Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

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Badga
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von Badga » 30.11.2010 11:41

Das mit der Massenschlägerei ist echt traurig.

Zu dem Abzocken muss ich sagen, einfach mal selbst was mitbringen. Ok, ein Brötchen und ne Suppe aus der Thermo-Kanne mag nicht jeden Befriedigen, aber ich könnte mit nem halben Kilo Käse-Spätzle oder Käse-Sahne-Tortellini im Bauch auch nicht mehr Skifahren.

Am Nachmittag ein Kaffee ist natürlich schon eine Sache, gerade wenn man nicht alleine fährt, die echt schön ist. Da muss man dann mal in den sauren Apfel beißen, der geselligkeit zuliebe.

Naja, entweder es merken mehr Leute, dass es auch anders geht, und so verträumte Örtchen wie Berwang werden immer voller, oder mehr Leute geben das Skifahren auf. Drüber sprechen kann man viel, aber so viel man darüber diskutiert, so wenig wird wahrscheinlich passieren.

Mich persönlich tangiert es aus oben genannten Gründen eher selten. Ich fahre zum Skifahren und nicht zum Party-Machen nach Ischgl (ok Wohnung in Kappl), und was soll ich sagen? Das klappt seit Jahren wunderbar.

MfG Badga

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TOM_NRW
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von TOM_NRW » 30.11.2010 16:25

Hallo zusammen,

völlig überzogene Preise, Rangeleien bereits morgens am Lift, stark alkoholisierte Pistenbenützer, ... das ist alles nicht neu für diesen Skiort. In dieser hässlichen Ausprägung kenne ich das ansonsten nur von Soelden.

Gott sei Dank, findet man diese Art des Tourismus nur an wenigen Stellen in Österreich. Die meisten Orte haben meiner Meinung nach eine gesunde Mischung zwischen Sport, Gemütlichkeit und Party gefunden. So finde ich immer wieder in den verschiedensten Skigebieten tolle Hütten mit sehr gutem Essen, einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis und netten Gästen.

Ischgl habe ich mir 2 Tage angetan und dann gewusst, dass ich dort nie wieder hinfahre. An diesen 2 Tagen habe ich alles gesehen, was mir die Lust an einem Skiurlaub verdirbt.

Alle die dort hinfahren (das Skigebiet bietet auf jeden Fall tolle Pisten) werden ihren Grund haben, diesen Ort zu wählen. Hoffentlich bleiben sie alle dort und bevölkern nicht die anderen netten Gebiete.

LG Thomas

PK
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von PK » 30.11.2010 20:53

Wenns schon wiedermal in Richtung zu hoher Preise geht, dann stelle ich mal eine gewagte These in den Raum: Wer ist Schuld an den immer teurer werdenden Skipass-Preisen? Wir Skifahrer selbst!

Warum? Weil wir immer schneller und bequehmer auf den Berg kommen wollen und immer größere, modernere Lifte fordern. Weil wir auch noch um 16Uhr zur Talfahrt die gleichen Pistenverhältbisse wie um 9Uhr wollen. Weil wir nicht mehr auf ganz normalen Skipisten, sondern durch täglich frischgeshapte Funparks oder über Highsiderspezialbuckelkicker jagen möchten. Ergo muss ein Skigebiet jedes Jahr Hundertausende bis Millionen in Modernisierung Ihrer Anlagen und nicht viel weniger in die tägliche Instandhaltung der Pisten stecken. Und diese "Zusatzausgaben" wollen sie natürlich wieder von uns zurück haben.

Zu den Preisen in den Hütten auf den Bergen:
Hier vergisst der Ottonormalo Skifahrer gerne welche Mühen und damit enorme Kosten es verursacht "uns verwöhnten" Urlaubern täglich den Service und Qualität zu bieten den wir fordern...

Ich will damit natürlich NICHT alle Liftbetreiber oder Hüttenwirte von aller Schuld freisprechen oder wegen Ihrer Preisgestaltung verteidigen, aber da ich Einsicht in so manche Kostenstruktur von Hütten und Liftbetrieben habe, möchte ich hier auch mal eine andere Sichtweise anstossen.

Und das in den Skiorten das Preisgefüge oft (oder meist) weit jenseits von Gut und Böse ist .... da fällt mir nur ein Stichwort ein: "freie Marktwirtschaft"! Solange die Gäste trotzdem in Massen kommen, wird sich daran auch nichts ändern...

Ergo:
Maul halten und hohe Preise akzeptieren
oder
Woanders hinfahren wo es günstiger ist, und wenn dort die Massen nachwandern, die Preise also auch dort astronomisch steigen, das Angebot fast zwangsweise "unterstes Touristenniveau" annimmt ... einfach wieder weiter ziehen. Evtl. zurück in das zuerst genannte, nun vielleicht verlassene und wieder "bezahlbare" Gebiet?

das aber nur mal so nebenbei... :roll:

Hier ein paar smilies zum selber einfügen, wo ihr sie angebracht findet:
:wink: :wink: :wink: :wink: :wink: :wink: :wink:
Zuletzt geändert von PK am 30.11.2010 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
Servus aus Bayern!
Peter.

