Das leidige Jackenthema

Skijacken, -hosen, Handschuhe, Unterwäsche, Materialien und deren Pflege.
Siehe auch Bericht Ski-Bekleidungs-Special
Krumel
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Das leidige Jackenthema

Beitrag von Krumel » 04.10.2007 20:50

Hallo miteinander,
auch ich muss euch mal mit dem leidigen Klamottenproblem behelligen.
Leider waren meine vorhergehenden Streifzüge durch Geschäfte alle von misserfolg gekrönt..Entweder waren die Verkäufer dermaßen inkompetent oder das Sortiment dermaßen klein, dass ich verzweifelt aufgab.. Und mittlerweile fehlt mir auch etwas die Zeit.

Was ich überhaupt suche:
Eine Jacke;)
Meine vorhanden Schöffeljacke wird mir etwas zu klein, außerdem lässt sie mittlerweile etwas nach, daher such ich was neues.

Mein Profil:
Erfahrener Skifahrer mit 15-30 Skitagen/Jahr. Ich suche, da ich bei höheren Temperaturen mit einem (recht dünnen) Softshell fahre so was für Temperaturen unter -7°, Wind, usw.
Preislagen so um die 300-400€ dürfen (falls nötig;) ) schon erreicht werden.
Ich lege nicht besonder Wert auf Markenhersteller, hatte mich aber bis jetzt eher so in Richtung Mammut und TheNorthFace umgeschaut.

Mein Problem:
Ich habe schlicht und ergreifend den Überblick verloren, was für welche Disziplin geeignet ist, welche Jacke welche Temperaturbereiche erfüllt, usw.

Könnt ihr mir was empfehlen? ;)
Grüße & Danke,
Phil
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JensR
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Beitrag von JensR » 04.10.2007 21:15

Hi Phil,

ideal ist imho einer 3 Lagen Goretex oder ein Derivat. Marke ist egal. Achte auf vernünftgen Schnitt und getapte Nähte.

Perfekt finde ich Gore Soft Shell 3L. Das ist KEIN softshell sondern eine Gore eigene Bezeichnung für warme, dehnbare, wasserdichte 3 Lagen Jacken.

Der Hauptunterschied ist das die 3 Lagen Zieharmonika-artig übereinander liegen, statt exakt übereinander und dadurch etwas mehr spiel haben. Die Jacken sind daher etwas weniger atmungsaktiv. Dafür sehr warm, raschelarm und perfekt beweglich. Innen ist eigentlich immer eine microfleece Beschichtung. Die Jacken sind gedacht um je nach Bedarf mit dem Zwiebelprinzip getragen zu werden. Also je nach Wetter drunter ein dickes fleece oder auch nur ein Unterhemd.
Kosten so ab 300 Euro aufwärts - billiger bekommt man sie fast nicht.


Alternativ würde ich Gore XCR (neu: Pro - oder Perfomance-Shell) 3 L empfehlen. Diesen Jacken fehlt das fleece lining, also etwas kälter. Sie stretchen nicht und rascheln etwas. Dafür sind sie atmunsgaktiver und robuster, außerdem etwas preiswerter zu bekommen - da mehr Modelle verfügbar.

Auf ein Innenfutter bzw. eine Füllung würde ich verzichten, das macht die Jacke nur weniger variabel. Stattdessen würde ich wie beschrieben mit entsprechender Unterkleidung arbeiten.


Hoffe ich konnte helfen, ansonsten einfach Fragen.


cu, Jens
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skimaster

Beitrag von skimaster » 08.10.2007 19:06

Hi die frage hab ich mir auch schon gestellt.die letzten 2 jahre hatten wir im urlaub um die-18 grad.da kommen normale jacken an ihre grenzen.ich habe mir vorige woche ein katalog zu schicken lassen,wo die jacken auf das goretex prinzip auf gebaut sind.die vorjahres modelle hatten eine wassersäule von 20.000 mm und atmungsaktiv von 12.000 g/m2/24h.diese jahr haben die jacken eine wassersäule von 30.000 mm.leider stehen hier keine preise!es handelt sich um:the limit sportwear hat einer ne ahnung was so eine jacke kosten nwird

