Davos - ein Erfahrungsbericht

Hier könnt Ihr Euch über Skigebiete (Hotels, Skischulen, Schneelage, etc.) austauschen. Siehe auch Anbieter Skireisen
KungFuChicken
Beiträge: 94
Registriert: 24.08.2002 20:39
Vorname: Florian
Ski: Fischer Progressor 8+, Head i.SL
Wohnort: Wien

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von KungFuChicken » 18.02.2011 21:51

Martina hat geschrieben:Auch die Anforderungen an die Seilbahnen (ich kenne Leute, die etwas von der Sache verstehen, die in Österreich in keine Bahn steigen würden).
Zum Rest will ich mich lieber nicht äußern, aber diese Aussage hätte ich gerne näher erklärt.
Kannst du das auch untermauern, oder gehört dass einfach nur zum Österreichbashing?

Ich warte gespannt auf die Antwort..

Benutzeravatar
TOM_NRW
Beiträge: 4816
Registriert: 28.08.2002 14:03
Vorname: Thomas
Ski: Head i.Race 175cm
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Willich

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von TOM_NRW » 18.02.2011 22:27

Hallo zusammen,

ich glaube es wird Zeit, dass es endlich wieder schneit. Anders kann ich mir nicht erklären, warum hier in so einem unverschämten Ton diskutiert wird.

Verunglimpfungen wie "Schnuffis", "Liebe Kinder", "Allrounderclowns und andere Skigruppenleiter" müssen einfach nicht sein.

Ich fahre ncht für Allrounder als Skilehrer, bin auch nie mit denen als Reiseteilnehmer gefahren, kenne niemanden der für sie fährt und muss sie somit eigentlich auch nicht verteidigen. Die Art wie hier über Leute geurteilt wird - natürlich komplett pauschal alle in einen Sack und drauf - ist jedoch so unglaublich, da bekomme ich einen riesigen Hals.

Eines steht fest, ich habe in den letzten Jahren nicht wenige Skilehrer von örtlichen Skischulen gesehen, die Ihre Gruppen sogar in lawinengefährdete Bereiche (gesperrte Pisten) geführt haben. Aus diesem Grund betitel ich bestimmt nicht jeden Skilehrer als unfähig oder verantwortungslos.
Können wir ja direkt wieder die Diskussion über die "Schwarz-Ski-Lehrer" auspacken. Das sind die bösen Leute die Euch armen Skilehrern den Arbeitsplatz abspenstig machen. Ich spreche auch nicht über die Skilehrer, die morgens um 09:00 Uhr vor dem Dienst bereits an der Schirmbar ein Frühstück mit Vodka und Redbull einnehmen. Selbstverständlich in voller Montur der Skischule. Ich spreche auch nicht über Gruppenunterricht mit 13 Kindern in der Altersklasse 5-7 Jahre ...

Wenn ihr negative Einstellung zum angesprochenen Reiseveranstalter habt oder negative Erfahrungen mit deren Skireiseleiter, dann schreibt das bitte so und alle anderen Reiseleiter lasst bitte in Ruhe, weil Ihr die nicht kennt und keine Ahnung habt, wie gut oder schlecht wir unseren Job machen.

That´s it.

Thomas

Benutzeravatar
NeusserGletscher
Beiträge: 2102
Registriert: 30.01.2008 15:59
Vorname: Peter
Ski: ein paar zu viel
Ski-Level: 042
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Dorf an einem Bach

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 18.02.2011 22:29

Hallo Martina,

bislang bin ich die Route nur einmal gefahren, daher kenne ich mich mit den Gegebenheiten dort nicht aus. Ich glaube trotzdem nicht, daß wir da eine Abzweigung verpasst haben. Wahrscheinlich waren wir sogar auf dem offiziellen Teil unterwegs, der aber wegen der Tageszeit und der Sonneneistrahlung bereits knietief versulzt war. Jedenfalls war weiter südlich eine einfachere Passage, die nach uns auch ein Teil der noch folgenden Skifahrer benutzt hat, aber einen Hinweis darauf habe ich nicht gesehen.

