Über Fasching am Ifen

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garp
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Über Fasching am Ifen

Beitrag von garp » 23.02.2012 17:39

Hi, ich stelle uns mal kurz vor: 4-köpfige Familie (wir u50 und die Kinder 10 und 13), vor 3 Jahren gemeinsam mit Skifahren begonnen (2-tägiger Kurs im Nordschwarzwald) seitdem ca 40 Skitage in Schwarzwald und Alpen. Nach Weihnachten auf der Steinplatte stand nun unser zweiter Skiurlaub in den Alpen bevor: Samstag bis Faschingsdienstag :o Dass wir nicht die einzigen auf den Pisten sein würden, das war uns also bewusst :lol:

Nachdem wir wegen unserer schulpflichtigen Kinder in Rheinland-Pfalz vom Zeitraum her gar keine andere Wahl haben, gings nur noch darum: den bestem Kompromiss zwischen möglichst kurzer Anreise und möglichst geringer Überfüllung des Skigebiets zu finden. Nach etwas Recherche hier im Forum sollte es der Ifen im Kleinwalsertal werden.

Vorab: der Samstag sollte mit Abstand der schönste Skitag werden den wir bisher hatten: Sonne satt und recht wenig los. Insbesondere auf den Pisten, dank dem einzig verfügbaren Zweierlift an der Talstation. Sonntag / Montag wars wettertechnisch nicht mehr ganz so schön, aber dafür noch weniger Besucher.

Die Hölle kam dann erst am Faschingsdienstag: kurz bevor wir an den ersten Lift kamen (so gegen 10), hatten sich gefühlte 20 Skibusse davor entleert. Es standen ca 3-400 Leute vor einem Zweierlift der im Schneckentempo den Ifen hinaufschlich. Wahnsinn!! Hinter uns haben einige gleich aufgegeben und sind wieder Richtung Parkplatz abgezogen. Wobei: die mit dem eigenen Auto gekommen waren, hatten noch Glück: zuerst saßen sie (wir) im Anreisestau, zwar unschön aber immerhin: wir SASSEN in der Wartezeit. Die Skibussfahrer hingegen standen die gleiche Zeit erstmal im völlig überfüllten Skibus, mußten unterwegs noch paarmal umsteigen und danach standen sie nochmal in einer unkoordinierten Menschentraube ne Stunde am Lift. Das ist heftig, da sind die Beine schon vor der ersten Abfahrt gut warm :) Letzten Endes sind wir dann wie gesagt ca 1 Stunde angestanden um zur Mittelstation zu kommen, ab da gings dann erstaunlicherweise.

Wir sind natürlich in der oberen Hälfte des Ifen geblieben und haben nur den (von den meisten ungeliebten) Schlepplift benutzt, damit sah die Sache dann wieder viel besser aus: Auf den Pisten war wegen der wenigen Lifte trotz des Andrangs viel Platz und wir konnten den restlichen Skitag und das faschingsdienstäglichliche Kaiserwetter ohne Einschränkung genießen.

Abends in der Unterkunft haben wir dann gehört, dass das Nebelhorn und die Kanzelwand an diesem Tag gegen Mittag dichtgemacht wurden. Ich möchte nicht wissen was dort auf den Pisten los gewesen sein muss. So gesehen lagen wir mit dem Ifen auch an diesem Tag nicht soo falsch. Wenngleich wir das künftig so nicht wiederholen würden: Unser Wirt hat uns abends Tipps gegeben, wo die Eimheimischen an solchen Tagen hingehen, das werden wir -so wir denn nochmal über Fasching dort hinkommen - auch probieren.

Abschließend noch was zum Ifen als Skiberg: Alles was ich hier im Forum an positiven Infos dazu gefunden habe, kann ich nur bestätigen: Wunderschöne, traumhafte Winterlandschaft in 2000 Meter Höhe, der Wind hat aus dem Pulverschnee faszinierende Kunstwerke geformt. Im Hintergrund die alles überragende, majestätische Ifenwand. Zusammen mit dem wolkenlosen Himmel und den glitzernden Schneedünen ein Fest für die Sinne.

Ansonsten ist das Gebiet sehr gut für Familien geeignet und wirkt durch die verträumten kleinen Lifte nicht so übererschlossen wie andere große Gebiete in der Gegend. Doch das soll möglicherweise nicht mehr lange so bleiben: Wir haben gehört, dass ein großer österreichischer Liftbetreiber kürzlich die Ifenbahnen übernommen hat und eine Modernisierung der Anlage geplant ist. Ob das eher gut oder schlecht für den Skibetrieb ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Jedenfalls wirds da oben dann nicht mehr so schön leer bleiben wie bisher.