carlgustav_1 hat geschrieben:also das ist ja mal wieder eine diskussion um des kaisers bart...
wer allerdings denkt, die jungs in sri lanka wären so blauäugig dass sie den touristen *original*markenware zu spottpreisen verkaufen, der muss noch viel über den globalisierten kapitalismus lernen...
Wie meinst Du das mit dem "globalisierten Kapitalismus"?
Es handelt sich hier doch um ein ganz anderes "Problem", nämlich das die Jacken durch Zölle, Transportkosten, Gewinnspannen für Gross- und Einzelhandel usw. eine enorme Preissteigerung erfahren.
Die Preisbildung hängt zudem auch von den lokalen Faktoren des Absatzmarktes ab. Also wie "teuer" ist es z.B. in Deutschland ein Einzelhandelsgeschäft zu betreiben (Lohnkosten, Miete....) und ganz wichtig, wieviel sind die Käufer bereit für ein Produkt zu bezahlen.
Deutlich wird das auch beim Cylontee.
Hier in Deutschland bezahlst du locker das 10 fache wie in Sri Lanka für einen guten Cylontee.
Hier siehst Du wie "Dein" globaler Kapitalismus funkioniert.
Kaufst du den als "Einheimischer" wirst du in Sri Lanka die Wahre nochmals um etwa die hälfte Billiger bekommen wie ein Tourist.
Natürlich sind die Verkäufer in Sri Lanka nicht so blauäugig, dass sie dir eine 400 Euro Jacke zu einem spottpreis anbieten.
Natürlich versuchen sie zunächst die Plagiate an die Touristen zu verkaufen.
Erst wenn Du jemanden dabei hast der sich auskennt, holen sie unter dem Ladentisch die Orignalware hervor.
Das wir die Jacke so günstig bekommen haben, mag aber auch daran liegen, dass wir 8 Monate nach dem Tsunami in Sri Lanka waren und fast keine Touristen im Land waren.
Es mag dem einen oder anderen nicht gefallen, aber die Material und Herstellungskosten einer 500 Eurojacke betragen bei einem Lohn der Näherinnen von ca. 2-3 Euro pro Tag nur einen Bruchteil dessen, was wir hier bezahlen.
Tragisch ist nur, dass diejenigen, welche die meiste Arbeit an dem Produkt leisten (Näherinnen, Teepflückerinnen) fast nichts abbekommen.