Kanten Schleifen noch einmal, freihand und Belagskantenwinke

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
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extremecarver
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Kanten Schleifen noch einmal, freihand und Belagskantenwinke

Beitrag von extremecarver » 12.01.2005 23:52

Hi wollte wissen ob ihr Belagsseitig immer gleich schleift. Ich kann das gar nicht. Ich gebe es beim Service auf 0.5, ab dann beim Nachschleifen erhöhe ich den Winkel langsam, bis es so unscharf ist, dass ich das Board (mit Ski mache ich es auch so) wieder zum Service bringe und den Belag samt Belagskante abschleifen lasse. Dann geht das Spiel von vorne los. (um den abgehängten Winkel zu erhöhen, klebe ich jedes mal 3Lagen Tesa zusätlich drauf, schreibe mit um nicht durcheinanderzukommen). Könnte dies auch gar nicht anders machen, da meine Feile den Belag nicht wegschleift (oder kaum)

Seitenkante hab ich laut Gerät (billiges Toko) immer auf 88°, bin aber nicht sicher ob das Gerät auch nur annähernd stimmt, des es hat nur in der mitte eine kleine Schraube, die man halt reindreht um den Winkel zu verkleinern. Den Winkel kann man dann an jeder Seite ablesen, hier sind jedoch Unterschiede bis zu 1°Grad.

Dies spart mir sehr viel Kante, ist allerdings nicht so top griffig. macht niemand hier die Belagskante auch so?

2.Frage
dani1965 hat Folgendes geschrieben:
KOSTI hat Folgendes geschrieben:

das kantentunig wird überschätzt, ich schleif von hand ohne winkel von vorn bis hinten auf beiden seiten gerade durch (ca. 85-91°)

am sonntag werd ich mal einen ca. 25 skitage lang nicht geschliffenen ski im rennen testen (hat ne tollen nullschee struktur aus hinterglemm im belag, aber vorsicht, er ist mit toko rot gewachst ).... mal sehen wie weit ich hinter den ganzen kantengurus landen werde der ski hat übrigens auch kein links und rechts, aber immerhin noch ein vorn und hinten


Und? Wie war's das Rennen?
Wir haben von dir nicht mehr gehört...


zum glück waren wir schon samstags da und haben festgestellt, dass man auf der extrem harten piste eine sehr gute kante benötigt. mein 25tage alte hielt da nicht mehr so gut...
also hieß es am abend noch schnell kantenschleifen am balkon:
einer leuchtet mit der nachttischlampe, der andere hätl den ski und schleift:
erst mit der karosseriefeile im ca. 70-80° winkel die seitenwange und kante freihand bis fast an ecke der kante feilen und dann mit der finfeile ca. 85-90° freihand nachfeilen. die kante ist dann spiegelblank und messerscharf. vor den läufen sind wir dann nochmal mit der finfeile über die kante gegangen (eher aus psychologischen gründen).
ergebnis:
marcus hat laufbestzeit im ersten lauf, ich im zweiten
ich hab den ersten lauf total in den sand gesetzt marcus den zweiten, trotzdem hat er noch gewonnen, bei mir hat es leider nur für platz in der gesamtwertung und stockerl in meiner klasse gereicht.
golden gabbas kante wurde übrigens auf dem gleichen balkon mit der gleichen methode geschliffen und er hat das das erste mal selber so gemacht. er war gesamt dritter....

was lernen wir daraus, scharfe kanten braucht man bei manchen bedingungen schon, irgendwelche winkelexperimente lohnen nur bei perfekten skifahrern/rennläufern (solang man nur sehr gut fäht, kann man sich das auch sparen), ausgenommen evtl. das leichte abhängen gegen das zupfen bei flachgestelltem ski.
übrigens, beim freihandschleifen wird die kante viel sauberer als mit winkel od. feilenhaltern und der balag wir auch nicht voll mit spänen.
Kann mir jemand erklären wie das freihand schleifen funzt, kann ich das selber mit beschreibung auch probieren, oder muss mir das vorher mal jemand zeigen?

