Lockeres Skifahren

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Wolfi28

Beitrag von Wolfi28 » 15.01.2008 06:03

Hallo sanzan,

ja, die Lockerheit kommt rüber.

Was mir insbesondere gut gefällt ist der durchgehend gleiche Aufkantwinkel vom jeweiligen Innen- und Außenski, zumindest bei diesen Bedingungen und der moderaten Steilheit (? Wie meistens schlecht auf Video zu beurteilen). Von den üblichen Fehlern, wie X-Bein Tendenz oder V-Stellung ist nichts zu sehen. (also nicht wie sehr schön auf meinem 4 Jahre alten Avatar als Fehlerbild zu sehen ist :oops: )
Weiterhin gefällt mir, dass die jeweilige Außenschulter ab Überqueren der Falllinie nach vorne in Richtung der weiter zu fahrenden Kurve kommt, IMO unterstützt das immer sehr stark das subjektive Lockerheitsgefühl, aber auch die entsprechende Außenwahrnehmung.
Bei einigen Schwüngen (vor allem bei der letzten Fahrt, war aber auch höhere Schwungfrequenz ) glaube ich bei der Einleitung des Schwungs Driftanteile zu erkennen (zu früh zu viel Gewicht auf dem Außenski?), aber dann fährst Du entlang der Kante sauber bis zum Schwungwechsel durch. Finde ich aber generell nicht schlimm, im Steilen zur Tempokontrolle IMO sogar legitim, auf jeden Fall viel besser als hinter der Falllinie Driftanteile zu haben, weil man dem Druck nicht standhält.

Dass Du Kurven zumachen kannst, ist an 2 Schwüngen zu sehen, war aber nach Deinen Aussagen nicht Ziel der Fahrt. Bei Deinem Technikbild gehe ich aber davon aus, dass Du das Zumachen der Kurve als Tempokontrolle im Steilen wohl beherrschst.
Zuletzt geändert von Wolfi28 am 17.01.2008 05:18, insgesamt 1-mal geändert.

sanzan
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Beitrag von sanzan » 15.01.2008 19:41

Wolfi28 hat geschrieben: Dass Du Kurven zumachen kannst, ist an 2 Schwüngen zu sehen, war aber nach Deinen Aussagen nicht Ziel der Fahrt. Bei Deinem Technikbild gehe ich aber davon aus, dass Du das Zumachen der Kurve als Tempokontrolle im Steilen wohl beherrschst.
genau, auf steileren pisten mach ich den schwung zu ... um, wie du schreibst, das tempo ein wenig einzufangen.
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Beitrag von luiltm » 01.02.2008 00:13

[quote="Wolfi28"]Hallo sanzan,

Weiterhin gefällt mir, dass die jeweilige Außenschulter ab Überqueren der Falllinie nach vorne in Richtung der weiter zu fahrenden Kurve kommt, IMO unterstützt das immer sehr stark das subjektive Lockerheitsgefühl, aber auch die entsprechende Außenwahrnehmung.


..ist das gut die schulter vorzuziehen?

.....und was wird damit bezweckt?

..besteht nicht die gefahr des überdrehens?
torsten

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Beitrag von Martina » 01.02.2008 08:49

luiltm hat geschrieben:.ist das gut die schulter vorzuziehen?

.....und was wird damit bezweckt?

..besteht nicht die gefahr des überdrehens?
Doch.
Muss nicht, ist aber oft so.

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Beitrag von luiltm » 01.02.2008 09:22

Martina hat geschrieben:
luiltm hat geschrieben:.ist das gut die schulter vorzuziehen?

.....und was wird damit bezweckt?

..besteht nicht die gefahr des überdrehens?
Doch. Muss nicht, ist aber oft so.
[/color]
hallo martina, das ..doch... beziet sich sicher auf die gefahr des überdrehens, oder?, im rennlauf (eher Abfahrt) sieht man das auch öfter, habe aber da eher das gefühl das sie die schulter/ außenarm vorziehen um nicht rausgetrieben zu werden, also eher als korrekturmaßnahme, ist das so?

