Kantenbreite

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
Jürgen Helmer

Kantenbreite

Beitrag von Jürgen Helmer » 22.01.2005 18:21

Guten Tag Forum,
kann mir jemand von euch sagen wie schmal die Skikanten minimal sein dürfen?

Grund: Ich könnte einen Ski gebraucht kaufen sieht soweit gut aus und hat kaum Schrammen oder Schäden, allerdings sind dessen Kanten anscheinend schon sehr oft geschliffen worden. Sie sind belagseitig nur noch ca. 1 - 1,5mm breit. Der Verkäufer meint das mache nichts aus, ist das so OK?

2. Frage:
Sollen solch schmale Kanten auch belagseitig abgehängt werden, oder merkt man das gar nicht mehr?

Vielen Dank!
Jürgen

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 22.01.2005 19:28

Naja, aussmachen tuts nichts. Nur schleifen lassen kannst sie dann nicht mehr. Daher Nicht kaufen für mehr als 20 Euro.
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ivan
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Beitrag von ivan » 22.01.2005 20:22

extremecarver hat geschrieben:Daher Nicht kaufen für mehr als 20 Euro.
den hut ab, extremcarver,
ich beneide dich um deine sicherheit, der völlig unbekannte ski im potentiellen besitz eines völlig unbekannten fahrers habe wert von maximal 20 euro!!!

Jürgen,
ich sehe das nicht so ganz einfach.
was für ein ski ist das?
wer soll ihn fahren, wo, wie oft, wieviele "lebenstage" möchtest du ihn noch haben?
wie ist der preis?
mit diesen infos ersparst du mir/uns komplizierte "wenn-dann" theoretisierende analyse, die ich sowieso keine lust habe zu erarbeiten
wenn du die info lieferst, kann die antwort evtl. ganz einfach sein

Jürgen Helmer

Beitrag von Jürgen Helmer » 23.01.2005 19:24

Hallo Forum,
dachte gar nicht, daß das eine so schwierige Frage sei. Sorry für die laschen Angaben!
Also: Der Ski ist ein Atomic C11.16 mit 1,70m (rot, sofern das wichtig ist), ist angeblich ca. 3 Jahre alt und optisch ansonsten sehr gut in Schuß. Belag hat nur ein paar winzige Kratzer und Wachs fehlt.
Preis ist vorerst zweitrangig, im Gespräch sind aber derzeit ca. 50,- bis 80,- habe mir Bedenkzeit bis zur Klärung der Kantenfrage verschafft, liebäugle hier auch damit die Bindung später auf einem anderen Ski zu montieren. Soweit ich weiß passt die eh nur auf Atomic, was mir aber relativ egal ist. Dann wird halt der übernächste Ski wieder ein Atomic. Marken sind mir relativ egal. "Halten" soll der Ski zumindest diese Saison, je länger desto besser. Geplant sind noch etwa 5-10 Skitage. Meine Fahrweise ist mehr mittlere Könnensstufe, kein rasantes Carving, eher gemütliches Driften.

Nun zu der Kantenbreite. Bin bisher Blizzard gefahren und da sind auch schon mehrfach geschliffene Kanten deutlich breiter als bei diesem.
Habe nun mit einem Lineal mal nachgemessen. Die Kanten sind knapp 2mm breit, im Bindungsbereich etwas weniger (1,5mm??).
Der Verkäufer meinte, das bisher etwa 5-6 mal ein "großer" Service gemacht wurde.

Nun also nochmal die Frage:
Ist dieser Ski noch mindestens eine Saison fahrbar und kann man zumindest noch ein bis zweimal die Kanten nachschleifen lassen?

Oder ist bei Atomic diese nur 2mm schmale Kante sogar "normal"?

Viele Grüße!
Jürgen

Gast

Kantenbreite belagsseitig und messbare BNUTZUNG

Beitrag von Gast » 23.01.2005 20:17

Find ich eine interessante Frage, habe also sofort nachgemessen.
Hier im Wohnzimmer stehen gerade 2 Paar, nachfolgend die Messergebnisse.

1. Head Cyber Slalom Worldcup, 170 cm. dieser ski ist in den letzten 4 Jahren härtest rangenommen worden, unter andrem ist mein Sohn damit wohl mal quer über einen Schotterparkplatz ohne Schnee traversiert, was eine mehr als kosmetische Reparatur a mBelag erfordert.
Die Kanten wurden mindestens 8 x (2mal pro Saison) geschliffen.
aktuelle Breite der Kanten von der Belagsseite her gemessen: ca. 1,5 mm

2. Rossignol 9S WC, 155, 2005er Modell, fabrikfrisch, (noch) nie gefahren.
ebenfalls ca 1.5 oder 1.6 mm

gemesssen mit einem normalen Bürolinieal und abgelesen mit altersschwachen Augen, also Circa-Werte.

Trotzdem bin ich selbst überrascht über die fast identischen Werte.
Meine Erklärung: ein fachmännisch durchgeführter Service trägt kaum Material ab, dies unter der Voraussetzung, dass die Kanten bei verschiendenen Marken im frischen Zustand einander gleichen.
Unter dieser Voraussetzung solltest du an dem gebrauchten Ski bezüglich der Kanten keine Sorgen haben.

