Davos - ein Erfahrungsbericht

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loxi
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von loxi » 17.02.2011 10:26

Pistenmaus hat geschrieben:
loxi hat geschrieben: Ich will mich hier nicht als ökologischer Moralapostel aufspielen. Mich stimmt nur die allgemeine Entwicklung, der Ausverkauf der Alpen nachdenklich. Vielleicht geht die Schweiz da den richtigeren Weg und bei uns sollte ein Umdenken erfolgen.
Die Schweiz geht den selben Weg, durch die knapperen Mittel halt nur langsamer.

Die Skiliftbetreiber in Davos haben auch geschrieben, dass eine Reinvestition in Lifte auch deshlab nicht möglich war, weil alles in Beschneiungsanlagen investiert werden musste.

Es wird also genauso am Wettrüsten teilgenommen, nur mit weniger Kohle...

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NeusserGletscher
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 17.02.2011 10:42

Pistenmaus hat geschrieben:Mich stimmt nur die allgemeine Entwicklung, der Ausverkauf der Alpen nachdenklich. Vielleicht geht die Schweiz da den richtigeren Weg und bei uns sollte ein Umdenken erfolgen.
Hallo Tina,

in der Schweiz wird sicherlich konservativer gewirtschaftet, altes bleibt länger erhalten und wird gepflegt. Das hat auch Vorteile und nicht überall da, wo modernisiert wird, ist dies am Ende zum Vorteil. Viele Bergbahnen in der Schweiz tätigen ihre Investitionen aus Rücklagen, um keine Kredite aufnehmen zu müssen. Auch das in OK. Aber der Unterschied im Preis-Leistungsverhältnis zwischen Bettmeralp und Aletsch ist dann schon krass. Da wird am Corvatsch ein Prominentenzuschlag verlangt, dem keine entsprechende Leistung gegenübersteht.

Zuletzt war ich 2 Wochen im Wallis. Ohne Beschneiung sähe es da mau aus, selbst auf 3000 Meter. Aber was wäre das Wallis ohne Tourismus? Industrie ist kaum vorhanden, die Einheimischen leben auch vom Wintersport. Ohne Touristen keine Gäste, keine Chalets, keine Einnahmen durch Grundstücksverkäufe oder Bautätigkeiten. Von Landwirtschaft alleine kann da keiner mehr leben. In Graubünden sieht es kaum anders aus. Eine große Chemiebude, ein Holzwerk und die Bahn. Das sind so aus meinem Gedächtnis die größten industriellen Arbeitgeber.

Leider hat auch in der Schweiz der Ausverkauf der großen klangvollen Industrieunternehmen längst begonnen. SLM, FFA, Schindler Waggon sind nur einige der großen Arbeitgeber, die nicht mehr existieren. Und ausländische Konzerne hatten da oft auch noch ihren unrühmlichen Anteil daran. Aber das ist jetzt endgültig OT.

Gruß

Peter
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Pistenmaus » 17.02.2011 11:09

loxi hat geschrieben: Die Schweiz geht den selben Weg, durch die knapperen Mittel halt nur langsamer.
Es wird also genauso am Wettrüsten teilgenommen, nur mit weniger Kohle...


Klar, die müssen halt selbst investieren (können). Aber vielleicht stirbt dann das eine oder andere Projekt - aus Geldmangel.
Gruß, Tina
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 17.02.2011 11:26

^^^^

Vor allem sterben die kleineren Skigebiete und Lifte. Ernergalen im Wallis war vor 3 Jahren für einen Franken zu haben. Den britischen Investor hat wohl die Finanzkrise dahingerafft. Der Lift in Oberwald ist Geschichte. Irgendwann laufen die Fristen ab und dann lohnt sich die Investition nicht mehr. Daß es am Geldmangel in der Schweiz liegen soll, kann ich kaum glauben. Die Anzahl der Briefkastenfirmen und Schwarzgeldkonten je Quadratkilometer ist in der Schweiz sehr hoch. :D

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Pistenmaus » 17.02.2011 11:32