Der Skilehrer ist diese Abfahrt zum ersten Mal gefahren. Von diesem Standpunkt aus könnte man ihm mangelnde Vorbereitung und Sorgfalt vorwerfen. Andererseits ist es eine Skiroute und keine Variante, und, wie nun schon mehrfach bestätigt wurde, nicht einmal eine besonders schwierige.
Die Abfahrt ist beidseits der Piste markiert und gesichert. Sie entspricht weitgehend einer roten Piste; 300 Meter sind als schwarz einzustufen.
[http://www.engadin.stmoritz.ch/winter/d ... iavolezza/]
Die andere Skigruppe von Allrounder ist an dem Tag direkt unterhalb des Sessels etwas früher losgefahren und hatte auch keine Probleme, weil sie diesen Hang dabei wohl auf der einfacheren Route umfahren haben.
Martina hat geschrieben:Allrounderclowns
Unter den "Clowns" gibt es einige Skilehrer, die so manchen Schweizer Diplomjodler sowohl technisch als auch didaktisch locker in die Tasche stecken.
Martina hat geschrieben:Vielleicht kostet die Tageskarte bei uns mehr
Sie kostet auf Corvatsch 30% mehr als im Aletsch. Und die Region Aletsch ist ungefähr so modern wie andere Anlagen, die ich sonst kenne.

Aber was solls? Offenbar gibt es eine Klintel, denen es nichts ausmacht, mehr Geld für weniger Leistung zu bezahlen. Warum auch immer.

Gruß

Peter

Benutzeravatar
NeusserGletscher
Beiträge: 2102
Registriert: 30.01.2008 15:59
Vorname: Peter
Ski: ein paar zu viel
Ski-Level: 042
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Dorf an einem Bach

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 18.02.2011 22:31

TOM_NRW hat geschrieben:Anders kann ich mir nicht erklären, warum hier in so einem unverschämten Ton diskutiert wird.
Weil die Argumente ausgehen?

Poldy
Beiträge: 452
Registriert: 23.12.2009 18:08
Vorname: Marcus

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Poldy » 18.02.2011 23:12

ich weiß wirklich nicht, was an meinen Äußerungen unverschämt sein soll.....das ist paradox : auf der einen seite ziehen sich Leute Protektoren und Helme an und kaufen die "besten" skis und auf der anderen seite vertrauen sie sich schlecht bis so gut wie gar nicht ausgebildeten.....Personen.... ( schnuffis darf ich ja nicht mehr...) an um außerhalb von Pisten skizufahren. Das verstehe wer will, ich nicht.

Nochmal und dann ist es auch gut :Die Gletscherabfahrt ist leichtes Skigelände und wer dort rumeiert und sich trotz Markierung verfranzt ist da schlicht am falschen Ort. Es tut mir wirklich leid, da ich mich mehr oder weniger zwangsläufig öfter mal in der Gegend aufhalte, kenne ich diese Abfahrt recht genau. Die findet eigentlich jeder halbwegs erfahrende Skifahrer auch bei dichtem Nebel, in dem Skitourenführer für das Gebiet steht bei den Abfahrten, welche vom Gletscher in die Route münden sinngemäß "weiter auf der Piste bis zum Bahnhof Morteratsch". Das sagt eigentlich viel bis alles.

Es verwundert, das nicht mehr passiert. Den im Hochgebirge nicht erfahrenen Leuten ist oft gar nicht klar, wo sie sind. Winterliches Gebirge ist mehr als "nur" Lawine.

Vielleicht kommt Ironie nicht immer gut an. Das mag sein. Wenn ich falsch verstanden wurde, tuts mir leid. Trotzdem würde manchem gut anstehen, einzusehen, dass sein "instruktor" oder "verbandsskilehrer" oder wie das alles heißt, sicher nicht die richtige Ausbildung ist, um Menschen durch winterliches Hochgebirge zu führen. Wer das nicht einsieht, ist ziemlich ignorant.

Poldy

Poldy

Benutzeravatar
TOM_NRW
Beiträge: 4816
Registriert: 28.08.2002 14:03
Vorname: Thomas
Ski: Head i.Race 175cm
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Willich

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von TOM_NRW » 19.02.2011 00:13

Poldy hat geschrieben: [...] auf der einen seite ziehen sich Leute Protektoren und Helme an und kaufen die "besten" skis und auf der anderen seite vertrauen sie sich schlecht bis so gut wie gar nicht ausgebildeten.....Personen.... ( schnuffis darf ich ja nicht mehr...) an um außerhalb von Pisten skizufahren.
Lieber Poldi, woher weißt Du, welche Ausbildung diese Personen haben? Da du scheinbar hierzu keine Kenntnisse hast, solltest Du hierzu auch keine Äußerungen vornehmen. Weil genau das ist es, was ich als unverschämt tituliere.
Poldy hat geschrieben:Nochmal und dann ist es auch gut :Die Gletscherabfahrt ist leichtes Skigelände
Das ist eine Aussage, die ich so unterschreiben kann. Bin selber vor Jahren dort runter. Landschaftlich sehr reizvoll aber keine wirklich Herausforderung.
Vielleicht kommt Ironie nicht immer gut an. Das mag sein. Wenn ich falsch verstanden wurde, tuts mir leid.


