
Der restliche Weg zum Wohlfühlschuh steht oben. Das wichtigste kann man nicht oft genug sagen: Die Schuhe müssen schon mit offenen Schnallen passen! Nicht erst wenn sie brutal zugezogen werden (müssen). Oder noch schlimmer, schon mit offenen Schnallen drücken und zwicken.
Ortopädische Einlagen brauchts nur bei Problemfüßen, vorher aber zum Doc und dann zum Spezialisten. Solche Einlagen sollte man auf keinen Fall von "irgend einem Sportladen" einpassen lassen. Sondern wirklich von einem Orthopäden der (wichtig!) auch was von Skischuhen versteht. Gute Sportläden arbeiten oft mit solchen Orthopäden zusammen und können Euch da sicher beraten. Oft muss nämlich der Innenschuh oder Schale nach einsetzen einer solchen Einlage nachgearbeitet werden. Besonders bei neuen Schuhen sollte das mit dem Verkaufsgeschäft geklärt sein, wie das abläuft und wer das dann macht (Sportladen oder Orthopäde).
Hat man "Normfüße" ist eine Standard-Einlegesohle sicher ausreichend. Ob man nun eine orthopädisch geformte Einlegesohle braucht (nicht verwechseln mit einer Einlage vom Doc!), muss man selbst entscheiden. Wer in Strandflippflopps oder anderen billigen "Schlappen" ohne Fußbett übers Jahr keine Probleme hat, braucht auch keine im Skischuh. Wer aber schon bei normalen Schuhen immer ein Fußbett "braucht" oder es gewöhnt ist, sollte sich die paar Euro für eine Einlage ruhig gönnen. Wichtig ist dann aber: Die (neuen) Schuhe unbedingt mit dieser Einlage anprobieren! Oder zumindest dickere Socken tragen um den Platz der Einlage zu "simulieren". Solche geformate Einlagen brauchen nämlich meist mehr Platz als die normalen herstellerseitigen Einlegesohlen. Dass so eine Einlage dann ebenfalls exakt einpasst werden muss, vesteht sich von selbst (zb. in dem man die originale Sohle als Schnittmuster nimmt).
Was natürlich auch ein Grund für Schmerzen im Schuh sein kann, ist der Luxus einer geformten Einlage, den man sich nun im Skischuh gönnt, aber die normalen Schuhe die man sonst so an hat, kein Fußbett haben. In diesem Fall hat man sich also quasi selbst ins Knie geschossen und der vermeindliche Luxus kann zur Hölle werden. Abhilfe ist einfach: Testweise die Einlagen raus und die originalen Sohlen (die man hoffentlich aufgehoben hat) wieder rein.
Egal ob man nun 30 oder nur 1 Tag Ski fährt. Hat man Schmerzen, kalte Füße oder nur ein "ungutes" Gefühl im Schuh, ist die Freude am Skifahren dahin. Daher sollte man den passenden Skischuh als das wichtigste Element ansehen, erst dann kommen die Ski und die anderen "Kleinigkeiten" die man sonst so braucht...
Agaga ... eins fällt mir noch ein.
Thema Skisocken. Hierzu kann man auch Romane schreiben und in der Praxis vieles gut oder schlecht machen. Meine Erfahrung, als "Problemfüßler" ist, dass man sich genau überlegen soll ob man Sportsocken anzieht die diese typischen "dicken Polsterungen" an div. Stellen wie Span, Ferse usw. haben. Was im normalen Sport- oder Bergschuh komfortabel oder "federnd" wirkt, ist im Skischuh oft kontraproduktiv. Grund ist klar: Die Polster bedeuten ein Mehr an Material an diesen Stellen und deshalb können genau dort auch Druckstellen entstehen. Betonung auf "kann" wohlgemerkt ... Im Zweifelsfall aber lieber auf solche SupaDupaSportsocken verzichten, anstatt sich mit deren vermeindlichen Konfort, böse Druckstellen und Schmerzen einzuhandeln.
So jetzt aber. Ich habe fertig.
