Skibo-Edge -> ultimate grip: Fragen dazu

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
Robert S.

Skibo-Edge -> ultimate grip: Fragen dazu

Beitrag von Robert S. » 25.08.2004 09:48

so leute,
habe mir mal die beiträge hier (besonders den beitrag von pk, "soll ich oder soll ich nicht") durchgelesen.
hört sich zwar alles positiv an, aber ein paar fragen bleiben.

vorab:
meine wenigkeit ist ein durchschnittlicher skifahrer der ca. 2-3 wochen pro saison auf der piste steht. carven kann ich nur rein "möchtegernmäßig", will heißen: ich fahre hauptsächlich gedriftet und carve nur teile der piste. habe zwar mir die "stocklose" technik angeeignet, aber als echter carver würde ich mich nie bezeichnen.
als ski fahre ich seit letztem jahr den atomic c18.

1. der (sicherheits) prüfbericht auf der ultimate website
dieser bericht ist für mich irgendwie "unschlüssig".
es wird behauptet, das verletzungsrisiko ginge fast "auf null" wegen fehlender scharfer kanten. diese kante wird doch aber nur im bindungsbereich reingeschliffen.... was ist mit vorne und hinten?

es wird auch das verminderte verletzungsrisiko wegen weniger verschneiden angesprochen. ist es aber nicht so, daß gerade bei "hobby"fahrern verschneiden wegen fehlender fahrtechnik oder konditionsmangel vorkommt?
wenn nun diese kanten weitaus besser greift, kommt es dann nicht zu mehr fahrfehlern? meine begründung: ein schlechter greifender ski. lässt fahrfehler eher zu als einer der "bissig" im eis ist.

ehrlich mir kommt dieser bericht mehr lobpreisend, als echter objektiver test vor.

eine frage zur haltbarkeit.
es wird ja gesagt, diese kante greift besser weil der druck über weniger kantenfläche übertragen wird... usw. aber.
das kanten material bleibt ja gleich, wenn ich nun weniger fläche mit mehr druck beaufschlage, nutzt sich diese fläche dann nicht schneller ab?
bei normaler kante verteilt sich der druck, bei skibo konzentriert isch das auf wenige "sägezähne". gut die normale kante wird unscharf und dadurch dgreiftbsie nicht mehr so gut. die skibo aber müsste sich sehr schnell an den "zähnen" abnutzen. zudem entstehen im tiefen teil des profils grate, die dann ein gleiten des ski behindern.
so meine theorie.
seh ich das falsch?

habe noch ein paar andere fragen, fürs erste reichts aber mal.

p.s.
bis zur saison ists ja noch lange hin, aber gerade deshalb will ich jetzt vorher in aller ruhe die entscheidung treffen.

teil 1 des romans "ende".
vorerst. :wink:

viele grüße.
robert

Gast

ultimate grip

Beitrag von Gast » 17.09.2004 15:20

Hallo Robert.

Ich arbeite als Verkaufsleiter bei ultimate grip ag in der Schweiz, kenn mich ein wenig mit der Thematik aus und versuche deine Fragen zu beantworten.

zu 1)
Ein Grossteil der Unfälle beim Skifahren / Snowboarden entsteht durch das Ausrutschen, bedingt durch mangelnden Halt, auf harten Pisten.
Um diese Unfallgefahr zu verringern, war es bis dato erforderlich, die Kanten regelmässig zu schleifen.
Das Verletzugsrisiko bei unserer Kante ist deutlich geringer, weil es nicht mehr zwingend erforderlich ist, mit super scharfen Kanten zu fahren und die Gefahr des Ausrutschens auf Eis / Kunstschnee deutlich verringert wird. Wir ersetzen die Schärfe durch das Profil, ähnlich wie bei einem Brotmesser!
Mit unserem Profil in der Skikante kannst du auch sicher auf Eis fahren, obwohl der Ski / das Snowboard nicht mehr scharf ist. Da das Profil ausschliesslich im Bindungsbereich eingeschliffen wird, hat es natürlich keinen Einfluss auf das Anschneiden der Kurve. Viele Fahrer haben jedoch ein grosses Problen mit zu scharfen Kanten, besonders im Bereich der Schaufel, da hier die sog. Verschneider entstehen.
Angenommen, du nimmst einen Ski der vorne und hinten stumpf ist, aber im Bindungsbereich noch greift....., er lässt sich auf jedem Belag fahren.
Der Idealfall sieht natürlich anders aus, aber die Praxis zeigt uns, wie selten die Sportgeräte von den meisten in den Service gebracht werden.
Viel wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass der erforderliche Druck, um den Ski ins Eis zu bekommen, erheblich geringer ist. Das Fahren ist deutlich kraftsparender und die Drehungen auf harten Pisten sind erheblich leichter, wobei die Kante nicht bissig wirkt.
Einzig bei sehr hart gefahrenen Kurzschwüngen auf Eis ist die Kante in den ersten 10 min. vielleicht etwas ruppig und gewöhnungsbedürftig, weil sie so besonders gut greift, ansonsten ist sie in keiner Situation störend, sondern stellt eine deutliche Verbesserung dar.

