Wie Dalbello

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Soleus
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Wie Dalbello

Beitrag von Soleus » 29.01.2012 17:50

Hallo, ich bin auf der Suche nach einem neuen Skischuh eigentlich fündig geworden, aber möchte trotzdem noch Rat einholen.
Ich fahre seit 25 Jahren Ski und hatte immer das Problem das ich im Schuh schnell anfange zu schwimmen und das auch die ein oder andere brenzlige Situation hervor gerufen hat.
Anprobiert und überzeugt hat mich der Dalbello Scorpion 110, sehr hartes und festes Gefühl. Nun hat leider nicht jeder Laden Dalbello, so ist es schwer die anderen aus zu probieren. Was habt ihr für Erfahrungen mit den anderen Dalbello Schuhen (Axion, Viper, Crypton usw.) Welcher ist gleichwertig oder kommt nah in die Richtung? Auf der anderen Seite welche andere Firma hat eurer Meinung nach einen gleichwertigen Schuh? Hatte im Wechsel einen "festen" Salomon an, das war wie Sofa im Gegensatz zum Dalbello.
Über Eure Info und Ratschläge wäre ich dankbar.

Danke
Klaas

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Re: Wie Dalbello

Beitrag von Paulinberlin » 30.01.2012 10:15

Was heißt denn "fester Salomon"?
Es gibt auch "feste Salomons" die fühlen sich ganz sicher nicht an, wie ein Sofa.

Da wären als alternative sportliche, feste Schuhe:

X3 Serie von Salomon
Dobermann Serie von Nordica
Rapture Serie von Head
RC4 Serie von Fischer
RS oder RX Serie von Lange

Besten Gruß, Paule

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NeusserGletscher
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Re: Wie Dalbello

Beitrag von NeusserGletscher » 30.01.2012 12:58

Hallo,

meiner Meinung nach gibt es zwei Arten von Skifahrern.

- die einen meinen, dass ihnen die Schuhe stets zu locker sind
- die anderen merken nicht, dass ihnen die Schuhe stets zu locker sind

Die Gruppe der Skifahrer, die auch mit lockeren Schuhen gut fährt, ist statistisch vernachlässigbar.

Bislang habe ich noch keinen Schuh erlebt, bei dem Du nach einer, spätestens zwei Wochen Skifahren nicht im Schuh schwimmst. Auch nicht bei geschäumten Schuhwerk. Zum einen verliert offenbar der Fuss an Volumen, aber insbesondere auch der Innenschuh.

Wenn man beim Skifahren konsequent das Schienbein gegen die Zunge drückt dann fällt ein lockerer Schuh nicht so stark ins Gewicht. Vielleicht ist das ja der Grund, warum einige Skifahrer trotz lockeren Schuhwerks gut fahren können.

Ansonsten hilft ein zweites Paar, welches im Wechsel getragen wird, den Schuh gut trocknen, dazu auch mal öfters den Innenschuh aus der Schale nehmen und verschieden dicke Socken.

Gruß

Peter
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Re: Wie Dalbello

Beitrag von TOM_NRW » 30.01.2012 19:21

NeusserGletscher hat geschrieben:Bislang habe ich noch keinen Schuh erlebt, bei dem Du nach einer, spätestens zwei Wochen Skifahren nicht im Schuh schwimmst. Peter
Upps, mein Nordica Dobermann Pro ist in den ersten Tage einer Skiwoche sau eng, über die Zeit kann ich in dann bis zur 2. Raste schließen. Schwimmen im Schuh habe ich noch nie erlebt.

Ich nehme jeden Abend des Innenschuh raus und auch die Sohlen aus dem Innenschuh.

Gruß Thomas

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Re: Wie Dalbello

Beitrag von Poldy » 31.01.2012 08:12

ich nehme nach dem Skifahren den Innenschuh auch zum trocknen heraus. Bei mir ist es oft so, dass ich am Mittag oder Nachmittag die Ski und Schuhe ins Auto packe (n muss ) um woanders hin zu fahren, wo ich die Schuhe aber wieder brauche. Ich nehm dann oft schon auf dem Parkplatz die Innenschuhe raus und lege sie den Fußraum des Beifahrersitzes, wo sie durch die aircondition schon mal getrocknet werden. Die Schale bewahre ich geschlossen auf. Das hält nach meiner Erfahren das "weiten" in Grenzen. Ich hab meine derzeitigen Schuhe schon seit letztem Winter und nutze sie sicherlich überdurchschnittlich häufig. Sie passen noch.

Wenn die Ausgangsfrage noch aktuell ist : Versuch mal ein "Freeride" Modell von Scarpa. Die passen für Dein Anforderungsprofil vielleicht.

Gruss Poldy

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Re: Wie Dalbello

Beitrag von NeusserGletscher » 31.01.2012 09:48

TOM_NRW hat geschrieben:Ich nehme jeden Abend des Innenschuh raus und auch die Sohlen aus dem Innenschuh.
Hallo Thomas,

das hilft in jedem Fall, damit sich der Schaumstoff besser regeneriert. Doch obwohl meine Schuhe am Anfang saueng sind, lande ich am Ende des Urlaubs meist in der letzten Raste.

@Klaas: Wie gross bist Du und wie schwer?

Ich vermute, dass die Probleme mit lockeren Schuhen trotz guter Passform und Material zunehmen, wenn die Schuhe durch den Skifahrer wegen Gewicht und / oder Größe stärker belastet werden.

