Carven auf eisiger Piste?!

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Jan O.
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Carven auf eisiger Piste?!

Beitrag von Jan O. » 15.01.2007 21:39

Hallo,

ich kam am Wochenende aus Ischgl zurück und muss sagen, dass ich durchaus erstaunt war, wie gut, im Gegensatz zu meinen Erwartungen, die Pistenverhältnisse waren.
Auch mein neuer Head i.sl cp13 hat mir sehr viel Spaß bereitet, allerdings hab ich einen Schwachpunkt (mit Sicherheit nicht der Einzige;-)), nämlich das Carven auf vereister Piste, entdeckt.
Nunja was soll ich sagen? Irgendwie war ich nicht dazu befähigt den Ski stabil und sicher auf der Kante laufen zu lassen, was vor allem bei höherer Geschwindigkeit öfter mal zu "wegrutschern" geführt hat.

Meine Frage: An was fehlts da? Mehr Vor-/ Rück-/ oder gar Schräglage? Oder eher Innen-/ bzw. Außenski belasten? Oder einfach gediegene Kurzschwünge anwenden und das Carven auf eisiger Piste vergessen?
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oenologe78
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Beitrag von oenologe78 » 16.01.2007 07:05

Wie soll man das, ohne dich gesehen zu haben beurteilen?
Es könnte am Material liegen (abgewetzte Kanten), welchen Ski hast du(mit nem Easycarver oder auch Allroundcarver kann es schon schwierig werden), oder an deiner Position auf dem Ski (Vor-/Rücklage) oder an der Belastung (Innnen-/Außenski) oder...
Gruß Reiner

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2007 09:14

Wenn das Material stimmt, (Kantenschärfe, Torsionssteifigkeit) gibt es eigentlich keine allgemein gültige Verhaltensweise zum Fahren auf Eis. Dies ist vielmehr eine Erfahrungssache. Erste Vorausetzung ist sicher eine saubere, beherzte ohne Angst vor Rutschern gefahrene Technik, das Weitere aber eine ganz feinfühlige Koordination von Kanteneinsatz, möglich zulässigem Druck und Lage des Körperschwerpunktes. Diese Fahrweise braucht viel Erfahrung und Übung. Man kann also nicht generell sagen, mehr Vor oder Rücklage, mehr Belastung Innen oder Aussenski usw, Es ist vielmehr ein dauerndes Regelsystem, mit entsprechender Sensorik und Nachregelung im Körper. Das heisst Carven solange es geht, wenn es rutscht, rutschen lassen, wieder versuchen zu carven usw. Wenn es extrem hart wird und gar nichts mehr hält, mit harten Kurzschwüngen entlang der Falllinie fahren.

Gruss Herbert

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 16.01.2007 10:02

Moin,

Herbert hat sicher recht, die harten eisigen Pisten erfordern bei richtigem Material - also wenn man dem keine Schuld mehr geben kann - vor allem Übung.
IMO gilt dabei das gleiche wie für andere (auch von der Idealpiste abweichende) Gegebenheiten auch: Eine gute (zentrale) Position auf dem Ski finden, locker und nicht zu eng draufstehen, ganze Fußfläche belasten, nicht verkrampfen (sonst rattert's...), und den richtigen Druck für die Kanten je nach Situation finden.

Ein allgemeingültiges Geheimrezept gibt es wohl nicht, außer eben:
Deine für Dich beste Position finden - das ist die, in der's am besten klappt. Klingt banal, is aber so.

Gruß,
Karl

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Beitrag von extremecarver » 16.01.2007 10:26

Einfacher ist es mit Tiefentlastung zu fahren, so bleibt der Druck auf der Kante konstanter und selbst bei leicht abgefahrener Kante kein Problem egal wo seine Schwünge durchzuziehen. Immer auf ausreichenden Druck nach vorne achten. Denn Backseat braucht sehr scharfe Kante.

Bei Hochentlastung und blankem Eis (das was so blau schimmert und wo man zurzeit die Erde durchsieht), müssen die Kanten dagegen 1a sein und alle paar Stunden mit Stein oder DMT nachpoliert werden. Hier besteht insbesondere Die Möglichkeit in den Schwung reinzuspringen mit Schräglage. Dabei kann man meist das Eis durchbrechen und eliminiert so die Rutschphase am Anfang des Schwunges (vielleicht ist auch Markus Larssons Steig drauf Technik möglich).

Blöder ist schon wenns dabei noch taut und das Eis weicher wird. Dann kann es einem passieren (insbesondere auf Racesnowboards) dass die Schaufel sich im Eis verbeisst und steckenbleibt. Auf Skiern noch o.k. bedeuted am Snowboard Abflug und evtl Schaufelbruch.
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Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2007 10:46

Die Möglichkeit in den Schwung reinzuspringen mit Schräglage. Dabei kann man meist das Eis durchbrechen und eliminiert so die Rutschphase am Anfang des Schwunges
:zs:
Ist genau das was ich mit harten Kurzschwüngen meine.

Gruss Herbert

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Beitrag von extremecarver » 16.01.2007 11:03

Jein weil du wolltest so rutschen (zumindest entnehme ich es obigen Zusammenhang). Ich möchte so in den gecarvten Schwung einsteigen. Daher dabei auch schauen dass die Ski am besten mit starkem Abwinkeln in der Hüfte (so kann man evtl bei Fehler leichter ausbessern) schon mit viel Aufkantwinkel ins Eis beissen.
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Beitrag von Herbert Züst » 16.01.2007 11:25

Auch Jein, ich sagte ja wenn auf der Kante Fahren geht, carven, sonst halt driften und rutschen. Je kleiner der Radius der Skier ist, je näher an der Falllinie kannst du fahren, desto weniger musst du die Skier quer zum Hang stellen, desto weniger rutscht du.

Gruss Herbert

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Beitrag von Jan O. » 16.01.2007 15:23

Also zunächst mal Danke.

Am Material liegt es sicher nicht.
Fahre einen frischen Head Wc I.SL Cp13 in 170cm Länge.
Ok, in den Leihskischuhen hatte ich nicht gerade den besten Halt, aber es ging so.
Kurzschwünge auf Eis stellen für mich eigentlich kein wirkliches Problem dar, das einzige Problem ist wie gesagt das Fahren auf den Kanten aka. Carving.

Ich bekomms zwar hin, allerdings hab ich immer das Gefühl gleich die Kontrolle über den Ski zu verlieren (vorallem nach dem Belastungswechsel).
Deshalb hab ich es eben kaum angewendet und würde dennoch gerne ein wenig aufarbeiten.
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Beitrag von Bewegungsfreund » 16.01.2007 15:35

Hallo...

Material können wir wie meistens an diesem Punkt ausschliessen.

Die Position auf dem Gerät bei entsprechender Unterlage wird Möglichkeit zur Beratung bieten.
Also nur ein Video hilft.
Hier sind aber auch die Grenzen der Ferndiagnose gesetzt, wie man an meinem Video oder auch an dem von Maigo (mit vielen Rückmeldungen) erlesen kann.

Gruß

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