Reisen mit der Bahn, Gepäckmitnahme im ICE

[NeusserGletscher]

Hi,

der Winter naht, der Urlaub ist gebucht. Trotz momentan sinkender Spritpreise überlege ich mir, im Januar mit dem ICE in die Schweiz zu reisen.

Das Problem: 2 Paar Ski und ein dicker Trolly mit Sportklamotten und allem, was man sonst noch so braucht.

Die Frage: Wie ist es mit der Gepäckmitnahme von grossen Gepäckstücken und Brettern im ICE? Oder sollte man das vorher aufgeben? Wie transportiert Ihr Eure Ausrüstung, wenn Ihr mit der Bahn fahrt und welche Erfahrung habt Ihr damit gesammelt?

Gruß

Peter

[beate]

Eigene langjährige + leidvolle Erfahrungen in deutschen ICE, obwohl ich Bahn fahren sehr liebe und als äusserst komfortabel empfinde:
Ich beginne mit einer einfachen Gleichung:
Je mehr Gepäck und Hochsaison, desto katastrophaler die Zugfahrt.
Einmal wars sogar so schlimm, dass zwei WCs komplett mit Gepäck zugestellt waren und der Chef des Zuges drohte, den Zug zu stoppen, wenn die WCs nicht frei gemacht würden. Die Frage war nur: "Wohin mit dem Zeugs?" Das aufgeben des Gepäcks ist bei den horrenden Preisen (skigepäck eine Strecke um die 38€ ), dem langen zeitlichen Vorlauf (mind. 2 Wochen ) und der Zollproblematik, da die CH kein EU Land ist (du mußt am Ende in D nachzahlen oder dein Gepäck beim Zollamt abholen, wie es uns zwei Mal passiert ist) keine echte Alternative.
Sorry, wenn ich dich desillusioniere aber nach mittlerweile 20 Jahren DB Fahrerei bin ich es auch!
Sobald du in einem CH Zug sitzt sind alle Probleme wie weggeblasen. Es gibt genügend Stauraum und falls du dein Gepäck innerhalb der CH verschicken willst, tun sie dies für 10 SFR. Das Beste ist, dass dies in der Regel am nächsten Morgen schon am Zielbahnhof ist. Leider hilft dir dies nicht wirklich weiter.
Hier meine Strategie fürs DB fahren:
- Wenn es unvermeidbar ist, mit Gepäck zu reisen, versuche ich mich auf das aller Nötigste zu beschränken.
- Immer durchgehende Verbindungen buchen, lieber auf super Spotpreise (die sowieso nie buchbar sind) verzichten. Umsteigen in D geht in 90% der Fälle in die Hose = Züge sind in D fast nie pünktlich und du mußt dann, anstatt den nächsten Zug zu nehmen, dich am Service Point anstellen (immer mind 10 Leute vor dir) und dir die Verspätung bestätigen lassen, um keinen Aufpreis zu zahlen zu müssen (Zugpreisbindung)
- NIEMALS ohne Platzreservierung in einen deutschen ICE steigen
- Bei den Ski würde ich ernsthaft überlegen sie vorzusenden, den Rückweg würde ich sie mit nehmen
- NIEMALS ohne Verpflegung in den Zug steigen und sich darauf verlassen, dass das vielgelobte Bordrestaurant dich versorgt. In gut der Hälfte meiner Fahrten gabs entweder kein Personal und es war geschlossen oder sie hatten Versorgungsenpässe, keinen Getränke bzw Verpflegungsnachschub bekommen. Ist auch ect schwierig, wahrscheinlich waren denen die Brotmarken ausgegangen und Hr M. mußte erst wieder was organisieren
Mein Fazit: Bahn fahren in D ist für mich keine echte Alternative, sondern nur gruselig!
In der CH bin ich ausschließlich und sehr entspannt mit der Bahn unterwegs. Leider führt einem dies nur noch krasser die Unzulänglichkeiten der DB vor Augen!

[ulli1]

dem einwand von "beate" kann ich für deutschland in allen belangen nur zustimmen, das gilt aber nicht nur für den ICE sondern genauso für den EURONIGHTLINE oder auch den normalen IC.
Erleben das desaster immer wieder neu, wenn unsere tochter mit gepäck aus dem zillertal kommt bzw.zurückfährt, es ist eine einzige katastrophe; und für den preis, was ein versand der gepäckstücke kostet, kann eine 2. person fahren

aber an die börse gehen ist ja wichtiger als service

[Achill]

Meine Erfahrungen mit der Bahn sind anscheinend von etwas mehr Glück geprägt, als die meiner Vorredner.

Fahrten in die Schweiz: 2 x nach Saas Fee
In den letzten 2 Jahren mehrfach (hab ne Bahncard 100) in verschiedene Gegenden (aber nicht mehr Schweiz).

