nach all' der Vorfreude hat mich mein erster Skiausflug in dieser Saison am vergangenen Freitag ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir zuvor tagelang alle erdenklichen Basics und Videos angeschaut, sodaß ich mein Augenmerk beim Fahren bspw. auf korrekte Haltung und Bewegungsabläufe bei der Schwungauslösung richten konnte.
Weite Parallelschwünge klappen auf flachen Pisten ganz gut, gerne auch etwas zügiger auf etwas steileren Passagen, allerdings kosten die schon tierisch Kraft, sodaß ich eher "Schwungfaul" bin. Auf steilen Passagen von roten oder gar schlecht preparierten Pisten sieht es dann schon düster aus. Sprich, ich fahr' kaum noch Tallinie und reiße die Ski nur noch zickzackmäßig herum und hebe den Innenski, weil dieser nur allzugerne hängenbleibt, wahrscheinlich fehlt der Schaufeldruck, während sich der Ski hinten eingräbt.
Irgendwie fällt es mir schwer, mit dem Schienbein Druck auf den Schuhschaft auszuüben, teilweise habe ich gar das Gefühl, ich würde diesen nur ganz zart berühren.
Das hat aber weniger damit zu tun, daß ich mich nicht nach vorn trau', sondern daß der zu überwindende physikalische Widerstand enorm ist. Das kann ich nur kompensieren, wenn ich mich praktisch in die Falllinie hineinwerfe, doch sobald der Schwung zu sehr aus der Falllinie hinausführt, fehlt mir die Hilfe der Schwerkraft und eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Rücklage scheint unausweichlich (die Ski haben vorne kaum noch Grip und flattern wie wild).
Ich habe auch schon versucht, die Füße anzuziehen, um den Winkel zwischen Fuß und Schienbein zu verkleinern... das bringt nicht viel.
Nach stundenlangem Lesen im hiesigen Forum bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß es am Schuh liegen könnte. Ich habe einen Salomon X-Wave 8 (Vorgänger des Impact) mit 'nem Flex von 90. Ich habe zwar keine Probleme, die Knie über die Fußspitzen zu bekommen (bin 1,96 groß und Skischuh ist 'nen 30er), selbst wenn die Schnallen am Schaft eng verschlossen sind, allerdings scheint sich der Schaft so gut wie überhaupt nicht zu bewegen, insbesondere die Rückseite gibt kaum sichtbar nach. Mach' ich die Schuhe nun etwas lockerer, dann bewegen sich die Beine im Schuh, der Schaft bleibt wiederum recht starr. Ist das normal so? Wenn ich mir etwa Youtube-Videos zum Schuhkauf ansehe oder Uwes Animation zum Bewegungsspielraum betrachte, so wippt der Schaft immer ordentlich mit. Oder kann man diese ausgeprägte Schaftbewegung nur von einem Schuh mit weicherem Flex erwarten?
Den Tipp, die Schuhe beim Fahren oben doch einmal ganz aufzumachen, konnte ich auf der Piste noch nicht testen (außerdem befürchte ich dann ein Herausrutschen). Bei einer Trockenübung im Wohnzimmer zeigt sich, daß bei geöffneten Schuhen ein nochmals deutlich kleinerer Winkel zwischen Fuß und Schienbein möglich ist.
Vielleicht muß ich mir neben den Skiern einfach auch 'mal (weichere) Skischuhe leihen... auch wenn ich bei diesen 0815-Teilen üble Passprobleme befürchte (der Skischuhkauf war damals eine Tortur.

Ich habe hier im Forum aber auch von (leider nur angedeuteten) Tipps gelesen, wie man mit dem Skischuh mehr Vorlage hinbekommt... etwa indem man hinten im Schaft irgend ein "Polster" einlegt oder zwischen Schuhende und Bindung eine Erhöhung anbringt... wie immer das gehen soll. Bringt das was?
Grüße,
Robbson