.... man sieht aber auch auf der piste mal leute sowas üben... macht das sinn?
torsten

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Beitrag von Martina » 01.02.2008 09:42

Es kommt darauf an, wie weit man die Schulter nach vorne bringt. Bringt man sie soweit nach vorne, dass man in Fahrtrichtung ausgerichtet ist, halte ich das (im Normalfall) für ideal. Aber ich denke, es geht hier mehr um ein Weiterdrehen, wo die kurvenäussere Schulter weiter vorne ist als die kurveninnere.

Ich denke, im Rennsport wird das gemacht, um zu "retten", vom Gleichgewicht her auszugleichen oder eine "Unterdrehung" zu kompensieren. Kann sein, dass es noch andere Gründe gibt (bin keine Rennsportexpertin).

Macht man so eine Bewegung aus den oben genannten Gründen, ist es natürlich immer ok. Meiner Meinung nach kann man alles machen, solange es nicht kontraproduktiv ist.
Will heissen: Wenn das Ziel ist, locker zu carven und der Fahrer "überdreht" in der Schulter, es ist aber nicht verkrampft und der Ski gleitet der Kante entlang, so spricht für mich nichts dagegen.

Fakt ist aber, dass man mit dieser Bewegung den Körper "verschraubt". D.h. oben (Schulter) ist man weiter gedreht als unten (Füsse). Das kann sogar stabilisieren. Meistens ist es aber so, dass es zu einer verkrampfteren Haltung führt und vor allem, dass man den Ski so zum überdrehen bringt und er somit nicht mehr carvt.
Deshalb ist dein Satz "es besteht die Gefahr des Überdrehens" genau richtig: Es verführt zum überdrehen.

In der Schweiz wurde va. am Anfang der Carvingzeit sehr viel mit solchen Bewegungen aus dem Oberkörper gearbeitet (Crawl usf). Das war vor allem hilfreich, um das Gegendrehen "wegzukriegen". Es hat sich dann aber gezeigt, dass viele Leute zum überdrehen neigen (Ski bricht aus), wenn sie ausgeprägt so fahren. Ausserdem fällt man dabei leicht nach hinten, va. bei langsamerer Fahrweise (Rücklage).

Ausserdem ist es ja eigentlich ein zuviel an Bewegung. Für ein absolut funktionielles Fahren sollte man jede überflüssige Bewegung weglassen.
Das ist aber natürlich nicht immer das Ziel, es macht Spass, auch mal mit ganz viel Drehung zu arbeiten und gleichzeitig die Schräglage zu vergrössern und herauszufinden, wie lang der Ski hält.

Fazit: Es ist nicht zwingend "falsch", kann aber leicht zu ungewünschten Effekten führen.
Es macht Sinn als Korrektur, wenn jemand mit Gegendrehen fährt (dann aber schauen, dass Hüfte mitgedreht wird!). Oder man kann es als Variante fahren, muss dann aber auf die genaue Dosierung achten.

Ist das verständlich? Ich habe oben eine Kürzestantwort hingeschrieben, weil ich die ausführliche für einigermassen kompliziert halte.

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Beitrag von luiltm » 01.02.2008 10:28

Martina hat geschrieben:Es kommt darauf an,... Ist das verständlich? Ich habe oben eine Kürzestantwort hingeschrieben, weil ich die ausführliche für einigermassen kompliziert halte.
....


..danke martina, war sehr verstänlich!

..sehe aber sehr oft bei skikursen (anfänger) zuletzt in sölden, das kurvenfahren so gelehrt wird und zwar eine körperrotation (eindrehen) von biginn an...

... mir tut das irgendwie immer weh (auch wenn das bei der geschwindigkeit im flug/ halbflug funktioniert), da ich denke das der schüler das sehr schwer wegbekommt und dann wenns steiler/ schneller wird .....
torsten

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Beitrag von Martina » 01.02.2008 10:47

Meinst du so:
Schrägfahrt (egal ob parallel oder im Pflug) - Kurve wird ausgelöst durch Drehen des Körpers in die gewünschte Fahrtrichtung.

DAS mache ich allerdings auch so!
Es ist ein Unterschied, ob man empfiehlt, von Anfang der Kurve an den Körper in die gewünschte Fahrtrichtung zu drehen (vororientieren) oder ob man vor allem Ende Kurve die Schulter noch weiter nach vorne bringt (isoliertes Überdrehen).