Fehler, siehe unten....
Zuletzt geändert von Pistenmaus am 17.02.2011 11:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Pistenmaus » 17.02.2011 11:45

hier gehts weiter ...
NeusserGletscher hat geschrieben:
Vor allem sterben die kleineren Skigebiete und Lifte.:
Hi Peter,
sag ich ja. Wer nicht investiert, hat das nachsehen....Und viele Leute leben vom Wintersport. Oft die einzige Einnahmequelle. Ist im Allgäu nicht viel anders wie in der Schweiz oder in Österreich. Von daher verständlich. Schließlich ist der Tourismus und speziell auch der Wintertourismus ein gigantischer Wirtschaftszweig, den man nicht einfach in die Anfänge zurückversetzen kann. Aber ich liebe die Berge. Nicht nur zum Skifahren, sondern auch im Sommer zum Wandern und Bergsteigen. Wir bewegen uns beim Skifahren eben in einem sensiblen Ökosystem, und das wird oft vergessen. Daher mein, zugeben etwas provokativer, Denkanstoß. Ist allerdings auch etwas Off-Topic, zugegebenermassen :D ...
Gruß, Tina
Zuletzt geändert von Pistenmaus am 17.02.2011 11:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von latemar » 17.02.2011 11:46

Tourismus ist eine Industrie.
Und nur die Starken überleben.
Oder man schafft sich eine Nische, auch das gelingt ja vielen Orten/Tälern.

Aber Täler wie das Zillertal, das Oberengadin oder das Grödner Tal brauchen viele Gäste, die das Geld bringen.

Ich denke allerdings das im Wesentlichen das Ende erreicht sein dürfte. Es ist einfach kein Platz mehr da.

Das Schöne an den Bergen ist aber doch noch, dass jeder sein ruhiges Plätzchen findet, wenn er denn nur sucht. Selbst im trubeligsten Skigebiet findet man Ecken und Lifte, die eine angenehme Atmosphäre und Beschaulichkeit vermitteln.


Gruß!
22/23 38 T.Dolomiti SS
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Pistenmaus » 17.02.2011 11:49

@latemar

:zs: und Gruß! Amen.
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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Herbert Züst » 17.02.2011 13:41

km Piste beschneien rund 650 000 Euro verschlingt
Hallo Tina , obwohl ich fanatischer Skifahrer bin, stimme ich dir vollkommen zu. Es wird ein riesiger Aufwand betrieben ,in einer einzigen Nacht in Flims Laax (siehe meinen Bericht im Senioren Blog)18 Pistenbullyfahrer rund je 5 Stunden unterwegs mit Maschinen die zwischen 350'000 und 500'000 sFr. kosten macht rund 30'000 sFr. pro Nacht nur für die Pistenpräparierung und dann kommen Leute die als Anfänger über eine als Skiroute, bezeichnete, Gletscherabfahrt fahren, sich verrirren, einen Unfall bauen und mit der Heli Rettung nochmals immense Kosten verursachen und dann sich erst noch über mangelnde Signalisierung, schlechte Infrastuktur und schlecht präparirte Pisten beklagen.Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Gruss Herbert

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Re: Davos - ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NeusserGletscher » 17.02.2011 15:13

Herbert Züst hat geschrieben:Leute die als Anfänger über eine als Skiroute, bezeichnete, Gletscherabfahrt fahren, sich verrirren, einen Unfall bauen und mit der Heli Rettung nochmals immense Kosten verursachen und dann sich erst noch über mangelnde Signalisierung, schlechte Infrastuktur und schlecht präparirte Pisten beklagen.Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.
Hallo Herbert,

warst Du dabei? Dich habe ich seinerzeit dort nicht gesehen, also woher beziehst Du Deine Informationen?

Die Skigruppe (Level 5 von 6 entsprechend der Einstufung bei Allrounder Skireisen) bestand überwiegend aus langjährigen, erfahrenen Skifahrern und wurde von einem Skilehrer geführt. Der verunfallte Skifahrer fuhr mit Sicherheit schon seit über 30 Jahren Ski. Da war kein einziger Anfänger in der Gruppe.

Ich selbst habe keine Kosten durch die Rettung verursacht und meine Kritik an der Preisgestaltung ist inhaltlich für jeden nachvollziehbar, der die genannten Skigebiete kennt und miteinander in Preis und Leistung vergleichen kann.

Bei so viel Oberflächlichkeit kann ich nur meinen Kopf schütteln.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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