Wachsfragen.... ;-)

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
renew
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Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von renew » 11.01.2009 20:48

Hallo an die Tuning-Experten.

Ich hab mal ein paar Wachsfragen:
1. welches Wachs verwendet ihr für "universelle" Anwendungen. Sprich das durchschnittliche Wetter (0 bis -5°) was es meist im Winter hat und man auf der Piste unterwegs sein möchte. Möchte nämlich nicht für jede Bedingung extra wachsen gehen und fahre auch keine Rennen - insofern solls einfach ungefähr passen. ;)
2. Allg. welches Wachs verwendet ihr (Low Fluor, High Fluor, ...)? Gibt es große Unterschiede?
3. Gibt es eine Grenze ab wann der Belag genügend mit Wachs getränkt ist und er nichts mehr aufnimmt? Erkennt man die Grenze beim präparieren? Ich habe heute nämlich erstmals doppelt gebügelt (1x Wachs aufgetragen und sehr langsam gebügelt damit viel Wachs einziehen kann, dann abkühlen lassen und nochmals langsam gebügelt) --> es ist merkbar mehr Wachs in den Skibelag eingezogen.

Ich sag schon mal danke für eure Infos, mfg renew

urs
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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von urs » 11.01.2009 21:58

renew hat geschrieben:1. welches Wachs verwendet ihr für "universelle" Anwendungen. Sprich das durchschnittliche Wetter (0 bis -5°) was es meist im Winter hat und man auf der Piste unterwegs sein möchte. Möchte nämlich nicht für jede Bedingung extra wachsen gehen und fahre auch keine Rennen - insofern solls einfach ungefähr passen. ;)
es gibt von den meisten bekannten herstellern sogenannte universalwachse. ausser bei ganz kalten verhältnissen sollten die gut passen.
renew hat geschrieben:2. Allg. welches Wachs verwendet ihr (Low Fluor, High Fluor, ...)? Gibt es große Unterschiede?
ich würde keine fluorierten wachse verwenden. die greifen den belag an, sind schweineteuer und bringen keinen merklichen unterschied.
renew hat geschrieben:3. Gibt es eine Grenze ab wann der Belag genügend mit Wachs getränkt ist und er nichts mehr aufnimmt? Erkennt man die Grenze beim präparieren? Ich habe heute nämlich erstmals doppelt gebügelt (1x Wachs aufgetragen und sehr langsam gebügelt damit viel Wachs einziehen kann, dann abkühlen lassen und nochmals langsam gebügelt) --> es ist merkbar mehr Wachs in den Skibelag eingezogen.
so viel ich weiss, dringt der wachs nur knapp 2/10mm ein, tränkt also nicht den ganzen belag. ich wachse solange bei ca. 110°, bis der wachs sich schön flüssig verteilt. ich glaube nicht, dass zweimal wachsen mehr hilft, der wachs ist wohl einfach stärker verdampft.

m.e. wird die art und weise des wachsens überschätzt. wichtig ist, dass man wachst und diesen dann gut abzieht und ev. den belag ausbürstet.

gruss urs

basti313
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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von basti313 » 12.01.2009 14:46

1. welches Wachs verwendet ihr für "universelle" Anwendungen. Sprich das durchschnittliche Wetter (0 bis -5°) was es meist im Winter hat und man auf der Piste unterwegs sein möchte. Möchte nämlich nicht für jede Bedingung extra wachsen gehen und fahre auch keine Rennen - insofern solls einfach ungefähr passen.
Ich benutze immer das rosa Stangenwachs oder die Chips von Holmenkohl. Ist günstig und gut. Das Wachs von Toko ist auch nichts anderes, ist aber teurer.
2. Allg. welches Wachs verwendet ihr (Low Fluor, High Fluor, ...)? Gibt es große Unterschiede?
Gar kein Fluorwachs. Das lohnt nur wenn du Rennen fährst, da es nach 1-2Abfahrten eh weg ist.
3. Gibt es eine Grenze ab wann der Belag genügend mit Wachs getränkt ist und er nichts mehr aufnimmt? Erkennt man die Grenze beim präparieren?
Um das Wachs tief rein zu bekommen muss ja der ganze Ski warm werden...den Ski mit nem Bügeleisen punktuell zu erhitzen ist sicher nicht gut für die Struktur. Also nur oberflächlich wachsen und keine Gedanken über die Tiefe machen.
es gibt von den meisten bekannten herstellern sogenannte universalwachse. ausser bei ganz kalten verhältnissen sollten die gut passen.
Naja, selbst bei -20°C hatte ich mit meinem Universalwachs jetzt nicht das Gefühl falsch gewachst zu haben. Ich glaube das macht bei der Rumrutscherei auf der Piste alles keinen Unterschied, den man ohne direkten Vergleich spürt.
Je schneller man unten ist, desto schneller ist man auch wieder oben ;)

renew
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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von renew » 12.01.2009 14:55

alles klar - dankeschön.

