Auswandern in die Berge - Tipps

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TOM_NRW
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von TOM_NRW » 25.03.2014 20:58

Ein guter Freund von mir wohnt mitlerweile 5km entfernt von Kitzbühel und kommt auch nur auf ca. 10 Skitage. Er fährt nicht bei schlechtem Schnee, schlechtem Wetter, nicht wenn zu viele Leute da sind ...

Ich glaube, man wird wählerisch, wenn man die Berge direkt vor der Haustüre hat. Bei uns ist es komplett anders. 700-900km Anreise = Skifahren bei jedem Wetter, Schneelage ...

LG Thomas

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peda
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von peda » 25.03.2014 21:25

saschad74 hat geschrieben:moooooooooment. Du wohnst direkt vor Ort und machst trotzdem "nur" 35 Skitage im Jahr? Wie kommt denn das?
Ich fahre halt hauptsächlich an den Wochenenden und das sind halt:
1-2 im November
4,3 im Dezember
4,3 im Jänner
4,3 im Februar
4,3 im März
2 im April
--> macht insgesamt ca. 21 Wochenenden - das macht insgesamt ca. 42 mögliche Skitage (ein paar Feiertage oder Urlaubstage kommen noch dazu) - bei ganz schlechtem Wetter gehe ich aber nicht Ski fahren, da ich ohnehin genug Gelegenheiten habe. Irgendwann im Winter ist man meist auch mal ein paar Tage etwas stärker verkühlt, weswegen ein paar Tage ausfallen. Und wenn es ganz extrem warm ist (wenn es nicht einmal mehr in der Nacht friert) gehe ich auch nicht, weil ich das Matschtreten nicht wirklich mag (dafür habe ich einen zu aggressiven Fahrstil). Und so kommen am Ende ungefähr 35 Skitage raus - schwankt aber je nach Saison, wenn ich Lust habe kaufe ich mir die größere Saisonkarte wo auch Gletscherskigebiete dabei sind, dann werden es halt entsprechend mehr Skitage.
TOM_NRW hat geschrieben:Ich glaube, man wird wählerisch, wenn man die Berge direkt vor der Haustüre hat. Bei uns ist es komplett anders. 700-900km Anreise = Skifahren bei jedem Wetter, Schneelage ...
Das kann ich 1:1 so unterschreiben :roll:

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saschad74
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von saschad74 » 25.03.2014 21:33

TOM_NRW hat geschrieben:Ich glaube, man wird wählerisch, wenn man die Berge direkt vor der Haustüre hat. Bei uns ist es komplett anders. 700-900km Anreise = Skifahren bei jedem Wetter, Schneelage ...
Klar, das entbehrt nicht einer gewissen Logik...

Bei uns ist es trotz relativ kurzer Anreise immer noch eher die "bei jedem Wetter" Variante - vielleicht gibt sich das auch irgendwann nach 10 Jahren oder so...

Würde ich jetzt direkt ins Gebiet ziehen, hätte ich vermutlich (zumindest in den ersten beiden Wintern) eher irgendwas in der Größenordnung von 60-100 Skitagen (wie joedesperado bspw.).

Gruß,
Sascha

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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von Matje » 25.03.2014 23:34

saschad74 hat geschrieben:Würde ich jetzt direkt ins Gebiet ziehen, hätte ich vermutlich (zumindest in den ersten beiden Wintern) eher irgendwas in der Größenordnung von 60-100 Skitagen (wie joedesperado bspw.).
Verstehe ich nicht, für mich schwer nachvollziehbar! Ja, als Skilehrer bin ich auch auf so eine Anzahl von Skitagen in etwa gekommen... Aber wenn Du eine 5 Tage Arbeitswoche hast und kommst nur am Woend zum Ski fahren, wie willst Du das machen?