Zu 2)
Die Abnutzung der Kante erfolgt nicht durch das Skifahren, sondern zu 95 % durch das Schleifen. Beim Fahren auf harten Untergründen (Eis / Kunstscnee) wird die Kante nur unwesentlich abgeschliffen sondern nur stumpf. Durch das ständige nachschleifen wird die Kante jedoch zusehens schmaler, wobei häufig unnötig viel Material abgetrage wird.
Die Abnutzung an den "Zähnen" ist nicht grösser, als am Rest der Kante.
Das mit dem Grat in den ausgeschlifffenen Bereichen ist richtig. Der bildet sich nach einer längeren Zeit (vor allem auf Kunstschnee) und kann dann auch irgendwannn einmal störend wirken. Der Grat wird ganz einfach mit einen Skotch entfehrnt, wobei der ausgeschliffenen Bereich ansonsten nicht geschärft werden braucht. Es findet nur ein gleiten in diesem Bereich statt
Erklärung: Bei weiche Schneeverhältnissen ist es eh wurscht, ob der Ski scharf ist oder nicht, die Kante dringt so tief ein, dass ich immer genug Halt finde. Bei harten Pisten liegt das Problem darin, die Kante so stark zu belasten, um diese ins Eis zu drücken und Halt zu finden.
Wir brauchen mit unserem Wellenschliff nicht mehr die ganze Kante ins Eis drücken, sondern nur noch die vorstehenden Punkte. Der vorhandene Druck wird im druckrelevanten Bindungsbereich (ca. 80 % des Druckes kommt im Bindungsbereich auf die Kante) auf eine um ca. 75% verkleinerte Fläche bzw (verkürzte Kante) gebracht. Sobald ich die Zähne auch nur minimal ins Eis gedrückt oder geschnitten habe, hab ich ausreichend grip und rutsche nicht mehr aus!

Unser bestes Argument ist ein Test!
Stell dich einmal auf ein entsprechend präparierten Ski / Snowboard und fahr damit. Auf weichem Schnee wirst du keinen Unterschied spüren. Wer hingegen auf Kunstschnee oder Eis keinen Unterschied spürt, sollte ernshaft darüber nachdenken, sich eine andere Sportart zu suchen.
Wenn du ganz spontan bist, komm in der nächsten Woche zum Tuxer Gletscher und probier es aus. Ich bin im Rindererhof und hab einiges am Testski dabei.
Freu mich schon auf Teil 2 des Romans!

Schönes Wochenende

Christian

KOSTI
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Re: ultimate grip

Beitrag von KOSTI » 20.09.2004 14:09

Christian hat geschrieben:Wer hingegen auf Kunstschnee oder Eis keinen Unterschied spürt, sollte ernshaft darüber nachdenken, sich eine andere Sportart zu suchen.
bin schon auf der such, danke für den hinweis...
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Alek
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Re: ultimate grip

Beitrag von Alek » 28.09.2004 13:23

Hallo Christian,

schon zurück vom Test am Tuxer Gletscher?

Würde mich über einen Bericht vom Testwochenende freuen.

Bin schon auf den zweiten Teil des Romans gespannt.

Viele Grüsse, Alexander.

PK
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Beitrag von PK » 28.09.2004 22:38

Ich auch ein paar Fragen fragen will... :wink:

Christian, Du schreibst ja das die Kante bei Eis und harter Piste besser greift als eine "normale". Gut leuchtet mir ein. Nur redet Ihr/Du nur von einem grundsätzlich besseren Halt auf Eis.

