Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Skijacken, -hosen, Handschuhe, Unterwäsche, Materialien und deren Pflege.
Siehe auch Bericht Ski-Bekleidungs-Special
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LincolnLoop
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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von LincolnLoop » 24.09.2010 12:04

Uwe hat geschrieben:Was machen wir nach dem Duschen, um die feuchte Luft raus zu lassen? Warten wir - stundenlang - bis sie diffundiert ist? ... nein, wir Öffnen/Kippen das Fenster?

Und beim Skifahren soll die Membran alles richten!?
Mmh, aber das ist doch gerade der Sinn von einer Membran!? Ich will doch gerade nicht den ganzen Tag damit verbringen, ständig meine Kleidung auf- und zuzuzippen. Ansonsten könnte man ja gleich Ölzeug mit Lüftungsreißverschlüssen anziehen...
Uwe hat geschrieben:Solche dünneren Außenjacken sind im Outdoorbereich ziemlich verbreitet, nur im Skibereich (mit Schneefang, Skipasstasche) noch nicht so sehr.
Ich kenne im Umkehrschluss nicht allzu viele, die (intensiven) Outdoorsport betreiben und mit Hardshells unterwegs sind. Ausnahmen ist evtl. hochalpines Bergsteigen, allerdings sind dort auch die Bedingungen so (kalt + trocken), dass Membranen perfekt funktionieren.
extremecarver hat geschrieben:Was ich mich eher frage ist, wuerde sich Kompressionsunterwaesche, wie beim Radfahren ja immer mehr benutzt, auch im Winter auszahlen? Oder ander gefragt, hab ich trotz schlechterem Feuchtigkeitsabtransport mehr Kraft weil dieser Effekt von der Kompressionsunterwaesche ueberwogen wird? Gibt ja genug Racer die gerne den Rennanzung unter normaler Kleidung tragen weil es sich so besser anfuehlt....
Hab ich ausprobiert -> fand's eher unangenehm. Die Kleidung fühlt sich eklig feucht an (was ja bei hohen Temperaturen gerade das angenehme ist!) und auch das komprimierende Gefühl ist nicht besonders angenehm, wenn der Muskel nicht ständig arbeitet. Dazu kommt, dass Skifahren jetzt nicht soooo stoffwechselintensiv ist, dass ich glaube, dass der Effekt groß was bringt...
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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von Poldy » 24.09.2010 14:22

welchen Sinn soll eine Softshell unter einer Membranjacke haben ? Die Dampfdurchlässigkeit ist gegenüber Fleece schlechter. Das Material ist steifer. Die Windundurchlässigkeit ist eigentlich überflüssig ( dazu dient ja die Außenschicht ). Wie Lincolnloop schon geschrieben hat, bei bewegungsintensiven Sportarten eine Hardshell zu tragen kann ganz schon....hard...sein. Auch bei Nutzung von Belüftungsmöglichkeiten staut sich der Schweiß. Ich geh ganz gerne mal ein wenig in die Berge. Beim Aufstieg käme ich fast nie auf die Idee, eine "wasserdichte" Hardshellacke zu tragen ( einzige Ausnahme und auch da hat Lincolnloop recht : grosse Höhe, grosse Kälte ). Ich trage sowohl auf Hochtour, beim Skitourengehen und auch auf der Piste so gut wie immer eine robuste (!) Softshell als Außenjacke, darunter je nach Temperatur dickes oder dünnes Fleece ( oder wenns wirklich erbärmlich kalt ist beides zusammen ) und als Unterwäsche ist mir auch noch nix besseres eingefallen als Sportunterwäsche, wobei ich Wollmaterialien auch gerne mal probieren würde.

Das Problem liegt m.E. weiter unten......

