Ski Magazin / Deutschland und der Driftschwung (?????)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Schneefrau
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Beitrag von Schneefrau » 03.10.2006 11:35

beate hat geschrieben:Zum neuen Lehrplan in D:
Es verwundert mich, auch im Skimagazin über die "Neuenddeckung" des Driftschwunges zu lesen und diese soll laut "Fahrtechnikratgeber" mit möglichst enger Beinstellung gefahren werden :o
Es bleibt spannend :D
Beate
hi, auch wenn ich mit der Beschreibung er Bewegungsabläufe im Skimagazin schon immer meine Schwierigkeiten hatte: mir scheint die Beschreibung des o.g. DRIFTSHWUNGES im SM doch anders zu sein, als der "klassische" Driftschwung: Auch wenn von Belastung des Außenskis die Rede ist, scheinen die Position von Schulter Hüfte, Knie, Füße.. eher den Positionen beim Carven zu ähneln? Und das geht imo nur, wenn die SKiführung schmaler ist, als beim CArven. - ?-
Ich weiß nicht genau, ob verständlich ist, was ich meine, und ob mein Eindruck richtig ist.
Ute

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ivan
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Beitrag von ivan » 03.10.2006 11:46

beate hat geschrieben: (...) und diese soll laut "Fahrtechnikratgeber" mit möglichst enger Beinstellung gefahren werden :o
Es bleibt spannend :D
Beate
ob ich wirklich den leise lachenden Harald Harb gehört habe?

Bewegungsfreund
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Beitrag von Bewegungsfreund » 03.10.2006 11:50

Ich bin mir sicher, daß wir nicht erwarten müssen die Variationsmöglichkeiten der Skistellung als zentrales Merkmal fürs Kurvenfahren im neuen Skilehrplan zu finden.

Vielmehr werden die Grundfunktionen von Kanten, Belasten, Drehen auf den zentralen Punkt Belasten reduziert. Die Variationsmöglichkeiten des Widerstands zur Unterlage bestehen durch verschiedene (Körper-)aktionen, inklusive der Bewegungsspielräume (Umfang, Dynamik, Timing, Richtung).

Es wird aus den ganz vielen Möglichkeiten eine Kurve zu fahren im neuen Lehrplan ein Bewegungsmuster präferiert:
Das Becken bewegt sich zum Kurvenmittelpunkt inklusive Regulation über Knie und Fußgelenk und dabei möglich resultierendem längeren Aussenbein. Der Oberkörper gleicht die Bewegungsaktivität des unteren Teils des Körpers aus (soviel wie halt notwendig).

Nur als Ausblick...:-)

Ende der Woche wird der neue Lehrplan "Praxis" wohl ausgeliefert.

Gruß

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Beitrag von beate » 03.10.2006 11:54

auf den zentralen Punkt Belasten reduziert.
kannst du das bitte mal näher erläutern? Wieso ist "belasten" der zentrale Punkt?
IMO durch belsten belastest du den Ski aber was tut der Ski dadurch (ausser belastet zu sein)? :wink: = es wird nur durch belasten keine Aktion ausgelöst....
Oder verstehe ich das jetzt total falsch?
Danke!
Beate

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Beitrag von urs » 03.10.2006 12:07

Schneefrau hat geschrieben:mir scheint die Beschreibung des o.g. DRIFTSHWUNGES im SM doch anders zu sein, als der "klassische" Driftschwung: Auch wenn von Belastung des Außenskis die Rede ist, scheinen die Position von Schulter Hüfte, Knie, Füße.. eher den Positionen beim Carven zu ähneln? Und das geht imo nur, wenn die SKiführung schmaler ist, als beim CArven. - ?
salü ute

das wird, mit ausnahme der schmalen skistellung, in der ch schön länger geschult und entspricht auch dem, was martina schon lange als "funktionelle skitechnik" predigt (s.oben), dies im kontrast zu einem (künstlichen) gegensatz zwischen klassischer- vs. carving-technik. es gab darüber schon hitzige diskussionen.

