Flex und Fahrstil

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
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NeusserGletscher
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von NeusserGletscher » 03.02.2009 13:36

Uwe hat geschrieben:Aber nochmal zur Druck-Theorie: Je weicher der Flex (bis hin zum geöffneten Schuh), desto weniger Druck bekommst du nach vorne. Das hat was mit Kraftvektoren zu tun; nur wenn du Kraft nach vorne (gegen einen Widerstand) ausübst, wirkt diese auch.
Hallo Uwe,

wie erfolgt denn der Druckaufbau auf den Schaft? Je härter der Schuh, desto weniger kann ich das Sprunggelenk beugen. Aber was bewirkt eine aktive Beugung des Sprunggelenks? Der Fußrücken stützt sich gegen die obere Innenseite vom Schuh, das Schienbein drückt gegen den Schaft. Wirkung auf den Ski? Meiner Meinung nach gleich Null.

Nach meinem Verständnis baut sich die Kraft über den KSP in Verbindung mit den äußeren Kräften beim dynamischen Fahren auf. In der Theorie, jedenfalls......

Hoffentlich habe ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt :-?

Peter
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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von carlgustav_1 » 03.02.2009 14:16

richtig, deine aktion ist immer die verlagerung des KSP, dh "aktiv mit dem fuss wackeln" bringt natürlich nix.

die frage ist nur, was hast du für ein "hebelsystem"? mit relativ starrem (fuß)gelenk (steifer/geschlossener schuh) oder mit einem gewissen freiheitsgrad (weicher/offener schuh)? wie ist die elastizität/dämpfung dieses "gelenks" im gesamtsystem?

je nachdem verteilen sich die kraftspitzen dann schon sehr unterschiedlich auf der ski-kontaktfläche... right? *grübel*

gruß martin
krypton rulez!

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Uwe » 03.02.2009 14:44

NeusserGletscher hat geschrieben: Aber was bewirkt eine aktive Beugung des Sprunggelenks? Der Fußrücken stützt sich gegen die obere Innenseite vom Schuh, das Schienbein drückt gegen den Schaft. Wirkung auf den Ski? Meiner Meinung nach gleich Null.
Auch wenn mich die Physiker tot schlagen; ich versuch's trotzdem :D
Klar, wenn du "in zentraler Position" nur das Sprunggelenk beugst, also tief gehst, dann drückt die Verse hinten und das Schienbei vorne "ungefähr mit dem gleichen Druck".
Wenn du dabei aber noch deinen KSP nach vorne verlagerst, dann wandert auch der Druckpunkt nach vorne .. .aber NUR, denn der Skischuh (als Kraft-Überträger) auch einen Widerstand bietet. Ohne Skischuh und Widerstand und Kraft-Überträger würdest du ... einfach nur Umfallen :D
Uwe

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von SkiGirlForLife » 03.02.2009 15:43

@ uwe: zu deinem veränderten skischuh: bewirken denn jetzt die schrauben, dass du den schaft gar nicht mehr bewegen kannst?
Viele Grüße,
Antje
~-~
I have been edelwisered with Edelwiser Swing *Schwung Fu* :-D

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von Eberh@rd » 03.02.2009 15:57

Uwe hat geschrieben:Fixierung des Schaftes mit 2 Schrauben und Flachmuttern
Bild

Solche praktischen Flachmuttern hab ich ja noch nie gesehen. Wie zieht man die eigentlich fest, und wo bekommt man solche Muttern?

Oder sind das Einschlagmuttern, bei denen man die Zacken abgezwickt hat?

Das erscheint mir eine Möglichkeit, um bei meinen alten Raichle-Stiefeln die genieteten Schnallen gegen neue auszutauschen.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von john » 03.02.2009 15:59

Danke an alle, die geantwortet haben. Anscheinend sind wir bei den letzten Postings zurück zum Ausgangspunkt gekommen - was eigentlich ganz gut ist, denn es ging darum, ob es 'falsch' sei, mit dem Körperschwerpunkt nach vorne zu kommen und ob es 'richtiger' sei, (vermutlich mit seiner ganzen Kraft) gegen einen steifen Schuhschaft zu drücken.

Zum KSP, Knie und Schuh schrieb Nicola vor einigen Jahren:

"vorab - ich möchte nicht, dass diese möglichkeit als einzige von mir akzeptierte verstanden wird und ich weiss, dass sie nichts neues ist.

durch die verschiebung des massepunkts entlang der längsachse kann der steuerungsmechanismus von carvingskis (zusammenspiel von flex und taillierung) sehr effektiv eingesetzt werden. eine verlagerung des gewichts zur schaufel der kleinzehenkante des innenskis bewirkt, dass der ski von der schaufel her aufkantet. in irgendeiner form muss ich also den schwerpunkt nach vor bringen, am stabilsten und natürlichsten geht das durch knievorlage. diese bewegung kann ich nur ausführen, wenn der schuh das zulässt. "