Ich weiß nie so recht, welche Hose ich anziehen soll. Mit Futter ? Schön warm, schnell zu warm. Ohne Futter ? Angenehm kühl, aber wenns Wetter über den Tag schlecht wird oder bei langen Liftfahrten kalt, schnell zu kalt. Ohne Futter mit dünner Fleecehose drunter ? Toll, da kann man ja die Fleeceunterhose ausziehen, wenns über den Tag wärmer wird....aber wer hat Lust, die Unterhose tagsüber zu wechseln.....

Lösung alà Luis T. : einfach Wollsachen an, Hut auf und das Wetter nehmen wie es kommt......

Gruss Poldy

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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von oenologe78 » 24.09.2010 16:34

Uwe hat geschrieben:Hallo Reiner,

genau darum geht es: Außenjacke ZU dick für windabweisende Zwischenschicht (Softshell), weshalb der Wind beim Öffnen eines Reißverschlusses dann gleich zu kalt wird.

Hättest du einje dünnere Außenjacke, und könntest eine - ebenfalls dünnere - Softshell drunter anziehen, könntest du optimal - bei der einen oder anderen Jacke - variieren.

Solche dünneren Außenjacken sind im Outdoorbereich ziemlich verbreitet, nur im Skibereich (mit Schneefang, Skipasstasche) noch nicht so sehr.
Meine Außenjacke ist nicht zu dick. Die hat keinerlei Fütterung, ist die Mammut Nirvana mit XCR (oder wie die heißt). Die "Softshell" ist aber keine Softshell, wie Felix sie versteht. Ich bin von der als normale Jacke ziemlich begeistert, auch fürs Skifahren bei wärmeren Temp, wo man keinen Schneefang mehr braucht, find ich sie super. Bei kalten Temp wirds aber halt ohne Schneefang von unten her ganz schön kühl, zu mindest, wenn man keine Latzhose hat.
Das ist übrigens die Jacke:klick
Gruß Reiner

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Uwe
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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von Uwe » 24.09.2010 17:35

LincolnLoop hat geschrieben: Ich will doch gerade nicht den ganzen Tag damit verbringen, ständig meine Kleidung auf- und zuzuzippen.
Natürlich nicht; natürlich soll die Membran (bei normaler Aktivität) ihr Arbeit verrichten, nur wenn es mal intensiver / schweißtreibender wird, stößt jede Membran an ihre Grenzen. Und anstatt den ganzen Schweiß in den Klamotten zu sammeln, und zu warten, bis die Membran - nach Stunden des Fröstelns - alles rausgelassen hat, macht man doch lieber mal die Lüftung etwas auf.
Oder wenn man sich zu warm angezogen hat; warum dann ewig schwitzen, wenn dies auch mit den Lüftungsöffnungen bestens ausgleichen werden kann.
LincolnLoop hat geschrieben: Ich kenne im Umkehrschluss nicht allzu viele, die (intensiven) Outdoorsport betreiben und mit Hardshells unterwegs sind. Ausnahmen ist evtl. hochalpines Bergsteigen, allerdings sind dort auch die Bedingungen so (kalt + trocken), dass Membranen perfekt funktionieren.
Aber beim Skifahren reden wir ja von hochalpines Gelände und NICHT ausdauerintensiven Aktivitäten. Aber es ist schon richtig; zu 80% braucht man auch bei Skifahren eigentlich keine Hardshell ... aber ab und an braucht man dann doch was wasserdichtes, deshalb die Hardshell ... die kann man dann auch im Herbst zur Wanderung im Regen benutzen.

Poldy hat geschrieben:welchen Sinn soll eine Softshell unter einer Membranjacke haben ? Die Dampfdurchlässigkeit ist gegenüber Fleece schlechter. Das Material ist steifer. Die Windundurchlässigkeit ist eigentlich überflüssig ( dazu dient ja die Außenschicht ).
Der Sinn der Softshell ist, dass man sie auch mal ohne Hardshell tragen kann ... nicht nur beim Frühlingsskifahren, sondern auch sonst in der Freizeit, wo ein normaler Fleece dann doch etwas zu luftdurchlässig ist.