Felix

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Beitrag von extremecarver » 12.01.2005 23:54

3. Wenn ihr die Ski dann doch einmal ab und zu zum Service bringt. Bittet ihr dann darum die Seitenkante nicht zu schleifen? dies würde ja viel Kante sparen, falls der Winkel doch nicht wirklich gleich ist. Anderer Ansatz: Ich brauche das um wieder exakt auf den Winkel x zu kommen, oder meine Kante ist eh dick genug.......

Felix

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Beitrag von golden gaba » 13.01.2005 00:58

wenn ich meine ski zum service bringe lass ich meistens nur die belagseite schleifen.


um die seitenkante z.b. mit 88° zu schleifen muss man erstmal oberhalb der kante material entfernen. sonst ist die finfeile gleich voll mit späne der seitenwange/cap.

aber mach es einfachh so wie es kosti beschreibt... wie die feile jetzt genau bei dir in der hand liegen sollte ist sehr schwer zu beschreiben. einfach ausprobieren. mit der finfeile entfernst du nicht sonderlich viel material...
was man schon machen sollte, ist den belag vor der belagseitigen behandlung der kante abzukleben, dass keine späne in den belag geschliffen wird.
gruss
tom
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Beitrag von PK » 13.01.2005 08:54

Belagseitig nehme ich der Kante eigentlich nur grobe Scharten, die durch Steine usw. entstanden sind. Dazu habe ich mir eine 2. Feile von meinem Seitenkantenschleifer präpariert (wie Felix) an einer Seite ein paar Lagen Klebeband drauf, fertig. Nur ganz leicht aufdrücken und in einem Zug 1-2mal drüber, dann noch mit einem harten(!!) Schleifgummi "polieren", erledigt. Einen "sauberen" Service bekommt der Ski nur wenns echt mal böse geschrammt hat oder halt am Ende der Saison.

Ob der Winkel dieser "Konstruktion" zu meinem 0,5er Belagswinkel passt, habe ich irgendwann mal direkt nach dem Belagsseervice "ausgemessen"... Kante mit Edding markieren, leicht drüber schleifen und solange Klebeband rumwickeln bis der Marker komplett über die ganze Kantenbreite abgeschliffen wird. Thats it.

Abgeklebt wird da nix, aber nach jedem "Zug" wird Feile und Belag mit ner Bürste gesäubert, ebenso beim Seitenschliff. Der Rest der Prozedur steht ausführlich im Thread "Winkelgenauigkeit".
Servus aus Bayern!
Peter.

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Beitrag von ivan » 28.05.2005 08:09

ich will nicht ein neues thema eröffnen und dieser thread scheint mir geeignet zu sein

ich habe harte vier tage hinter mir, die ich als hauptmoderator/vortragender einer grossen präsentation von Montana für händler, serviceleute und skiareal-vertreter aus ganz Tschechien verbracht habe
(auch viel dolmetschen dabei, weil einige leute aus der Wchweit dabei waren...)

wir haben da auch über die genauigkeit von schleifwinkeln und - graden diskutiert
dabei haben wir mit dem Montana mess-gerät (gute schweizer präzisions-arbeit und recht teuer für ein stück edelmetal) einige seitenwinkel gemessen:

- einer von meinen RS-skis, sorgfältig handgeschliffen, hatte nicht 87, sondern etwas weniger, eigentlich eher 88 als 87- ein schwerer schlag für mich, den ich noch zu verkraften lerne :D :cry: :cry:

- ein ski von einem lokalen schleif-guru, von ihm geschliffen an seiner maschine "mit gefühl", hat 6,5 grad gezeigt - wahnsinn!

ich habe dabei den RS auf 0,5/86 schleifen lassen - erstmals 86 - mal sehen (nächste woche), wie er sich zeigt...

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