Die Fahrten nach Saas Fee waren über Nacht. Wir hatten dafür ein Liegeabteil gebucht. Gepäck (incl. Skier) war aus meiner Sicht problemlos im Abteil unterzubringen. Caveat: wir waren zu viert in einem 6er Abteil, da dies nur 50 € (also 12,50 € pro Nase) Zuschlag kostete. Die Ski im Zug zu rangieren war der komplexe Teil. Diesen haben wir dadurch vermieden das einer vorging und die Ski dann durch's Fenster des Abteils entgegen nahm.

Die letzten 2 Jahre waren es eher Kurztrips (3-4 Tage) und die Ski hatten auch eine einfacher zu handhabenden Größe (ca. 1,70).
Alle Fahrten waren problemlos, allerdings war auch keiner der Züge ein klassischer Urlaubszug.
Einmal war die Belegung relativ dicht. Dabei hab ich das Gepäck dann im Bordbistro untergebracht. Direkt am Eingang ist links neben der Garderobe meist Platz (und die Garderobe ist so gut wie nie genutzt).

Verpflegung: Auch da scheine ich mehr Glück gehabt zu haben. Bei den Skitrips hat das Bordrestaurant immer voll funktioniert (ob man das Angebot mag ist noch was anderes). Im "normalen" Leben (ca. 1-2 x pro Woche mittlere Strecken, 200-400 km), hat das Bordrestaurant im letzten Jahr ca. 5x Einschränkungen gehabt. Allerdings nutze ich es nicht auf jeder Reise und natürlich ist es auf Langstrecke immer ne Katastrophe, wenn Du Dich drauf verlässt und dann verlassen bist.

[SkiGirlForLife]

also bei mir sind die erfahrungen mit dem zug auch eher mit denen von beate zu vergleichen. die züge sind (fast) immer voll, der stauraum für gepäck ist mehr als begrenzt und wenn man einen sitzplatz reserviert hat, kann man froh sein, wenn man den auch in anspruch nehmen kann, denn manchmal muss man halt erst mal 1-2 stunden im eingangsbereich stehen, weil man mit seinem gepäck woanders nicht mehr in den zug passt. auf meinem weg nach berwang war ein regionalzug einmal so voll mit leuten und gepäck, dass ich und einige andere nicht mehr reingepasst haben und den nächsten nehmen mussten...

ich bin im letzten jahr auch mehrmals mit sack und pack allein im zug unterwegs in den schnee gewesen und es ist immer wieder bemerkenswert, wie blöd alle leute immer glotzen, wenn sie sehen, wie sich unsereins mit der schweren tasche in der einen, die ski in der anderen hand und dem rucksack auf dem rücken in den vollen zug quetscht. auf den gedanken, einem aber mal beim einsteigen zu helfen, kommt KEINER lieber stehen sie hinter einem und drängeln, weil man zu langsam ist. obwohl, zur ehrenrettung meiner mitreisenden muss ich ja sagen, dass mir ein mann mal geholfen hat, meine taswche ins gepäcknetz zu heben - nachdem ich die tasche fast auf seinen kopf hätte fallen lassen, weil ich sie über ihn hinweg beim besten willen nicht da hochgebracht habe.

[Mixery]

Sehr schön, eure Berichte Ersticken meine Überlegungen evtl. auch mal die Bahn für die Skiurlaubsanreise zu nutzen gerade im Keim.

Ich hatte das schon ein paar Mal überlegt, für Obertauern würde es sich anbieten. Aber ich glaube allerdings, wenn wir nur ansatzweise solche Erfahrungen machen, erschlägt mich meine bessere Hälfte unterwegs für diese Idee mit den eigenen Ski

Im Frühjahr hatten wir in Obertauern zwei Mädels kennengelernt, die deponieren die Ski immer direkt beim dortigen Wirt und reisen auch mit der Bahn an. Wenn man immer das gleiche Skigebiet (inkl. Unterkunft) wählt, sicher eine Überlegung wert ... Käme für uns allerdings nicht in Frage.

Aber ich seh schon, ich werde dann doch lieber beim Auto bleiben. Die neuen Winterreifen wollen schließlich auch bewegt werden

[goodie_1401]

Ich bin viele Jahre mit dem Nachtzug gefahren, meist nach Bozen runter. Wir hatten auch echte Stories dabei. Wenn ich die alle erzählen würde, würde das sicher lautes Gelächter auslösen aber ich säße auch ne Stunde hier um alles zu tippen. Fairerweise muss ich auch sagen, dass all unsere Beschwerden als berechtigt gewertet wurden und wir entsprechend finanziell entschädigt wurden.
Andererseits war es DAMALS echt günstig und für den Preis wären wir mit dem Auto nicht runter gekommen. DAMALS waren die Tarife auch noch halbwegs übersichtlich und es gab Skiexpresse mit Abteilen, die nur für Ski freigehalten wurden.