Meine Idee ist einfach die typische gefütterte Membran-Skijacke (mit z.B. 1.200 gr Gewicht) durch 2 dünnere (mit z.B. je 600 gr. Gewicht) zu ersetzen.
Die Softshell soll das Futter der dicken Jacke ersetzen.
Die Hardshell soll die Membran ersetzen.
Beide Jacken sollen auch einzeln - und das ganze Jahr über - nutzbar sein.
Durch diese beiden Jacken - mit großen Belüftungsöffnungen - bin ich viel flexibler und kann wesentlich besser das Klima regulieren.

Ich war heute mal in großen Sportshops unterwegs. Skibekleidung ist noch kaum vorhanden, aber im Outdoorbereich gibt es von Schöffel, TNF und Haflöfs schon Sachen, die genau in das Konzept passen. Ich suche weiter ...
Uwe

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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von Poldy » 24.09.2010 18:03

@ Uwe : die Softshell ist schon deutlich weniger dampfdurchlässig als ein Fleece. Softshell plus Hardshell geht dann in Richtung Friesennerz....ist natürlich übertrieben, aber so ganz überzeugt mich das nicht.......ich sehe Softshell Bekleidung als Außenschicht bei vielen vorkommenden Wettersituationen.

am Rande : Die Kleidung, mit der ich im Dezember auf dem Gletscher und im April im Almgebiet gleich komfortabel Skifahren gehen kann, gibt es mE nicht. Da sind die Anforderungen zu verschieden.
Gruss Poldy

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Uwe
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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von Uwe » 24.09.2010 18:43

Poldy hat geschrieben: die Softshell ist schon deutlich weniger dampfdurchlässig als ein Fleece.
Ja, sicher ... aber Softshell mit Unterarm-Entlüftung sollte ein guter Kompromiss sein, und kann so auch separat genutzt werden.
Poldy hat geschrieben: ich sehe Softshell Bekleidung als Außenschicht bei vielen vorkommenden Wettersituationen.
wobei es dicke Softshell gibt, die in der Tat als alleinige Jacke konzipiert sind. Es gibt aber auch dünnere Softshell, speziell als mittlere Schicht.
Poldy hat geschrieben: Die Kleidung, mit der ich im Dezember auf dem Gletscher und im April im Almgebiet gleich komfortabel Skifahren gehen kann, gibt es mE nicht. Da sind die Anforderungen zu verschieden.
Logisch! Aber in Dez kann ich Softshell + Hardshell + ggf. noch Fleece.
Im April kann ich Hardshell + Fleece weg lassen, und nur Unterhemd und Softshell nutzen ... das ist ja eben der Vorteil dieses flexiblen Systems.

Aber alles, was ich hier schreibe, ist - zumindest für den Skibereich - noch reine Theorie ... deshalb ja auch die Frage nach euren Erfahrungen.
Im Outdoor / Bergsportbereich ist es eigentlich schon weit verbreitet, dass man Soft- und Hardshell kombiniert.
Uwe

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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von alter mann » 24.09.2010 19:10

Uwe hat geschrieben: Erfahrungen.
.
Viele Jahre ganzjährig täglich 1-2 Stunden (wegen Jagdhund) in der durchaus bergigen Voreifel ergeben bei mir folgende Erfahrungen:

Dicke Fleecejacke (z.B. Salewa - sind die besten) + TNF-Windwall-Fleece + TNF-HyVent Jacke kann die tiefsten Temperaturen, bis -25°

um 0° reichen immer TNF-Windwall-Fleece + TNF-HyVent Jacke, Windwall macht auch hier Sinn, weils kühle Lüftchen ja auch von unten in die Hardshelljacke kriecht.

Alle drei Jacken kann man auch einzeln Nutzen.

Was ich beim Skilaufen problematisch finde ist das Sitzen im Sesselift, wenn man leicht geschwitzt ist, aber das bekommt man wohl nur mit der richtigen Unterwäsche in den Griff.

