Liebe Beate,
danke! Ich war regelrecht ein wenig gerührt, als ich gelesen habe, was du über mich geschrieben hast. Ja, ich habe spät mit dem Skifahren angefangen, ja, ich bin nicht mehr die Jüngste, ja, bei der Kondition hapert es leider auch. Deshalb war es mir ja auch so wichtig, an meiner Technik zu arbeiten, und wenn ich damals nicht dich und Martina kennengelernt hätte, würde ich wohl heute nicht mehr Ski fahren.
Warum sollten wir in unserem Blog nicht ehrlich schreiben, wenn nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist…? Es gibt nun mal Tage, wo es aus diversen Gründen mal nicht so funktioniert. Mal komme ich mit „Blitzbuckeln“ zurecht, dann auch mal wieder nicht. Mal stört es mich nicht, wenn ich schlecht sehen kann, ein anderes Mal finde ich das ganz fürchterlich. Wenn ich mich nicht mehr wohl fühle auf der Piste, dann mache ich eben früh Schluss. So what? Ich will Spaß haben beim Skifahren und muss niemandem etwas beweisen… Und schon gar nicht mich oder andere gefährden, dann höre ich halt für den Tag auf. Das „irrlichtern“ in unserem Titel sagt es ja auch – wir wollen gar nicht das dicke Brett bohren
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Zum Thema Skiindustrie und Zielgruppen: Es geht ja auch andersherum, nämlich sozusagen nach „unten“. Ich habe mich vom Marketing verführen lassen und mir (au weia, ohne Testen!) den Elan Delight („der leichteste Damenski der Welt“) gekauft. Der perfekte Ski für mich! Man muss halt ehrlich zu sich sein können. Letzte Woche in Obertauern tönte einer an der Hotelbar rum, natürlich könne er mit der Hand im Schnee fahren. Als wenn das ein Kriterium wäre. Ich habe den leider nicht fahren sehen, aber es würde mich nicht wundern, wenn das so ein K…ckstuhlhocker war. Es gibt halt so Männergruppen, die fahren dann einmal im Jahr ohne Frauen los, und dann muss man sich wohl gegenseitig etwas beweisen (und sei es bloß abends an der Bar…).
Ich habe in den letzten beiden Wochen sowohl in den Dolomiten als auch in Obertauern schon nicht wenige Skifahrer gesehen, die meiner Meinung nach richtig gut unterwegs waren, speziell bei den Neuschnee-Bedingungen in OT. Aber viele quälten sich auch extrem, anstatt sich mal einzugestehen, dass man auch mal für den Tag aufgeben könnte und es nicht schlimm ist, wenn sich der Skipass mal für einen Tag nicht „rechnet“. Denjenigen, die überall mit sichtbar nicht vorhandener Technik runterbrettern, versuche ich nach Möglichkeit auszuweichen. Bisher ist das gelungen. Zwangs-Skischule gibt es ja nun mal nicht, wie auch. Man möchte denen nur immer gern mal zeigen, wie besch… das aussieht, was sie da treiben. Am schlimmsten finde ich diejenigen, die es sich neuerdings zum Sport machen, einen als Slalomstange zu missbrauchen, wenn man mal stehenbleibt. Da habe ich oft den Eindruck, die freuen sich an dem „P“ im Gesicht, wenn sie auf einen zusteuern. Stefan meint ja, ich solle dann einfach mal mit dem Skistock in deren Richtung zielen…