oenologe78 hat geschrieben:Schon Wahnsinn wie unterschiedlich Völker doch sein können.

der typische deutsche hat einen bierbauch und einen sonnenbrand, tritt in laut und viel sprechenden, uniformierten horden auf, ist pingelig, hat überall einen rucksack dabei. ohne pistenplan wird er leicht hysterisch. als schnäppchenjäger nimmt er schlecht sitzende bekleidung und unbrauchbares material in kauf und isst sogar das grauslichste essen auf.
in fremdsprachversuchen hat er einen schauderhaften akzent, er scheut aber trotzdem nicht mal vor ötztaler dialektversuchen zurück. sogar das gefühlvolle 'schnaxln' wird durch seine aussprache [schnack_seln] völlig ruiniert.
er will skilaufen und fährt trotzdem steif ski, obendrein will er unbedingt den kurzschwung perfektionieren. er findet immer und überall einen grund das bauchgefühl nicht aufkommen zu lassen, sondern alles haarklein zu analysieren.
er hat einen untrüglichen sinn für unvollkommenheit, da sein liebster gesprächstoff im kreise seiner artgenossen die unzulänglichkeit des wirts, der kellnerin, des skilehrers, ja sogar des toilettepapiers ist. unzulänglich ist übrigens alles was nicht der deutschen norm entspricht. hier keimt der verdacht auf, dass er auschlieslich wegen seines faibles über missstände zu lamentieren, so gerne nach österreich (gemütlich, langsam, hinterwäldlerisch), italien (lässig, unpräzise), frankreich (laissez faire) auf skiurlaub fährt, damit er zu hause was erzählen kann.
einen urlaubsort, sogar sein urlaubsland nimmt er in besitz und regt sich über die dreistigkeit von engländern, holländern, skandinaviern, osteuropäern auf, die in 'sein' skigebiet fahren.
zum glück habe ich noch keinen typischen deutschen kennengelernt, die deutschen mit denen ich ski gefahren bin waren allesamt hilfsbereit, nett und aufgeschlossen, verlässlich, charmant und eine bereicherung in meinem bekanntenkreis.
