Die Crux an der Sache ist ja, dass quasi durch diese 8 Merkmale das Skifahren komplett beschrieben werden soll, d.h. wer nach diesen 8 Merkmalen fährt, der fährt auf jeden Fall gut (wobei ja der Umkehrschluss auch zutreffen müsste, sonst ist der ganze Prozess ja für die Katz) - und im Grunde trifft das ja auch für dieses Merkmal zu. Kurz zur Entstehung gerade dieses Merkmals (soweit ich dass verfolgen konnte):Martina hat geschrieben:Steht das da wirklich drin? Da graust mir jetzt so ziemlich...LincolnLoop hat geschrieben:- Der Belastungswechsel erfolgt moeglichst fruehzeitig auf die Innenkante des neuen Aussenski.
Eine "hochwertige" Kurve höherer Form kann für mich gut und gerne eine ausgeglichene Belastungsverteilung haben. Für mich entsteht der höhere Druck auf dem Aussenski normalerweise durch die entstehenden Kräfte.
Sonderfälle wären, wenn man etwas bestimmtes damit bezwecken will (kann dann aber auch auf dem Innenski sein).
Für mich wäre es für eine "Schulform" eher falsch, wenn der Fahrer grundsätzlich irgendwohin verlagert, weil es überflüssig ist.
Frage an dich, Chris:
Warum wird das angestrebt? Welche Vorteil soll der Fahrer davon haben?
- Das Merkmal kommt relativ stark aus der Ecke Rennlauf (in diversen "Technikleitbildern" - übrigens nicht nur in Deutschland - ist das fest verankert).
- Einfahren über den Außenski funktioniert immer, Einfahren über den Innenski dagegen nicht. (deshalb erscheint es auf den ersten Blick auch plausibel, dass als allgemeingültiges Merkmal aufzunehmen!). Bspw. im zerfahrenen Schnee ist ein Einfahren über den Außenski schon durchaus funktionell.
- Nicola hat im Nebenthread den Ablauf ja beschrieben, wobei man dort diverse Nachteile sehen kann:
Wenn ich meinen Schwung nach dem Schema "Einfahren - Kippen - Warten bis die Fliehkraft immer weiter drückt - von der Fliehkraft in den neuen Schwung drücken lassen - Einfahren..." fahre, kommt am Ende ein Einheitsschwung heraus. Aus der Eigenschaft "von der Taillierung treiben lassen" folgt "über den Innski einfahren" (ganz einfach weil die Kräfte so natürlich wirken) - und hier ist wiederum die Gefahr gegeben, dass die Leute am Ende nur noch "den einen Schwung auf der Kante" runterziehen - und das finde ich persönlich genauso langweilig, wie "nur Kurzschwung". Wenn man über den Außenski einfährt kann man relativ gut dosieren und damit auch variieren. Was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass man über den Innenski nicht dosieren könnte!!!! (und hier liegt IMO der Fehler der Lehrplanautoren...)
- Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass das Uralt-Dogma "Der Außenski macht die Musik" zusammen mit der Weisheit "Je früher desto besser!" in Verbindung zu diesem Merkmal geführt haben (wobei ich das den Autoren nicht persönlich vorwerfen will, eher so ein "Druck aus dem Rückraum"... ).
Gruß, Chris
P.S.: IMO ist dieses Merkmal - zumindest als allgemeingültig ausgesprochen - einfach Blödsinn. Eine Ausführung/Aktion wird nicht dadurch unpraktikabel, nur weil die gegenteilige Aktion funktioniert. Ich muss hier aber noch dazu sagen, dass ich vielleicht hier nicht 100% objektiv bin. U.a. deshalb weil mein "Stil" sich mit diesem Merkmal ein bisschen beißt, gerade letzte Saison (da der Lehrplan ja im Oktober 2006 rauskam) hab ich doch sehr damit gehadert...