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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von ImpCaligula » 30.11.2010 21:03

PK hat geschrieben:Weil wir auch noch um 16Uhr zur Talfahrt die gleichen Pistenverhältbisse wie um 9Uhr wollen.
Einspruch :) ... ich habe letzte Saison und auch diese nun, niemals erlebt, dass auch nur eine einzige Piste am Tag "instand" gehalten wurde. Alle Pisten in allen Skigebieten wo ich besucht habe - waren die Pisten ab 11/12 Uhr Mondlandschaften und da wurde nichts nie niemals nachgebessert.
PK hat geschrieben:Ergo muss ein Skigebiet jedes Jahr Hundertausende bis Millionen in Modernisierung Ihrer Anlagen und nicht viel weniger in die tägliche Instandhaltung der Pisten stecken. Und will diese "Zusatzausgaben" wollen natürlich auch wieder von uns zurück haben. Denn "wir Skifahrer" fordern das ja alles, oder nicht?
Einspruch :) ... die meisten Skigebiete die ich befahren habe die letzten 3 Jahre, habe ich keine neuen Lifte mitbekommen. Im Gegenteil - viele Gebiete immer noch mit Schleppliften oder Uralt 2er Sitzgondeln.
PK hat geschrieben:Zu den Preisen in den Hütten auf den Bergen:
Hier vergisst der Ottonormalo Skifahrer gerne welche Mühen und damit enorme Kosten es verursacht "uns verwöhnten" Urlaubern täglich den Service und Qualität zu bieten den wir fordern...
Einspruch :) ... Service? Qualität? Hatte ich bisher nur einmal in Damüls und Zauchensee auf jeweils einer Hütte. Ansonsten muss ich für viel Geld an einer Theke anstehen, mich selber bedienen und mein Essen von oftmals finster drein blickende Angestellten ausgeben lassen. Was das Essen angeht... das ist auf dem Niveau einer Durchschnittskantine oder oft sogar schlechter. Heute hatte ich Ofenkartoffel mit lachs und Quark. Die Kartoffel habe ich im Quark irgendwo gefunden - der Lachs war teilwesie am Rand hart und schmierig / ölig. Auch wenn das Essen nach oben gebracht werden muss (was ja Dank Lifte echt kein Problem ist) - Preis / Qualität / Leistung passen da definitiv nicht.


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Gerade online entdeckt: http://www.focus.de/reisen/winterspecia ... 76149.html
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von Ramon 23 » 30.11.2010 21:52

Auch mal meinen Senf dazu geb...
...da wurde nichts nie niemals nachgebessert.
Geht auch nicht, weils einfach nicht hält. Deshalb werden Pisten möglichst nach Betriebsschluss präpariert um über Nacht "festfrieren" zu können, damits möglichst lange hält.
...viele Gebiete immer noch mit Schleppliften oder Uralt 2er Sitzgondeln.
Wo ist das Problem? :wink:
Aber allgemein wird in den Skigebieten, besonders halt in Ö sehr viel in Lifte und Beschneiung investiert. Warst halt in den falschen unterwegs :D
...Ansonsten muss ich für viel Geld an einer Theke anstehen....
Zustimmung, oft auch mehr schlecht als recht. Da ist Südtirol deutlich besser,mmn.( auch Pistenpflege deutlich besser!)

Gruss Nils

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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von ImpCaligula » 30.11.2010 22:50

Ramon 23 hat geschrieben:Da ist Südtirol deutlich besser,mmn.( auch Pistenpflege deutlich besser!)
Gruss Nils
Psssssssssssssssttttt........ :-D
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TOM_NRW
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von TOM_NRW » 01.12.2010 08:22

Wenns schon wiedermal in Richtung zu hoher Preise geht, dann stelle ich mal eine gewagte These in den Raum: Wer ist Schuld an den immer teurer werdenden Skipass-Preisen? Wir Skifahrer selbst!
Einspruch!
Warum? Weil wir immer schneller und bequehmer auf den Berg kommen wollen und immer größere, modernere Lifte fordern.


Ich liebe die Bereiche in Skigebieten wo es noch lange Schlepplifte gibt. Dort ist immer viel weniger los!
Weil wir auch noch um 16Uhr zur Talfahrt die gleichen Pistenverhältbisse wie um 9Uhr wollen.
Kann ich so auch nicht unterschreiben. Meiner Meinung nach ist diese "perfekte" Präparierung Mitschuld daran, dass sich viele Skifahrer überschätzen und somit Mitschuld an vielen Unfällen. Wenn es nach mir geht, sollte man deutlich weniger präparieren. Schöne Buckel, verspurter Tiefschnee, ... das macht doch erst den Reiz aus.
Weil wir nicht mehr auf ganz normalen Skipisten, sondern durch täglich frischgeshapte Funparks oder über Highsiderspezialbuckelkicker jagen möchten.


Mache ich einen großen Bogen rum!

