Flex und Fahrstil

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
john
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von john » 05.02.2009 22:12

@Uwe: Absolut. Ein bisschen Orientierung im Dichicht der Meiungen und Konzepten schadet aber auch nicht, es sei denn, man glaubt gern :-D

Und durchs empfohlene Experiment habe ich zusätzlich das Skifahren - nach meinem Empfinden - stark verbessert - vielen Dank dafür.

Wie gesagt, ob mehr Druck auf die Schaufel sich gehört, wäre noch herauszufinden. Und dass das nicht am Schuh, sondern an mir liegt, schließe ich keineswegs aus.

Eberh@rd
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 05.02.2009 23:36

Uwe hat geschrieben:und das verrückte ist, dass das praktische Ergebnis (fester, harter Schuh) den theoretischen Überlegungen genau entgegen steht.
Nein Uwe, das stimmt doch mit den Überlegungen genau überein. Ein harter Schuh ermöglicht, da er größere Gegenkräfte entwickelt, eine größere Vorlage des KSP als ein sehr weicher Schuh (unabhängig davon, ob die Vorlage nun komplett aus dem Knöchel, oder auch aus Knie und Hüfte kommt) -- und damit eben auch mehr Schaufeldruck.

Allenfalls müsste man bei dem weichen Schuh, um etwa dieselbe Vorlage und denselben Schaufeldruck zu erreichen, zusätzlich sehr tief in die Knie gehen, wobei die Schienbeinkontrolle dann aber verloren geht.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 06.02.2009 00:34

Eberh@rd hat geschrieben: Nein Uwe, das stimmt doch mit den Überlegungen genau überein.
Jein; John dachte ja zuerst, dass ihm der Schuh zu hart sein, nun kommt er aber mit dem "harten" (fest zugeschnallten) Schuh besser zurecht.
Uwe

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 06.02.2009 08:19

Aahso, dachte Du meinst die Sache mit der mutmaßlich, aber dann doch nicht, 8) größeren KSP-Vorlage beim weichen Schuh.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 06.02.2009 09:55

urs hat geschrieben: wie eberhart schon gesagt hat, geschieht dies, indem ich den fussballen runterdrücke und als "drehmoment" den knöchel verwende. in diesem fall arbeite ich "gegen" mein körpergewicht und der schienbeindruck am schaft wird bei gebeugten knien sogar etwas reduziert.
Jetzt, wo ich bewusst darüber nachdenke fällt mir auf, dass ich mit weichem Flex (unfixierten Schaft) extrem viel über den Fußballen gefahren bin ... jetzt verstehe ich auch warum ... um den Schaufeldruck zu erhöhen. Dabei hat mich gestört, dass ich seltener die gesamte Fußsohle belasten konnte und dadurch weniger Kontakt / Gefühl zum Ski hatte.
Nun, mit fixiertem Schaft, merke ich, dass ich überwiegend die gesamte Fußsohle belasten kann (bessere Sensorik) und den Schaufeldruck verstärkt (aber nicht nur) über Schienbein->Schaft mache. Das ist für mich optimal.
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von finnskier » 07.02.2009 23:47

So habe ich es geschafft, meine skistiefel nach "Methode Leitner" (danke Uwe!) umzubauen. Muss die noch probefahren aber flexen zuhause zeigt schon das die eigenschaften sich in die gewuenschte richtung geändert haben.
Nordica_Beast_10_mod_behind.jpg
Nordica_Beast_10_mod_inside.jpg
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 07.02.2009 23:53

finnskier hat geschrieben:So habe ich es geschafft, meine skistiefel nach "Methode Leitner" (danke Uwe!) umzubauen.
Sieht perfekt aus :D
Uwe

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von finnskier » 08.02.2009 20:54

Uwe hat geschrieben:
finnskier hat geschrieben:So habe ich es geschafft, meine skistiefel nach "Methode Leitner" (danke Uwe!) umzubauen.
Sieht perfekt aus :D
Danke Uwe!

Bin optisch sehr zufrieden damit, möchte aber noch eine warnung ermitteln falls anderere mitleser etwas änliches probieren möchten:

Bei solche modifikatzionen muss die "canting" einstellung, wenn sowas gibt, voraus unbedingt optimal eingestellt werden. Nach die extra befestigung durch zwei schrauben kann nichts mehr bei canting geändert werden.

Gruess

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Badga » 01.08.2011 07:01

Ich bin auch der Meinung, dass (von der Technik-Ästhesteik mal abgesehen) es egal sein dürfte, ob man den Druck per Druck auf den Ballen, oder über Vorlage erzeugt. Der Ski müsste bei gleichen äußeren Bedingungen gleich reagieren.

Grob gesehen hätten wir zwei Systeme, die miteinander interagieren. Einmal den Skifahrer und natürlich den Ski, und damit fest verbunden auch die Sohle des Schuhs.

Ausschlaggebend müsste für das Verhalten des Skis ist die Kraft sein, die der Skifahrer über die Sohle an den Ski ansetzt. Solange die resultierende Gesamtkraft gleich bleibt, wäre die Stärke und Richtung der Einzelkräfte egal.

Also ob es folgendermaßen aussieht:

KSP Verlagerung nach vorn -> Druck auf den Schaft -> Druck auf die Sohle -> Druck auf den Ski

oder

Ballendruck -> Druck auf die Sohle -> Druck auf den Ski

oder

Druck auf Schaft + Ballendruck -> Druck auf die Sohle -> Druck auf den Ski

dürfte egal sein. Wenn im zeitlichen Verlauf der Kurve die Gesamtkräfte durch entsprechende Bewegungen jeweils gleich bleiben, müsste der Ski exakt die gleiche Kurve fahren, egal mit welcher Technik.


Wenn das jetzt grober Unfug war bitte berichtigt mich und verzeiht mir :oops: :D

MfG Oli

Tante Edith sagte mir grade, dass es sich nicht gehört Tote wieder auszubuddeln... :oops:

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 01.08.2011 09:55

Badga hat geschrieben: Tante Edith sagte mir grade, dass es sich nicht gehört Tote wieder auszubuddeln... :oops:
egal ... dieses Thema ist immer aktuell ;-)

Wenn du Druck auf den Ballen ausübst, liegt der Druckpunkt unter dem Ballen ... weiter vor kommst du nicht.

Wenn du Druck über den Schaft ausübst, kommt der Druckpunkt weiter vor (Richtung Schaufel), als "nur" bis zum Ballen. Nur "Druck von oben", also auf den Ballen, bringt den Druckpunkt nicht "nach vorne". Um den Druckpunkt nach vorne zu bekommen, muss die Kraft auch über Schaft / Schale übertragen werden.

Kann man einfach ausprobieren:

Dachlatte (oder ähnliches Kantholz) quer unter Ballen legen.
- Druck auf Ballen = Ski ist waagerecht / Schaufel hat keinen Druck.
- Druck über Schaft = Schaufel hat Druck. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass auch eine Verlagerung des Köperschwerpunktes den Schaufeldruck erzeugt, wobei hier die Kraft aber auch über den Schaft, bzw. die Schale insgesamt übertragen wird.
Uwe

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