Einschätzung des TO, dass sich seine Generation, die noch in einer Zeit aufgewachsen ist, in der man sich auch aus kleinen Verhältnissen durch Fleiß und Arbeit einen gewissen Wohlstand erarbeiten und Luxus wie einen Skiurlaub leisten konnte, erleben muss, wie der Urlaub in einst erschwinglichen Regionen für ihn immer teuerer wird. Mir ist nicht ganz klar, wie man dies diskutieren kann, ohne die politischen / wirtschaftlichen Umbrüche und Paradigmenwechsel zu betrachten, die nachweislich seit dieser Zeit stattgefunden haben.
Diese Umbrüche wurden hier ja bereits ausgiebig, und wie ich finde auch objektiv, von vielen Mitforisten von mehreren Seiten beleuchtet. Das Problem, das ich (und ich denke viele andere auch) mit speziell deinen Posts habe, ist das du, übrigens nicht nur hier im Thread, alles immer wieder auf die bösen Politiker/"Apparatschiks" & co. zu schieben,wo doch jeder sehen kann das wird eh in keiner Demokratie leben ... etc. pp.

Sorry, aber wer stetig so einen unausgegorenen Stammtischbrei von sich gibt, darf sich halt auch nicht wundern, wenn er in solchen Diskussionen nicht mehr ernst genommen wird. Ich habe überhaupt keine Problem mit anderen Meinungen, aber es sollte auch eine fundierte Meinung sein ...und die kann ich hier im Gegensatz zu (fast) allen anderen nicht erkennen.

Der Rest hat wohl schon länger erkannt, das die Veränderungen, was das Skifahren angeht, und die Faktoren, die den Preis/Erschwinglichkeit eines Skiurlaubes angehen, viel komplexer und mannigfaltiger sind als das man es in eine stumpfe "früherwasallesbilliger" Parole gießen kann.

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Pancho.Ski » 05.12.2017 08:44

Damals war es besser?
100% nein!
Aber es war damals im Verhältnis teurer!
Seh ich auch so. Meine Familie hatte keinen goldenen Löffel zur Verfügung um mich damit groß zu ziehen, meine Eltern sind nie Ski gefahren, hätten sie sich gar nicht leisten können. Meine ältere Schwester ist irgendwann über eine Freundin dazu gekommen, ich habe die ersten Versuche mit abgelegter oder zusammengeborgter Ausrüstung gemacht, weil ich das auch mal probieren musste und habe so Blut geleckt. Zunächst war Skifahren für mich absoluter Luxus, beschränkt auf wenige Tage in der Saison (wenn überhaupt). Später hab ich mir das hart erarbeitet durch Nebenjobs neben Schule und Studium. Dann habe ich mich mit Null Eigenkapital selbständig gemacht, da gab es auch sehr harte Phasen, lief nicht gleich glatt, so dass ich mir auch da diesen Luxus phasenweise auch gar nicht leisten konnte.

Während des Studiums haben wir mit einer Gruppe von Skibegeisterten aber chronisch klammen Komilitonen immer billigste Absteigen gebucht, uns von Dosenfraß und Vitaminbrause ernährt, Hauptsache auf den Berg können. Ein Freund von mir war damals nebenher als Skilehrer tätig, so konnten wir von seinen Beziehungen und seinem Können profitieren, auch was Coaching angeht. (Er war einer der wirklich didaktisch begabten, guten Skilehrer).

Nun läuft es, ich kann mir diesen Luxus leisten. Ich habe mir das aber hart ererbeitet, habe dafür viele Entbehrungen und Risiken auf mich genommen, bin den einen oder anderen krummen Weg in meiner Biografie gegangen, und gerade deswegen ist das vielleicht auch so wertvoll für mich immer noch, und deswegen ist die eigentliche Sache immer noch das einzig wichtige für mich.

Ja, für mich war Skifahren früher auch deutlich teurer (und schlechter) als heute. Hätte aber auch anders laufen können.

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von latemar » 05.12.2017 10:02

Ich hatte das Glück, dass meine 2 Geschwister und ich jedes Jahr 2 Wochen Skifahren konnten. Und das im guten Hotel (meist, aber nicht immer). Aber das ist meinen Eltern nicht leicht gefallen.
Wir waren mehrere Jahre im Hotel Leeb auf der turracher Höhe. Auch damals schon sehr teuer. Es gab ein Hallenbad (Luxus!) und zuerst abgezählte Brötchen, 1 Stück Teebutter, 1 Döschen Marmelade und 1 Döschen Leberwurst und manchmal einen "Rupp Käsle"
Abends zum Nachtisch eine Scheibe Dosenananas mit kandierter Kirsche (die Kirsche liebten wir Kinder) oder Apfelmus mit Sahne. Die Suppe war jeden Tag gleich, nur die Einlage wechselte.
Das war so.
Muss man dem nachtrauern?


Gruß!
der Joe
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Pancho.Ski » 05.12.2017 10:15

Nachtrauern und Jammern ist niemals richtig. Weil es hilft einfach nicht. Die dafür verschwendete Energie sollte man lieber in Gestaltung der Zukunft und Anpacken von neuen Dingen stecken, so lange es irgendwie geht. Am Ende hat man dann, wenn es gut läuft, keinen Grund mehr zum Jammern... :wink:

...und wenn nicht, dann versucht man es eben nochmal. Es ist wie beim Skifahren. Wenn man hinfällt, überlegen wieso, Krone gerade rücken, weiter gehts, jetzt besser machen. Kann - wie beim Skifahren - sogar Spaß machen, wenn es dann klappt...

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