Deine Äußerungen konnte man nicht falsch verstehen. Sie sind angreifend und diffamierend.
Trotzdem würde manchem gut anstehen, einzusehen, dass sein "instruktor" oder "verbandsskilehrer" oder wie das alles heißt, sicher nicht die richtige Ausbildung ist, um Menschen durch winterliches Hochgebirge zu führen. Wer das nicht einsieht, ist ziemlich ignorant.
Womit wir wieder beim eigentlichen Problem sind. Ich fahre selber für einen Reiseveranstalter mit Gruppen in die Alpen. Ich kenne mich in den Gebieten in denen ich schule gut aus, werde die Abfahrten die ich mit den Gruppen fahre immer so auswählen, das das skifahrerische Können der Gäste hierfür ausreicht. Ich weise meine Gäste auf alpine Gefahren hin, ich schule sie auch darin, wie sich (um keine anderen Skifahrer zu gefährden) verhalten müssen, ich weise sie auch zurecht, wenn sie "über ihren Verhältnissen fahren" ... Warum soll ich mir eingestehen, dass meine Ausbildung schlecht ist. Warum ist meine Einstellung ignorant.


An dieser Stelle würde mich eines wirklich interessieren. Welche Ausbildung hast Du lieber Poldi? Was befähigt Dich hier so über andere Leute zu urteilen? Stell doch einfach einmal ein Video von Dir hier ins Forum, damit wir sehen wie gut Du skifährst. Oder beteilige Dich einfach einmal sinnvoll an den hier geführten Diskussionen. Blöde Kommentare abgeben kann jeder.

Gute Nacht!

Thomas

Poldy
Beiträge: 452
Registriert: 23.12.2009 18:08
Vorname: Marcus

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Poldy » 19.02.2011 10:25

der eine gibt halt mehr von sich preis, der andere weniger und wieder andere mehr, als sie vielleicht wollen.
fine ( zumindest für mich in dieser Auseinandersetzung )
Poldy

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Martina » 19.02.2011 13:44

KungFuChicken hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:Auch die Anforderungen an die Seilbahnen (ich kenne Leute, die etwas von der Sache verstehen, die in Österreich in keine Bahn steigen würden).
Zum Rest will ich mich lieber nicht äußern, aber diese Aussage hätte ich gerne näher erklärt.
Kannst du das auch untermauern, oder gehört dass einfach nur zum Österreichbashing?

Ich warte gespannt auf die Antwort..
Ich selber fahre durchaus in Österreich Ski.
Ich bin auch so inkonsequent, dass ich Bahnen benutze, die durch ehemalige Naturschutzgebiete führen, die zum Zwecke der Skigebietsvergrösserung "umgezont" wurden. Meist weiss man sowas als Nutzer ja nicht mal. Trotzdem: Bei Abstimmungen stimme ich gegen so etwas, auch wenn es weniger Touristen, im Verhältnisse höhere Tageskartenpreise und für mich konkret weniger Einnahmen bedeutet.
Derjenige, der in Österreich in keine Bahn steigen würde, ist jemand, der in Deutschland für die Kontrolle und Überprüfung solcher Bahnen zuständig ist.
Derjenige, mit dem ich öfters über die Probleme der technischen Anforderungen (Sicherheit) in der CH im Vergleich zu AU diskutiere und dem das grosse Probleme macht, weil es in der CH einfach viel teurer zu bauen ist (wegen der Anforderungen, nicht wegen der Löhne etc.), ist der Verantwortliche für die Anlagen eines grossen Schweizer Skigebietes.

(Am Rande: Sehr strenge Vorschriften habe übrigens Italien. Es wird aber gelegentlich angezweifelt, ob sie stets umgesetzt werden...)