Alternativ könnte man auch davon ausgehen, dass unterschiedliche Hersteller Stähle von sehr unterschiedlicher Härte benutzen, dann ist alles bisher geschriebene Blödsinn. Man müsste dann Vergleichswerte pro Hersteller haben.

gruss,
Reiner

reinerk
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Kantenbreite belagsseitig und messbare Abnutzung

Beitrag von reinerk » 23.01.2005 20:20

dsa eben war ich, und der Titel sollte natürlich heissen:

Kantenbreite belagsseitig und messbare Abnutzung
in theory there is no difference between theory and praxis. in praxis there is.

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Beitrag von extremecarver » 23.01.2005 21:05

Richtig, Hersteller vewenden unterschiedliche Kanten. etwa dicke, oder härte sind von Modell zu Modell verschieden. Leihski haben z.Bsp normalerweise extra dicke Kanten. Angeblich genauso Rennski für Amateure.

Auf meinen Snowboards hab ich zum Bsp extrem dicke kanten, warum die dicker sind, keine Ahnung scheint aber meist so zu sein.

Außerdem kann man die Kante nicht ganz abbnutzen. Irgenwann ist der Belag sonst einfach zu dünn, oder die ganze Sidewall ist schon weg, und man kann dan nicht mehr den erforderlichen Winkel schleifen.
Die Ski von meinen Eltern 8 Jahre alt, haben jetzt so dünne Kanten, dass ich sie nicht mehr Schleifen mag, denn es ist extrem mühsam die sidewall noch weiter abzutragen.

Laut Aussage eines Shops (intersport Semmering) können deren SKi (Fischer Worldcup SC) etwa 60 mal geschliffen werden. Jedoch immer nur ganz wenig, also 60mal Verleihen, weil dort die Top-Ski nach jedem Tag geschliffen werden.

Wenn der Service immer mit dem gleichen Grad abträgt, geht es häufig. Wird jedoch der Winkel gewechselt, schwindet die Kante dahin.
Daher am besten immer zum selben Servicemann bringen, oder selber machen, und dem Servicemann sagen welcher Winkel drauf soll. Ich hab mal gehört pro Schleifen mit Maschine 0,1mm mit hand viel weniger, abhängig von Zugzahl

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Beitrag von Spyder » 24.01.2005 11:11

Bei meinen Ski ergeben sich ebenfalls ca. 2 mm. Bisher, wenn überhaupt nur von Hand nachgeschliffen.

Die zweite Frage bzgl "Abhängen" erscheint mir viel interessanter:

Annahme: Kantenbreite 2mm
dann ergibt sich beim Abhängen von
0 grad 0.0 mm
1 grad 0.035 mm
2 grad 0.070 mm
(falls ich richtig gerechnet habe.

Ich begreife einfach nicht, dass dieser geringe Unterschied einen erheblichen Unterschied im Fahrverhalten bewirken soll.
PK hat Folgendes geschrieben:
...
Also bei mir meinte er wegen dem relativ "weichen Ski" wäre es angebracht. Ansonsten macht er es nur, wenn jemand trotz 0,5er Belagskante immer noch unzufrieden ist. (0° belagseitig macht er übrigens nicht, da weigert er sich strikt. Zu Recht!?)
_________________
Viele Grüße.
Peter
(Atomic "C:11.18" 1,60m; Blizzard TwinTip "Yahoo" 1,20m)

Antwort von ivan:
ja, zu recht, würde ich sagen
so ein ski ist für einen normalo kaum fahrbar
und bereitet keinem spass
ich bezweifle, dass auch die rennasse sauberes 0 fahren

@ivan: wie war das eigentlich früher (vor ca. 50 Jahren ?) als die Stahlkanten aufgeschraubt waren ? Gab da auch schon die Winkelfrage?
Gruß
Peter

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Beitrag von ivan » 24.01.2005 12:17

hallo Jürgen,
GO FOR IT!
mit 2 mm (ursprünglich stand ja sogar 1 mm in der beschreibung) und unter den geschilderten umständen sehe ich kein problem da
für 50 euro mit der bindung (hoffentlich ist das nicht eine 412 von der missgelungenen serie - die wäre aber schon längst kaputt) lohnt sich der ski
es ist evtl. möglich, die kanten sind mehr abgetragen belagsseitig, denn der tägliche service von rentalski geht oft nur über schleifband, wodurch insgesamt mehr material belabsseitig weggeht als von der seite
(betrifft aber mE nur rentalski)
aber auch unter diesen umständen würde ich den ski für maximal 10 tage ruhig nehmen

verschiedene ski haben teilweise verschiedene kantenbreiten
die rennski, bes. solche, bei denen um geschwindigkeit geht, haben schmale kanten
die rentalmodelle und auch einige "normale" (zB Fischer ist damit vor ca. 3 jahren gekommen) breitere und dickere, um mehrere schliffprozeduren zu ermöglichen
auch die kantenhärten schwanken einigermassen, aber nicht viel,
mit meistens so 44-48 HRC
(bin nicht ganz sicher, habe schon länger darüber mit keinem gesprochen, Nicola könnte vom Edelwiser-bau genauer wissen)

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Beitrag von extremecarver » 24.01.2005 13:27

@ Ivan. Meinst du mit Rennski alle Rennski oder nur die echten Worldcup?

Mein Freund über den ich mir jetzt in den nächsten Tagen einen Race Department Ski bestelle, hatte mir noch gesagt, dass die Kanten eher breiter sind. Er fährt neben Fischer Worldcup SL noch einen Blizzard Riesentorlauf. Laut ihm sind die Kanten auf beiden Ski, dicker als auf 0815 Modellen.

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