Skischuh noch benutzbar??

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Math
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Beitrag von Math » 25.12.2007 09:55

Ich sehe das ganze recht ähnlich. Die Heckeinsteiger haben einen miesen Ruf weil die meisten recht weich gebaut wurden. Das Prinzip ist aber meines Erachtens genau so gut oder schlecht wie der vierschnaller. In ein paar Jahren, wenn die Industrie sich wieder etwas neues einfallen lassen muß, werden wir eine Renaissance der Heckeinsteiger erleben, da bin ich mir ziemlich sicher. Nordica fängt ja schon an.

Ich glaube übrigens auch, dass wir die geraden Ski nochmal wiedersehen werden. Meine Fischer VT8 bleiben jedenfalls in Bereitschaft.
:roll: :o dazu fällt mir nichts mehr ein
weg mit den Heckeinsteiger und weg mit geraden Skiern! die braucht kein mensch mehr
lg Matthias

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ursus2
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Beitrag von ursus2 » 25.12.2007 10:30

Math hat geschrieben:weg mit den Heckeinsteiger und weg mit geraden Skiern! die braucht kein mensch mehr

Finde ich nicht. Gerade die letzten drei Tage habe ich noch die eher älteren Ausrüstungen (Pommes Skis + Heckeinstieger ) doch einige Male in Oberstdorf gesehen. Die bringen bunte und exotische Farbe in den ganzen Einheitsbrei der Skifahrer und auch von der Fahrtechnik her hat das alles auch durchaus Style und sieht ästethisch aus.

Gruss
ursus
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-tom-
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Beitrag von -tom- » 25.12.2007 11:24

Doch doch! Alles kommt wieder. In den letzten 35 Jahren erinnere ich mich an folgende Moden bei den Skiern:

1960er Holzski mit Leder-Vierschnallern
1970er lange "moderne" Ski mit spitzen Spitzen und Kunstoff Drei-Vierschnallern
1980er "Compact-Ski" breite gerade Ski mit runden Schaufeln eher kurz (1,70-1,80m) gefahren
späte 1980er Heckeinsteiger Schuhe und wieder längere gerade Ski
1990er Vierschnaller und lange gerade Ski leicht talliert
späte 1990er Carver und Vierschnaller

Nun wären mal wieder neue Skischuhtypen dran. Die Carver werden auch schon viel zu lange fast gleichartig verkauft. Man kann dem Kunden nicht immer nur einen neuen Aufdruck verkaufen.

Gruß, Tom

Heckeinsteiger
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Beitrag von Heckeinsteiger » 25.12.2007 17:26

Mixery hat geschrieben:
So etwas ähnliches gibt es mittlerweile. Z.B. Nordica Gran Sport Dual 10.
:gdh: http://www.snow-how.de/index.php?con_ca ... con_temp=7

Kenne einige Leute (ich selbst hab den seit dieser Saison auch, wurde mir vom Bootfitter empfohlen ;) ) die sehr begeistert sind von dieser Art Schuh.

VG

Monika
Potztausend. Da ist mein Gedankenexperiment schon umgesetzt worden. Danke für den Hinweis und Link.

So, und nun stellt sich die Frage, warum die vorderen Schnallen, so man einmal deren ideale Verschlussposition gefunden hat, überhaupt geöffnet und geschlossen werden müssen. Kann man die nicht dauerhaft geschlossen halten? Vielleicht kann man die dann ja auch ganz weglassen und verlagert den Mechanismus nach innen (wie beim SX91/Salomon). Zusätzlich könnte man einen Zug einbauen, der die Ferse fixiert.

Wen man dies realisierte, hätte man fast schon einen Schuh wie den SX91.