Mein Fazit: Es gibt auch heute noch gute Gründe mit dem Zug zu fahren, wenn man ein Ticket der Angebote bekommt. Oder wenn einem die Strecke zu weit ist, falls man etwa alleine fahren muss. Sooo viel Spaß macht ein Stau hinter München bei Schneegestöber im Dunklen nämlich auch nicht!

Im ICE legt man die Ski am besten frech in den Gang auf den Boden und hofft, dass andere Fahrgäste noch durchkommen. Für große Gepäckstücke gibst Regale. Wenn du Glück hast, ist noch Platz

[TOM_NRW]

Hi,

wenn man frühzeitig bucht, ist auch das Flugzeug mitlerweile eine Alternative, die man durchrechnen sollte. In der Region Obertauern / Radstadt ... fährt mehrfach täglich ein Sammeltaxi (Firma Habersatter) zum Flughafen Salzburg. Einfache Fahrt lag bei ca.15 - 18 Euro. Von dort bin ich mit einem Billigticket mit TUI-Fly nach Düsseldorf geflogen. Für mich war es eine super Lösung.

Zeit/Preis: Abholung am Hotel -> 45 Minuten Taxi nach Salzburg -> Checkin min. 45 Minuten vor Abflug -> Flugzeit 50 Minuten -> 15 Minuten Gepäckband -> Düsseldorf Flughafen bis nach Hause 20 Minuten. Alles in allem in knapp 3 Stunden vom Schnee bis vor die Haustür. Kosten Ticket ca. 40 Euro (One-Way) plus Taxi. Stressfaktor null !!!

Wichtig: Der Flughafen in Salzburg ist super klein und man kann bei Tui-Fly nicht viel früher sein Gepäck einchecken (ich glaube max. 1,5 Stunden vor dem Abflug), da sie wenig Möglichkeiten haben das Gepäck zu sammeln. Wer also erst einchecken will und dann noch für ein paar Stunden in die Stadt (Sehenswert !!!) sollte sich vorher eine Lösung für sein Gepäck suchen.

Bei diesen Werten kam für mich weder das Auto noch die Bahn in Frage.

Gruss Thomas

[beate]

Ich fliege immer von Hannover nach Zürich mit air berlin. Dies ist für mich eine echte Alternative. In der Regel reicht es aus, 8-10 Wochen vorher zu buchen, um einen günstigen Preis zu bekommen. In 4 Jahren hatte ich noch nicht eine größere Verspätung oder sonstige Unwägbarkeiten. Die Anbinding des Flugahfens an den Hbf ist fantastisch. Einige Züge in die Skigebiete fahren auch direkt am Flughafen ab. Als Alternative zur Bahn gibts vor dem Hauptaus/eingang Flughafen/Skigebietsbusse in die Skigebiete z.B. nach Davos, Flims/Laax, Arosa, Lech etc

[Marius]

ihr scheint euch ja anzustellen....tststs.
hatte eigentlich nie wirkliche probleme. hatte immer nen sitzplatz auch ohne reservierung, genug platz fürs gepäck war auch, nur meine mitreisenden mussten wegen meiner packart die ein oder andere kopfnuss hinnehmen

packart für zugreisende:
rucksack, evtl grosser rucksack auf den rücken. skischuhe an den straps zusammenbinden und über den schultergurt legen, sodass je einer auf jeder seite baumelt. ski und stöcke in eine hand (wenn man das net gebacken bekommt hilft zuammentapen). mit der anderen hand kann man dann gemütlich in der nase bohren, zeitung halten oder was auch immer.

sitzplatzreservierung braucht man eigentlich nur wenn man zu stoßzeiten bzw in stark frequentierten strecken dann unterwegs ist. z.b. ka-basel.
mir hat bislang immer jemand geholfen (als ich mal verletzt war) das gepäck oben zu verstauen. selbst helf ich natürlich dann auch. ein freundliches lächeln hilft da angeblich.
bin letztes jahr (hauptsächlich winter) so gut 15k km gefahren. ohne probleme.
dt. ice's der neuesten generation haben übrigens sogar strom. super zum am laptop arbeiten/videos schaun.
probleme mit pünktlichkeit hatte ich nie. klar, kommt mal was später, wenn man aber gleichzeitig die staulängen auf der AB mithört relativiert sich das ganze. wenn man mal nen zug verpasst sagt auch keiner was wenn man dann weiters statt ic ice fährt.


ps: eispickel und steigeisen aussen am rucksack verschaffen respekt und genug platz. egal wo man ist