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 08.10.2007 23:27

falsch Goretex hat seit zig Jahren dieselben Wassersäulen, 28m für 2L, 45m für 3L wenn ich nicht falsch liege. Es hat AFAIK noch nie eine Gore Membran mit unter 28m gegeben. 20m sind fast immer ein Zeichen für minderwertige Nachmachmembranen (Patent ist ja vor einigen Jahren ausgelaufen). Atmungsaktivität liegt glaube ich bei 30 für die 2L, und etwas weniger bei 3L. Gore Softshell meiner Schwester hat 45/20m und ist damit das einzige Gore Produkt was nur eine 20er Wassersäule bietet, dafür aber super Atmungsaktivität. Allerdings hat sich die Goresoftshell über die Jahre ziemlich verändert.

Vor allem bei Stretchmaterial würde ich Gore anderen Membranen vorziehen, hab mal ein bisserl an einer Powertex Xtreme gezupft und die ist sofort zerrissen. Bei meiner Hose und Jacke habe ich aber Stretchmaterial dass sich in der Länge etwa verdoppeln lässt (nur Nähte behindern, da leider nicht über Stretch Fäden verwendet wurden). Da gehen andere Produkte halt leichter ein. Falls die Gore eingeht kannst sie auch noch nach 5 Jahren mit Rechnung einschicken und sie wird repariert.

Die einzige, sogar bessere Membran ist die Event. Die bringt deutlich mehr Feuchtigkeit raus, Gore zweifelt jedoch die Haltbarkeit an. Weiß nicht ob die Membran also langfristig hält oder nicht. Die meisten Jacken lassen eh wegen anderer Sachen (wie ungetapten Nähten) oder sonstigen Fehlern Schnee rein. Meine Jacke war dagegen sogar nach einem mittleren Lawinenabgang noch trocken und absolut Schneefrei, ganz im Gegenteil zur Schneebrille und Helm die da nicht so gut mitgemacht haben.

Marken die ich generell gut finde sind Burton, Marmot und Rossignol (nur die Top Produkte bei Burton und Rossi, die haben auch viel Schrott). Überragend ist aber Arc'Teryx - an die Qualität kommt zu dem Preis eigentlich nichts ran, musst halt aus Kanada importieren bzw wo kaufen wo direkt importiert wird. Ist kein China Müll sondern halt richtig Hochalpintauglich. Kenne keine andere Firma die zu annehmbaren Preisen (also nicht 800€ für eine Jacke - in dem Bereich gibt es doch schon so einiges gutes) extrem leicht und dennoch super robust herstellt.

Wäre ich nicht durch Beziehungen an meine Rossi/Burton Kleidung rangekommen (Pro-Forms) dann hätte ich Arc'Teryx importiert.

Empfehlen zum unten drunter ziehen tu ich immer Airvantage. Da kommt nächsten Winter eventuell eine richtige Evolution, allerdings nicht von Gore aber auf demselben Prinzip aufbauend. Die ersten Protos sollen schon existieren. Nichts schafft soviel feuchtigkeit raus wie Airvantage und lässt einen ganzen Skitag ohne Kleiderwechseln zu. (so 10-15° sind kompensierbar).
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Beitrag von extremecarver » 08.10.2007 23:41

Achso nur mal zur Info, Arc'Terys Hardshell 3Layer GoreXCR wiegt in Größe M beim Modell Alpha LT bei nur 365g - frag mich wer da noch mithalten kann. 2Layer gibt es ja schon kaum Jacken die weniger wiegen....
Arc'Teryx schafft das Geringe Gewicht durch das komplette Verzichten auf klassische Nähte bei seinen Produkten, wird alles nur getaped, daher haltbarer und leichter.
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Beitrag von LincolnLoop » 08.10.2007 23:54

Meldung eines leidenschaftlichen Arc'Teryx-Trägers :D : Event ist atmungsaktiver als Gore-Tex XCR (bzw. Nachfolger), was zur Zeit an Atmungsaktivität geboten wird, ist mir aber ehrlich gesagt noch zu wenig. Abgesehen von einem Paclite/XCR-Mix, den ich nur trage, wenn es richtig schüttet, reicht meiner Meinung nach ein dichtes Softshell. Das ist dann meist sogar wärmer als eine Membranjacke.
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Beitrag von extremecarver » 09.10.2007 00:06

Eben und die einzige Alternative zur Softshell/Hardshell Misere ist wie ich finde Airvantage.

