Davos - ein Erfahrungsbericht

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Herbert Züst
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Herbert Züst » 17.02.2011 15:30

wurde von einem Skilehrer geführt
.

Und trotzdem habt ihr die Einfahrt auf den Gletscher verpasst obwohl man ja die Spuren auf dem Gletscher von der Diavoletza aus sieht. Dieser Skilehrer hatte garantiert keinen Bündnerdialekt gesprochen geschweige denn eine staatlich anerkannte Ausbildung in der Schweiz Österreich oder Deutschland absolviert. Um das herauszufinden muss man nicht dabei gewesen sein, sondern sich mit den Verhältnissen nur etwas auskennen. Genau wegen diesen Gruppen muss diese schöne Abfahrt immer wieder (zu) früh geschlossen werden oder wird gar nicht geöffnet. Das Risiko wäre einfach zu gross.

Gruss Herbert
Herbert

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 17.02.2011 15:45

^^^^
Der Skilehrer hat mit Sicherheit eine in Deutschland anerkannte Ausbildung und die Stelle, über die eine Abfahrt leichter gewesen wäre, war seinerzeit von der Diavolezza aus nicht einsehbar. Genau aus diesem Grund gibt es Pistenmarkierungen, die an dieser Stelle leider gefehlt hat. Eine Skiroute sollte per Definition aber so markiert sein, daß sie auch von nicht ortskundigen Skifahrern befahren werden kann. Mir wäre jedenfalls neu, das hierfür ein Bergführer vorgeschrieben ist.

Der oberste Teil der zweiten Sektion zum Gletscher, über den an diesem Tag schon Kolonnen von Skifahrern drübergefahren waren, war so steinig, daß man die ersten 10 Meter die Bretter abschnallen musste, wenn man sich nicht Kanten und Belag ruinieren wollte.

Dabei hat sich der Mitfahrer leider die Zerrung zugezogen. Das kann jedem passieren. Auch, wenn der Skilehrer bündnerisch oder rätoromanisch spricht.

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von beate » 17.02.2011 16:01

Ich muss mich mal kurz einhaken:
Peter hat geschrieben:Der Skilehrer hat mit Sicherheit eine in Deutschland anerkannte Ausbildung

Ich bin mir sicher, dass du den Skilehrer von allrounder persönlich kennst, trotzdem ein kurzer Einwurf zur Erklärung von mir:
Allrounder hat eigene Skilehrer, die ihre Reisen begleiten. Zu meiner Zeit war es noch so, dass zB von drei Teamern, die eine Reise begleitet haben, maximal einer eine anerkannte Ausbildung vom DSV oder DSLV hatten.
Ich spreche jetzt hier nicht von Berufsskilehrern, sondern von Teamern mit Grundstufenschein der o.a. Verbände! Die anderen hatten einen allrounderinternen Lehrgang absolviert.
Das kann sich mittlerweile geändert haben.
Ich besitze eine der Instructorenausbildung gleichwertige Ausbildung vom Schweizer Skiverband. Damit wäre es MIR nach Schweizer Gesetzgebung strengstens verboten, mit meiner Gruppe eine Skiroute zu befahren! Ich darf die Piste für maximal 2m neben den begrenzungspfählen befahren, so ist es gesetzlich vorgeschrieben.
Die Reisebegleiterskilehrer von ausländischen Gruppen fallen natürlich nicht unter dieses Gesetz, dürfen in der CH aber ihre eigenen Gruppen unterrichten.

Bzgl Schweizer Bergbahnen:
Viele davon sind Genossenschaften oder Aktiengesellschaften, deren Aktien aber nur von Einheimischen erworben werden dürfen.
Lifte die ersetzt werden, dürfen nur innerhalb bestimmter gesetzlich vorgegebener Grenzen ihre Kapazität erhöhen.
Neue Lifte werden nur sehr, sehr vereinzelt genehmigt.
Der Naturschutz steht hier immer ganz oben an. Die Landwirtschaft (incl der Almen) ist den Schweizern eine heillige Kuh. Bergwiesen ohne Wiesenblumen, Kühe mit grossen Glocken und Ziegenherden sind unvorstellbar und werden sicher nicht für irgendwelche mega-beschneiuungs-plattwalzinfernos geopfert.
Will ein Politiker oder eine Interessengruppe hier einen neuen Lift oder auch nur eine neue Pistenführung durchsetzen, stimmen darüber am Ende immer die Bürger der betroffenen Gemeinden per Volksabstimmung ab. Damit erledigen sich die meisten Projekte von allein.
Mir fallen spontan mehrere solcher Projekte in Gebieten ein, in denen ich gearbeitet habe, die abgelehnt oder für immer vom Tisch waren, obwohl sie aus Sicht der Touristiker grandiose Vorteile bringen würden:
- Sessellift von Sent ins Skigebiet Scuol
- Verbindung Arosa - Lenzerheide
etc
Daher können Politiker hier sehr viel wollen aber ein Wettrüsten wird es hier niemals geben
Beate
Zuletzt geändert von beate am 17.02.2011 16:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von extremecarver » 17.02.2011 16:17

