Reuel Schwung

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Herbert Züst
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Reuel Schwung

Beitrag von Herbert Züst » 12.12.2006 11:35

Den von uns früher oft in verschiedenen Variationen (Charlston-Tanz) gefahrenen Reuel bin ich eigentlich mit Carvern nie mehr bewusst gefahren. Hier nun meine Frage, wie wirkt sich die Taillierung auf den Reuel aus?

Gruss Herbert

Martina
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Beitrag von Martina » 12.12.2006 12:27

Für mich ist der Reuelschwung eine lange Kurve, auf dem Innenski gefahren und der Aussenski wird weggestreckt ("Flugzeug").
Oft sieht man, dass bei der Auslösung quasi "auf den Innenski" abgestossen und dasäussere Bein so in die Luft gehoben wird. Dann ist nicht der ganze Schwung voll auf dem Innenski gefahren.

"Charleston" kenne ich als kurze Kurven, die jeweils von Innenski auf Innenski gesprungen werde. Der Aussenski wird dabei "Charlestonartig" nach aussen gestellt.
Soviel ich weiss, springt man dabei direkt von der Innenkante des einen Skis auf die Innenkante des anderen, die Auslösung erfolgt also "fliegend".

Ich weiss aber nicht, ob alle unter dem Reuel und dem Charleston genau das gleiche verstehen und ob es eine "offiezielle Erklärung" gibt.

Aber zu deiner Frage: Mit den taillierteren Ski finde ich beides einfacher zu fahren, weil der Ski hilft, um die Kurv ezu fahren, aber grundsätzliche Fehler (wie: auf die falsche Kante springen, umkanten "vergessen" etc) wirken sich gravierender aus, d.h. man fällt leichter auf die Nase, wenn man es schon im Ansatz verkehrt macht.
(Allerdings bin ich alles andere als eine Expertin im Charlestonschwung...)

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Re: Reuel Schwung

Beitrag von rolf » 12.12.2006 12:36

Herbert Züst hat geschrieben:Hier nun meine Frage, wie wirkt sich die Taillierung auf den Reuel aus?
..positiv!,
aber: Charlston ungleich Reuel, Martina hat's ja bereits erwähnt

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 12.12.2006 12:51

Martina hat geschrieben:
Für mich ist der Reuelschwung eine lange Kurve, auf dem Innenski gefahren und der Aussenski wird weggestreckt ("Flugzeug").
Oft sieht man, dass bei der Auslösung quasi "auf den Innenski" abgestossen und dasäussere Bein so in die Luft gehoben wird. Dann ist nicht der ganze Schwung voll auf dem Innenski gefahren.
:zs:
Das Merkmal des Reuels ist aber auch der Kurvenwechsel mit Beginn auf dem Berg resp. Aussenski, anschliessendem Abstossen von diesem Ski, gegen die Fallinie und Umsteigen auf den neuen Innenski. Mit dem dabei "arbeitslos" werdenden Ausenski kann man dann irgendwelche Tricks wie "Flyer" oder bei schneller Schwungfolge eben den Charlston machen.
Mich würde nun interessieren, wie ihr meint, dass man die Taillireung in der Umsteigphase ausnutzen kann?

Gruss Herbert

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Beitrag von nicola » 12.12.2006 13:44

fritz reuel war eiskunstläufer und wollte eislaufelemente ins skifahren integrieren, er gilt als einer der väter des freestyles - immerhin entstand der nach ihm benannte schwung schon in den 1920ern. geht man von den bewegungen des eislaufens aus ist die bewegung beim reuel, die ziemlich unterschiedlich beschrieben wird, eigentlich klar.

mit taillierten ski kann man den reuel viel besser (runder) fahren als zuvor - und das machen, was reuel selbst aufgrund des materials nicht 100% hinbekam, auf der kante durchfahren.
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Beitrag von Herbert Züst » 12.12.2006 15:43

Ich bin der Meinung, dass man sich mit Carving Ski den Belastungswechsel auf den Aussenski sowie das nachfolgende Vorschieben des Innenskis ersparen kann und den gleichen Effekt durch direkte Innenskibelastung und durch Aufkanten desselben erreichen kann. Ob dies dann jedoch noch ein Reuel ist , wäre die nächste Frage.

Gruss Herbert

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Beitrag von nicola » 12.12.2006 16:26

beim reuel macht man nie einen belastungswechsel zum aussenbein, genausowenig wie beim fahren auf eislaufschuhen. also exakt was herbert beschreibt, von einer kleinzehen kante zur anderen.
nicola

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Beitrag von Benna » 12.12.2006 17:26

Ist der Reuel das Gleiche wie der "Art-Furrer-Schwung"? (Wer schon mal auf der Riederalp war, weiß was ich meine).
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Beitrag von Herbert Züst » 12.12.2006 18:10

Zitat Nicola
beim reuel macht man nie einen belastungswechsel zum aussenbein, genausowenig wie beim fahren auf eislaufschuhen. also exakt was herbert beschreibt, von einer kleinzehen kante zur anderen.
In dem Falle also heute nicht mehr, mit den Pommes musste man einen richtigen Schwung (war damals schon dynamisches Fahren)mit Hilfe des Belastungswechsels zuerst Aussen, dann Umsteigen auf Innen, mit auf den Innenski bringen als Zusatz, konnte man das Aussenbein so schwungvoll in die Höhe ziehen und ich glaube das war Reuels Idee.
NB. von Eislauf habe ich keine Ahnung, davon aber jede Menge :-D

@ Art Furrer ist vielfach und bekannt im Fleyer gefahren, ob er den aber als Reuel eingeleitet hat kann ich nicht sagen.

Gruss Herbert

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Beitrag von nicola » 12.12.2006 19:08

Herbert Züst hat geschrieben:Zitat Nicola
beim reuel macht man nie einen belastungswechsel zum aussenbein, genausowenig wie beim fahren auf eislaufschuhen. also exakt was herbert beschreibt, von einer kleinzehen kante zur anderen.
In dem Falle also heute nicht mehr, mit den Pommes musste man einen richtigen Schwung (war damals schon dynamisches Fahren)mit Hilfe des Belastungswechsels zuerst Aussen, dann Umsteigen auf Innen, mit auf den Innenski bringen als Zusatz, konnte man das Aussenbein so schwungvoll in die Höhe ziehen und ich glaube das war Reuels Idee.
nein herbert, das ist so nicht richtig, einen echten reuel schwung musste man auch damals mit hineinfallen lassen nach vorne in den kurveninneren ski machen. charakteristisch für den reuel schwung ist, dass niemals beide beine gleichzeitig bodenkontakt haben (manche sprechen deshalb auch von einem einbein schwung).
nicola

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