Testbericht Edelwiser Speed und Edelwiser Firnis

Suldenfan1
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Beitrag von Suldenfan1 » 16.07.2006 22:37

ivan hat geschrieben: otoh, wenn es bestimmte eingefleischte kategorien gibt, kann keiner verhindern, dass ein ski auch danach beurteilt wird, wie er der jeweiligen kategorie entspricht.
:zs:

ich habe aber den eindruck das in letzter zeit immer neue kategorien geschaffen werden. ich kenne vom letzten jahr die zeitschriften ski presse (skipressworld.com) das skimagazin und planet snow. da finde ich in 3 zeitschriften alleine bei slalomcarvern 6 unterschiedliche kategorien, bei den riesenslalomski waren es 5 dazu so gruppen wie pistencarver high performance, pistencarver performance, ebenso wie eine unterteilung in allmountain bzw. freeride :o :evil: . ich weigere mich zu glauben das der verbraucher mit wenig ahnung da den durchblick behält und die firmen für alle gruppen entsprechende ski produzieren :o . wenn ich höre das atomic mit allen sondermodellen für intersport oder sport 2000 ca. 40 modelle im angebot hat, da frage ich mich auch welcher verkäufer will da noch kundengerecht beraten?
da lobe ich mir doch die 70er/80er jahre und ich glaube auch noch anfang der 90er. damals gab es drei kategorien, das L stand für anfängerski, das A für allroundmodelle und das S für den sportlichen ski bzw.skifahrer.
gäbe es heute noch diese unterteilung könnte auch ein edelwiser, ein rtc oder sonstige nischenprodukte objektiver beurteilt werden wenn sie dann mal an einem test teilnehmen, natürlich nur wenn andere, vor allem finanzielle aspekte keine rolle spielen würden. welcher endverbraucher interessiert sich denn ernsthaft für die vergebenen noten und was sollen die mir sagen? merke ich als verbraucher den unterschied zwischen einem ski der eine 4,5 bekommen hat und einem der eine 4,7 bekommen hat :o ?ein kurzer klartext sagt doch eh viel mehr aus, auch wenn es sich nur um persönliche meinungen handelt.

marius

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 17.07.2006 10:14

Suldenfan1 hat geschrieben:da lobe ich mir doch die 70er/80er jahre und ich glaube auch noch anfang der 90er. damals gab es drei kategorien, das L stand für anfängerski, das A für allroundmodelle und das S für den sportlichen ski bzw.skifahrer.
das LAS modell war aber doch noch ein gröberer leisten, über den das ganze skiangebot geschlagen werden musste... ich kann mich noch gut an diese zeit erinnern, keiner wollte sich als käufer eines L ski als "anfänger" outen, alles unter "A/S" war programmierter ladenhüter. kann mich zb an eine serie von völkl in den achtzigern erinnern, die als teurer, hochwertiger A-ski für komfort/freizeitfahrer positioniert war (kann mich leider an den namen nicht mehr erinnern) - - - war im feld quasi nicht präsent dh vollflop, aber RENNTIGER.... :evil: jeder volldepp hatte die neongelben teile, am besten in 205... uuuund schussss... arrrgh...

habe die situation damals für mich mit nem A-Ski von K2 gelöst der sooo selten war dass ihn eh niemand einordnen konnte :wink: damals hatte k2 auch noch echt cooles design.

die praktisch gleichen "sehrguts" für alle ski in den tests heutzutage finde ich auch albern, wenn alle insgesamt gleich sehr gut sind, dann sollten doch skijournalisten in der lage sein, die dennoch vorhandenen UNTERSCHIEDE auf irgendeine weise herauszuarbeiten?!? und dies dann in den vordergrund zu stellen. ansonsten hilft vielleicht einfach: testlesen vergessen, ski besitzenwollen vergessen, "promiskuitiv" sein & so viel wie möglich leihen, testen, erfahrungen sammeln... ich denke, nach ein paar jahren wird man dann soweit sein, den "ski fürs leben" zu erkennen, wenn man ihn unter dem stiefel hat...

grüße martin
krypton rulez!

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ivan
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Beitrag von ivan » 17.07.2006 11:00

@ Marius Suldenfan:

1. es sind keine kategorien im sinne von einheitlich oder sogar normgerecht definierten skitypen sondern mehr oder weniger etablierte bezeichnungen, labels

2. der normalverbraucher hat seit langem keine übersicht mehr, die verkäufer kennen einigermassen nur das, was sie verkaufen, viele nicht einmal das
die volle übersicht verlangt aufwändiges studium der kataloge, vergleiche untereinander und mit den älteren modellen. bei uns in CZ gibt es insg. 2 solche personen, die dann in unseren 2 skizeitschriften materialübersichten schreiben. ein verkäufer, der (nicht nur ski) verkaufen muss, hat keine zeit dafür

3. beispiel Atomic:
top-beratung (bis auf freeride-, teilweise freestyle- und kinderski, insg. ca. 20 relevante modelle) gibt bei uns nur 1 person – eine junge frau, ex-rennläuferin, die im Atomic Test Center den ganzen winter kunden betreut und die ski herrichtet. einigermassen ein kollege von ihr. dann vielleicht noch jemand, darunter ich, weil ich die ganze kollektion theoretisch kenne und die im Center zu testenden ski auch praktisch.