@Uwe
Vielleicht hilft ein Ausflug nach Köln zu Globetrotter weiter.

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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von speedcarver » 25.09.2010 00:23

Hallo
Ich weis ja nicht wie ihr Ski fahrt. Aber ich schwitze immer beim Skifahren egal ob -20°C oder +10°C und das immer mit der selben Kombination. Skiunterwäsche, Skirolli, Pulli und normale Skijacke an den beinen kommt noch eine normale Trainingshose und die Skihose dazu.
Klar bei den 10 Grad mach ich natürlich die Lüftungsöffnungen an den Armen auf aber mehr auch nicht.
Das einzigste Problem sind bei mir die Ohren die kalt werden ab -10°C und starkem Wind/Fahrtwind da es unter die Mütze zieht.

Gruß Andreas
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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von eiji05 » 25.09.2010 12:03

@speedcarver: Der Ansatz war ja eben nicht immer zu schwitzen und desswegen nicht immer das gleiche anzuhaben...

Insgesamt denk ich sind allgemeine Aussagen nur sehr sehr schwierig möglich. Ich fahre z.B. meist mit Harshell, dünne Daune, Rückenprotektor und langärmliges Unterhemd und schwitze trotzdem fast nie (außer unterm Protektor...). Andere Leute schwitzen schon bei Unterhemd+ Softshell insofern muss einfach jeder für sich seine persönliche Kombination finden die ihm am besten Taugt. Softshell ist mir als Unterziehjacke zu sperrig und meine Softshell haben alle Kapuze... Mein absolutes Lieblingsteil ist seit letzer Saison die Unterziehjacke mit Daunenfutter. Herrlich angenehmes Tragegefühl und Preislich auch noch ok. http://www.patagonia.com/us/product/pat ... 4673-0-823

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Re: Was ist die beste Ski-Funktions-Bekleidung?

Beitrag von ulli1 » 25.09.2010 12:18

….vielleicht sollte man erst einmal die Spreu vom Weizen trennen, wenn wir über gute Funktionsbekleidung sprechen.

Für mich ist mittlerweise – aus eigener Erfahrung – die sog. Funktionswäsche der Kafferöster und Discounter ein absolutes NO GO und in keinster Weise mit qualitativ guter Bekleidung der Markenanbieter zu vergleichen.
Preisspanne bei First Layer beginnt m.E. bei >50,-€,
bei Second Layer ab 70,-€
und bei ThirdLayer ab 150,-€.

Ich benutze seit ca 10-15 Jahren die gleiche Funktionsbekleidung im Sommer u. Herbst beim Segeln und im Winter beim Skifahren.

Sommer:
1. Schicht – dünne Funktionswäsche vorwiegend Odlo u. Löffler
2. Schicht – Softshell (wind- u. wasserdicht mit 10.000 Wassersäule) oder 100er bis 200er Fleece.
3. Schicht - bei Bedarf (Starkregen) Hardshell mit 28.000er Wassersäule (evtl. Verzicht auf die 2. Schicht)

Winter:
1. Schicht - dünne oder bei großer Kälte dickere Merino Funktionswäsche
2. Schicht - 100er Fleece
3. Schicht - o.g. Softshell oder bei starkem/r Schneefall/Kälte zusätzlich – wie Uwe schon angedacht hat - Hardshell

…sowohl die erwähnte Soft- als auch Hardshell besitzen die schon von Anderen genannten Belüftungsöffnungen im Unterarmbereich und werden bei starkem Schwitzen auch entsprechend geöffnet, wenn die Wirkung der Membranen nicht mehr ausreicht um den Schweiß abzutransportieren.

Resümee:
Obwohl ich typgemäß eher schnell zum Schwitzen neige, hat sich meine o.g. Auswahl als absolut geeignet bewährt. :wink:
Ulli

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