Touristenabzocke und Verstoß EU Dienstleistungsrichtlinie
Re: Touristenabzocke und Verstoß EU Dienstleistungsrichtlinie
ich empfinde es als Selbstverständlich, dass Einheimische von besseren Konditionen profitieren. In der Schweiz ist die Abwanderung von Jungen aus den Bergregionen dramatisch. Ohne Einheimische ist kein qualitativ akzeptabler Tourismus möglich. Ausser man wünscht sich eine Art Ski-Disneyland, in dem einem eine kitschige Alpenwelt vorgegaukelt wird. Von Kollegen die in der Gastrobranche tätig sind, weiss ich, dass halt viele Deutsche extrem hohe Erwartungen haben, aber keinen Cent zu viel ausgeben wollen. Trinkgeld im Restaurant? Meist gibt es von Deutschen nichts. Das hat etwas mit Charakter, Wertschätzung und Anstand zu tun. Genau so, wie ein freundlicher und angemessener Umgangston. Wir Schweizer werden oft als mürrisch und etwas sperrig im Umgang bezeichnet. Die Höfllichkeitsform ist uns wichtig. "Darf ich bitte..." oder "ich hätte gerne..." anstatt "ich kriege...". Wir mögen es nicht, wenn man uns von oben herab behandelt.
- saschad74
- Beiträge: 1102
- Registriert: 17.03.2011 10:28
- Vorname: Sascha
- Ski: Enforcer 100, Rustler 11, Rossignol FIS SL
- Ski-Level: 80
- Skitage pro Saison: 40
- Wohnort: München
Re: Touristenabzocke und Verstoß EU Dienstleistungsrichtlinie
Hm, dann müssen zu "Euch" in die schweizer Skigebiete andere Deutsche fahren als nach Österreich, da kenne ich "kein Trinkgeld" nur als absolute Ausnahme. Wenig Trinkgeld kommt häufiger vor, aber keines? Das erlebe ich sowohl im Bekanntenkreis als auch am Nebentisch nur sehr selten.
Allerdings gebe auch ich gelegentlich einmal wirklich gar kein Trinkgeld, und zwar genau dann, wenn der "Service" keiner war. Das kommt allerdings nach meiner Erfahrung im Skiurlaub kaum je vor. Wüsste nicht, wann und wo ich mich im Skiurlaub in der Gastronomie das letzte Mal so richtig schlecht bedient gefühlt hätte. Naja, vermutlich ist es auch ein gutes Zeichen, dass ich mir sowas nicht Ewigkeiten merke...
Gruß, Sascha
Re: Touristenabzocke und Verstoß EU Dienstleistungsrichtlinie
Vor zwei Wochen wurde der erste Durchstich des Brenner Basistunnels in Innsbruck gefeiert. Anwesend war auch der EU-Kommissar für Verkehr und Tourismus, Apostolos Tzitzikostas. Die Themen Einheimischenmodell für Wohnraum sowie Einheimischenförderung im Tourismus und deren Rechtmäßigkeit wurden ihm bei dieser Gelegenheit von der Tiroler Landesregierung als dringlich angetragen, wie der ORF berichtete. Erstes Thema ist seit langem Gegenstand von Untersuchungen, zweiteres hat bislang keinen hohen Stellenwert für eine gesamteuropäische Lösung erlangt.
Als Einwohner einer 5000-Seelen-Gemeinde in Tirol mit Sommer- und Wintertourismus und vielen zugereisten Einwohnern habe ich bislang mit Ausnahme der (ehemaligen) vergünstigten Saisonkarten der Seilbahngesellschaften keine Vergünstigungen für Einheimische wahrgenommen. Worin soll die denn bestehen? Egal ob Wirtshaus, Tennisplatz oder E-Bike-Verleih: es zahlen alle den gleichen Preis. Tatsächlich ist es sogar so, dass alle Tiroler Unternehmen, auch die, die nichts mit Tourismus zu tun haben, eine umsatzabhängige Tourismusabgabe entrichten, um den für die Region insgesamt wichtigen Wirtschaftsfaktor zu fördern und die auch bei KMUs schnell vierstellige Höhen erreicht. Ebenso werden auch von Einheimischen ggf. Zweitwohnsitz- bzw. Freizeitwohnsitzabgaben eingehoben, falls sie z.B. auswärts berufstätig und steuerpflichtig sind, ihre heimische Wohnung aber behalten.
Partnerschaftlicher Tourismus erfordert aus meiner persönlichen Sicht Akzeptanz von allen und für alle Seiten. Als Tourist steht es mir immer frei zu enstcheiden, ob ich in eine Region fahre, in der ich dies als gegeben ansehe.
Als Einwohner einer 5000-Seelen-Gemeinde in Tirol mit Sommer- und Wintertourismus und vielen zugereisten Einwohnern habe ich bislang mit Ausnahme der (ehemaligen) vergünstigten Saisonkarten der Seilbahngesellschaften keine Vergünstigungen für Einheimische wahrgenommen. Worin soll die denn bestehen? Egal ob Wirtshaus, Tennisplatz oder E-Bike-Verleih: es zahlen alle den gleichen Preis. Tatsächlich ist es sogar so, dass alle Tiroler Unternehmen, auch die, die nichts mit Tourismus zu tun haben, eine umsatzabhängige Tourismusabgabe entrichten, um den für die Region insgesamt wichtigen Wirtschaftsfaktor zu fördern und die auch bei KMUs schnell vierstellige Höhen erreicht. Ebenso werden auch von Einheimischen ggf. Zweitwohnsitz- bzw. Freizeitwohnsitzabgaben eingehoben, falls sie z.B. auswärts berufstätig und steuerpflichtig sind, ihre heimische Wohnung aber behalten.
Partnerschaftlicher Tourismus erfordert aus meiner persönlichen Sicht Akzeptanz von allen und für alle Seiten. Als Tourist steht es mir immer frei zu enstcheiden, ob ich in eine Region fahre, in der ich dies als gegeben ansehe.