Einfach Luft samt Freuchtigkeit ablassen, dann ein paar mal kalte Luft flach einatmen und reinblasen. Feuchtigkeit wieder draußeN. :D
Ausserdem schwitzt man dank richtiger Temperatur halt auch weniger, beim Sesselliftfahren unten aufblasen, und oben vorm Ausstieg Luft einfach wieder ablassen.

Softshell reicht mir In-Bound auf Skiern schon, Outbound ist mir Softshell einfach nicht robust genug und ist halt doch nicht wirklich Schneefest beim Powdern. Zum Carven am Snowboard wo ich doch sehr viel Schneekontakt habe, geht Softshell leider gar nicht.
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Beitrag von Marius » 09.10.2007 09:33

auch mal nur zur info: die meisten "nachmach-membranen" sind schon die echten gore-membranen. nur eben anders gelabelt. kann man so auch überall kaufen, nur daf man eben die marke gore net draufschreiben (das einzige was die dann machen ist das fertig produkt testen, bzw vorher vorgaben besonders zu nähten geben).

event soll auch gut sein, ebenso wie dermizax (was schon seit jahren dehnbar ist, nicht erst wie dieses jahr bei gore.)

ich würde mal empfehlen anch haglöfs zu suchen. skandinavische hersteller haben mehr erfahrung im dauereinsat der produkte. northface etc gehen da schon um einiges schneller kaputt.

ein geheimtipp, extem funktional, relativ teuer aber den preis auf jedenfall wert ist klättermusen.
braucht man aber eigentlich nur zum extrem-bergsteigen im winter.


mein tipp für den normalo-skifahrer wär ein 2l gorejacke. egal welcher hersteller. vaude und haglöfs haben meiner meinung nach aber ein gute preis-leistungsverhältnis.

das reicht mehr als dicke mit ner softshell drunter. vorteil gegenüber gefütterten jacken ist (generell) dass man hat gleichzeitig ne schöne herbst/frühjahr/sommerregen-outdoor-jacke hat.

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JensR
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Beitrag von JensR » 09.10.2007 10:19

Marius hat geschrieben:mein tipp für den normalo-skifahrer wär ein 2l gorejacke. ...
das reicht mehr als dicke mit ner softshell drunter.
Typisches Verkäuferblabla!

Welchen Sinn macht bitte ein winddichtes, zumeist noch beschichtetes, bedingt atmungsaktives Softshell unter eine wasser- und winddichten Hardshell Jacke!?

Eigenschaften die die Überjacke bereits bietet, braucht die Unterkleidung nicht mehr zu können! Da gehört eine reine Iso-Schicht drunter. Z.B ein reines, nicht(!) winddichtes Fleece, ein dickes Merino-Layer oder dergleichen. Also etwas das nur wärmt und atmet - ohne jede Winddichtigkeit. Alles andere geht zu lasten der Atmungsaktivität.


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Beitrag von Krumel » 09.10.2007 17:43

Arc'Terys ist leider preislich keine alternative, liegt definitiv über dem Budget und selber importieren ist net (kriege die Jacke zu teilen von der Arbeit bezahlt...).
(Außer jemand nennt mir hier noch nen anderen Händler, ich hab nur bei globetrotter was vernünftiges gefunden;) )

Mir hats die ihr ja ein wenig angetan:
http://www.globetrotter.de/de/shop/deta ... 4707a23a34

Aber wie gross ist der reale Unterschied zwischen 2 und 3 Lagen Gore Performance Shell?
Was sagt denn eure Erfahrung mit Mammut?
Danke schon mal für die Hilfe bis jetzt!
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