Ski-Reparatur

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
Gast

Ski-Reparatur

Beitrag von Gast » 23.05.2002 09:26

Anfang des Jahres habe ich für meine Frau einen neuen Ski (SALOMON Crossmax 7.5; Länge: 150 cm) gekauft. Die Bindung (SALOMON-Bindung/Schuh: HEAD EZON 8.7, Gr. 23.5, Sohlenlänge 278 mm) war noch nicht montiert und wurde am Kauftag noch angebracht.

Als ich den Ski zu hause heiss wachsen wollte, stellte ich fest, dass sich eine Befestigungsschraube des Fersenautomaten bis auf den Belag durchgedrückt hatte. Es war eine deutliche Auswölbung auf der Belagsseite zu sehen.

Seitens des Geschäftes wurde mir nach Rücksprache mit der Firma SALOMON mitgeteilt, dass das Problem bekannt sei, Zitat: "Es tritt nur bei kurzen Skiern in Verbindung mit mit Schuhen mit großen Sohlenlängen auf. Dadurch würden die Schrauben auf zu dünnen Stellen des Skis angebracht und sich durchdrücken. Zur Lösung des Problemes hätte SALOMON bereits kürzere Schrauben entwickelt. Die Ski werden gegen neue Ski ausgetauscht."

Bis zu unserem Skiurlaub tat sich nichts mehr. Nach mehrfacher Rückfrage wurde uns gesagt, mit dem Ski erst in den Urlaub zu fahren und den Austausch nach unserer Rückkehr vorzunehmen.

Dies ist so geschehen.

Jetzt bekomme ich den alten Ski wieder zurück. SALOMON hat laut Geschäft eine Belagsreparatur und einen Service durchgeführt. Der Belag sieht an der besagten Stelle so aus, als ob die Auswölbung einfach platt geklopft wurde. Um die gesamte Stelle finden sich leichte Eindrücke,wie von der Kante eines kleinen Hammers oder ähnlichem Werkzeug.

Auf Rückfrage im Geschäft zur Qualität der Reparatur und warum nicht wie verabredet neue Ski geliefert wurden, wurde mir mitgeteilt, dass SALOMON die Oberfäche des Skis entfernt hat, die Beschädigungen im Inneren des Ski beseitigt hat und dann den Belag repariert hat. Der Ski sei jetzt wie neu.

Meine Fragen hierzu:
Welche Beschädigungen entstehen im Inneren des Skis, wenn sich eine Bindungsschraube bis auf den Belag durchdrückt?

Handelt es sich nicht eher um einen Montagefehler, da sich nur eine Schraube durchgedrückt hat und nicht alle?

Ist es möglich einen Ski zu "öffnen" - um ihn im inneren zu reparieren - und dann wieder zu "schließen"?

Ist die dargestellte Vorgehensweise seitens SALOMON/Geschäft üblich/korrekt?

Für eure Antworten Dank im voraus

Gruß Klaus

Martina
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Beitrag von Martina » 23.05.2002 19:42

Scheint mir sehr abstrus zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt geht, und wenn, dann ist es sicher mit sehr grossem Aufwand verbunden. Es kämt Salomon sicher günstiger, einen neuen Ski zu schicken.
Ich stelle mir vor (Achtung, bösartige Unterstellung...), dass die Schraube rausgedreht wurden, Belag flachgedrückt, ev. geschliffen, Loch etwas aufgefüllt (mit Leim oder so) und Bindung dann mit kürzerer Schraube montiert.

Stefan
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Beitrag von Stefan » 23.05.2002 20:33

Martina hat geschrieben:Scheint mir sehr abstrus zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt geht, und wenn, dann ist es sicher mit sehr grossem Aufwand verbunden. Es kämt Salomon sicher günstiger, einen neuen Ski zu schicken.
Ich stelle mir vor (Achtung, bösartige Unterstellung...), dass die Schraube rausgedreht wurden, Belag flachgedrückt, ev. geschliffen, Loch etwas aufgefüllt (mit Leim oder so) und Bindung dann mit kürzerer Schraube montiert.
... sehe ich auch fast so, Martina:
Das Problem taucht auf, wenn die Vorbohrung zu schmal war und so die Schraube (die nicht kegelförmig genug ist) das Material wegdrückt - eben auch nach außen.
Die Vermutung liegt nahe, dass man so vorging, wie bei Martina beschrieben. mach Dir den Spaß und dreh die entsprechende Schraube raus. Wenn die abgeknipst ist, dann geh mal zu Deinem Geschäft und frag nach welcher Stümper das war. Problem hierbei KANN (muss also nicht) sein, dass die Schraube nicht mehr so den Zug hält, wie vorher. Ist die Schraube bloß im unteren Bereich angeschliffen worden (also hat dann mehr eine Kegelform), dann könnte das Konstrukt sogar halten!

Theoretisch (hatte ich schon mal bei einer Plattenmontage, die vorher ganz leicht schräg montiert wurde (von irgendeinem Ochsen)) läßt sich das Problem durch einlassen von Alu-Gewinde-Propfen (mit Industriekleber eingeklebt) und dann eingefrästem Gewinde ganz einwandfrei beheben !! Aber die Arbeit machen sich wohl sehr wenige (und können es auch nicht - dank an meinen Vater ;-))
Trotzdem: stümperhaft !

Tom
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Beitrag von Tom » 23.05.2002 22:20

Und noch ein Tip: Setz dich mal mit SALOMON direkt in Verbindung (dein Ski hat eine Nummer, und wenn der zum "Service" bzw. zur Reparatur da war, dann haben die die Nummer irgendwo). Klingt so, als ob dein Händler den Mist, den er gebaut hat, selbst rausdengeln wollte...