4. (LASI) die ski waren total anders. die carvingrevolution hat das alte LASI system total und endgültig vernichtet. es entstanden mehr skitypen, die aus verschiedenen gründen eine neue klassifizierung benötigten. die bezeichnungsanarchie war eine unvermeidliche folge.
L, A u. S sind nur auf einem kriterium (fahrkönnen des users) basierende, sehr generelle kategorien, die die ganze vielfalt des heutigen angebots nicht decken würden

5. 4,5 und 4,7 sind eher punkte als noten. echte „noten“ wären typisch 1, 1-2, 2, 2-3, 3, 3-4, 4, also ungefähr wie in der schule.
echte noten sind für die leser der tests sehr wichtige angaben, die sie sich am besten merken. wenn aber das ergebnis durch die volle skala von (theoretisch) 50 punkten vermittelt wird (1,0 – 1,1 ... 4,9 – 5,0) und die unterschiede winzig werden (auch wenn die meisten ski eine 1 und 1-2 oder ***** bekommen), sinkt natürlich ihre aussagekraft und wichtigkeit.

6. sorry, aber es wäre eine lange diskussion über dinge, die ich allzu oft in magazinen beschrieben habe, die auch hier das thema waren und für die ich zZ keine zeit habe

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Beitrag von nicola » 17.07.2006 11:31

ich bin nicht ganz sicher, ob ich die "theorie des schneekeils" richtig verstehe. es ist mir nicht ganz klar, wie jemand das erste feedback erst von der skimitte spüren/bekommen kann - jeder ski hat ja eine schaufel, die mehr oder weniger greift (ausnahme: Volant Spatula mit countercamber, antivorspannung). vielleicht nur leute in starker bis extremer rücklage?
ja ivan - das war jetzt vielleicht nicht ganz präzise bzw. mit grössen versehen, die vom eigentlichen ablenken. den "schneekeil" bringe ich nur zum verständnis ins spiel, wo sich der druck aufbaut, also jenen druck vom aufgekanteteten ski auf den schnee. (ist im zusammenhang mit dieser sache nicht so wichtig).

also klartext: es gibt ski bei denen man das gefühl hat sie "zwingen" den körperschwerpunkt (schon frühzeitig) nach hinten. um diese skis effektiv fahren zu können muss man eine entsprechende technik anwenden, die den schwerpunkt mehr oder weniger zentral über dem ski fixiert. (mir ist erst als ich solche ski gefahren bin, klar geworden, welche wurzeln der vor drei saisonen beliebteste und immer noch vieil gebrauchte trainer ausspruch "zentral über dem ski stehen" hat.) lässt man dem schwerpunkt gerne ziemlich weiträumige bewegungen zu, braucht man mit solchen geräten ziemlich viel haltekraft um nicht dem ski hinterherzufahren.

wer seinen fahrstil solchen skis gut angepasst hat, sucht allerdings eine möglichkeit den krafteinsatz geringer zu halten (sonst bricht im mit der zeit das kreuz :D ). die beste methode ist, den aussenski mehr zu belasten und mit angulation zu operieren. das hat zur folge, dass man das feedback vom ski eben eher mehr aus seiner mitte, als von den schaufeln erhält.
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Beitrag von ivan » 17.07.2006 11:48

@ Martin Carl Gustav:

wie du schreibst, LASI war bereits ca. 1995 teilweise ausgedient, mit bemühungen um einen ersatz (ASR, wo der unpopuläre L-ski verschwand).
dass keiner einen L will, hat ca. 1995 auch der skitest im Konsument beschrieben.

"skijournalisten" sind leute, die aufgrund von verfügbaren informationen artikel zum thema ski schreiben. ein paar ausnahmen nehmen an den tests teil und können eine limitierte zahl von getesteten ski selber ausprobieren. nur aufgrund von rein persönlichen eindrücken kann kein "skijournalist" "die unterschiede herausarbeiten" und sie als die tests korrigierende wahrheit publizieren.
skitests sind halt teamwork. die ergebnisse dieser arbeit, ggf. durch andere einflüsse manipuliert, sind das, was man zu lesen bekommt.
sad but true.

die einzige mir bekannte ausnahme, die doch das offizielle einigermassen korrigiert, ist das polnische magazin NTN. die burschen um Tomasz Kurdziel sind exzellente fahrer (also praktiker, keine typischen "skijournalisten") und sie veröffentlichen immer neben den offiziellen skibeschreibungen (SuperTest, Skitest Sciare) auch eigene skicharakteristiken, die, IMO, viel besser sind als der typische SkiMagazin-originalquatsch der letzten jahre.
und mit dem eigenen skitest als test nr. 3 tun sie in ihrem heft ungefähr das, wonach Martin ruft. wenigstens sind es immer 2-3 leute per getestete kategorie - zwar auch nicht genug, aber immerhin etwas.