Also kein Fluor Wachs mehr. ;)
Hab mir nur mal einen low-fluor Block von Toko gekauft ums mal auszuprobieren.

mfg renew

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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von extremecarver » 12.01.2009 16:30

Also davon dass Fluor den Belag angreift, hab ich noch nie was gehoert.
Was stimmt, ist dass High-Fluor Pasten den Belag verfetten, sowas also wirklich nur bei Rennen und warmen Wetter einsetzen. Es gibt da aber auch noch bessere, in großen Teilen der Welt wegen Gesundheitsgefahr allerdings verbotene Produkte, die mehr rauskitzeln als legale Produkte, sowas gehoert aber auch nur in den Rennbereich.

Den Unterschied von Universalwachs zu fuer die Temperatur richtigem Wachs ist schon sehr stark spuerbar. Auf Flachstuecken lass ich gut gewachst deutlich schwerere Personen meist "stehen" die nur Universalwachs verwenden.

Hydrocarbonwachse und Low-Fluor oder andere Warmtemperaturwachse duerfen es bei mir auch zum freifahren und powdern immer sein. Dazu alle 3-4 Tage nachwaxeln und im Sommer richtig dick einwachsen mit Grundwachs und ab in die Sonne. Da zieht das dann richtig tief ein. Ein einmal verbrannter Belag weil man zu lange nicht gewaxt hat, ist ohne sehr "tiefen" Belagsschliff nicht mehr flott zu kriegen. Also immer frueh nachwaxeln, und im Kantenbereich immer einen Temperaturbereich kaelteres Wach benutzen.
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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von urs » 12.01.2009 21:30

extremecarver hat geschrieben:Also davon dass Fluor den Belag angreift, hab ich noch nie was gehoert.
hallo felix

die info habe ich von einem ausbildner, der vor wenigen jahren noch rennen (europa-cup) gefahren ist. ich hab sie bislang aber nicht weiter nachgeprüft. aber sie hätten nach den rennen den fluor-wachs relativ schnell entfernt. vermutlich war der wachs agressiver als die publikums-wachse.
extremecarver hat geschrieben:Den Unterschied von Universalwachs zu fuer die Temperatur richtigem Wachs ist schon sehr stark spuerbar. Auf Flachstuecken lass ich gut gewachst deutlich schwerere Personen meist "stehen" die nur Universalwachs verwenden.
ist aber nur in seltenen fällen wirklich relevant. ein zweiter ausbildner hatte einen eigenen roten universal-wachs, den er von einem bekannten (chemiker oder sowas) zusammenbrauen liess. angeblich hätte der in eigenen (unwissenschaftlichen) tests bei praktisch allen temperaturen besser als spezialwachse abgeschnitten. leider wollte er nicht mit der adresse seines lieferanten herausrücken :-(.
extremecarver hat geschrieben:Ein einmal verbrannter Belag weil man zu lange nicht gewaxt hat, ...
nennt sich das "verbrannter belag"? verbrennt ein belag nicht unmittelbar neben der kante aufgrund der grossen hitze die bei abfahrtsrennen entstehen kann?

gruss urs

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Re: Wachsfragen.... ;-)

Beitrag von extremecarver » 12.01.2009 21:55

Ja nennt man so. Ich hab schon einige Skier/Boards gesehen wo der Belag eindeutig verbrannt ist, da zu langen nicht gewachst. Im Kantenbereich passiert dies meist zuerst (daher dort vorsorglich auch kaelter wachsen). Ein gut gewachster Belag verbrennt eindeutig nicht AFAIK. Beim wachsen mit zu hoher Temperatur am Buegeleisen, kann man den Belag uebrigens auch verbrennnen. Ist mir vor vielen Jahren mal passiert - das ist aber ein anderes "verbrennen" - nennt sich AFAIK aber auch so.

Es gibt so einige Mittelchen die seit vielen Jahren verboten sind, aber eben insbesondere bei Ex Rennfahrern noch verbreitet. Bei Legendenrennen packen die Exprofis immer wieder die erstaunlichsten Sachen vor dem Start aus um ihr Brett schnell zu machen. Gut moeglich dass da in den speziellen Allroundwachsen wegen Gesundheitsgefahr oder Umweltschaedlichkeit verbotene Stoffe drinnen waren. Das ist wie mit den alten Schauemern die noch FCKW haltig waren, die halten und halten. Mir sagte mal ein Ex-Profi sein Innenschuh haette etwa 1500 Schneetage hinter sich (und ueber 10 Schalen) - das ist mit neuen Schaeumern nicht mehr zu erwarten.

Ich hab eben nur mitbekommen, das bei Fluorpasten die im Vergleich zu nur wachsen fuer 2-3 kurze Abfahrten, eben wirklich sauschnell sind bei Nasschnee, der Belag verfettet, und damit langsamer wird. Der Belag wird dann so richtig speckig. Bei Low-Fluor Trainingswachsen ist mir dass aber nie aufgefallen. Schaetze also dass es eher die Pasten bzw 100% Fluor Pulver Additive betrifft wenn diese zu hoch dosiert werden.
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