Die Deckelschuhe ala Dalbello bieten dabei den Vorteil, dass sie ihre Form nicht so stark wie herkömmliche Konstruktionen verändern, wenn man im Laufe des Urlaubs enger schnallt.

Gruß

Peter
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Re: Wie Dalbello

Beitrag von ingo#31 » 31.01.2012 20:27

Hallo Klaas,

habe heute die Scorpion 110 in schwarz/ weiss gekauft. Vorher waren es Nordica Speedmachine 14 (130/120 Flex), bei denen ich auch Zeitweise an der Ferse keinen festen Halt hatte. Die Dalbello Scorpion 110 sind dagegen wie Schraubstöcke und viel enger und härter. Selbst im warmen Wohnzimmer! Das anziehen ist echt ein Akt :oops:
Auf die Piste komme ich erst am WE, bin schon sehr gespannt wie sie sich anfühlen werden....

Was mir noch einfällt, alle anderen Modelle von Dalbello die ich anprobiert hatte waren im Vergleich zum Scorpion sehr sehr weich. Sowohl vom Flex als auch vom Innenschuh.

#31

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Re: Wie Dalbello

Beitrag von Soleus » 31.01.2012 21:59

@ Peter, ich bin 196cm und wiege 90 Kilo

@ Ingo, berichte bitte mal von der Piste wie es war, aber das genau meinte ich, im Dalbello biste eingeschnürt wie in einem Schraubstock, aber im positiven Sinne.

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Re: Wie Dalbello

Beitrag von NeusserGletscher » 01.02.2012 09:30

Hallo Klaas,

da liegen wir größen- und gewichtsmässig nahe beieinander, das hatte ich fast vermutet.

Nach langer Odysse bin ich bei einem Dalbello Krypton Pro gelandet und nutze diesen mit einem geschäumten Strolz Innenschuh (breite Ausführung, Zunge 1cm verlängert, DMS Manschette und Zunge) und einer speziellen Korksohle von Superfeet.

Der Original-Innenschuh von Dalbello hat, wie zuvor der vom B-Tech, M-Tech oder Hawx bei mir nicht lange gehalten. Aber selbst der Strolz gibt etwas nach, aber deutlich weniger als konventionelle Innenschuhe. Deswegen fahre ich mittlerweile mit 2 Paaren in den Urlaub. Die Korksohle habe ich mir anfertigen lassen weil ich mit den thermisch verformbaren Sohlen von Conformable auch auf Dauer nicht klargekommen bin. Ich vermute, dass diese einfach unter meinem Gewicht nachgeben.

Mit diesem sehr speziellen Setup komme ich nun zwei Wochen über die Runden, wenn ich die Schuhe immer gut trockne und auch Innenschuh und Sohle dabei rausnehme. Die Schuhe fahre ich abwechselnd und auch mal mit verschieden dünnen Socken, angefangen von Falke SK5 bis maximal XSocks Adrenaline.

Der Dalbello hat, wie gesagt, als Deckelschuh den Vorteil, daß Du ihn enger Schnallen kannst, ohne dass der Vorfuß dabei eingequtescht wird. Die vorderste Schnalle schliesse ich praktisch gar nicht, sondern vor allem die mittlere. Es gibt nichts unangenehmeres als wenn Du bei einem 4-Schnallen Schuh die zweite Schnalle enger machen musst und dabei Großzehen- und Kleinzehengrundgelenk zusammendrückst, weil die gesamte Schale ihre Form bis zum Vorfuß verändert.

Für meine Bedürfnisse ist dies das derzeitige Optimum. Kann sein, dass ein Leitner oder ein Heierling eine bessere und vielleicht auch wirtschaftlichere Lösung hätte, aber so bin ich erst mal zufrieden. Never change a running system.

Ob Du mit einm solchen Schuh besser zurechtkommst wirst Du aber selbst herausfinden müssen. Meine Erfahrungen kannst Du da allenfalls als Anhaltspunkt benutzen.

Viel Erfolg

Peter


PS: leider hat Dalbello den Krypton in dieser Saison verschlimmbessert. Anstelle der Schnallen mit Microschrauben werden nun welche mit Stoppmuttern eingesetzt. Da kann es Dir durchaus mal passieren, dass Du eine Mutter verlierst, wenn Du die Schnalle zu weit rausdrehst. Andererseits wurde die vordere Schnalle gedreht, dadurch ist in der Schale der zum Schutz angebrachte Spoiler entfallen, wodurch sich der Schuh im Vorfußbereich leichter dehnen lässt.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

powderdaddy

Wie Dalbello

Beitrag von powderdaddy » 01.02.2012 10:26

Ich habe Ende 60er als kleiner Bub mit geschnürten Leder Skischuhen Skifahren gelernt. Mir scheint, die Skistiefel-Problematik wird heute generell zu stark überbewertet. Wichtig scheint mir, dass die Schuhe einfach satt anliegen. Ob man harte oder weiche Schuhe bevorzugt, ist letztlich Gefühlssache (ausser vielleicht im Rennzirkus). Andererseits kann es imho nicht sein, dass die Füsse stundenlang im Schraubstock eingequetscht werden. Dem Fahrstil ist das sicher nicht förderlich, und Spass hat man dann auch keinen mehr, ausser man ist masochistisch veranlagt :roll:

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