In Zürs. Direkt neben der Piste. Nofalls gehts halt einmal am Tag mit Fellen rauf und auf Ski wieder runter. Es heisst ja auch Ski-
Sport.
beate hat geschrieben: ↑12.03.2020 09:22
Fachlich und organisatorisch sind wir in Deutschland bisher extrem gut aufgestellt.
SRY, Beate, aber da muss ich Dir entschieden widersprechen. Aus familiären Gründen hatte ich in den letzten Jahren mehrmals die Gelegenheit, die Effizienz und Qualität des deutschen Gesundheitswesens näher kennen zu lernen. Alles, nur nebenbei, innerhalb einer Großstadt und nicht auf dem platten Land. Angefangen von dauernder Unterbesetzung beim Pflegepersonal über fehlende Kompetenzen (nur der Arzt darf Schmerzmittel verschreiben, in anderen Ländern dürfen dies auch examinierte Krankenschwestern), mangelhafte Hygiene (mit ein und dem selben Lappen werden die Bakterien von einem Krankenzimmer ins nächste verteilt), nicht-Erkennen einer akuten Unterzuckerung in Folge einer für einen älteren Diabetes-Patienten völlig ungeeigneten Einstellung, freches Auftreten gegenüber Patient und Angehörigen, Arbeitnehmer-Unfreundlichen Sprechzeiten der Halbgötter in weiß, völlige Überforderung bei der Handhabung eines in Bewegung und Motorik eingeschränkten Patienten beim Transfer vom Krankenhausbett auf den Untersuchungstisch mit der Folge eines Hämatoms im Gesicht. 6-Bett Zimmer wie in der dritten Welt, nach Vorzeigen der privaten Zusatzversicherung folgte dann rasch der Wechsel in ein Zweibettzimmer. Der Chefarzt schaute dafür täglich dann auch ein paar Sekunden vorbei. Ach ja, trotz eindeutiger Symptome wurde von dem von mir herbeigerufenem Bereitschaftsarzt ein Schlaganfall nicht erkannt, am Montag sei beim Röntgen ja noch alles OK gewesen. Hätte man dem Blutgefäß halt auch sagen sollen, dass es sich nach dem Röntgen nicht einfach spontan zusetzen darf. Als dann zwei Tage später dann doch ein MRT gemacht wurde, war es für eine akute Behandlung natürlich zu spät. Ach ja, ein Schlaganfall wird bei der der damals vorliegenden medizinischen Indikation als häufige Begleiterscheinung beschrieben.
Das muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: Patient mit einschlägiger Vorerkrankung und Prädisposition hat eindeutige Symptome eines Schlaganfalls (einseitige Einschränkung in der Motorik, undeutliche Sprache, hängende Mundwinkel) und dem offensichtlich fachlich überforderte Bereitschaftsarzt reicht der Blick auf ein paar Tage altes Röntenbild um festzustellen, dass dies kein Schlaganfall sein könnte. Übrigens in einer Klinik mit einer Stroke-Unit, auch dies nur am Rande erwähnt.
Das ist nur die Spitze des Eisberges, was mir spontan in 5 Minuten dazu einfällt. Da habe ich auch vieles verdrängt.
Dagegen war der Krankenhausaufenthalt in einem Südeuropäischem Land das wahre Kontrastprogramm. Unaufgefordert wurde in das Zweibettzimmer ein Bett für Angehörige bereit gestellt. Die Putzfrau wechselte von einem Zimmer ins nächste den Lappen. Alles was sauber und die medizinische Versorgung einwandfrei. Deutschland kommt mir dagegen manchmal wie ein Entwicklungsland vor.
Klar, das sind jetzt erst einmal subjektive Eindrücke. Aber es gibt auch genügend Untersuchungen beispielsweise im Vergleich zu Nachbarländern wie Holland, da schneidet Deutschland beispielsweise bei MRSA nicht sehr gut ab.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.