Wohne ja auch im Skigebiet, aber mehr als 35-40 "Tage" schaffe ich kaum,
habe dabei schon pro Woche 2h Nachtskilauf mit dazu gezählt! Gehe auch teilweise bei schlechten Wetter! Sonntags und dann noch Kaiserwetter, hier im Allgäu wird`s dann schwierig mit dem Platz beim Einstieg in die Ski.... :wink:
Muss ich mir wirklich nicht antun! :roll:
Außerdem als ganze Skitage will ich`s bei mir nicht bezeichnen. Am Samstag nach dem einkaufen auf die Piste und dann 3h fahren, reicht ja aus (Saisonkarte)! Haushalt erledigt sich leider nicht von allein :cry:!

Gruß Matthias
Matje

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peda
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von peda » 25.03.2014 23:54

Matje hat geschrieben:Außerdem als ganze Skitage will ich`s bei mir nicht bezeichnen. Am Samstag nach dem einkaufen auf die Piste und dann 3h fahren, reicht ja aus (Saisonkarte)!
Ich halte das an starken Urlaubswochenenden genau umgekehrt, in der Früh auf die Piste wenn wenig los ist und dann am Nachmittag einkaufen :wink:

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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von saschad74 » 26.03.2014 08:38

Matje hat geschrieben:Verstehe ich nicht, für mich schwer nachvollziehbar! Ja, als Skilehrer bin ich auch auf so eine Anzahl von Skitagen in etwa gekommen... Aber wenn Du eine 5 Tage Arbeitswoche hast und kommst nur am Woend zum Ski fahren, wie willst Du das machen?
Nun, es soll Gerüchten zu Folge auch sowas wie "Urlaub" geben. :)

Ferner habe ich das Glück, dass bei uns im Büro im Winterhalbjahr immer relative Ruhe herrscht. Ein Deal der Art "meine Arbeitszeiten in den nächsten Wochen sind 6-8 Uhr und (falls nötig) 15-21 Uhr, wenn die Hütte brennt, ruft Ihr an" wäre da durchaus praktikabel. Wenn man wirklich direkt im Ort wohnt, könnte man ja von nahezu überall im Skigebiet binnen einer Stunde wieder am Schreibtisch sitzen.

Ach Mist, jetzt komme ich wieder ins Träumen...:)

Gruß,
Sascha

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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von elypsis » 26.03.2014 08:51

Wir fahren wochenends meist azyklisch, heißt, also direkt früh morgens die Talabfahrten. Ansonsten aber auch gerne unter der Woche am Vormittag, wie es eben der Job zulässt. Schlechteres Wetter oder übervolle Pisten gibt man sich eher selten, außer vielleicht man hat Besuch aus dem Unterland. Die WEF-Woche ist auch mega, eigentlich kaum Gäste, weil jedes Bett zu absurden Preisen an die Teilnehmer vergeben ist.

Grüezi us Davos
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von Matje » 26.03.2014 09:17

saschad74 hat geschrieben:Nun, es soll Gerüchten zu Folge auch sowas wie "Urlaub" geben.
Kann schon sein, das es Urlaub gibt.... :wink:

Aber ich käme schwer auf die Idee, 1-2 Wochen irgendwo hin in den Skiurlaub zu fahren und dann noch mal auf meine Saisonkarte drauf zu zahlen!!! Außerdem evtl. z.B. nach Nordamerika....... Obwohl ich sehr gern Ski fahre, aber im Heimatskigebiet direkt Urlaub in Wochenlänge machen, würde mir dann doch etwas "langweilig" werden... Tja und im Sommer könnte man ja, glaube ich, auch noch etwas Urlaub gebrauchen.... :wink:
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Shuva
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von Shuva » 26.03.2014 09:34

Da ich das Auswandern nach Tirol gerade hinter mir habe, kann ich Jens ein paar Eindrücke nennen. Natürlich rein subjektiv. 8)
Alles bezieht sich auf das Tiroler Unterland bis Innsbruck.