Die Körperdrehung ist ja nur ganz leicht und sie kommt vor allem nicht nur aus dem Oberkörper, sondern aus dem ganzen Körper. Es ist wichtig, dass das Aussenbein, die Hüfte, der Oberkörper miteinander drehen.

Diese Bewegung muss man auch nicht abtrainieren später (das ist ja der Witz daran). Im Gegenteil: Wenn man sie nicht macht, dann wäre der Körper im Verlaufe der Kurve nicht in Fahrrichtung ausgerichtet, sondern quasi in die "alte" Richtung, was ein Gegendrehen bedeuten würde (bsp. Ski drehen nach rechts, Oberkörper bleibt nach links ausgerichtet).

Oder meinst du etwas anderes?

Möglicherweise hast du die Bewegung übertrieben demonstriert gesehen. Muss man manchmal, damit der Schüler überhaupt sieht, was man meint. Sollte aber erwähnt und beim Schüler sofort reduziert werden auf nur-soviel-wie-nötig.

Inwiefern tut es dir weh? Weh tut es eigentlich nur, wenn man die Körper übertrieben verdreht, was aber absolut nicht notwendig ist - höchstens eben ausnahmsweise zur Demonstration.

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Beitrag von luiltm » 01.02.2008 11:35

Martina hat geschrieben:Meinst du so:
Schrägfahrt (egal ob parallel oder im Pflug) - Kurve wird ausgelöst durch Drehen des Körpers in die gewünschte Fahrtrichtung.

.. ja bei beidem.. gegen das vordrehen meinte ich nicht, sondern das durchgängige drehen wie du im nächten absatz geschrieben hast, vieleicht ist es ja nur eher die übertriebene darstellung;

DAS mache ich allerdings auch so!
Es ist ein Unterschied, ob man empfiehlt, von Anfang der Kurve an den Körper in die gewünschte Fahrtrichtung zu drehen (vororientieren) oder ob man vor allem Ende Kurve die Schulter noch weiter nach vorne bringt (isoliertes Überdrehen).


.... dann wäre der Körper im Verlaufe der Kurve nicht in Fahrrichtung ausgerichtet, sondern quasi in die "alte" Richtung, was ein Gegendrehen bedeuten würde (bsp. Ski drehen nach rechts, Oberkörper bleibt nach links ausgerichtet).

... denke da schon in fahrtrichtung und nicht das der körper unabhängig vom ski irgendwo bleibt

Inwiefern tut es dir weh? Weh tut es eigentlich nur, wenn man die Körper übertrieben verdreht, was aber absolut nicht notwendig ist - höchstens eben ausnahmsweise zur Demonstration.
..weh tut es wenn man die leute dann sieht, die nur durch die körperdreheung versuchen die ski " rumzureißen" ,
torsten

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Beitrag von Martina » 01.02.2008 13:40

Da muss man absolut nicht reissen, sie haben ja Carvingski unter den Füssen. Das ist ja eben so toll daran: Es braucht nur eine leichte Körperdrehung und der Ski fährt um die Kurve. Braucht so gut wie keine Kraft, nur das Bewegungsgefühl und das Gleichgewicht muss man etwas entwickeln.

Wenn die Anfänger mit der Technik "reissen" und viel Kraft aufwenden, dann ist entweder die Instruktion schlecht, der Hang zu steil oder sie haben Angst (oder sie können es noch nicht, aber eigentlich sollte das von der ersten Kurve an gehen)

Durch die Drehung wird der äussere Ski (im Pflug, sonst beide) aufgekantet und fährt somit in die Kurve. Kann man im Stehen gut ausprobieren.
Da bei der Drehung der Fuss im Skischuh so weit gedreht wird, bis er anstösst (vorne auf der Grosszehenseite, Ferse auf der Kurvenaussenseite) unterstützt dies den Drehimpuls. Aber man muss keineswegs gegen den Schuh "drücken", das ist eine minimale Bewegung.

Welche Bewegung würdest du Anfängern denn empfehlen um erstmals Kurven zu fahren?

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