Völkl hat früher (bei einer Reklamation von mir) zusätzliche Nummern auf die Seitenwange gestanzt....

...und ich würde diesen Ski nicht fahren :evil:

viel Erfolg

Tom

Gast

Beitrag von Gast » 24.05.2002 09:40

Ciao Klaus

Ich glaube kaum, dass dein Ski von Deutschland nach Frankreich (und retour) geschikt wurde, um das Loch mit Leim auszufüllen und den Belag flachgeschliffen zu lassen: diese sind Arbeiten, die direkt im Sportgeschäft gemacht werden...

Wer den Mist gebaut hat, soll es auch wieder in Ordnung bringen, d.h. deinen Ski mit einem neuen zu ersetzen: zwar entweder Salomon oder dein Sportgeschäft.

Die Aussage "Es tritt nur bei kurzen Skiern in Verbindung mit mit Schuhen mit großen Sohlenlängen auf." ist für einen Grossfirma wie Salomon lächerlich: 150cm-Ski existieren seit 3 Jahren, und deine Frau hat einen normalen (eher kleinen) Fuss, zwar 37-38. Meine Frau hat die gleiche Sohlenlänge und fährt 150cm langen Ski seit 3 Winter...
Und vergessen wir nicht, dass Salomon den ertsen 150cm Funcarver der Geschichte gebaut hat (Axecleaver, 152cm).
Aber wenn es wirklich so ist empfehle ich dir, Marke zu wechseln... Um es sicher zu sein, probiere mal (wie Tom sagt) direkt Salomon zu kontaktieren:

adidas Deutschland
Adi-Dassler-Str. 2
Postfach 1120
91072 Herzogenaurach
Germany
Phone: 0049-9132-84-0
Fax: 0049-9132 -84-2241
www.adidas.com/de


Mir ist auch vor einigen Jahren passiert: der Händler hatte mir einen nagelneuen Racecarve durchgebohrt (Schrauben verwechselt: die kurzeren nach vorne und die längeren nach hinten benützt), und wollte mir den Belag flachschleifen. Keinen Thema für mich: er hat den Fehler gemacht und er hat mir den Racecarver ersetzt. Schluss.

Ciao und halte durch!

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Beitrag von dani1965 » 24.05.2002 09:45

P.S.: der obenstehende Gast bin ich. Habe vergessen, mich einzuloggen... Sorry!
Dani (HEAD Switzerland)

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Beitrag von Stefan » 24.05.2002 11:28

Gast hat geschrieben:...Ich glaube kaum, dass dein Ski von Deutschland nach Frankreich (und retour) geschikt wurde, um das Loch mit Leim auszufüllen und den Belag flachgeschliffen zu lassen: diese sind Arbeiten, die direkt im Sportgeschäft gemacht werden...
Die Aussage "Es tritt nur bei kurzen Skiern in Verbindung mit mit Schuhen mit großen Sohlenlängen auf." ist für einen Grossfirma wie Salomon lächerlich: ...Aber wenn es wirklich so ist empfehle ich dir, Marke zu wechseln... Um es sicher zu sein, probiere mal (wie Tom sagt) direkt Salomon zu kontaktieren:
Das war der Gedanke.
Im übrigen ist die Auskunft mit den Schuhen und den Sohlenlängen schlicht falsch !!!!
Das Problem tritt maximal dann auf, wenn die Vorbohrung (durch das Sportgeschäft) zu eng oder zu wenig tief war oder die Sohlenlänge EXORBITANT groß wäre (z.B. einen 380 mm Schuh auf einem normalen, aber kurzen Ski).
Der genannte Effekt KANN bei einem schon für kurze Längen designten Ski nicht aus diesem Grunde auftreten, weil die Montageplattform (also der Verdickung in der Skimitte) eigentlich immer die gleiche (mit leichten Abweichungen aufgrund der geplanten Zielgruppe) Länge hat (eben für große Füße).

Ich wette - so wie Dani - dass Salomon diesen Ski NIE gesehen hat. Einige Händler versuchen das zu umgehen, weil Hin- und Rücktransport mit Aufwand, ungewissem Ausgang und (!) Kosten verbunden ist (ca. 30-60 € kann das schon betragen, einen Ski z.B. nach Frankreich und zurück zu verschicken... (zumal eigentlich fast sicher ist, wer den Murks begangen hat - der Monteur und NICHT Salomon !).
Wandlung heißt da wohl die kaufmännisch korrekte Lösung ! Immerhin kann Dein Händler je versuchen, ihn noch als Gebrauchten zu verkaufen und so seinen Schaden zu mildern - also: Hart bleiben!

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 27.05.2002 14:25

aus meiner erfahrung tritt das problem häufig auf, es sei denn man stellt sich bei der montage daneben und klopft die bohrspäne dann eigenhändig aus den löchern...

was richtig ist, große schuh und kurze (flache) ski verstärken das problem und richtig schlimm wird's mit platten wie ner FCS od. ähnlich. auch die hohen durchgeschraubten platten und die damit vebundene höhentoleranz (verstärkt durch plastische und elastische verformung) tragen zu den belagbeulen bei.

mein tip: selber in die werkstatt stellen (mit neuem bohrer sauber bohren, gut ausklopfen) und eventuell die schraubenspitzen (der hinteren schrauben) kürzen.

achtung: der ski bekommt nicht nur die kleinen beulen am belag, sondern wird im bereich um die schraube delaminiert. sprich, er ist dann für den mülleimer.......

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