-------------------------------

Mein teilweise aggressiver Ton bezügl. "Billigskilehrer" (ich meine damit vor allem Leute, die ohne oder mit mässiger Ausbildung Gruppen leiten/führen, wodurch ein Anbieter vergleichweise preisgünstige Skiferien verkaufen kann und den Gästen qualifizierten Unterricht vorgaukelt) beruht ganz und gar auf eigener Erfahrung.

Beispiele:
Eine nette Organisation bietet Jugendlichen preisgünstige Skiferien mit Unterricht. Klingt gut, oder?
Hat aber zur Folge, dass plötzlich 100 Jugendliche, die noch nie Ski unter den Füssen hatten, mit 6 Lehrern, die von denen einer mal unterrichtet, die anderen eine Kurzeinführung in das Thema genossen haben, im Anfängergelände stehen. Grosses Holldrio, alles geht kreuz und quer, die kleinen Kinder der örtlichen Skischule werden auch mal über den Haufen gefahren, Jugendliche schiessen überall durch die Gegend, Ski, Mützen,Brillen fliegen, Chaos. Die Leute waren alle nett, aber sie hatten keine Ahnung und keine Anleitung.
Das geschah jedes Jahr. Mit der Leitung der Organisation wurde das Gespräch gesucht, es wurde angeboten, die Lehrer etwas intensiver auszubilden und zu erklären, wie man sich so organiseren könnte, dass alle Platz hätten (zu teuer), es wurde angeboten, dass sie ein Anfängerhang in der Nähe des Hotels präparieren lassen konnten (zu teuer) etc. Es endete damit, dass Skischuleigene Anfängerplätze ausgewiesen werden mussten, wo nur Skischulgäste zutritt hatten. Das ist schade für die vernünftigen Gäste und für die normalen Skilehrer, die von woanders herkommen mit ihren Gästen. Aber die Bösen sind naütrlich die lokalen Skischulen.

Dann gab es die riesigen Gruppen von einem Reiseanbieter, die regelmässig alle an den Engstellen quer herumstanden, noch nicht bremsende Anfänger auf den Lift schickten (ihr könnt euch vorstellen, wie lange man ansteht, wenn jeder Fahrer 5x anbügeln muss und letztendlich spätestens nach halber Strecke doch stürzt) und ausserdem immer wieder Teilnehmer im Nebel verlor, die dann die örtlichen Skilehrer und die Retter suchen gehen durften.
Diese ORganisaton hatte mal einen eigenen Skilift, aber es war ihnen zu teuer, diese zu unterhalten. Jetzt müssen halt alle warten, wenn sie auf den Lift gehen - und die Gäste erzählen, es ist ein Skigebiet, wo man lange anstehen muss.
Dieser (grossen) Organisation wurde übrigens irgendwann verboten, eigene Skilehrer zu stationonieren und sie wurden in die Skischulen integriert.
Aber natürlich geht es den örtlichen Skischulen nur darum, dass sie möglichst wenig Konkurrenz haben, oder?

Und weil ich einen bestimmten Deutschen Anbieter weiter oben erwähnt hatte: Ein Kollege von mir hat eine solche Gruppe, die mässig fuhr beobachtet. Er hat sie vorherher fahren sehen und dann gesehen, dass der Leiter eine bestimmte, schwierigere Abfahrt mit denen machen möchte. Er ist hingegangen und hat den Leiter - möglichst abseits von der Gruppe - gefragt, ob er die Piste kennt. Anscheinend war die Antwort ausweichend. Er wies ihn darauf hin, dass die Abfahrt im oberen Bereich steil und eisig sei und er mit dieser Gruppe nicht dort runterfahren würde. Er bekam einen dummen Spruch zurück (etwas wie "es ist ja zum Glück nicht deine Gruppe"). Von der entsprechenden Gruppe mussten dann zwei (!) Verletzte in dieser Abfahrt mit dem Schlitten geholt werden, der Rest musste von der Pistenpatroullie hinuntergeführt werden.
Vermutlich lag es aber an der Pistenmarkierung oder so...
Von diesem Anbieter gab es mehrere ähnliche Erlebnisse und viele "Offizielle" (egal ob Skilehrer oder was auch immer- das kann man ja nicht unterscheiden, habe alle die gleiche Jacke) taten sich vor allem durch besonders grossspuriges Auftreten hervor.