Also: Heckeinsteiger sind ganz sicher nicht "tot", sondern "ruhen sich nur aus", bis die Skischuhindustrie nach mehr Dollars lechzt :wink:

Gruß
Heckeinsteiger

manfred7
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Beitrag von manfred7 » 25.12.2007 17:42

-tom- hat geschrieben:Doch doch! Alles kommt wieder. In den letzten 35 Jahren erinnere ich mich an folgende Moden bei den Skiern:

1960er Holzski mit Leder-Vierschnallern
1970er lange "moderne" Ski mit spitzen Spitzen und Kunstoff Drei-Vierschnallern
1980er "Compact-Ski" breite gerade Ski mit runden Schaufeln eher kurz (1,70-1,80m) gefahren
späte 1980er Heckeinsteiger Schuhe und wieder längere gerade Ski
1990er Vierschnaller und lange gerade Ski leicht talliert
späte 1990er Carver und Vierschnaller

Nun wären mal wieder neue Skischuhtypen dran. Die Carver werden auch schon viel zu lange fast gleichartig verkauft. Man kann dem Kunden nicht immer nur einen neuen Aufdruck verkaufen.

Gruß, Tom
in den 60-ern und 70-ern waren die brauchbaren Schuhe alle mit 5 oder 6 Schnallen, zuerst Leder und dann Plastik.
Ich bin ziemlich sicher, daß die Lederschuhe nicht mehr zurück kommen :D und die geschnürten schon gar nicht :lol:
Auch Dschinghis Khan wird nie mehr reiten :roll:

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LincolnLoop
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Beitrag von LincolnLoop » 25.12.2007 18:04

Das Problem eines Heckeinsteigers ist nicht die Beweglichkeit nach vorne (das ist zwar ein Problem der alten Heckeinsteiger, ist aber technisch so lösbar, dass ein harmonischer Flex ähnlich einem 4-Schnaller heraus kommt), sondern die nach hinten. Ein 4 Schnaller ist nach hinten gar nicht (bzw. vernachlässigbar) beweglich, ohne diese Eigenschaft funktioniert ein Carvingschwung nicht (da fehlt der "Fixpunkt" des Drucks, ist wie sehen ohne Horizont... :wink: ). Ein Heckeinsteiger hat da eine Schnalle, die konstruktionsbedingt meist etwas nachgibt. Das ist wahrscheinlich technisch lösbar, aber IMO sinnfrei, da man denselben Effekt mit dem 4-Schnaller ja schon hat. Wem das Einsteigen zu kraftraubend ist, der sollte mal "richtig" enge Schuhe fahren (da ist Einsteigen unter -5°C dann nicht mehr möglich) - und notfalls gibt es dafür ja Softboots...
Zu den "Pommes-Latten": Man sollte doch nicht wirklich das fahren, was einem die Industrie vorgibt, sondern das, was bei einem selbst am besten funktioniert. Wem die langen Dinger besser taugen, kann sie ja meinetwegen benützen. Aber: Wieso stehen sie denn eigentlich z.Zt. dann im Keller...?
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Beitrag von ursus2 » 25.12.2007 18:07

manfred7 hat geschrieben:Auch Dschinghis Khan wird nie mehr reiten :roll:
Bist Du sicher? :roll: Ich habe den aber vor kurzem in einem Pilsstüble gesehen, zwar ohne Pferd. :o

Gruss
ursus
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Beitrag von -tom- » 25.12.2007 19:03

LincolnLoop hat geschrieben: Zu den "Pommes-Latten": Man sollte doch nicht wirklich das fahren, was einem die Industrie vorgibt, sondern das, was bei einem selbst am besten funktioniert. Wem die langen Dinger besser taugen, kann sie ja meinetwegen benützen. Aber: Wieso stehen sie denn eigentlich z.Zt. dann im Keller...?
Weil da im Moment alle meine Ski stehen. Ich habe gerade eine gesundheitsbedingte Zwangspause die aber hoffentloch bald ausgestanden sein wird.

Gruß, Tom

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Beitrag von -tom- » 25.12.2007 19:15

manfred7 hat geschrieben: in den 60-ern und 70-ern waren die brauchbaren Schuhe alle mit 5 oder 6 Schnallen, zuerst Leder und dann Plastik.
Ich bin ziemlich sicher, daß die Lederschuhe nicht mehr zurück kommen :D und die geschnürten schon gar nicht :lol:
Auch Dschinghis Khan wird nie mehr reiten :roll:
Stimmt, ich fuhr in den 80ern selbst einen Fünfschnaller aus den 70ern. Hier hatte ich mich etwas verhauen, weil ich in den 70ern einen Dreischnaller von Dachstein fuhr, der allerdings ein Kinderschuh war.

Ich habe noch einen Zwischenschritt zwischen den Vielschnallern und den Heckeinsteigern vergessen. So Anfang der 80er waren Stiefel mit Vordereinstieg und einer oder maximal 2 Schnallen modern. Ich hatte mal solche Teile von Dynafit.

Lederschuhe gibt es doch schon wieder von Salomon, die sehen zumindest so aus. Bei den Innenschuhen verarbeitet z.B. Strolz viel Leder. Auch geschnürte Skischuhe (Softboots) gab es zwischenzeitlich mal wieder.

Ich bleibe dabei: Alles kommt wieder, nur nicht immer in der bekannten Form. Die Industrie will verkaufen.

Gruß, Tom

Heckeinsteiger
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Beitrag von Heckeinsteiger » 26.12.2007 12:30

LincolnLoop hat geschrieben:Das Problem eines Heckeinsteigers ist nicht die Beweglichkeit nach vorne (das ist zwar ein Problem der alten Heckeinsteiger, ist aber technisch so lösbar, dass ein harmonischer Flex ähnlich einem 4-Schnaller heraus kommt), sondern die nach hinten. Ein 4 Schnaller ist nach hinten gar nicht (bzw. vernachlässigbar) beweglich, ohne diese Eigenschaft funktioniert ein Carvingschwung nicht (da fehlt der "Fixpunkt" des Drucks, ist wie sehen ohne Horizont... :wink: ). Ein Heckeinsteiger hat da eine Schnalle, die konstruktionsbedingt meist etwas nachgibt.
...
Das Argument bezügl. der Beweglichkeit nach hinter hat mit keine Ruhe gelassen.
Ich habe meine alten SX91 gegen den neuen Head Edge II+ (oder so ähnlich) vermessen. Also: Die Bewegungsfreiheit nach hinten unterscheidet sich fühlbar/messbar nicht. Da kann ich das Argument "Beweglichkeit nach hinten" nicht nachvollziehen.
Bei der Beweglichkeit nach vorne ist es so, dass der 4-Schnaller recht früh den Vorderschuh verformt , während der Heckeinsteiger zwischen Schaft und Vorderschuh wesentlich weniger Reibung hat und sauber um die Gelenke (in Knöchelnähe) drehen kann, wobei der "Flex" durch einen stufenlos beweg- und arretierbaren Schieber eingestellt werden kann.
Ich will ja nicht rechthaberisch sein, aber der Heckeinsteiger (zumindest der alte SX91) ist von der Konstruktion her der einfach bessere Schuh.

Woher hast Du eigentlich die Information, dass Heckeinsteiger keine deutliche Bewegungsgrenze (bzw. größeren Bewegungsspielraum) nach hinten haben? Irgendwo muss das doch herkommen? Gibt die Skischuhindustrie sowas raus? Ist das wohlmöglich Marketing?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Interessierter, der 4-Schnaller mit Heckeinsteigern vergleicht, zu dieser Erkenntnis kommt. (Es sei denn, dass die sich Vielzahl der Heckeinsteiger, die ja preislich unter dem Salomon lagen, tatsächlich so deutlich von diesem unterscheiden).
Oder glauben viele Skifahrer tatsächlich immer noch, dass man "früher" in Rücklage Ski fuhr? Und deswegen müssen ältere Skischuhe einen anderen Winkel zwischen Schaft und Vorderschuh gehabt haben?!?

Vielleicht ist es aber so wie mit vielen anderen Dingen auch: Es gehört einfach zum Zeitgeist, Neues als das Bessere anzusehen.

Numakukn

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