Das Tiroler Unterland ist stark industrialisiert. Zwischen Innsbruck und Kufstein sind als große Unternehmen z.B. Swarowski (das sind die mit dem Modeschmuck), Sandoz mit Werken in Kundl und Schaftenau (Pharma) und GE Jenbacher (Motoren/Blockheizkraftwerke) zu nennen. Weiterhin gibt es eine Vielzahl an Speditionen und Logistikunternehmen (Tirol = Transitland) und kleinere Mittelständler. In Kundl hockt auch noch ein Traktorenbauer (Name nicht zur Hand). Siemens sitzt z.B. auch noch in Innsbruck mit einer Niederlassung, ich glaube die machen dort Healthcare-Kram.

Wenn du mal einen Blick auf die Webseiten der genannten Firmen wirfst, wirst sehen, was hier gesucht wird: Naturwissenschaftler (Chemie, Pharmazeuten, Chemiingenieur, Verfahrenstechniker etc.).
In diesen Bereichen wird der Bedarf nicht gedeckt. Die meisten jungen Österreicher mit entsprechenden Abschlüssen wollen nämlich nicht nach Tirol, die wollen nach Wien. Und Tirol/Vorarlberg "produziert" bei weitem nicht genug Akademiker für den Bedarf der Firmen.

Entsprechend international sind die Abteilungen bei den großen Unternehmen. Die akademischen Angestellten kommen von überall her. Gut möglich, dass auch du hier Möglichkeiten hättest. Wobei fast alle Migranten die ich bisher kennen gelernt habe diplomiert/promoviert sind. Ich weiß nicht, ob der Bedarf an BACs nicht intern gedeckt werden kann.
Solltest du dort einen Job ergattern, dann bring deine Freundin beim Gespräch ruhig mit ins Spiel. Man kennt sich hier und hilft sich. Manche Unternehmen bieten "Karriereberatung" für den Partner im Zuge des Relocationpackages mit an. Ohne den passenden Abschluss und ohne Hilfe von Netzwerken eine passende Stelle zu finden ist schwer, das kann ich aus Erfahrung sagen. Meine Freundin hat einen der gesuchten Abschlüsse, nicht ich. ;)

Solltest du in der Kneipe als "Piefke" mal doof angemacht werden, stimme dem Diskutanten euphorisch zu und versprich ihm, dass du gleich morgen deinen Koffer packst. Und alle die anderen Deutschen, Polen und Italiener gleich mitnimmst. Er könne ja dann übermorgen bei Sandoz, Swarowski, G&E das Licht ausmachen. Denn dann ist es zappenduster im Unterland. Komplette Nacht herrscht dann hier. Die können dann sofort die Bänder anhalten. Notstop sozusagen. Die schauen dann ein bisserl angefressen aber a Ruh ist halt auch.

Fairerweise muss man aber sagen, dass du hier als Piefke deutlich seltener doof angemacht wirst als als Schwabe in Berlin. Sprüche unter Alkohol gibt es schon aber übel diskriminiert wirst in Tirol sehr selten. Ich habe das in 1.5 Jahren genau dreimal erlebt und dann gab es halt die entsprechende Ansage. Die so oft kolportierte Piefkenfeindlichkeit wird eher in Wien offen ausgelebt. Der Wiener ist halt mitteilsam und politisch eher nicht so korrekt. (Bevor sich hier ein Wiener beschwert, ich habe entsprechende persönliche Erfahrungen aus Wien)

Dir sollte aber auch klar sein, dass du als Ausländer nicht richtig dazu gehörst. Eine Willkommenskultur herrscht nicht wirklich. Außer vielleicht als Oberbayer, dann gehörst ja dazu ("zammen").