Das sind nur drei von unendlich vielen Beispielen. Natürlich gibt es überall Deppen, überall passieren Fehler. Es ist aber schon so, dass sich bei bestimmten Organisationen besonders "hervortaten" mit solchen Vorkommnissen. Meist bedeutet "billig" (für den Gast) halt: Grosse Gruppe, wenig qualifizierte Leitung. Man kann auch dort Glück haben und die Gruppe ist man klein oder man erwischt einen guten Leiter. Und man kann auch bei einem gut organisierten Anbieter Pech haben.
Trotzdem - der Ärger mit solchen Gruppen haben häufig andere, meist jemand vom ORt, sei es die Pistenpatroullie, die Bahnen, die Skischulen.
Vor diesem Hintergrund ist es dann besonder nervig, wenn man dann Äusserung wie "die sind so teuer, bei xy bekomme ich das Gleiche für die Hälfte etc, die haben nur Angst vor Konkurrenz" nur genervt ist.

Es gab und gibt übrigens nicht-lokale Anbieter, die absolut normale, gute Arbeit machen (sind allerdings keine Billiganbieter). Natürlich werden die - vor allem von den Chefs - mit Argusaugen beobachtet: Angst ums Geschäft). Aber trotzdem schimpft niemand über die Art und Weise wie sie arbeiten. Es ist also kein generelles alles-andere-schlecht-finden, sondern es geht wirklich darum, wie gearbeitet und aufgetreten wird.

Ein Problem ist halt - egal ob lokal oder extern - wenn sich drei Allrounder arrogant und inkompetent verhalten, dann nutzt es im Moment nichts, wenn der vierte nett, fähig und ausgebildet ist. Das ist genauso, wie wenn sich ein lokaler Skilehrer mit Gästen unter einem "gesperrt"-Schild in eine Piste hineinfährt. Da nutzt es nichts, wenn ihm zwei Kollegen vom Lift aus noch zurufen, er soll sofort umdrehen. Die falsche Vorbildwirkung ist bereits erzielt (er "durfte" allerdings seine Skilehrerjacke am gleichen Abend abgeben - auf der Piste wurde mit Winde präpariert, was lebensgefährlich sein kann).

Benutzeravatar
NeusserGletscher
Beiträge: 2102
Registriert: 30.01.2008 15:59
Vorname: Peter
Ski: ein paar zu viel
Ski-Level: 042
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Dorf an einem Bach

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 19.02.2011 23:16

Liebe Martina,

Dein Aufreten in diesem Thread empfinde ich allerdings auch nicht gerade als geeignet, ein posives Bild Deines Arbeitgebers zu vermitteln. Aus Erlebnissen, die nicht einmal Deine eigenen sind, lässt Du Dich zu einem Pauschalurteil über andere Reiseanbieter (Allrounderclowns und andere Skigruppenleiter) hinreissen.

Natürlich ist es nicht in Ordnung, wenn sich Skigruppenleiter, zumal in einem fremden Land, auf die geschilderte Weise danebenbenehmen. Bis vor einem Jahr trugen die Skilehrer dieses Veranstalters noch ein Namensschild auf den Jacken. Es wäre seinerzeit ein leichtes gewesen, den Reiseveranstalter über das Fehlverhalten seines Angestellten zu informieren, zumal die Internetadresse da noch hinten auf der Jacke stand.

Aus meinen drei Reisen mit Allrounder kann ich nur sagen, daß die Skigruppen maximal aus 8 Gästen bestanden, deren Altersdurchschnitt deutlich über 40 lag und die von Draufgängertum und dergleichen weit entfernt waren. Bis auf den einen Gast, der einmal in meiner Gruppe mitgefahren ist. Der ist allerdings auch dem Skilehrer negativ aufgefallen, aber man kann sich seine Gäste nicht immer aussuchen. Und mit meist über 1000 Euro für 8 Tage plus Skipass sind die Angebote, jedenfalls nach meinen Maßstäben, auch weit von einer Billigreise entfernt. Von den Skilehrern, die ich persönlich bei Allrounder kenne bzw. aus Halle oder von den anderen Gruppen bei den Skireisen flüchtig kenne ist da niemand, auf den die Attibute "arrogant" oder "inkompetent" zutreffen. Übrigens arbeite ich nicht bei Allrounder und kenne selbst einiges an dem Laden, was man auf sachliche Weise kritisieren kann. Aber das, was Du hier anführst, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung überhaupt nicht nachvollziehen.

