"Pickel" im Skibelag...??

[TOM_NRW]

Hast Du dem Shop vorher gesagt, dass Du selber gewachst hast? Wenn ja, konnte er ja ganz schnell den schwarzen Peter zu Dir schieben. Wenn nein, dann war es wirklich das Bügeleisen, wobei überhitzte Stellen eigentlich großflächiger blasen werfen und nicht so kleine Pickel entstehen. Das wäre mir komplett neu.

Wenn es mit der Repaircandle nicht gehalten hat, hättest Du die Stelle etwas tiefer ausarbeiten müssen. Nichts anderes macht der Shop auch. Erst rausschneiden, dann über das normale Mass hinaus auffüllen und anschließend plan schleifen.

LG Thomas

[Pancho.Ski]

Es gab in dem Sinn keinen schwarzen Peter, das Geschäft kenn ich sehr lange (und die mich) - die sind eigentlich immer kulant bis großzügig. Bei begründeten Reklamationen sind die immer vorbildlich. Für die Reparatur zahl ich ein paar Euro...

Dann habe ich hier den Thread zu meinem alten Völkl eingestellt, wegen Beulen und ablösen des Belags. Als der Servicemensch mir erzählte, dass sich bei leichter Überhitzung bei älteren Ski gerne der Belag ablöst, ging mir ein Licht auf.

Ich habe wohl den ganzen Ski großflächig zu stark erhitzt, auf jeden Fall unnötig stark, und damit thermisch stärker belastet als für das erfolgreiche Wachsen erforderlich.

[Pancho.Ski]

Wenn es mit der Repaircandle nicht gehalten hat, hättest Du die Stelle etwas tiefer ausarbeiten müssen. Nichts anderes macht der Shop auch. Erst rausschneiden, dann über das normale Mass hinaus auffüllen und anschließend plan schleifen.

Dazu noch:

Das Material der Repaircandle hat nicht auf dem Undergrund gehaftet. Ich habe die eine Stelle tief ausgearbeitet und ordentlich Material verwendet. Es ist wie mit einer neuen Teflonpfanne und dem Spiegelei. Es perlt ab, habs mehrfach probiert. Zusätzlich kocht vom Untergrund noch irgendwas durch das heiße Candle-Zeugs auf und wölbt das Material nach oben. Ja, ich habe mehrfach gereinigt, Wachs entfernt, sogar geföhnt... Es scheint erst bei großer Hitze auszugasen.

Ergebnis: sieht zunächst echt gut aus. Schleift man aber das Material ab, kommt man irgendwann in den Bereich der Wölbung, kappt diese und hat wieder ein Loch.

Im Shop sagte man mir, dass das Candle-Material sich super mit Belagmaterial verbindet, aber nicht unbedingt mit jedem Untergrundmaterial. Die kennen das Problem. Dort behilft man sich mit einem speziellen Auffüllmaterial aus der elektrischen Pistole, Metal-Grip heißt das Zeug wohl...

[TOM_NRW]

Ok, habe ich so noch nicht gehört.

Mein Servicemann des Vertrauens hat so eine Maschine, wo Belegmaterial flächig aufgetragen wird. Ist das selbe Material was man auch als Repaircandle bekommt, nur dass es nicht angezündet wird (was immer zu Ruß führt) sondern wird in einer Düse heiß gemacht. Für kleine Stellen hat er auch ein Handgerät gleicher Bauart, wo das Repairmaterial wie bei einem großen Lötkolben heiss gemacht wird. Es wird immer mehr Material aufgetragen als nötig, da es beim Abkühlen schrumpft. Wenn es erkaltet ist, wird überflüssiges Material noch abgeschliffen.

So wie Due es beschreibst, bist Du unter dem Belag auf einer Schicht/Folie, die die Temperatur nicht verträgt. Ein Profi wird das aber schon richten.

LG Thomas

[Pancho.Ski]

Ja, das habe ich mir dann auch gedacht, als es problematischer wurde, als zunächst gedacht:
Lass dann doch mal lieber den Profi ran, bevor ich beim Belag reparieren das Deckblatt durchstoße irgendwann

...und meinem kleinen Shop vertraue ich da voll und ganz. Sind alles selbst Leute, die Skifahren leben, wirklich Ahnung haben und immer mehr als fair zu mir waren.

[driest]

Wie heiss wachst du denn deine Ski das du sie ueberhitzt hast? In den ganzen Anleitungen liest man ja immer man soll den Ski schoen durchheizen damit der Belag sich ganz saettigen kann. Bisher hab ich dann auch mit 130 Grad relativ lange den gleichen bereich gebuegelt bis er richtig heiss war. Nicht das mir das demnaechst auch passiert

[Pancho.Ski]

Bei meinem Wachsbügeleisen (analog - Drehregler) stell ich 120-125 ein - entspricht auch der Angabe beim Wachs.

Es war wohl ein Grenzfall. Wie gesagt, gelitten hat ein Uraltski, und eben der hier beschriebene.
Alle anderen 7 Paar, die ich inzwischen mehrfach in den Fingern hatte, haben das ohne (sichtbare) Schäden überstanden. Auch das Wachs haftet super, kein Problem.

Der Experte im Laden riet mir zu dem Vlies (spart zudem auch noch extrem Wachs) und meinte, einen Bereich so lange Behandeln, bis das Wachs richtig flüssig glänzt und nicht sofort wieder erkaltet.

Ich hab wohl die Belastungsgrenze ganz knapp überschritten. Hatte den Ski vorher schon so durchgewärmt, dass das Wachs vielleicht eine Minute oder so noch geglänzt hat. War wohl ein Quentchen zuviel des Guten bei empfindlichen Skiern.

Unabhängig davon hab ich das jetzt mal mit dem Vlies getestet und kann es nur empfehlen. Weniger Wachsverbrauch, folglich weniger zum wieder abziehen, weniger getropfe, und eben wohl schonender zum Belag.

[driest]

Interessant, vllt. sollte ich mal 5-10 grad runtergehen

Was genau macht denn so ein Wachvlies?

[Dani67]

dass das Wachs vielleicht eine Minute oder so noch geglänzt hat

Das ist wirklich viel zu lange........ ca. 55 sek. zu lang

noch ein Tipp wenn das Candle nicht haftet - nimm einfach 2K Kleber, das haftet und ist vor allem im Bereich der Kante und bei sehr grossen Verletzungen perfekt

[Pancho.Ski]

Das Vlies bildet eine saugfähige zwischenschicht zwischen Eisen und Belag. Das Wachs "reibst" du quasi ins heiße Vlies und damit gehst Du dann über den Ski. Vlies kann nicht so viel Wärme übertragen wie Eisen, daher überhitzt Du nich so schnell.

Dadurch dass es sich flexibel dem Untergrund anpasst, wird nur eine dünne Schicht Wachs aufgetragen, also nicht soviel Überstand, den man dann wieder abziehen müsste.