Einerlei, ein Problem ist die fehlende Willkommenskultur im Job. Stichwort Aufstieg und Karriere. Da wirst bemerken, wie manche Kollegen in einem Eiltempo an die Futtertröge gelangen. Das geht teils so schnell, da schlackerst mit den Ohren. Statt dich nun zu wundern und die objektiven Gründe zu suchen, schau dir lieber den Nachnamen an. Den kennt man teils ja nicht, es duzt sich ja jeder.
Im Zweifel ist das dem Gabelsbichler Anton seine Tochter die Katharina. Die war doch in London 2 Jahr. Nun ist sie wieder da.
Weißt eh, die Katharina mit dem Gutschlhofer Martin aus Rattenberg.
Jo, sella!
Jo eh.
Jo guad.
Jo passt...
So läuft das hier. Das betrifft die Zugezogenen aus Niederösterreich aber genau so, da machen die keine Unterschiede. ;)

Die Löhne sind vergleichsweise niedrig. Tirol hat von allen österreichischen Bundesländern das niedrigste Lohnniveau. Sicher wird das teils auch durch die vielen Jobs im Gastgewerbe gedrückt aber auch für Akademiker liegt es unter dem Niveau von Süddeutschland oder der Schweiz. Als Ausgleich sind die Lebenshaltungskosten die höchsten in AT. :roll:

Das fängt mit den Mieten an, diese sind in Innsbruck fast auf Münchener Niveau und auch in den kleineren Orten (Hall, Schwaz ...) mehr als happig. Selbst in "Weltstädten" wie Wörgl sind die Mieten erstaunlich hoch. Lebensmittel sind ebenfalls deutlich teurer als in Deutschland. Dafür ist die Qualität der Supermärkte und ihrer Produkte höher. Das ist kein Vorurteil. Das stimmt wirklich. Ich würde jederzeit die Expansion von Mpreis nach Deutschland unterstützen. Wer das Angebot der Berliner Supermärkte kennt & hasst wird Mpreis lieben.
Ach ja, für deinen PKW darfst eine NOVA bezahlen, das musst verstehen, der Spindelegger hat die Hypo Alpe Adria an der Backe, der braucht jeden Cent. Mobilfunk ist glaube ich das einzige günstigere Produkt. ;)
Kurzum, finanziell lohnt Tirol für Berufseinsteiger nicht.

Landschaftlich und sportlich allerdings schon. Der vielbeschworene Freizeitwert ist einfach grandios, im Winter wie im Sommer. Einzig in den Zwischenmonaten machen mich diese Täler mürrisch und schwermütig. Da hilft dann die Flucht nach Italien am Wochenende. Praktischerweise liegt das vor der Haustür.

Solltet ihr Nachwuchs planen... Rosenheim ist als Pendlerstandort sehr beliebt. Allerdings kann man sich dann auch gleich einen Job in München suchen. ;)
Die Leistungen für junge Eltern sind in Deutschland deutlich attraktiver. Außerdem kennt AT kein Ehegattensplitting.

Shuva
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Re: Auswandern in die Berge - Tipps

Beitrag von Shuva » 26.03.2014 09:55

peda hat geschrieben:
Kresse hat geschrieben:Und wie schon hier welche geschrieben haben, es kann auch sein das einem jeden Tag der gleiche Ausblick auf die selben Berge "nervt" (kann ich mir aber nicht so recht vorstellen).
Mir sind einige Personen bekannt die in den Alpentälern Praktika oder Saisonjobs begonnen haben aber vorzeitig abbrechen mussten, weil sie auf Dauer ein sehr beklemmendes Gefühl durch die Berge bekamen - einigen meinten sogar sie hätten förmlich Platzangst. Ich kann mir das zwar selbst nicht so wirklich vorstellen, aber es ist durchaus möglich :wink:
Absolut nachvollziehbar. Geht mir hier laufend so. Der einzige Ausweg besteht für mich darin auf den Berg zu gehen. Oben ist alles wunderbar aber eine Woche nur im Tal empfinde ich als sehr beklemmend. Und das Inntal ist breit. Vielleicht habe ich zu lange die Vorzüge Ostdeutschlands schätzen gelernt aber an manchen Tagen würde ich vieles geben für 2 Stunden Kanu fahren in Himmelpfort, einen Tag am Strand in Usedom oder einfach nur 1 Stunde Skaten im Fläming. Nix am Horizont. Nur Weite und Licht. Das gibt es hier halt nicht.

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