Aus der Liste der Seilbahnunglücke kann ich übrigens auch keine besondere Häufung in Östereich erkennen. Ach, ich vergas, es ist ja auch nur Hörensagen eines Bekannten (der es wiederum von einem Bekannten gehört hat?) was Du hier zum besten gibst.

Und was die Prostitution gegenüber den Gästen betrifft: Wie würdest Du denn die bedingungslose Ausrichtung einiger Nobelskiorte auf eine bestimmte zahlungskräftige Klientel bezeichnen? Orte, in denen sich Einheimische kaum noch eine Wohnung leisten können. Orte, in denen sich eine normale mittelständische vierköpfige Familie (sogar aus dem Hochlohnland Schweiz?) den Urlaub praktisch nicht leisten kann, weil für Übernachtung, Essen und Skipass unverhälnismäßig hohe Preise gefordert werden? Orte, in denen das urspüngliche und echte dem Kommerz geopfert wurde? Nobelorte, in denen man gerne eine bestimmte Klientel hofiert, sich aber dann hinter vorgehaltener Hand oder nach Saisonende in der örtlichen Presse über deren schlechtes Benehmen oder deren Kinderstube beklagt. Gerade aus St. Moritz habe ich da so mache Geschichte gehört.

Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich mit meiner offenen Meinungsäußerung über Dein Hausskigebiet Deine persönlichen Gefühle verletzt haben sollte. Das war wirklich nicht meine Absicht. Andererseits dient dieses Forum auch dem Austausch von Erfahrungen und da sollte es auch möglich sein, daß man ehrlich seine Meinung sagt, ohne daß andere gleich wie ein beleidigter Liebhaber reagieren.

Nur meine 2 Cent.

Benutzeravatar
TOM_NRW
Beiträge: 4816
Registriert: 28.08.2002 14:03
Vorname: Thomas
Ski: Head i.Race 175cm
Skitage pro Saison: 20
Wohnort: Willich

Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von TOM_NRW » 20.02.2011 02:12

Hallo Martina,

wie gesagt, ich fahre nicht für oder mit Allrounder und kann somit nichts aus erster Hand dazu beitragen. Als Billiganbieter kann man gerade diesen Anbieter nicht bezeichnen. Er ist eher (im Bereich der Gruppenreisen) einer der hochpreisigen Anbieter. Schade, dass Du so negative Erfahrungen mit Gruppen dieses Veranstalters gemacht hast.

Bei dem Reiseveranstalter für den ich fahre, sind die Gruppen in der Regel max. 8 Personen stark. Gerne auch einmal kleiner. An Orten wo es Sinn macht, kooperieren wir mt den örtlichen Skischulen (ganz nach dem Prinzip "leben und leben lassen"). Gott sei Dank haben wir keine Reisen mit sehr hohen Teilnehmerzahlen, wo man als Gruppe derart stark auffällt. Meine Reise nach Saalbach im März ist z.B. derzeit von 22 Gästen gebucht und wir sind ein 3er Team. Falls nötig - zu große Unterschiede beim skifahrerischen Können oder weitere Last-Minute-Buchungen, werden wir auch schauen, ob es Sinn macht einzelne Reisegäste in der örtlichen Skischule anzumelden.

Ich kann Deine Verstimmung dahingehend nachvollziehen, dass ich selber nicht mag, wenn Gruppen geballt irgendwo auftauchen und die normalen Abläufe stören. Das sind nicht nur die Schulgruppen mit 22 Kindern und einem Lehrer (Dezember in Obertauern) sondern auch private Gruppen (z.B. Horden mit Eishockey-Shirts beim skifahren).

An dieser Stelle sollten wir es belassen mit dem Hinweis: Die Schweiz hat schöne Skigebiete, Österreich, Frankreich und Deutschland auch. Jeder fährt sort hin wo er mag und benimmt sich bitte immer angepasst und freundlich.

PS: Ich finde gut Martina, dass Du zu Deiner Meinung stehst und diese in einem langen Beitrag ausführst. Forenteilnehmer wie Poldy, der nur angreift und austeilt und dann hinterher sich noch nicht einmal traut zu sagen was sein Background ist, werde ich in Zukunft ignorieren. Gibt ja hier extra einen Button dafür.

Gruß Thomas

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag