circler hat geschrieben:... Ähnlich sehe es in der Schweiz aus, wenn die Bahn nicht das Lieblingskind der Schweizer und vorallem der Politik wäre. In keinem Land sind die Staatsaufwendugen je Streckenkm so hoch wie in der Schweiz.
Aber mir soll das rech sein, ich lebe indirekt auch davon.
Ich will nur sagen das man überhaupt keinen Vergleiche zw. der DB und der SBB ziehen darf, da die Vorraussetzungen ganz andere sind. Wobei eins fast alle "ehemalige" Staatbahnen gemeinsam haben: Sie verdienen alle mit dem Bahngeschäft kein Geld.
hallo michael
das stimmt so nicht.
1. ist die SBB immer noch im Besitz des Bundes. Daneben gibt es seit je her gerade im Alpenraum viele Privatbahnen (z.b. Rhätische in Graubünden, Furka-Oberalp, Südostbahn).
2. Verdient die SBB ihre Brötchen sehr wohl mit dem (Personen-)verkehr und betreibt nicht "skurrile Nebengeschäfte" wie die DB.
3. Ist der öffentliche Verkehr ein Leistungsauftrag von Bund und Kantonen, d.h. diese bestellen die Dienstleistungen bei der Bahn. Die Infrastruktur wird subventioniert, der Rest muss selbsttragend sein.
4. Ist der Strassenverkehr alles andere als kostendeckend und die Strassenkilometer dürften auch nicht gerade billig sein. Bei Vollkostenrechnungen inkl. Unfallfolgen, Lärm, Platzverbrauch etc. schneidet er sogar massiv schlechter ab.
5. Stimmt es zwar, dass die SchweizerInnen stolz auf ihre Bahn sind, und dadurch manchmal überteuerten Projekten (zwei Alpentunnels) zustimmen. Es gibt aber bei uns auch eine starke Strassenlobby, gegen die sich die Einsicht durchsetzen muss, dass der Strassenverkehr alleine nicht seelig macht und schon lange kollabiert wäre.
6. Wurde von der Politik wie vom Volk durchaus das Scheitern radikaler Privatisierungen (z.B. GB, USA, DE) wahrgenommen.
7. Sind die Bahnen sicher nicht günstig. Aber als Vielfahrer kommst du deutlich billiger als mit dem Auto. Zudem werden die "teuren" Streckenkilometer nirgends auf der Welt so gut genutzt.
8. Haben wir keine starke Lobby von Autoproduzenten, die im Verbund mit autovernarrten Politikern (wie Ex-Bundeskanzlern) selbst minimale ökologische Auflagen erfolgreich torpedieren können.
9. Und zu guter Letzt: der OeV funktioniert!
Gruss Urs