[ Rufe den Beitrag auf ] Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 10:36

Und daher meine Verwirrung, als Leitner einen flexiblen Schuhschaft als kontraproduktiv einstufte, was Schaufelbelastung betrifft. Für mich sah es vor dieser Aussage und Uwes Antworten so aus: Ich kann mit aller Kraft gegen einen steifen Schuhschaft drücken, was leicht zu einer Ganzkörperverspannung führen kann, oder ich kann mit dem ganzen Körper - oder, besser gesagt, ALS ganzer Körper - nach vorne schaukeln, woraufhin das Knie sich beugt, was den Körper weiter nach vorne wandern läßt, und folglich ergibt sich Druck auf der Schaufel. Läßt dies der Schuh wegen Steifheit nicht zu, dann beugt sich das Knie auch, aber nur so, dass man nach hinten absitzt, und dann hat man Druck weder auf der Schaufel noch auf dem Schuhschaft.

Aber ich lasse mich gern des besseren belehren - ich versuche mit dieser Erklärung nur, Klarheit für mich selbst zu schaffen.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von WolliHood » 03.02.2009 16:19

Uwe hat geschrieben: Auch wenn mich die Physiker tot schlagen .. :D
Genau ! :wink:
Uwe hat geschrieben:Klar, wenn du "in zentraler Position" nur das Sprunggelenk beugst, also tief gehst, ...
Hallo Uwe,

ich denke, genau das geht nicht. Nur durch die Beugung des (oberen) Sprunggelenks wandert der Schwerpunkt nach vorn oder hinten, in der Höhe aber kaum.

Gruss, WolliHood

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von TEE » 03.02.2009 16:27

john hat geschrieben: Und daher meine Verwirrung, als Leitner einen flexiblen Schuhschaft als kontraproduktiv einstufte, was Schaufelbelastung betrifft.
...der ideale schuh (für mich) lässt mich weit vor und gibt mir dann trotzdem die härte um druck aufzubauen. das ist ja der grund warum ich ewig einen schuh nach dem raichle prinzip gesucht habe. der dalbello krypton pro kann das meines erachtens. flex relativ weich und eine harte zunge, die dich "fängt". du kommst deutlich weiter vor als mit anderen schuhen und kannst trotzdem mörder druck geben.

was erwartest du vom leitner, er ist ein unglaublich guter bootfitter, aber er steht für ein anderes konzept. was glaubst du was er mir immer erzählt wenn ich mit schuhen ankomme, die er für "ungeeignet" hält (bisher alle) lol...

die fischer sind sicherlich toll, aber halt nicht für mich. ehrlich gesagt finde ich einige aussagen die hier über weich/hart geschrieben wurden sehr verwunderlich. aber letztlich ist es eine frage des persönlichen empfinden und des fahrstils - für mich käme so ein "weltcup - teil" nicht in frage - wahrscheinlich fahre ich einfach zu gemütlich :D
liebe grüße
thomas

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von john » 03.02.2009 16:41

Hi Thomas,
Diese deine Aussage ist für mein Vorhaben sehr brauchbar. Daraus schließe ich:

1. Leitner vertritt eine andere Fahrtechnik. Das ist kein Missverständnis meinerseits, sondern ist so.
2. Ich muss ihm sagen, wie ich fahre/fahren will, und er soll eine Lösung finden.

Mit dieser Information ist der ganze Aufwand nicht umsonst - als Laie muss ich mich aber gut informieren, bevor ich dem Fachmann widerspreche.

Was meint ihr dazu, wenn er einfach mehr Vorlage vorschlägt? Zu Vorlage habe ich bisher eher ablehnende Meinungen gehört, aber wenn das Knie weiter vor sollte...?

Danke,
j.

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Re: Flex und Fahrstil

Beitrag von NeusserGletscher » 03.02.2009 17:12

Mir scheint, wir kommen in der Sache weiter.

Der KSP muß also nach vorne. Zur Übertragung auf den Schuh muß dieser einen Widerstand bieten.

Harter Flex bedeutet dabei nicht unbedingt ein im Winkel knallharter Schaft. Im Sportladen hat mir das ein Verkäufer so erklärt, daß ein Schuh mit hartem Flex weniger in die Breite geht und daher den Druck besser zur Schuhspitze überträgt.

Einige Schuhe haben bei hartem Flex leider auch einen sehr starren Schaft. Warum? Wäre es nicht besser, über einen Winkel von beispielsweise 20 Grad eine konstante Federkraft aufzubauen? Dann könnte man die Knie und damit den KSP nach vorne bringen und wäre trotzdem gegen Geländeunebenheiten gewappnet.

Und noch ein Askept: Muss man nicht Schuh und Ski aufeinander abgestimmt fahren? Wie fährt sich ein knallharter Schuh auf einem Ski mit weichem Flex und umgekehrt?
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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