Kinder-Skitest 2003

Spezifisches rund um Kinderski und Skiurlaub mit Kindern.
Fragen zu SkiSCHULEN für Kinder siehe separates Forum SKISCHULEN
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fredo
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Kinder-Skitest 2003

Beitrag von fredo » 24.10.2002 02:41

Hallo an alle

in der Zeitschrift(uups wollte gerade Schei....zrift schreiben)

ski test 2003 ist folgender Text erschienen

".....Soll sich der Nachwuchs nach dem erlernten Basiswissen optimal weiterentwickeln,heißt es dagegen weg von der starken Taillierung.Um die für das Skifahren so wichtigen feinmotorischen Fähigkeiten auszubilden,eignen sich kaum oder wenig taillierte Ski.Da die Reaktionskräfte hier kleiner sind, müssen die Kinder exakt über dem Ski stehen,wollen sie auf der Kante fahren.
Skifahren funktioniert wie Laufen lernen. Auch hier wäre es kontraproduktiv ein Kind, das gerade den ersten Schritt getan hat, sofort mit einer Laufhilfe zu unterstützen.Damit geht das Kind zwar schneller,Gleichgewichtssinn und Koordination bleiben aber auf der Strecke
Denn nichts ist wichtiger für feinmotorische Bewegungsabläufe als ein gut funktionierendes Rezeptorengefühl (Kinästhetik).Und das lernt man nur durch ständiges Üben,dem Herantasten und Überschreiten von Grenzen...."

Also quält eure Kinder, reißt ihnen die Carver von den Füßen,nagelt ihnen
gerade Latten unter

dann klappt das auch mit dem Rennnachwuchs


mfG


fredo

Fischi
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Über den Tellerrand hinausgeschaut

Beitrag von Fischi » 24.10.2002 09:55

Ich kann jetzt nicht für's Skifahren (Rennlauf) sprechen, und mir gefallen persönlich Carver besser, bin jedoch nur ambitionierter Hobbyskifahrer.

Aber meine Erfahrung im Rudern (als Leistungssportler (Hochleistungssport beginna ab Erwachsenen WM) und Trainer) zeigen mir das älteres Material oft eine exaktere Bewegungsausfährung erfordert, und sinnvoll im Trainingsprozess eingebaut (d.h. nicht ausschließlich verwendet) zur Ausbildung ganz sinnvoll sein kann.
Ich möchte damit sagen, das es evtl. ganz sinnvoll sein kann die Kid's im Rennlauftraining auch mal mit graden Latten rutschen zu lassen, damit sie den unterschied merken. (Weis nicht ob sie sich damit Fehler angewöhnen können).
Für's normale Skifahren geb ich dir recht: Nur noch Carver.

Gruß Andreas

Martina
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Beitrag von Martina » 24.10.2002 10:27

Hilfe... da kommt mir das kalte Kotzen, echt!
Hat diese Zeitung auch eine Homepage? Ich habe ziemlich Lust, einen Leserbrief zu schreiben. Aber ich kaufe mir die sicher nicht gegen Geld!

Du schreibst ganz richtig, Fische "RUTSCHEN"....mit altem Material! Es ist nun mal so, wenn man mit wenig bzw. kaum taillierten Ski fährt, dann erfordert es ANDERE (nicht präzisere) Bewegungen als mit den tailiierten. Es ist Blödsinn, wenn man den Kids diese beibringt, da sie bei den carvern nichts bringen.

Ein Beispiel: Gegendrehen
Bei konventionellen Ski musste in der Schwungsteuerung gegendrehen (d.h. die Hüfte gegen das Tal drehen), damit der Ski sauber aufkantete und nicht ins Rutschen kam unddie Kurve gut abschloss.
Mit Carvern reicht es, wenn man den Köperschwerpunkt ins Kurvenzentrum verlagert (in die Kurve liegt - selbstverständlich mit dem ganzen Körper, nicht nur Schwerpunkt, damit der Ski auch aufgekantet wird). Die Hüfte bleibt in Schwungrichtung.
Die alte Bewegung ist folglich nicht sinnvoll, denn man macht eine Bewegung zu viel, die man weglassen könnte (und braucht damit Energie). Ausserdem erlauben die Ski, da das Gegendrehen überflüssig ist, neue Dinge: man kann, anstatt gegen- sogar Mitdrehen! d.h. man kann die Hüfte sogar bergwärts, d.h. gegen das Kurvenzentrum drehen und der Ski rutscht nicht weg!
Das ist etwas völlig neues und geht mit stärker taillierten Ski leichter. Allerdings muss dafür die Bewegung präzise sein (ansonsten fangen die Ski an zu rutschen).
Mit konventionellen Ski geht das aber nicht (rutschen davon, fahren gradaus).
Somit ist es ein völliger Blödsinn, den Kids keine Carver zu geben.
Gute Skifahrer muss man aber ermuntern, die extremen Taillierungen auch auszunützen. .dh. sie sollen damit nicht nur herumgurken, sondern lernen, in Extrempositionen zu kommen. Das ist grad auch bei den Jungs, die noch zuwenig Kraft haben (So im Teeniealter) sinnvoll - sie sollen lernen, den Schwung auszunützen, die Ski laufen zu lassen. LEider wird aber im Rennbereich (meiner Meinung nach) immer noch zu viel herumgemurkst, versucht mit KRaft zu fahren. So werden bei den Teeniejungs oft die gefördert, die schon früh viel KRaft haben und dann gute Resultate machen. Die leichten "ZAmperl" haben keine Chance, obwohl die körperlichen NAhcteile meist bald aufgeholt sind. So entstehen leider wenige feine Techniker, sondern viele Kraftmeier.
Natürlich, Kraft ist ein wichtiger FAktor - wenn die TEchnik stimmt!
Diese Erfahrung habe ich oft gemacht, weil der "Ausschuss" bei mir in der Skischule als LEhrer landete - knapp zwanzigjährige Jungs, die auf ihren Ski rummurksten (möglichst lange Skis...). Wenn man ihnen dann mal kurze, stark tailliere Skis gab, und sie anspornte "ein Ohr in den Schnee zulegen", da hatten sie plötzlich eine ganz andere Motivation (und grundsätzlich können die ja scohn ein bissche skifahren...)