Wie wirkt es sich aber auf "Steuerverhalten" des Ski aus, wenn der normale Kantenschliff merklich nachlässt, Eure Kante aber noch "voll" greift? Denn: "Euer" Schliff ist doch nur im Bindungsbereich, vorne und hinten habe ich ja noch den "normalen" (stumpf werdenden) Schliff.

Ich sehe da möglicherweise gravierende "Änderungen" im Fahrverhalten des Ski. Bekomme ich da im Laufe der Zeit nicht einen "schwammigen" oder gar "unfahrbaren" Ski?
Servus aus Bayern!
Peter.

Christian Beu
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ultimate grip Wellenschliff

Beitrag von Christian Beu » 27.10.2004 19:49

Tach zusammen.
Hab diesmal keinen eigenen Kommentar abzugeben, sondern lasse einfach mal die Beurteilung von Fachleuten raus.

München, 21.10.2004
Erfahrungen mit "ultimate grip"

Ich habe bereits zum wiederholten Male die Wellenschliffkante von ultimate grip getestet und konnte bis vor kurzem kein klares Urteil abgeben, da die Pistenverhältnisse dies nicht erlaubten.
Klar war: Die Kante "rupft" nicht, bremst nicht und verändert keineswegs in negativer Weise die Eigenschaften der Ski.
Erst jetzt- im Oktober 2004- fand sich wieder eine Testgelegenheit anlässlich eines Internationalen Skisymposiums in Hintertux bei "optimalen" Bedingungen: Knallharte Pisten, zum Teil reines Eis.
Auch mit gut präparierter Kante (aber nicht rennscharf geschliffen) war bei kurzen Radien kaum Halt zu finden. Anders mit der "ultimate grip".
Sie gab auch auf Eis ein Gefühl der Sicherheit und das Gefühl, die Schwünge im Griff zu haben. Der Unterschied war eklatant und überzeugend.
Auch an den folgenden Tagen war bei gleichen Bedingungen die Kantengriffigkeit der Ski ohne Nacharbeiten an den Kanten beeindruckend.
Fazit: Ich denke, dass "ultimate grip" bei sehr harten bis eisigen Pistenverhältnissen jedem Skifahrer erleichtert, kontrolliert die Piste abzufahren und meine, dass insbesondere Freizeit- und breitensportorientierte Skifahrer, die weder das Fachwissen noch die Motivation besitzen, ihre Skikanten regelmässig zu pflegen mit "ultimate grip" hervorragend ausgestattet wären.

Gerd Kegelmaier
Leiter des Sachgebiets Wintersport an der TU München
Staatlich gepr. Skilehrer
DSV-Trainer


Beurteilung der ultimate grip

Betrachtet man das Kernproblem des alpinen Skilaufs, nämlich:
"Im sicheren Gleichgewichtszustand die Fortbewegungsrichtung durch Kurvenfahrten fortwährend gezielt ändern zu können!" aus Sicht des heutigen Wissenstandes, so muss man erkennen, dass die Lösung dieses Problems in erster Linie durch die Führungskräfte zwischen Schnee und Ski erfolgt. Die Bewegungen des Skiläufers / Snowboarders haben vor allem - neben der Gleichgewichtserhaltung - das Ziel, die zweckdienlich geformten Skikanten so mit dem Schnee in Kontakt zu bringen, dass die Führungskräfte -die Wiederstandskräfte des Schnees- das Kurvenfahren hervorrufen.
Die Skikanten -die Bindeglieder zwischen Ski und Schnee- erfüllen dabei die wichtige Aufgabe, den Schnee so zu verformn, dass der Schneewiederstand die gewünschte Richtungsänderung erzeugt.
Dies ist in weichen Schneearten kein Problem; auf hartem, gefrorenem Schnee, bzw. auf Eis ist dies jedoch äusserst schwierig zu bewältigen.
Fazit:
Un daher trägt die mit dem "Wellenschliff des Brotmessers" versehene Skikante unglaublich viel dazu bei, im sicheren Gleichgewichtszustand, kraftsparend und exakt dieses Problem lösen zu können. Dies deswegen, weil dieser "Wellenschliff" einen Verzahnungseffekt -vergleichbar mit den Spikes im Autoreifen- erzeugt, dass das seitliche Wegrutschen der Ski verhindert bzw. stark minimiert und so viel zur "Sicherheit" im alpinen Skilauf beiträgt.

Prof. Hans Zehetmayer
Wien


Was soll ich da noch sagen?!?

Schönen Abend zusammen,
Christian

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