Ihr dürft als Instruktor keine Skirouten mit Kunden benutzen? In AT sind geöffnete Skirouten als Instruktor okay (wenn markiert und Verlauf ersichtlich, es reicht nicht aus dass sie nur im Pistenplan eingezeichnet sind ) - Abseits von Skirouten natürlich nicht erlaubt.... Wobei es da dann auch eine tolerierte Grauzone gibt, wie dass etwa zu Pisten parallel oder klar einsehbare Hänge die in der Geländeschwierigkeit keine großen Unterschiede zur Piste haben, auch durchgehen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von beate » 17.02.2011 16:33

Nein, darf ich nicht!
Hier das entsprechende kantonale Gesetz.
Bei uns dürfen nur patentierte Lehrer mit erfolgreich absolviertem Lawinenlehrgang auf Skirouten.
Beate

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Nichtskifahrer » 17.02.2011 20:00

Herbert Züst hat geschrieben:einen Unfall bauen und mit der Heli Rettung nochmals immense Kosten verursachen
Darüber kann man wohl auch nur den Kopf schütteln.
Die Rettung mit dem Heli wird dem Verunfallten (bzw. dessen Versicherung) ja zu stattlichen Preisen in Rechnung gestellt und ist ein lukratives Geschäft.
Pistenmaus hat geschrieben: Mich stimmt nur die allgemeine Entwicklung, der Ausverkauf der Alpen nachdenklich. Es wäre schön, wenn wir die Schönheit der Alpen auch für unsere Nachwelt erhalten könnten.
Warum bist du dann nicht so konsequent und bleibst zu Hause? Stattdessen wird noch mit der Anzahl der Skitage pro Saison - eine Unsitte die auch extrem im Alpinforum zu beobachten ist - geprahlt. Jede Autofahrt ins Skigebiet, jeder Tag skifahren auf präparierten, mit Kunstschnee versehen Pisten, jede Liftfahrt trägt ein Stück zur Umweltverschmutzung und Zerstörung der Natur bei.
Zu Hause sitzen, Blümchen züchten oder häkeln erhält die Umwelt und eben auch die Berge für unsere Nachwelt.

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Santa » 17.02.2011 20:23

Nichtskifahrer hat geschrieben:
Herbert Züst hat geschrieben:einen Unfall bauen und mit der Heli Rettung nochmals immense Kosten verursachen
Darüber kann man wohl auch nur den Kopf schütteln.
Die Rettung mit dem Heli wird dem Verunfallten (bzw. dessen Versicherung) ja zu stattlichen Preisen in Rechnung gestellt und ist ein lukratives Geschäft.
Dennoch sind es immense Kosten, unabhängig davon wer sie trägt :wink:
Und ich glaube gar nicht, dass die Hubschrauberbergung ein wirklich lukratives Geschäft ist, ausser vielleicht für den Piloten...

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Herbert Züst
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Herbert Züst » 18.02.2011 07:55

Beate hat geschrieben:
Ich bin mir sicher, dass du den Skilehrer von allrounder
Allrounder ? Hatten die vor 2 Jahren gelbe Skijacken mit der Aufschrift "www. Allrounder.de"?

Gruss Herbert
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Pistenmaus » 18.02.2011 07:58

@Nichtskifahrer
Wer zwingt Dich eigentlich hier mitzulesen?

(In einem anderen Thread hab ich gelesen, daß Du offenbar das Skifahren aufgeben musstes. Das ist aber noch lange kein Grund, Deinen Frust darüber hier auszulassen.... Ich werde jetzt jedenfalls erst mal die "ignorierte Mitgliederfunktion" testen. Um in Zukunft von solchen "hilfreichen" Beiträgen verschont zu bleiben).

Viel Spaß beim umweltfreundlichen Häkeln und Blümchenzüchten....

Tina
Zuletzt geändert von Pistenmaus am 18.02.2011 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
Saison 2010/2011:
19 Skitage - bisher ;-) - wo bleibt der Schnee???

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 18.02.2011 08:52

Herbert Züst hat geschrieben:Allrounder ? Hatten die vor 2 Jahren gelbe Skijacken mit der Aufschrift "www. Allrounder.de"?
Hallo Herbert,

ja, genau mit diesem Veranstalter war ich letztes Jahr in St. Moritz. Gelbe Skijacken, rote Skihosen. Aber das hättest Du mit einem Blick auf deren Homepage auch selbst rausfinden können.

Gruß

Peter

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