die beinstellung kann ähnlich breit wie beim carven sein, aber auf keinen fall geschlossen! im letzten winter propagierte swiss snowsports auch, die kurve über das aussenbein (hüfte nach oben und vorne) einzuleiten.

gruss urs

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ivan
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Beitrag von ivan » 03.10.2006 12:19

kanten und belasten in der kurvenfahrt, wenn ich die nötigen aktionen richtig verstehe

@ schneefrau:
ich kann mir vorstellen, das für einen gezielten driftschwung (sollte dasselbe sein wie "gesteuert") die seit 10 jahren in den carvingbeschreibungen betonte breite spur nicht so breit sein muss.

da ich aber nichts mehr weiss als was in den beiträgen hier erscheint, wären weitere überlegungen nur spekulationen. ausserdem warte ich lieber zuerst auf die kommentare der besser qualifizierten köpfe hier.
Zuletzt geändert von ivan am 03.10.2006 12:59, insgesamt 1-mal geändert.

Bewegungsfreund
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Beitrag von Bewegungsfreund » 03.10.2006 12:41

Puh...jetzt wird es dann ein wenig Bewegungstheoretisch...gar nicht so mein Bereich, da ich ja lieber ein paar coole Kurven fahr...:-)

Funktionell wird das Kurvenfahren durch die Variation der Belastung gegenüber der Unterlage (Schnee, Hang); natürlich angepasst an die Situation.
Die Unterschiede in der Belastung der Unterlage erreichst Du durch verschiedene Aktionen (Belastungswechsel in Richtung vor-rück, hoch-tief, innen-aussen; verschiedene Kantbewegungen...Ganzkörper, Becken, Beinorientiert; oder Drehbewegungen...z.B. Oberkörper voraus).
Alle diese Aktionen kannst Du in verschiedenen Ausprägungen ausführen (siehe Bewegungsspielräume).

Wenn das hier so wichtig ist mit der Skistellung:
Diese variere ich so wie es mir funktionell erscheint....z.B. erscheint es schlauer eher paralell geschlossener durch die Buckel zu fahren, also meine Belastung gegenüber der Unterlage nur auf einem zentraleren Punkt zu halten.
Beim Rennlauf ist es wenig funktionell eine geschlossene Skistellung zu haben...hohe Geschindigkeiten, mehr Stabilität durch breitere Skistellung...wird auch jedem klar sein.
Als Skilehrer werde ich meinen Skischüler nur eine "neue" Skistellung beibringen wenn ihn seine derzeitige in der Situation die er gerne lösen möchte behindert/stört....schulterbreite Skistellung in den Buckeln kann man machen...ich würde den Tipp geben hier geschlossener zu fahren(was nicht gepresst heisst).
Eine durchgängig gedriftete Kurve (so wie im Skimagazin) läßt sich bestimmt etwas einfacher realisieren wenn man nicht übermässig paralell offen fährt...dies ist ja nur ein Tipp, kein Gesetz.

Gruß

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Beitrag von beate » 03.10.2006 13:13

Vielen Dank!
Ich merke schon, dass Rad ist nicht neu erfunden, sondern nur neu definiert :D
Beate

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Beitrag von Bewegungsfreund » 03.10.2006 13:57

So ungefähr schaut es aus....@Beate
...obwohl Du dann aber auch eine Skilehrerin bist, die sich schon aktiv mit dem basic Lehrplan vorher auseinandergesetzt hat.

Hilfreich ist es aber an verschiedenen Punkten...z.B. Drehen als Funktion zu definieren war nicht punktgenau, da ein Drehen aktional (aktives Drehen der Beine unabhängig von Becken Rumpf und Armen) sowie funktional (Folgen der Selbststeuereigenschaften der Ski) erfolgen kann.

So wie das jetzt hier in der Kurzform beschrieben ist mag es für den ein oder anderen Leser sehr theoretisch und weit weg vom Kurvenfahren vorkommen...wird aber ganz ansprechend...denke ich...:-)

Gruß

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 03.10.2006 14:06

Hoffentlich lesen hier keine Anfänger mit, nach den Ausführungen hier erscheint Skifahren so kompliziert, dass ihnen jeder Mut auf einen Beginn vergehen könnte.

Gruss Herbert

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