Fischi
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Beitrag von Fischi » 24.10.2002 12:40

o.k. du hast mich überzeugt, man kann wohl sportarten doch nicht so einfach miteinander vergleichen.

Gruß Andreas

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Beitrag von Martina » 24.10.2002 13:52

Das war natürlich nicht gegen dich gerichtet, sondern gegen die Zeitschrift.
Du hast insofern recht, als dass man, wenn die Trainer nicht in der Lage sind, aus bessern Ski auch mehr rauszuholen (bzw.anderes: Stangenfahren ist eben nicht alles), weil sie sich mit deren Möglichkeiten und mit der aktuellen Skitechnik nicht gegnügend auskennen, sich mit stärker taillerten Ski manchmal "durchmoglen" kann. Das geht nur bis zu einem gewissen Grad und dann eben nicht mehr und dann hat man die Lernphase verpasst.
Also: Trainer, die vor 15Jahren ausgebildtet wurden und die sich dann nicht konsequent weitergebildet haben, lässt man besser nicht mit CArvingski arbeiten. Allerdings - die sollte man eh nicht auf die Kids loslassen (und damit habe ichnicht gesagt, dass all das, was die gelernt und gelehrt haben, für nichts ist!!!!)

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 24.10.2002 14:50

also ich finde die derzeitigen reaktionen der firmen und verbände mehr als logisch. jeder ist doch vom geld der konsumenten abhängig und wenn der kunde gleich den superleicht zu fahrenden billigen alrounder kauft der fünf jahre hält und mit dem man (weil er kurz und stark tailliert ist) auch ohne od. mit extrem wenig anleitung/skikurs schon richtig viel spaß hat.....
.....dann bekommen firmen und verbände nicht genug von unseren schönen euros.

man merkt es doch an allen ecken, die skifirmen versuchen zu verwirren, der dsv rät zu langen (schwehr zu fahrenden) skiern, im rennlauf wird in richtung rutschen reglementiert.... und jetzt der oben beschriebene käse!


zum renntraining generell: ich bin der meinenung, dass es immer einen positiven effekt hat, wenn man dem sportler zum trainieren auch mal andersartiges material (z.b. ganz gerade, superkurze od. langlauf-ski) gibt. aber natürlich nicht über längere zeit od. für immer wie oben dargestellt.

was noch passieren kann:
falls die fis komplett durchdreht und die radien/längen noch weiter nach oben reglementiert, werden die zuvor gequälten kinder zu den topathleten der zukunft. als geisteskranker vater der es im leben selbst nie gebracht hat, würde ich natürlich darauf setzen und meine kinder quälen um meine eigenen unzuläglichkeiten auszugleichen, prost!
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Re: Skitest 2003

Beitrag von Uwe » 24.10.2002 14:57

fredo hat geschrieben: ... Um die für das Skifahren so wichtigen feinmotorischen Fähigkeiten auszubilden,eignen sich kaum oder wenig taillierte Ski
Ich will es mal so ausdrücken: Wenn es darum geht, einem Hochleistungssportler "das letzte Quentchen Technik und Feeling" beizubringen, dann mögen Übungen OHNE taillierte Ski oder mit offenen Skischuhen oder Einbeinig ok sein.
Aber genau hier liegt wohl das Problem des DSV und des Lehrwesens: Um den "Führungsanspruch" zu bewahren, muss man "extreme Anforderungen" stellen ... die vielleicht für die Ausbildung der eigenen Lehrkräfte zum Thema "Erfahrungen erweitern" passen mögen ... aber beim "gemeinen Skifahrer-Volk" unangebracht sind.
Das ist POLITIK ... genauso, wie die Handwerkskammern eine Meisterprüfung verlangen, um einem die Haare zu schneiden.
Uwe

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Beitrag von Martina » 24.10.2002 18:29

Schön ausgedrückt, Uwe!

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Beitrag von Tom » 24.10.2002 19:36

servus zusammen

kennt man den verfasser dieses unsinns? ich kauf mir den schmarrn nicht, aber weiß wer wer das verbrochen hat? das solle bitte keine drohung sein, aber gerade in den punkten gleichgewicht und koordination hätte ich ganz gerne erläuterungen zu seinen thesen, und die an besten von dem verfasser selbst!

danke

tom

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Beitrag von Martina » 24.10.2002 21:28

Ja, auch noch mal meine Bitte, ich würde auch gern den Verfasser und irgendeine (am liebsten e-) Adresse der Verantwortlichen! Wäre spannend, sich mit denen auszutauschen!

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