Geschäumter Innenschuh – Erfahrungsbericht Einlagentausch

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Fips
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Geschäumter Innenschuh – Erfahrungsbericht Einlagentausch

Beitrag von Fips » 23.12.2012 20:19

Geschäumter Innenschuh – Einlagentausch möglich?

Da das Thema hier schon des Öfteren angeschnitten wurde hier ein kurzer Erfahrungsbericht meinerseits:

Vorgeschichte:
Nach diversen Fehlinvestitionen – und vor dem Hintergrund meiner Skifahrerkarriere im fortgeschrittenen Alter noch eine Chance zu geben zu wollen  - habe ich den Entschluss gefasst, noch mal Geld in die Hand zu nehmen und in einen Maßskisschuh zu investieren.
Die Wahl fiel dann nach langem Überlegen auf ein Modell von Strolz.
Gesagt getan – ab nach Lech und in Erwartung eines Wunders rein in die Edelboutique.
Das übliche Prozedere: Vormittags Fuß vermessen und eine Einlage nach dem gängigen Verfahren mittels Vakuum-Sandbett fertigen lassen. Nachmittags dann den Schuh samt Innenschuh in Empfang genommen und das Schäumprozedere über mich ergehen lassen.

Resultat: Ich hatte einen Skischuh der mir das Skifahren wieder ermöglichte ohne gleich nach einer Stunde ohnmächtig vor Schmerzen aus der Bindung zu kippen.
Eine Saison später stellten sich allmählich jedoch erneut Beschwerden in Form von im Laufe des Skitages immer stärker werdenden Taubheitsgefühlen, ausgehend vom Fußballen und sich langsam über den kompletten Mittelfuß ausbreitend, ein.
Eine Nachbesserung, in Form einer Bearbeitung der Keilsohle unter dem Innenschuh an der Problemzone, bewirkte zwar eine vorübergehende Besserung – brachte aber auch nicht den gewünschten langfristigen Erfolg.
Bei meinem ersten Skitag dieser Saison im November dann die Ernüchterung: Bereits nach einer Stunde war mein Fuß dermaßen taub als hätte man ein Lokalanästhetikum verabreicht. Ursache war mir klar. Irgendwo werden massiv die Nerven abgedrückt, d.h. der Fuß wird absolut unausgewogen belastet.

Bereits im Laufe des Jahres habe ich festgestellt, dass sich meine Füße zunehmend verändern und das Fußgewölbe immer stärker durchsackt – was sich nach längerer Belastung (z.B. ausgedehnte Bergtour) auch zunehmend negativ auf die Fußgelenke auswirkt und bereits dort z.T. schmerzhafte Symptome verursacht.

Dass es so ohne Abhilfe mit entspanntem Skifahren nichts mehr wird war mir klar. Aber was tun? Schon wieder einen neuen teuren Schuh kaufen – mit ungewissem Ergebnis? Nach erst knapp 30 Skitagen mit dem alten? Eher nicht.
Also entgegen den allgemeinen Empfehlungen - neue Einlage in geschäumten Schuh einpassen = geht nicht - den ganzen Kram eingepackt und dem örtlichen Orthopädieschuhmacher einen Besuch abgestattet.

Frage: Geschäumter Schuh, neue Einlage – geht das? Ist ja eigentlich eine zusammenhängende Einheit?
Antwort: Passt scho‘, krieg’n ma hin!

Hinzu kommt, dass der Mensch auch einen skifahrerischen Hintergrund hat und weiß worauf es ankommt und ihm auch die Strolz-Technik ein Begriff ist. Also wurde der Fuß gescannt und anschließend ein physischer Abdruck genommen.
Einen Arbeitstag später die Skischuhe samt der anderen Einlagen in Empfang genommen.
Bei meiner nachmittäglichen Hunderunde mit den „Freizeiteinlagen“, die ich mir ebenfalls habe machen lassen, dann der erste AHA-Effekt: Keine ermüdenden Füße, kein nach innen fallendes Fußgelenk – absolut entspannendes Gehen. Das machte Hoffnung. Einen solchen Effekt hätte ich mir selbst von nach orthopädischen Gesichtspunkten gefertigten Einlagen nicht erwartet.

Das ließ hoffen für das Hauptanliegen – den Skischuh.
Also gestern, leider noch etwas malad durch eine abziehende Erkältung, ein paar Stunden die Pisten Oberbayerns unsicher gemacht.
Und was soll ich sagen: Es hat sich absolut gelohnt.
Auf der Einlage stehe ich absolut „satt“ im Schuh. Ich habe das Gefühl, die Einlage hebt den Fuß wieder dorthin wo er ursprünglich nach dem Schäumen auch saß. Ich würde sogar behaupten der Schuh hat noch nie besser gesessen. Von tauben Füßen keine Spur mehr - und das bei recht schwierigen, ruppigen, eisigen Verhältnissen wo man die Kanten schon ordentlich hinhalten musste.

Mein Fazit:
Ich hätte nie gedacht, welchen Unterschied eine nach orthopädischen Gesichtspunkten gefertigte Einlage gegenüber einer „normalen“, nach dem Vakuum-Thermo-Prinzip gefertigten Einlage ausmacht.
Bei „Normalfüßen“ für den Großteil der Skimenschen wahrscheinlich das Verfahren der Wahl und absolut genügend.
Bei „Hobbitfüßen“ würde ich mich jedoch in die Hände eines Fachmanns, sprich orthopädiekundigen Menschen, begeben.

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Re: Geschäumter Innenschuh – Erfahrungsbericht Einlagentausc

Beitrag von TOM_NRW » 23.12.2012 21:19

Hi,

das hoert sich ja super an. Verrate uns doch bitte einmal den Namen des Shops bzw. des Orthopaediemeisters, damit andere User auch profitieren koennen.

LG Thomas

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Re: Geschäumter Innenschuh – Erfahrungsbericht Einlagentausc

Beitrag von NeusserGletscher » 24.12.2012 12:51

Beim Wechsel der Einlage muss halt der Knöchel wieder dort hin, wo er beim Schäumen auch war.

Ich habe zuletzt etwas ähnliches erlebt. Nach vielleicht 20 Skitagen hatte sich die Sohle im Schuh soweit gesetzt, dass ein 6 Millimeter starker Keil unter die Ferse passt :o . Nun frage ich mich, wie das sein kann. Möglicherweise hat sich trotz enger Schnürung beim Schäumen unter der Ferse Schaum verirrt, der unter meinem Gewicht dann komprimiert wurde. Denn weder Korksohle noch Leder dürften so stark nachgeben.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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