Zu den Preisen in den Hütten auf den Bergen:
Hier vergisst der Ottonormalo Skifahrer gerne welche Mühen und damit enorme Kosten es verursacht "uns verwöhnten" Urlaubern täglich den Service und Qualität zu bieten den wir fordern...
Mir geht es nicht um "billig" sondern "preiswert". Das Essen muss seinen Preis Wert sein. Wie schon einmal angedeutet, mache ich einen großen Bogen um die Selbstbedienungs-Riesen-Abfütterstationen. In Österreich hat man in vielen Skigebieten erkannt, dass Service (z.B. Bedienung am Tisch), frische Waren und gute Zubereitung vom Kunden gerne bezahlt werden.
Und das in den Skiorten das Preisgefüge oft (oder meist) weit jenseits von Gut und Böse ist .... da fällt mir nur ein Stichwort ein: "freie Marktwirtschaft"! Solange die Gäste trotzdem in Massen kommen, wird sich daran auch nichts ändern...
:zs: :zs: :zs:

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Woanders hinfahren wo es günstiger ist, und wenn dort die Massen nachwandern, die Preise also auch dort astronomisch steigen, das Angebot fast zwangsweise "unterstes Touristenniveau" annimmt ... einfach wieder weiter ziehen. Evtl. zurück in das zuerst genannte, nun vielleicht verlassene und wieder "bezahlbare" Gebiet? das aber nur mal so nebenbei...  :roll: 
Oder einfach einmal mit den Einheimischen sprechen und sich die guten Tips holen wo das Geld gut angelegt ist.


Nichts für ungut, Skifahren ist und bleibt die tollste Sache der Welt und ich werde immer versuchen genügend Geld zu verdienen, um mir dieses Hobby leisten zu können.

Gruss Thomas

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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von Lothar » 01.12.2010 10:40

ImpCaligula hat geschrieben: Ansonsten muss ich für viel Geld an einer Theke anstehen, mich selber bedienen und mein Essen von oftmals finster drein blickende Angestellten ausgeben lassen. Was das Essen angeht... das ist auf dem Niveau einer Durchschnittskantine oder oft sogar schlechter.
Du fährst definitiv in die falschen Gebiete oder gehst einfach in die erstbeste Bergstation zum Essen! In guten zwei Wochen werden wir mittags wieder in einer gemütlichen Hütte sitzen, am Tisch leckere einheimische Kost serviert bekommen, die Bedienung ist freundlich und hat für den Gast auch ein paar nette Worte übrig. Und das ganze zu einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis, wobei das nicht billig bedeutet!

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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von ImpCaligula » 01.12.2010 10:42

Ich bezog das auch nicht auf alle Gebiete. Die guten Gebiete müssen sich da auch nicht angesprochen fühlen. Sondern die "schlechten" Hütten. Aber nur weil es gute Hütten auch gibt - darf man die schlechten nicht kritisieren? ;)

Zudem. Zur Zeit gibt es leider nicht viele Skigebiete die offen haben. Ich würde gebiete wie Sölden, Zugspitze und Co am liebsten auch meiden. Die netten kleinen Skigebiete sind aber leider nicht offen - noch nicht...
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Re: Österreichs Ski-Tourismus muss sich neu erfinden

Beitrag von Der Daus » 01.12.2010 11:15

PK hat geschrieben:Wenns schon wiedermal in Richtung zu hoher Preise geht, dann stelle ich mal eine gewagte These in den Raum: Wer ist Schuld an den immer teurer werdenden Skipass-Preisen? Wir Skifahrer selbst!

...
...
Ja, doch, finde ich auch! Man nehme sich einmal den Durchschnittssnowboarder (jaja..) und zähle auf, was ihn als zahlenden Touristen dazu bewegt, erneut das Skigebiet zu besuchen. Schon hat man die Antwort auf moderne Liftanlagen und tolle Pisten, die sich am Fuß in einem Funpark zusammentun.

Mittlerweile sind Boarder keine Randgruppe mehr, sondern machen einen Löwenanteil am Gesamtumsatz innerhalb des Wintersportgebietes aus. Da kommen die Belange eines Skifahrers nicht mehr unbedingt an erster Stelle.

Die Hüttenpreise....naja es ist halt für die Mehrzahl Urlaub und wer es sich leisten will der kann ja gerne ein Steak oben bestellen. Aus Frankreich kenne ich tlw. Preisniveaus da würde hier dem einen oder anderen das Brett abbrechen.

Ich möchte hier nur mal ein Beispiel zur Zahlungsbereitschaft der Deutschen anfügen: Man suche sich einen Mobilfunkvertrag, der den durchschnittlichen monatlichen Handy-Bedarf von grob 2h Telefon und 60 SMS deckt. Und man vergleiche die dann entstehenden Preise (eigentlich egal wo) mit der Preislage von namhaften österreichischen Mobilfunkanbietern wie etwa orange oder bob. Ganz zu schweigen erst von mobilem Internet....
Hier ein paar smilies zum selber einfügen, wo ihr sie angebracht findet:
:wink: :wink: :wink: :wink: :wink: :wink: :wink:
selten so gelacht über nen Forenbeitrag^^

gz Stefan
Hier kommt normalerweise ein schlauer Spruch hin, was?

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