als wir vor 3 jahren zu zweit am Sciare skitest teilnahmen, haben wir dann in unserem magazin auch unsere skicharakteristiken veröffentlicht.
bis auf eine, die so negativ war, das sie der herausgeber ausgelassen hat, um den inserierenden importeur nicht sauer zu machen.
das geld ist knapp und der druck stark. keine guten bedingungen für die wahrheit...

so isses, liebe kinder...
"skijournalisten": :D :cry:

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Beitrag von ivan » 17.07.2006 11:58

@ nicola:
aha. schon besser. hoffentlich verstanden.
hmm. wir müssen uns halt endlich mal im herbst auf dem schnee treffen. es verläuft zwischen uns schon zu viel theorie, die nach praxis ruft und mich neugierig macht.

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Beitrag von nicola » 17.07.2006 12:22

ivan hat geschrieben:@ nicola:
aha. schon besser. hoffentlich verstanden.
hmm. wir müssen uns halt endlich mal im herbst auf dem schnee treffen. es verläuft zwischen uns schon zu viel theorie, die nach praxis ruft und mich neugierig macht.
es ist vielleicht möglich, dass ich nach längerer abstinenz wieder mal bei walter kuchler's gilde zum programmseminar vorbeichauen würde - ende sept. tux.
nicola

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Beitrag von ivan » 17.07.2006 12:50

es gab einen vorschlag, ich sollte dort über skitests referieren, es wurde aber nichts draus. erfahrungsgemäss erwarte ich noch wenig schnee zu dieser zeit und weiss, dass es für meine gelenke besser ist zu warten bis wirklich vollwertig auf schnee gefahren wird. ich wollte deshalb nichts festes versprechen, obwohl ich im kalender bereits die erste Kaunertaler woche hab.

btw, auch unser Uwe ist als referent da ("Erfolgreich über das Internet - die Aktivitäten eines Carvingfreaks"), also ein zeichen, dass sein projekt, d.h. auch die leserschaft :D, ernst genommen wird.

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Beitrag von carlgustav_1 » 17.07.2006 12:59

ivan hat geschrieben:@ Martin Carl Gustav:

(...)

die einzige mir bekannte ausnahme, die doch das offizielle einigermassen korrigiert, ist das polnische magazin NTN. die burschen um Tomasz Kurdziel sind exzellente fahrer (also praktiker, keine typischen "skijournalisten") und sie veröffentlichen immer neben den offiziellen skibeschreibungen (SuperTest, Skitest Sciare) auch eigene skicharakteristiken, die, IMO, viel besser sind als der typische SkiMagazin-originalquatsch der letzten jahre.
und mit dem eigenen skitest als test nr. 3 tun sie in ihrem heft ungefähr das, wonach Martin ruft. wenigstens sind es immer 2-3 leute per getestete kategorie - zwar auch nicht genug, aber immerhin etwas.

(...)

so isses, liebe kinder...
"skijournalisten": :D :cry:
...hört sich spannend an, das polnische konzept. aber das wär ja noch "schöner", wenn ein "deutsches" magazin mal eine gute idee aus polen übernehmen würde - - ich befürchte soweit hat sich das bewusstsein hierzuland noch nicht wieder geändert... trotz wm-taumel... :(

und zu den skijournalisten - ja mei, warum solls da anders sein als im "marketing"??? :wink:

grüße, martin
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Beitrag von nicola » 17.07.2006 14:34

das hier entwickelt sich ja zu einer hochkarätigen leaduser konferenz :D - dann bringe ich mal ein edelwiser spezifisches problem zum thema: wie finden kunden aus dem angebot ihr richtiges modell? in anbetracht von vier verschiedenen skis als angebotspalette ein vergleichsweise überschaubares problem - und doch für uns eine sehr komplexe angelegenheit, weil wir ja, wie schon erwähnt in bestehende kategorien nicht passen.

bisherige lösungen

a) skitest, das absolute optimum (auch für mich um dem schreibtisch zu entfliehen und leute zu treffen :wink: ) in manchen regionen noch nicht realisierbar.
b) der interessent holt meinungen von kunden ein und macht sich selbst ein bild
c) persönliche beratung im gespräch, online/offline
(knackpunkt - es braucht viel routine des beraters um durch individuelle fragen, die selbsteinschätzung zu objektivieren)
d) auswahlverfahren multiple choice - das habe ich versucht (nur mit swing und speed) :-? nicht gerade das gelbe vom ei :-? http://edelwiser.com/pop/skifinder

wir denken schon lange über einen virtuellen shopping agent bspw. in form eines unterhaltsamen spiels nach. stand der dinge: interessant aber viel arbeit die sehr teuer ist ... :-?

kritik, ideen,wünsche,anregungen?
nicola

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